10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

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Nacaya
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10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Nacaya »

Vorwort
Vor etwas über einem Jahr stolperte ich hier mehr oder weniger oft rein und hab mich an den ganzen Erzählungen festgebissen. In etwa da reifte dann der Plan, nach meinem Studienabschluss meine eigene Genialität ( ;) ) mit einer Reise nach New York zu feiern. Was lange währt und endlich gut wird, verdient auch was Besonderes.
Ich war 1996 schonmal drüben, kannte also ein paar Dinge noch ganz grob. Mein Freund 'musste' natürlich auch mit, er war aber vorher noch nie dort. Von daher stand auch typisches Sightseeing primär auf dem Programm. Da ich aber keine Lust auf 'möglichst viel in kurzer Zeit' hatte, sollte es eine mit zehn Tagen doch eher längere Reise werden.
Da ich nicht wirklich wusste, wann ich mit dem Studium genau fertig sein werde und ich möglichst direkt nach dem Abschluss fliegen wollte, konnte ich nur recht kurz vorher buchen, was dem Gesamtpreis jetzt nicht unbedingt entgegenkommt. Nun gut, war halt so. Gebucht haben wir, aus einer spontanen Idee heraus, das Hotel Metro. Quasi genau zwischen ESB und Macy's. Wenn schon, denn schon.
Den günstigsten Flug gab es dann ab Stuttgart mit United. Von Aachen nach Stuttgart für einen Flug klingt jetzt erstmal recht umständlich, war aber in sofern perfekt, da ich selbst aus Stuttgart komme und vorher bei der Familie noch vorbeikuckte.

So, das jetzt mal als Vorwort, mehr Text und Bilder folgen im Laufe der nächsten Tage.
Nacaya
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Nacaya »

Wie versprochen hier Teil 1:

Tag 1 - 20.8.2013 (Samstag)
Um 05:30 aufstehen ist ja echt nicht meine Welt. Vor allem nicht, wenn ich nach Mitternacht erst ins Bett gekommen bin. Aber hey, es geht nach New York! Also irgendwie von der Matratze hochkämpfen und tagfein machen, den Koffer noch schnell fertigpacken und vor allem eine dünne Jacke ins Handgepäck packen.

An der S-Bahn-Haltestelle der erste Aufwecker des Tages: Wir liefen die letzten Meter, da war das Geräusch einer heranfahrenden Bahn zu hören. Waren wir etwa so spät dran? Schneller Sprint, kurz gedacht ‘herrje, du hast ja gar keine Fahrkarte!‘, den Zug genauer angekuckt und festgestellt, dass es die Bahn zehn Minuten vor der Richtigen war. Naja, immerhin war ich jetzt wach und nach 37 min Bahnfahrt waren wir auch schon am Flughafen. Mission: Check in.

Am richtigen Schalter angekommen spielte sich etwa folgender Dialog ab:
„Die Maschine ist überbucht, wir suchen Freiwillige, die über Frankfurt fliegen und da dann in ne Maschine nach Newark umsteigen. Dafür gibt’s auch einen Gutschein über 300 $“.
„Sind wir dann nicht erst viel später da?“ (eigentlich hatte ich da überhaupt keine Lust drauf, ich wollte so schnell wie möglich nach New York)
„Nein, die Maschine, mit der Sie jetzt fliegen wollen, wird das heute nicht ohne Tankstop schaffen. Sie dürften dann etwa zeitgleich ankommen.“
(Denk an die 300 $ und vor allem daran, dass wir noch keine Sitzplätze haben und so dann vermutlich doch nebeneinander sitzen dürfen/können!) „Hmm, na gut, machen wir.“

Weiter zum anderen Schalter, zum vermutlich 3. Mal den Reisepass vorlegen, brav Fragen beantworten und Sitzplätze nach NY bekommen: Exit Row! Ha, Joker! Jetzt einchecken zum Flug nach Frankfurt (mit Lufthansa). Im Sicherheitsbereich hieß es dann noch etwas warten und die dortigen Preise für Mineralwasser boykottieren (3 € für nen halben Liter. Die spinnen doch. Leitungswasser ist auch gut! Da kommt doch der kleine Schwabe durch..).

