Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

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Marion
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Re: Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

Beitrag von Marion »

Freitag, 23.01.2015

Der große Tag ist da! Wir bekommen unseren Roller! Halleluja :) Ilin will Noy gegen 10:00 Uhr Bescheid sagen, denn dann soll einer ihrer Roller wieder bei ihr abgegeben werden. Leider ist das nicht der Fall und gegen Mittag wird es Ilins Mann zu blöd und er kauft kurzerhand einen neuen. So übernehmen wir eine Honda Klick 125i - all new and shiny - mit einem Kilometerstand von 7.

Da wir so lange gewartet haben, bezahlen wir nur 150 Baht pro Tag (keine 5 Euro), was natürlich ein Witz im Vergleich zu den Taxikosten ist. Wir haben z. B. am Mittwoch für unseren Ausflug zum nächsten 7/11, der ca. 2 km entfernt ist, pro Person 200 Baht bezahlt. Der Roller eröffnet natürlich ungeahnte Möglichkeiten, wir tuckern (mit Helm - jawoll!) über die Insel und bekommen viel zu sehen.

Elefanten, einen Affen als Sozius auf eine anderen Moped. Die Affen sind speziell ausgebildet, um Kokosnüsse zu ernten. Ab einer bestimmte Palmen-Höhe schafft es kein Mensch mehr da rauf. Außerdem begegnen wir Wasserbüffeln, Kühen und Hühnern. Nachdem wir etwas herum gedüst sind, machen wir Halt im Hafen von Thong Sala und später noch mal in Chaloklum. Die Bucht ist wunderschön mit genialem Ausblick.

Zum ersten mal sehen wir auch die berühmten Longtail-Boote, mit denen Touristen zu schwer erreichbaren Buchten und zum Schnorcheln hinaus fahren können. Wir bummeln noch etwas durch's Dorf und ich kaufe mir dort die erste "Chill-Hose" (und weitere werden im Laufe des Urlaubs folgen). Die Thais machen ganz tolle Schlabberhosen, die super-bequem und leicht sind. Gefertigt werden sie aus Baumwolle (oder Viskose). Diese Hosen erweisen sich als sehr praktisch, weil ich darin komischerweise viel weniger schwitze als in Shorts. Ein weiterer Vorteil ist, dass man nicht auf dem Motorroller kleben bleibt. Ab und zu muss man mal gaaaanz schnell absteigen (dazu später mehr) und da ist es besser, wenn man geschmeidig hinunter gleiten kann ;)

Zurück fahren wir noch mal über Thong Sala, da ist gerade Markt und es gibt viele Köstlichkeiten. Von Spießchen mit Fleisch, über Fisch, Meeresfrüchte, Getier (Heuschrecken und Co.), kleine Kuchen, Obst, Desserts und diverses Undefinierbares. So richtig trauen wir uns aber nicht ran. Tja, so ist das, wenn einem die deutschen Hygiene-Verordnungen samt Kühlketten-Aufrechterhaltung durch den Kopf schiessen. :mrgreen: Die thailändische Gelassenheit in punkto Essen ist noch nicht bei uns angekommen.

Aus Neugier und weil wir neues Duschgel brauchen, gucken wir auch mal in den Big C Supermarket. Erstaunlicherweise ist das Einkaufen so günstig nicht. Für uns ist es ok, aber wie die Thais mit ihren kleinen Einkommen hier zurecht kommen sollen, ist mir ein Rätsel. Meine Theorie ist, dass sie einfach woanders einkaufen (viel auf den Märkten und bei den lokalen kleinen Händlern). Teuer sind Farang-Produkte aller Art, z. B. Milchprodukte wie Käse und Joghurt.

Am späten Nachmittag trudeln wir wieder in unserem Resort ein, genießen mal wieder einen spektakulären Sonnenuntergang und hüpfen dann unter die Dusche. Im Restaurant gibt es heute für uns ganz unspektakulär Spaghetti & Bruschetta. Wir mögen zwar asiatisches Essen und das ist auch sehr gut hier, aber jeden Tag können wir es auch nicht essen. Nach ein, zwei Drinks gehen wir heute recht zeitig ins Bett. So ein Entspannungsurlaub macht schlapp! :mrgreen:
Marion
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Re: Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

Beitrag von Marion »

Samstag, 24.01.2015

Trotzdem sind wir müüüüüde, als um 8:00 Uhr der Wecker klingelt. Wir haben uns hier echt ein trödeliges Tempo angewöhnt. Der Mann will heute Vormittag probieren, wie er mit dem Roller die Berge Richtung Haad Rin hoch kommt. Ihr erinnert euch? Das ist da, wo das Taxi den Berg herunter gerutscht ist.

