Samstag, 17.01. bis Sonntag, 18.01.2015 (durch den Nachtflug lässt sich das nicht so leicht eingrenzen)
Seit Wochen sprachen wir schon davon, wie es sein, würde, dem grau-kalten Deutschland zu entliehen und unter Palmen direkt am Meer Füße und Seele baumeln zu lassen. Heute war es endlich so weit! Wir fuhren mit dem Zug zum Flughafen Düsseldorf. Auf dem Bahnsteig froren wir uns erst mal den Poppes ab, denn natürlich hatten wir die Steppjacken daheim gelassen. Wir hatten natürlich überhaupt keine Lust, diese 3 Wochen durch Thailand zu schleppen.
In Düsseldorf angekommen, geht das Einchecken am Air Berlin Schalter kurz und schmerzlos. Noch ein kurzer Stop im Duty Free und plötzlich werden wir ausgerufen! SCHOCK!
Ich bin ja schon recht oft geflogen, aber das ist mir echt noch nie passiert. Da eigentlich noch reichlich Zeit bis zum Boarding ist, haben wir schon Visionen, dass die Maschine überbucht ist. War natürlich Kappes!
Die Erklärung ist eine ganz andere - die Maschine ist relativ leer und deshalb muss das Gewicht der Passagiere anders verteilt werden. Aus Reihe 18 wird für uns damit leider Reihe 42. Aber irgendwas ist ja immer…
Nach dem Einsteigen ins Flugzeug, kommt mir kurz der Gedanke, mich in einer Mittelreihe lang zu legen, aber andere sind leider schneller. Hier gilt doch mal wieder das gute alte Sprichwort: "you snooze, you lose". Pünktlich gegen 21.00 Uhr fliegen wir los.
Air Berlin auf der Langstrecke haut mich nicht um, muss ich leider sagen. Es gibt z. B. keine Zeitschriften (und ich habe mir natürlich extra keine gekauft), was ich auf den Kurzstrecken immer super finde. Wir schaffen aber immerhin, dem Service zwei Piccolos abzuschwatzen. Erstens wollen wir natürlich gern auf den Urlaub anstoßen und uns zweitens auch ein bisschen müde trinken.
Das Essen ist halbwegs essbar (meins) bis ungenießbar (seins). Die Cabin Crew ist irgendwie auch nicht die Freundlichste und das Entertainment-Sytem ebenfalls nicht der Hit - die Auswahl ist doch arg begrenzt. Aber was soll's, die Hasen, die mich hier besser kennen wissen, dass ich beim Fliegen Pragmatikerin bin. Hauptsache, die bringen mich von A nach B. Irgendwie bekommen wir die knapp sechs Stunden nach Abu Dhabi herum und schlafen sogar etwas.
Was soll ich sagen, Abu Dhabi ist ein merkwürdiger Flughafen. Nach der Landung eiern wir gefühlte Ewigkeiten über das Rollfeld und werden weitere Ewigkeiten mit dem Bus durch die Pampa gefahren. Man kann also den Eindruck gewinnen, es handele sich um einen riesigen Flughafen, jedoch ist Terminal 3 mini-klein, vor und in dem wir später auf unseren Weiterflug warten. Da es nur ein weiteres Terminal gibt, kann der Flughafen ja eigentlich gar nicht so riesig sein. Oder wir haben das in unserem halb-komatösen Zustand nicht richtig wahr genommen.
In Abu Dhabi ist ein vierstündiger Aufenthalt vorgesehen, so dass wir beschließen, durch die Immigration zu gehen, um die Stunden nicht im Transitbereich absitzen zu müssen. Ich habe mich vorher informiert, es ist dort überhaupt kein Problem, deutsche Staatsbürger bekommen einen 30-Tage-Stempel. Obwohl auf dem Flughafen recht viel los ist, geht die Immigration recht fix und unkompliziert.
Nachdem die Immigration geschafft ist, zieht es uns erst mal vor die Tür. Trotz der frühen Uhrzeit (irgendwas zwischen 6:00 und 7:00 Uhr) ist es angenehm warm und die Sonne lässt sich sogar schon blicken. Herrlich, die wintermüden Knochen ins Licht zu halten
Da das Terminal echt klein ist, halten sich die Unterhaltungsmöglichkeiten in Grenzen. Ein Blick auf die Anzeigetafel verheißt nichts Gutes. Unser Flug erscheint dort zwar noch nicht, aber ausnahmslos ALLE Etihad-Flüge haben Verspätung.