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Ich muss ja sagen, ein Flug mit 25 Minuten Flugdauer fühlt sich nach einer fürchterlichen Verschwendung und sinnlosen Umweltbelastung an! Umsteigen in F verlief problemlos, unser Flug war schon aufgerufen und wir konnten eigentlich direkt in die nächste Maschine (Boeing 777) rein. Die Plätze waren klasse, vor uns war keine Reihe und wir waren die erst Reihe der Economy Klasse. Entertainmentsystem war wirklich vielseitig, sehr viele Filme und eine wirklich große Musikauswahl sowie einiges an Spielen. Leider waren die ausgeteilten Kopfhörer sehr schlecht und das Flugzeug selbst recht laut, was Filmekucken eigentlich unmöglich machte. Bzw. Filme verstehen. Da wächst natürlich die Vorfreude auf den Rückflug. Zur Einstimmung eben Crocodile Dundee, die Bilder von New York gehen schließlich auch ohne Ton. Aber wie es dann so kommt, kaum ist der Kerl in New York, sind wir es auch schon. Skyline gab es leider keine, entweder saßen wir auf der falschen Seite, oder, was ich durch das Ausbleiben verzückter Ohhh!- und Ahhhh!-Rufe annehme, flogen wir von der falschen Seite her an.

Immigration, dauerte recht lang, Koffer finden dafür überhaupt nicht, kurz das Zollformular abgeben und wir waren auf amerikanischem Boden! Sogar auch willkommen.

Nachdem auch ich gelernt hatte, dass Withdraw = Abheben bedeutet, konnte es losgehen. Manhattan, wir kommen! Aber wie eigentlich? Kaum aus dem Gebäude raus (und gegen warm-schwüle Luft gerannt, uff) sahen wir einen Newark Airport Express abfahren. Bingo, der nächste war für je 16 $ unserer.

Wir näherten uns der Skyline und ich glaube fast, wir waren die einzigen Touris im Bus. Zumindest bewunderten die anderen Mitfahrer die sich langsam aber sicher zeigenden Hochhäuser nicht so begeistert wie wir. Da am PABT in etwa alle ausstiegen, folgten wir einfach mal dem Herdentrieb. Orientierung hatte ich in dem Moment überhaupt keine, von daher schlug der Herdentrieb voll zu. Eigentlich wäre für uns Bryant Park besser gewesen, aber fährt da der Bus wirklich hin oder hab ich das vorhin falsch gelesen? Egal, ein paar Meter die 42nd Street entlanggelaufen („Im Zweifel stehen wir irgendwann am Times Square, da kommt auch ne Subwayhaltestelle.“), Subway gefunden, Wochenkarte gekauft, eine Station gefahren, 35th St. gefunden und das Hotel gesichtet. Nur noch ein paar Meter und wir waren da. Check In war sehr unkompliziert und mein etwa eingerostetes Englisch funktionierte auch noch. Hier mal ein paar Bilder von der Hotellobby, die mir wirklich sehr gut gefallen hat.

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Das Zimmer selbst war relativ geräumig, lag im 10. Stock, hatte keinen nennenswert schönen Ausblick (mit ein paar Verrenkungen konnte man vom Fenster aus die Spitze des ESB sehen), dafür aber ein schöne Queensize Bed und ein kleines aber feines Bad. Die Dusche mag ich euch nicht vorenthalten, die war super. Obwohl ich nur Füße waschen wollte, war ich dank der ungewohnten Bedienung am Ende deutlich nasser als gewohnt. In dem Moment auch absolut genau das, was man brauchte, waren die kostenlosen (!) Wasserflaschen auf dem Zimmer. Eine sehr schöne Aufmerksamkeit, wenn man die letzten acht Stunden nur Flugzeugluft hatte. Trotz wirklich ausreichender Getränke war meine Kehle am Ende doch ziemlich ausgetrocknet.