Als er zurück kommt, kann er mich aber beruhigen. Die Berge sind zwar immer noch da (und steil), aber das 125er Möhrchen wird es schaffen, uns rauf und wieder runter zu bringen. Gerade die Strecke in diese Richtung ist tricky. Es geht auf und ab, durch scharfe Kurven, so dass das mit dem Anlauf nehmen teilweise schwierig ist. Außerdem können jederzeit ein Hund, ein Huhn, Sand oder sonstige Hindernisse hinter der nächsten Ecke auftauchen.

Auf Koh Phangan sind die Straßen teilweise nur Acker und wirklich sehr steil, da muss die Sozia auch mal beherzt vom Bike springen, weil der Fahrer ansonsten nicht hoch kommt. Die Fahrt ist zwar aufregend (holy shit!), aber wir kommen gut an. Es bewährt sich, dass der Mann zuhause Motorrad fährt (ok, hat er jetzt länger nicht, aber das ist wohl so wie mit dem Fahrradfahren, das verlernt man auch nicht) und den entsprechenden Führerschein schon sehr lange hat. Nichtsdestotrotz ist auch für ihn natürlich der Linksverkehr sehr ungewohnt. Aber er meistert das toll und sicher.

Haad Rin ist neben Thong Sala der Hauptort der Insel. Hier finden die legendären Full Moon Parties statt, zu denen sich je nach Saison bis zu 30.000 junge Leute versammeln und zu Trance, Electro, House usw. bis in die frühen Morgenstunden am Strand feiern. Nachdem wir zum ersten Mal die Strecke nach Haad Rin gefahren sind, wird mir auch klar, warum in den Partynächten so viele Menschen verunglücken. Schon tagsüber und ohne Alkohol muss man sich reichlich konzentrieren.

Haad Rin hat fein pudrigen Sand und das Meer hat hier viel mehr Wellen als an unserem Strand. Allerdings ist mir persönlich zu viel los dort, obwohl es im Örtchen selbst noch recht ruhig ist. Es gibt leider auch massig Müll am Strand, was nicht sehr schön aussieht. Ich möchte nicht sehen, wie es dort am Morgen nach einer Party aussieht. :shock:

In einer Bar machen wir Pause und sind erstaunt, wie günstig es dort ist. 20 Baht (ca. 50 Cent) für eine Cola! Die Bar heißt "The Rock" und liegt auf einem Felsen am Ende des Strandes und bietet eine spektakuläre Aussicht (wenn man aus dem Dorf Richtung Strand geht, dann am Strand rechts immer weiter, bis es nicht mehr weiter geht). Man stelle sich vor, in D ein Lokal in einer Prime Location und die Cola kostet 50 Cent ;) Auch frühstücken kann man hier für einen Appel und ein Ei. Das werden wir beim nächsten Mal sicher ausprobieren.

Es gibt allerdings auch in Haad Rin schöne und ruhig gelegene Quartiere. Uns gefällt zumindest von außen das Blue Marine Resort sehr gut, an dem wir zufällig vorbei kommen.

Wir bummeln durch Haad Rin und finden sogar einen Shop (Friendly Mobile Shop), der die AIS Traveller SIM-Karte führt, die der Mann gern haben möchte. Mir reicht das W-Lan in der Anlage, schließlich "wohne" ich zuhause im Internet, das will ich im Urlaub nicht auch noch haben. Aber für ihn muss aus beruflichen Gründen eine gewisse Erreichbarkeit gegeben sein. Der Laden ist sehr empfehlenswert, superfreundlich (nomen est omen!), die Mitarbeiter sprechen klasse Englisch und richten alles auch direkt ein. Was ein Segen ist, wenn man weder Thai spricht, noch Thai-Schrift lesen kann ;)

Anschließend bummeln wir noch ein bissen und suchen unseren Roller, was passt, weil wir sowieso den halben bisherigen Urlaub damit verbracht haben, irgend etwas zu suchen. Gut, dass wir eine Papier-Karte haben (ja, manchmal hat old-fashioned auch seine Vorteile). :mrgreen: Aber natürlich finden wir ihn irgendwann wieder getreu dem Motto: "Et kütt jo nix weg!"