Als unser Flug dann schließlich angezeigt wird, ist klar, auch wir werden nicht pünktlich abheben. Zusätzlich zu den geplanten 4 Stunden Aufenthalt kommen noch mal knapp 1,5 Stunden dazu. Das macht die Sache leicht zäh, aber letztlich haben wir noch Glück im Unglück. Andere Maschinen haben teilweise viele Stunden Verspätung.
Übrigens ein Hinweis für die Raucher: Im Duty Free (aber nicht in jedem, da muss man gucken), gibt es sensationell günstige Zigaretten, z. B. Pall Mall rot für ca. 11 Euro pro Stange. Marlboros sind ungefähr doppelt so teuer. Ansonsten werden für Essen und Trinken Apothekenpreise verlangt. Die Emirate scheinen nicht ganz günstig zu sein und Flughäfen verlangen ja sowieso immer tüchtige Aufschläge.
Irgendwann geht es dann doch los und die Maschine ist rappelvoll. Anständige Plätze gab es beim Online-Checkin schon nicht mehr und ich habe tatsächlich die letzten nebeneinander liegenden Sitze ergattert. Zwar in einer Mittelreihe, aber gleich beim Exit hinter der Wand, also dort, wo normalerweise Eltern mit Kindern sitzen. Zumindest ist da mehr Beinfreiheit.
Die Maschine versprüht einen gewissen 50er Jahre Charme. Das Flugzeug-Interieur ist hauptsächlich beige, aber die Sorte, die aussieht, als hätte 20 Jahre ein Kettenraucher darin gewohnt. Wirkt altbacken und aus der Zeit gefallen. Das Entertainment System ist ähnlich wie bei Air Berlin, also nichts, um in Ekstase zu geraten. Dafür sind die Flugbegleiterinnen bildschön, die könnten alle auch als Modell arbeiten.
Das Essen ist gleich zweimal ein Flop (Chicken und Fisch) und war selbst für mich quasi Alles-Fresser, der im Flugzeug auch schon mal aus purer Langeweile isst, nicht genießbar. Geht also noch schlimmer als bei Air Berlin.
Aber was soll's, ich bin ja nicht wegen dem Gourmet-Essen an Bord. Wir schaffen es, zwei Stündchen zu schlafen und kommen mit einer nur einstündigen Verspätung in Bangkok an. Die Immigration geht auch hier recht schnell, länger als 20-30 Minuten stehen wir nicht an.
Und dann der Moment, vor dem mich alle gewarnt haben! BANGKOK!
"Wenn du aus dem Flughafen heraus trittst, fühlt es sich an, als würde dir jemand einen heißen, nassen Waschlappen um die Ohren hauen!" So ist es aber gar nicht
Vielleicht liegt es an der Jahreszeit oder daran, dass wir abends (gegen 21:30) gelandet sind. Klar, es ist warm, aber durchaus erträglich.
Wir reihen uns in die offizielle Taxi-Schlange ein. Da stehen Dispatcher, denen man das Fahrtziel mitteilt und bekommt dann ein Taxi zugewiesen. Entgegen aller Unkenrufe, die ich so recherchiert habe, stellt der Fahrer brav das Taximeter und bringt uns zum
Amari Airport Hotel, das am Don Muang Airport liegt, von dem aus wir am nächsten Morgen weiter fliegen werden.
So machen wir unsere erste Erfahrung mit dem thailändischen Preisniveau und zahlten für eine ca. einstündige Taxifahrt über 50 km inkl. Maut (75 Baht) + Airport Surcharge (50 Baht) insgesamt 510 Baht. Inklusive Trinkgeld rund 15 Euro. Zum Vergleich - wir zahlen 10 Euro mehr, wenn wir von daheim (Köln-Höhenberg) in die Kölner Innenstadt fahren…
Das Hotel ist durch eine Gangway mit dem Flughafen verbunden, also superpraktisch für alle Flüge ab DMK. Das Zimmer ist sehr schön, toll eingerichtet, gemütliches Bett, Bademäntel & Schlappen, Kaffee, Tee und 2 Flaschen Wasser kostenlos. Wir haben Hunger bis unter die Arme - ihr erinnert euch, das letzte Essen liegt mangels essbarem Flugzeugessen schon seeeehr lange zurück. Deshalb sind wir dankbar, dass die
Hotelbar inkl. Küche bis 1:00 Uhr geöffnet hat.
Wir sind begeistert vom Essen. Es gibt einen Burger für den Mann und Spare Ribs, Chicken Wings, Mais vom Kolben für mich. Mit einem erstaunlich leckeren Chang Bier stoßen wir auf den Urlaub an, denn der "schlimmste" Teil ist geschafft. Danach fallen wir nur noch ins Bett und schlafen ziemlich gut. Um 7:00 Uhr klingelt dann auch schon wieder der Wecker. Hey, now the fun part ist coming!