Trotz Müdigkeit musste noch etwas zu essen her. Ein fertiges Essen wollten wir nicht, da der Hunger nicht riesig war und wir vor allem eventuell später noch etwas essen können wollten. Also ab in die Stadt und einen Supermarkt oder so suchen. Wenn man keine Ahnung hat, wo man was finden kann, ist das doch ein wenig… planlos eben. Ein Wholefoods (oder sowas) war dann die Rettung. Die Erkenntnis nach dem Rückweg (mit Zwischenstop bei Starbucks): Ein DuaneReade, der alles hatte, was wir wollten, war direkt am Harolds Square… Ok, immerhin hatten wir so schon etwas von New York gesehen. Zum Beispiel diese kleine Brücke zwischen den Häusern.

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Selbstverständlich musste auch die Dachterrasse besucht werden, von der ich schon vorher gelesen hatte, dass sie eine tolle Sicht auf das ESB bieten soll. Und was soll ich sagen, der Ausblick war in der Tat rekordverdächtig! Dazu waren kaum Leute oben, man musste an der Bar nichts konsumieren, um auf der Terrasse bleiben zu dürfen, alles war perfekt. Doch seht einfach selbst:

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Dieses Gebäude nannten wir ab sofort nur noch „die quaderförmige Ananas“. Weiß jemand, wie das Teil richtig heißt und was da drin ist?

Der eigentliche Star war aber natürlich das Empire State Building, das sich uns bei einem herrlichen Sonnenuntergang bei milden Temperaturen präsentierte:

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Nach diesem wirklich schönen Ausklang des ersten Tages fielen wir völlig groggy ins Bett.

Ich hoffe, ihr mögt diesen doch recht langen Bericht. Die DSLR habe ich wegen ihres Gewichts bewusst zu Hause gelassen. Da ich auch keine wirklich passenden Brennweiten (sowohl Weitwinkel als auch Tele fehlt einfach noch was) habe, war dies rückblickend eine sehr gute Entscheidung. Vielleicht nächstes Mal, vermisst habe ich sie schon.
Für die Bilderlinks ist ein Werbeblocker glaube ich sinnvoll. Tut mir leid, ich wusste durch diesen bis neulich nicht, dass die Seite Werbung hat..
Hannemie
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Hannemie »

:lol: ich freue mich auf mehr...
Maleja
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Maleja »

Sehr schöner Bericht und bitte ganz schnell mehr =)
cavalierchen
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von cavalierchen »

Auf weitere Bilder und schöne Berichte freu ich mich schon !
Kurbel
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Kurbel »

Hallo allerseits,

frisch registriert geht's auch von meiner Seite ans Werk. Ich bin derjenige welchselbiger in die glückliche Lage kam, mitreisen zu können.
Besonders praktisch dabei, ich musste nichts fotografieren und konnte mich aufs Kucken und Staunen konzentrieren, während Chris=Nacaya alles mögliche abgelichtet hat. Ich ergänze dann ihren Bericht einfach aus meiner Sicht.

Edit:
Ich schreibe es mal in diesen Beitrag hinein.

Die unglaubliche Metro-Hotel-Dusche

Die Dusche im Hotel Metro war die beste Hoteldusche, die ich bisher erlebt habe.

Dazu generell: Ich habe in anderen Ländern und vor allem Deutschland schon so einige Duschen in Hotels gesehen. Immer war irgendwas. Blöder Duschvorhang, oder zu eng, oder keine Ablage fürs Duschgel. Oder Mischbatteriehebel so angebracht, dass man ständig ungewollt gegenstößt und plötzlich ist das Wasser kochend heiß, oder eiskalt, oder bestenfalls nur ganz aus.
Da fragt man sich ja manchmal, ob man nicht Hotelbesitzer zwingen müsste, regelmäßig die Duschen ihrer Hotels zu benutzen.
Das krasseste Bad, war in Polen. Eine Badewanne mit Schlauch und Duschkopf, an der Wand keine Halterung für den Duschkopf, Duschvorhang ebenfalls Fehlanzeige.

Von all den üblichen Problemen war im Metro keine Spur.

Nur die Bedienung mussten wir erst lernen. Piktogramme zur Erklärung, oder ein Handbuch gab es nicht. So war Chris tapfere Duscherprobungsingenieurin, als sie nach der Ankunft ihre Füsse abbrausen wollte. Als sie dann den Dreh heraus hatte, durfte ich selber probieren, knobeln und rätseln.