Das nächste Ziel sind die Wasserfälle, die wir natürlich auch nicht finden. Der Weg beinhaltet eine wilde Fahrt auf und ab und durch S-Kurven. Wir finden zwar einen Wasserfall, an den man aber irgendwie nicht rankommt. Naja…

Dafür landen wir aber zufällig in einer grandiosen Bucht in Thong Nai Pan. Hier ist doch wirklich ein Strand schöner als der andere. Nach einer gemütlichen Rast machen wir uns auf den Weg nach Thong Sala, wo wir den Walking Street Market besuchen wollen, der jeden Samstag von 16:00 bis 22:00 Uhr stattfindet.

Als wir gegen 17:00 Uhr ankommen, ist hier schon richtig was los. Und es ist genauso, wie man sich einen asiatischen Markt vorstellt. Bunt, fröhlich, exotisch. Hier erleben wir auch zum ersten Mal, wie um 18:00 Uhr alles für eine Minute still steht, während die thailändische Nationalhymne gespielt wird. Wenn die Hymne erklingt, steht man auf. Was wir natürlich nicht wussten. Bloody tourists! Gleich mal mit schlechtem Benehmen aufgefallen. Ich hasse so was. :roll: Morgens um 8:00 wird sie übrigens auch gespielt, aber zu dieser Zeit sind wir während des ganzen Urlaubs nicht unterwegs gewesen ;)

Ich probiere sehr leckeres Sushi (für ganz kleines Geld), aber vieles andere ist dann doch so exotisch, dass wir in einem Restaurant zu Abend essen. Ok, es ist offiziell! Wir sind Weicheier! Für mich gibt's gebratenen Reis mit Shrimps, für den Mann gebratene Nudeln mit Huhn. Für beide Essen inklusive zwei Softdrinks zahlen wir 220 Baht, also nicht mal 6 Euro.

Danach tuckern wir gemütlich heim, duschen und nehmen noch einen Absacker in Form von (ähhhh, ich kann das erklären…) zwei Buckets. Danach steht einem guten Schlaf echt nichts mehr im Wege :oops:
Marion
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Re: Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

Beitrag von Marion »

Sonntag, 25.01.2015

Oh boy! Heute morgen ist es mir aber gar nicht gut! War's das Essen gestern Abend? Die Buckets? :floet: Das Früstück bekomme ich nicht runter, aber jetzt kann sich endlich mal die zu üppig ausgestattete Reise-Apotheke bezahlt machen. Nach einem Imodium geht's deutlich besser.

Da wir heute den letzten Tag unser Möhrchen haben, wollen wir noch mal einen kleinen Ausflug machen. Das Ziel ist der Thon Sadet National Park. Unterwegs gibt es wieder jede Menge zu sehen. Ich liebe es einfach, mit dem Roller über die Insel zu tuckern und die schöne Natur und die Tiere sehen zu können. Damit könnte ich den ganzen Tag verbringen.

Zwischendurch machen wir Rast an einem Wasserfall (yeah, wir haben endlich einen gefunden, aber mehr zufällig), vor dem eine Thai-Familie ein kleines Was-auch-immer betreibt. Eigentlich verkaufen sie in ihrem Zuhause kalte Getränke und auf Wunsch gibt es auch Sandwiches und einige Thai-Gerichte. Es ist mitten im Nirgendwo, so dass sie eigentlich Preise jenseits von Gut und Böse nehmen könnten. Denn bei den Temperaturen ist der Drang nach kalten Getränken wirklich unwiderstehlich. Wir zahlen allerdings für zwei große Flaschen Wasser mit je einem knappen Liter zusammen nur 30 Baht (um die 75 Cent).

Auf dem Weg ist die Straße teilweise ok und teilweise eine Katastrophe. Allerdings wird gerade asphaltiert und wir kommen auch am Quartier der Straßenarbeiter vorbei. Daran werde ich jetzt jedes Mal denken, wenn ich mal wieder irgendwelche Luxusprobleme habe. Die Leute bauen bei weit über 30 Grad (und jetzt ist ja gerade Winter, das wird noch richtig warm) eine neue Straße und ihren Feierabend verbringen sie in ihren winzigen Wellblechhüten, das Ganze wahrscheinlich für ein paar Baht.