An der Wand also übereinander angeordnet zwei große Drehhebel, sehr hübsch, aber eben ohne jede Markierung. Weiter oben an selbiger Wand ein fest angeschraubter Duschkopf (A) und ein weiterer (B) mit Schlauch, zum in die Hand nehmen.

Drehen am oberen Hebel (1) führt zu keiner Reaktion. Hm, stellt man da vllt die Temperatur ein?
Naja, mal vorsichtig den unteren Hebel (2) drehen. Es kommt Wasser, kalt, aber direkt von oben und nicht aus den beiden Duschköpfen.
Ah, oben an der Decke hängt noch so eine Art Riesenduschkopf (C).
Prima, wir wissen schon, wo man das Wasser anstellt. :daumen2:
Nochmal den oberen Hebel (1) versuchen; vllt. wirds dann warm? Nein, bleibt kalt, aber jetzt weiß ich, das der obere Hebel (1) sechs rastbare Stellungen hat, mit denen man einstellen kann, von wo man nass werden will: A; A&B; B; B&C; C; C&A :shock:
Ich überlege, ob ich mir besser Notizen mache, damit ich nachher beim Duschen spicken kann und nichts falsch mache. :roll:
So, und wie kriege ich das Wasser jetzt warm?
Ich probiere es mit ziehen und drücken an allem Hebeln, aber Fehlanzeige.
Bauen die Amerikaner sowas extra, um Europäer zu testen?
Ich dreh das Wasser aus und wieder an; das Wasser wird wärmer.
Warum denn jetzt?
Aha, diesmal habe ich weiter aufgedreht. Ich beginne zu verstehen.
Dreht man Hebel (2) um 90°, kommts kalt, dreht man weiter, kommts zunehmend wärmer.

Fazit: Eine wahnsinnstolle Dusche, aber man braucht nen extra Führerschein dafür. :mrgreen:

Kurbel
Zuletzt geändert von Kurbel am 09.09.2013, 22:59, insgesamt 1-mal geändert.
Martin M.
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Martin M. »

Schöner Bericht, freu mich auf mehr :)
Nacaya hat geschrieben:Dieses Gebäude nannten wir ab sofort nur noch „die quaderförmige Ananas“. Weiß jemand, wie das Teil richtig heißt und was da drin ist?
Das ist eines der besten Hotels in NYC, das Langham Place (ehemals Setai Fifth Avenue).
hajonajo
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von hajonajo »

Schön zu lesen;-)
Nacaya
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Nacaya »

Erstmal vielen lieben Dank für die Kommentare, sowas ermuntert einen doch direkt zum Weiterschreiben :lol: . Ok, meinen Quaderananas ist ein Hotel, vielen Dank für die Info! Ich hätte auf ein Bürogebäude getippt.. :oops:

Tag 2 - 11.08.2013 (Sonntag)
Nach 5 Stunden Schlaf war pünktlich zwischen 3 und 4 Uhr für mich Feierabend mit Schlafen. Blöder Jetlag.. Dem Herrn neben mir war das aber alles egal, der schlief einfach. Ein gewisser Neid kroch dann doch hoch, ja.. Immerhin, ich bin irgendwann nochmal eingeschlafen.

Das Abendteuer „Dusche“ mit ihren vielen Hebeln (und einer verdrehten Temperaturanzeige) und Wasser aus unerwarteten Stellen war ein nettes Erlebnis, am besten war das Wasser aus der Deckenbrause. Dafür würde ich glatt meine Badewanne zu Hause eintauschen! Genug der Schwärmerei, hier ein paar Bilder aus dem Badezimmer. Leider war da alles recht eng, was das Fotografieren ziemlich erschwerte.

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Im Hotel war Frühstück inklusive, also erstmal stärken. Die Auswahl an verschiedenen Bagelsorten war klasse, dazu die übliche Marmelade und der inflationär in New York anzutreffende Philadelphia. Joghurt gab’s auch, ebenso irgendwelche Frühstücks-Kellogs, Oatmeal, wirklich leckere Säfte (A und O), Kaffee, Muffins, Obst… Wurst oder Käse in Scheiben war Mangelware (im Sinne von "nichtexistent"), also musste ich mich mit Philly begnügen. Da das aber eh mein Plan für den Bagel war, war alles bestens. Die Bagels dort lassen sich ja kein Stück mit den hier kaufbaren vergleichen, hier sind die irgendwie ungleich fluffiger als dort. Muss sagen, ich mag die US-Version wesentlich mehr. Noch etwas Proviant für den Tag eingepackt (wir mussten ja uuuunbedingt einen Muffin in die Tasche stopfen… Zwar in ner Papierserviette, aber nunja. Sagen wir mal so: Könnte krümeln) und wir waren schon wieder abmarschbereit. Aso, Kleinigkeit am Rande, ihr kennt das ja vermutlich schon: Uns hat erstmal das ganze Einweggeschirr im Hotel erstaunt. Zwar immerhin kompostierbar, aber irgendwie hatte das so den Beigeschmack von „Billigkram“. Anders als bei uns auf jeden Fall. Anbei noch der Frühstücksraum:

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Da Macy’s direkt um die Ecke war, startete ich den (zugegeben ziemlich lächerlichen) Versuch, dort ne Prepaidkarte für’s Telefon zu bekommen. Ich wollte mobiles Internet haben. Ok, Macy’s war dafür die definitiv blödeste Adresse, aber immerhin sind wir auf den alten Holzrolltreppen gefahren. Yessss! Der Rest von Macy’s löste allerdings eher Fluchtreflexe aus, weswegen wir sehr schnell wieder draußen waren. Nicht mein Laden.

Mission zwei des Tages: Wir wollten Citibikes! Radfahren ist super, also müssen wir das in New York auch machen. Den Anweisungen des Displays an der Station gefolgt, alles angegeben, Kreditkarte rein, Fehlermeldung. WAS? Fehler? Nee, oder? Karte nicht lesbar oder irgendsowas (Kurbel weiß das bestimmt noch genauer).. Neuer Versuch, gleiches Problem. Karte rein, warten, Fehlermeldung. Gut, dann eben Subway. Wo wollen wir eigentlich hin? Central Park wäre fein. Ich die Karte durchgezogen, durchgegangen, alles gut. Kurbel die Karte durchgezogen, versucht durchzugehen, nix gut. Kerl hängt immer noch draußen fest und die Karte murrte ein genervtes „just used“ auf’s Display. War da nicht was mit 18 Minuten Wartezeit? Chris wieder raus.. Also wieder hoch, war zu warm unten. Wer kommt eigentlich auf die tolle Idee, die Abwärme a) der Züge und b) der Klimaanlagen einfach so in die Haltestellen zu kippen? Nach 18 Minuten war das Problem klar: Die Drehtore drehen immer nur 120° weiter. Mit Mensch oder ohne und mein Mensch stand einfach 120° zu falsch. Immerhin half uns ein sehr abwesend wirkender Cop mit seiner Super-Card und wir konnten durch. Den Sinn der 18-Minuten-Sperre bekamen wir im Anschluss direkt demonstiert: 1 Mensch geht durch, reicht die Karte zum anderen Menschen raus, Mensch 2 kuckt blöd. Hähähähä!

Am Central Park angekommen, musste ich erstmal den Apple Store besuchen. Erste Reaktion beim Anblick des Glashaufens: „Boah ist der klein!“. Kein Grund, nicht trotzdem nen Haufen Bilder zu machen und dann doch die Glastreppe runterzugehen. Unten gab es, wie erwartet, nichts für mich Interessantes (kommt dieses Jahr aber hoffentlich noch), außer WLAN. Ein paar Nachrichten später ging’s auch schon weiter, hier aber erstmal noch ein paar Bilder.