In Deutschland beschäftigt uns gerade eine vermeintlich politisch unkorrekte Seife von Aldi und die Frage, ob die Ansage der Berliner Mohrenstraße von Dieter Hallervorden irgendwie rassistisch ist. So lange wir in diesem Land keine anderen Probleme haben, ist doch alles fein, oder? :roll:

Am Park angekommen, stelle ich fest, dass es mit meinem Befinden nicht gut steht und wir außerdem die falschen Schuhe dabei haben. Der Mann geht aber mal kurz in den Dschungel, denn wir sind wieder an einem Wasserfall. Dieses Mal sogar einer, der recht beeindruckend ist und ich beobachte während dessen, wie sich verschiedene Fahrzeuge den Acker hinauf- oder hinunterquälen.

Wir fahren zurück durch Thong Sala und besorgen ein paar Kleinigkeiten als Nachmittagssnack. Zurück im Bungalow mache ich erst mal Siesta in unserem herrlich klimatisierten Zimmer, während der Mann sich ein Kajak schnappt und ein bisschen herum schippert. Das Schläfchen tat gut und nach einer Dusche kehren die Lebensgeister ganz allmählich wieder zurück.

Beim Dinner probiere ich meinen geliebten Pasta-Salad, aber um meinem Appetit ist es immer noch nicht gut bestellt. So geht leider ¾ des schönen Essens zurück, was aber nicht schlimm ist. Ich habe durchaus ein oder zwei Wonneröllchen, denen es nicht schadet, wenn das Essen mal nicht so gut schmeckt ;)

Morgen ziehen wir nach Koh Samui um. Deshalb geht es jetzt ans Packen, was mit vereinten Kräften trotz 128 kg Gepäck (sagte ich schon?) keine große Sache ist. Natürlich gehen wir noch mal rüber, um noch einen Absacker zu trinken. Daraus werden dann aber mehrere, da wir mit 8-10 anderen Leuten am langen Tisch sitzen.

Vom Professor aus den USA (der einfach seinen gut dotierten Job hingeworfen hat, um zu leben/reisen), über den Schreiner aus Brighton, der seit über 20 Jahren nach Thailand kommt (selbständig, schuftet 8 Monate im Jahr wie ein Besessener, um 4 Monate in TL zu sein) ist alles dabei.

Wir sind beim Zubettgehen sehr wehmütig und traurig, sitzen ein letztes Mal auf unserer Terrasse und schauen ein letztes Mal in die Sterne. Koh Phangan, wir werden dich so doll vermissen und es fühlt sich ein bisschen an, als wären wir verliebt und müssten unseren neu gefundenen Schatz zurück lassen.
Maedelausdepalz
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Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

Beitrag von Maedelausdepalz »

Hach wie schön!! ...und es steigert die Vorfreude... ;)


Andrea
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Re: Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

Beitrag von gila »

128 kg :shock: :shock: :shock:
Und ich dachte, ICH reise schwer :roll:
Alexander_P
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Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

Beitrag von Alexander_P »

128kg? habt ihr beim Stop in Abu Dhabi "ein paar"Kilo Gold gekauft?
Marion
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Re: Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

Beitrag von Marion »

Na, 128 kg sind natürlich übertrieben, aber wir hatten beide etwas über 20 kg und die wiegen gefühlt eine Tonne, wenn man sie treppauf, treppab und durch die Hitze schleppen muss ;) Wir hatten natürlich viel zu viel dabei und uns war auch nicht klar, dass man seine Wäsche an jeder Ecke für ganz kleines Geld waschen lassen kann und sie dann spätestens nach 24 Stunden frisch, sauber und gut riechend zurück bekommt.

Ich glaube, ich hatte allein 7 Variationen an Sonnencreme dabei! :shock:
IscheNYC
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Re: Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

Beitrag von IscheNYC »

Marion hat geschrieben:Ich glaube, ich hatte allein 7 Variationen an Sonnencreme dabei! :shock:
das finde ich allerdings gut. lieber ein paar klamotten daheim lassen anstatt sich zu verbrennen ;)

dein bericht ist super, ich bin ganz neidisch und wuerde am liebsten auch direkt die koffer packen...
Marion
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Re: Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

Beitrag von Marion »

IscheNYC hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Ich glaube, ich hatte allein 7 Variationen an Sonnencreme dabei! :shock:
das finde ich allerdings gut. lieber ein paar klamotten daheim lassen anstatt sich zu verbrennen ;)
Da hast du recht und gerade ich muss ich da leider sehr drauf achten, denn ich habe eine total hysterische, sonnenempfindliche Haut und die thailändische Sonnencreme kann nix (habe ich mir sagen lassen). Ich vermeide sowieso die pralle Sonne, wenn es irgendwie geht. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit der täglichen Einnahme von Cetirizin gemacht (einem Allergiemittel) und mit der allerbilligsten Creme aus der Tube von Aldi mit Schutzfaktor 20.