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Ne Prepaid-Karte von T-Mobile war wesentlich teurer, als ich erwartet hätte. Ich hatte ja auf sowas in der Art wie Aldi Talk oder so spekuliert. Gut, dann eben nur offene Wlans. Muss reichen. Zurück nach Los und wir standen vor dem Plaza. Vor eine vollen Citibike-Station. Auch hier wieder: Kartenfehler. Was auch immer da nicht stimmte. Da wir irgendwo gelesen hatten, dass einzelne Stationen immer mal wieder Probleme beim Zahlen machten, tippten wir eben auf sowas. Weiter zum Ziel Central Park. Kaum waren wir drin, herrschte schlagartig Ruhe, die Geräusche des Verkehrs waren verschwunden. Nur gelegentlich drang noch ein freundliches Hupen zu uns vor. Beste Zeit für eine kleine Stärkung. Der mitgebrachte Bagel und die Muffinkrümel traten ihre letzte Reise an. Was fehlte, waren die frechen Squirrels. Es rannten zwar ein paar rum, aber für Squirrelverhältnisse extrem weit weg. Weiter zur Bethesda Fountain. Unterwegs noch einen Zwischenstop am Karussell eingelegt und gestaunt: Die Amis binden ihre Kinder echt auf den Pferdchen mit einem Ledergurt fest! Ouh Wow… Das Karussell selbst war echt sehr schön, vor allem die Pferdefiguren.

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An der Fountain führten gerade ein paar Jungs eine Breakdance-Show auf, die doch recht gut war. Vor allem bei den Temperaturen und dann noch in der Sonne (ich schätze, wir hatte irgendwas über 30°, aber keine schlimme Sommerhitze). An anderen Stellen gab es auch Vorführungen, teilweise Tanz, teilweise Musik. Alles in allem doch ein sehr entspanntes Lebensgefühl, dass sich so breitmachte. So, hier sind wir mal beide an der Fountain sowie mit Ente. Ente ist mein ständiger Begleiter seit bestimmt 15 Jahren. Seit 2006 mache ich mit ihr eine Fotoserie. Ente vor Sehenswürdigkeiten, versehen mit Text. Mittlerweile habe ich fast zwei Fotoalben mit ihr gefüllt. Die Brücke in der Nähe musste natürlich auch noch als Fotomotiv herhalten..

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Schon mit müden Füßen (ich muss an dieser Stelle mal erwähnen, dass ich seit dem zarten Alter von 7 Jahren an Knieproblemen leide, das macht langes Laufen jetzt nicht unbedingt schöner..) ging es weiter zu den Strawberry Fields. Unterwegs fiel mir der kleine Geselle in Rot auf. Zu Hause hab ich dann rausgefunden, dass es sich dabei um einen Kardinal handelt. Die Farbe war in natura noch ne Ecke intensiver, der Geselle leuchtete einen richtig intensiv an. Leider war er entweder weit weg oder im Busch. Am Imagine-Mosaik war ziemlich viel los, ungestört mal ein oder zwei Bilder machen war sehr schwer. An der Gedenktafel mit den ganzen damals existenten Ländern musste ich doch mal kurz einen Stop einlegen und überlegen, welche Länder es mittlerweile so gar nicht mehr gibt. Waren schon einige.

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Weiter ging es mit der Subway zum Times Square. An den Stufen ruhten wir nochmal etwas aus und ließen den Platz auf uns wirken. Nicht mein Lieblingsplatz, muss ich gestehen. Zu laut, zu viel Hektik, zu viele Leute und zu viel Blinke-Blinke. Irgendwie Reizüberflutung. Ich hätte mich ja schon gerne auf der Videowand gesehen, aber die Schlange dafür war mir dann einfach deutlich zu lang. Kein Kopf in der Freiheitsstatue oder im Taxi, auch recht.

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Nach einer kurzen Erholungs- und Schreibpause im Hotel ging es auf die Jagd nach Abendessen. Wir endeten bei einem nahegelegenen Pizzaladen. Uff, die sind ja immer noch so groß wie vor 17 Jahren! Also für jeden zwei Stücke, was auch wirklich genug war. Da das Wetter so schön war, aßen wir direkt auf den auf dem Broadway rumstehenden Stühlen. Der Umbau in eine Einbahnstraße mitsamt öffentlicher Nutzung der neugewonnen Fläche ist sehr gut gelungen. Was mir besonders gefällt sind die Stühle und Tische, die zu keinem Restaurant oder Café gehören und von jedem genutzt werden können. Und auch, dass die keiner mitnimmt oder beschmiert oder anderweitig beschädigt.
gila
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von gila »

hahaha die Dusche :-)

SChöner Bericht!
Kurbel
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Kurbel »

Das Frühstück, Chris hat es schon beschrieben, wahrscheinlich für amerikanische Verhältnisse gewöhnlich, für mich eher gewöhnungsbedürftig. Ich war überrascht, dass es Schnittkäse, Schinken, Wurst, etc. nicht gab. Das kannte ich bisher nur aus Italien und Frankreich. Die Zimtbagel mit Rosinen haben mich allerdings positiv überrascht. Auch diese kleinen Grills mit Förderband, mit denen man das Gebäck nochmal etwas antoasten kann fand ich sehr praktisch. Dünner Kaffee aus Pappbechern, kompostierbares Besteck, Papptellerchen, naja, das fühlt sich eben alles ein bisschen so an, wie am Infostand der IG-Metall auf der dörflichen Wirtschaftsschau. Der Orangensaft dagegen war wirklich exzellent.

Über Macy's wusste ich nur, es ist irgendein Kaufhaus, berühmt, und wir müssen da mal rein. Dass es da nix außer Klamotten gibt hat mich dann irgendwie enttäuscht, da bin ich (eigentlich wir beide) das falsche Publikum. Ich glaube wir beide hatten völlig uninformiert erwartet, dass es da ungefähr alles gibt, was man für Geld kaufen kann. Die hölzerne Rolltreppe muss man aber tatsächlich mal gesehen haben.

Die Citibikes. Also es stand vor der Reise fest, wir wollen in NYC Radfahren. Ich habe viel darüber gelesen, wie NYC in den letzten paar Jahren ein bisschen zu einer Fahrradstadt geworden ist. Klar, Subway und Fahrrad sind wohl die schnellsten Verkehrsmittel dort. Wir haben uns also total gefreut, dass dort rechtzeitig vor unserer Reise das neue Fahrradleihsystem Citibikes eingeführt worden ist. Ein 7-Day-Pass kostet unter 30 Dollar, also ähnlich wie bei der Subway. Ein tolles System, die New Yorker nutzen es schon fleißig. Klar auch da gibt es anfangs immer wieder technische Probleme. Leider wollte es uns auch erstmal nicht gelingen, mittels Kreditkarte Pässe zu erwerben. Da waren wir wirklich geknickt. Wir hatten uns so drauf gefreut und sahen nun sehnsüchtig den zahlreichen Citibike-Nutzern hinterher. So waren wir fürs Erste nur zu Fuß und mit der Subway unterwegs, wobei die Subway, zusätzlich unterstützt durch Buslinien, wirklich hervorragend funktioniert. Die Stationen sind siffig und stickig, die Züge laut, aber es ist schnell und funktioniert einfach und das zählt. Außerdem gibt es in den Stationen Live-Musik und immer wieder entdeckt man hübsche Mosaike an den Wänden.

Wie Chris schon erwähnt hat, als wir dann mit der Subway fahren wollten, hat mich offenbar die allgemeine Reizüberflutung (New York!) an einer einfachen Drehschleuse (die mit der senkrechten Drehachse) scheitern lassen. Zweimal! Karte durchziehen, Schleuse falsch benutzen, 18 Minuten warten bis die Metro-Karte wieder akzeptiert wird. Erneuter Versuch. Autsch, wieder falsch. Ich habe mich so blöd angestellt, dass es kracht, und hätte wieder 18 Minuten warten dürfen, um es nochmal richtig zu versuchen, wenn nicht ein netter Polizist mir die lästige Wartezeit erspart hätte. Danach habe ich erstmal nur noch die Drehschleusen mit der diagonalen Drehachse benutzt, da kann man weniger falsch machen. ;)

Kurbel
Marion
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Marion »

Haha, eine Dusche, für die man ein Ingenieursstudium braucht, hatte ich auch schon :)
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