Mit der Kombination bin ich super zurecht gekommen. Keine Allergie, keinerlei Rötungen - geschweige denn Sonnenbrand. Der Rest war Driss, ich hatte nämlich hauptsächlich Sonnen-Sprays dabei, die sich in der Anwendung als total unpraktisch heraus stellten.

Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich manchmal Menschen mit unempfindlicher Haut beneide, die innerhalb von kürzester Zeit knall-braun werden (der Mann zum Beispiel). Mir geht meine Haut tierisch auf den Senkel, aber ich kann's halt nicht ändern.
Marion
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Re: Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

Beitrag von Marion »

Montag, 26.01.2015

Schon vor dem Wecker werde ich wach. Der Mann hat mich heute Nacht bestens unterhalten, er brabbelte auf Englisch vor sich hin und auch sonst habe ich nicht gut geschlafen. Nach dem letzten Frühstück, der letzten Rechnung und einer herzlichen Verabschiedung fährt Papa (Noy's Dad) uns und zwei andere Deutsche (zwei junge Ärzte, die zusammen ihren Resturlaub verbringen, aber kein Paar sind) nach Thong Sala zum Fähranleger.

Es geht schon nicht so gut los. Die Fähre hat 45 Minuten Verspätung und wir stehen eine knappe halbe Stunde in der prallen Sonne. Leider bin ich nicht eingecremt und so zittere ich, wie übel meine hysterische Haut mir das nehmen wird.

Auf Koh Samui werden wir von der Chefin (plus Mitarbeiterin) der Ban Sua Anlage abgeholt. Da sie aber nicht am Hafen parken darf, latschen wir erst mal mit unseren 186 kg Gepäck (aaaarrrggghhh) durch gefühlte 85 Grad Hitze. Ok, das ist natürlich alles übertrieben, aber wir sind ziemlich genervt. In der Anlage angekommen nehmen uns freundliche Menschen das Gepäck ab (thank God!) und uns wird das Apartment gezeigt, das wirklich schön ist. Trotzdem bin ich enttäuscht.

Das ging eigentlich schon auf dem Weg zwischen Hafen und Ban Sua los. Es ist wahnsinnig viel Verkehr, rummelig und erinnert mich an den Ballermann (auf asiatisch). Die Anlage hatte ich nicht zuletzt wegen einem gewissen Romantik-Faktor ausgewählt, den zumindest unser Apartment nicht annähernd und in der Ausprägung hatte, wie erwartet.

Unsere "private" Dachterrasse ist so privat, dass drei Apartments sowie alle, die an einem der Infinity Pools sitzen, den vollen Einblick haben. Außerdem ist sie dicht an ein weiteres Apartment gebaut. Man erreicht sie nur über eine Außentreppe und sie ist auch nicht als private Dachterrasse geschildert. Im Prinzip kann also jeder da hoch, aber dazu später mehr.

Ein weiterer Punkt, der mir nicht gut gefällt, ist die im Wohnzimmer ausliegende Informationsmappe. Ich hätte mir vorgestellt, dass die Ausführungen ungefähr so beginnen: "Herzlich willkommen, liebe Gäste! Wir freuen uns, dass ihr da seid. Hier auf Koh Samui gibt es folgendes zu erleben… und hier noch ein paar Tipps (Restaurants, Strände, Spaß, Spiel und Spannung…)…"

Es war aber nur eine Auflistung von allen Dingen, die irgendwie Geld kosten. Z. B. wenn man die Klima-Anlage laufen lässt, während man sich nicht im Apartment befindet, den Schlüssel verliert usw. Besonders geärgert hat mich die tägliche Safe-Gebühr von 70 Baht. Es geht mir dabei nicht um die knappen 2 Euro, aber das ist eine Leistung, die drin sein sollte. Ich war schon in einer reichlichen Anzahl von 4* und 5* Hotels, die wirklich jeden Scheiß berechnen. Aber auf eine Safe-Gebühr ist tatsächlich noch keiner gekommen. Nicht mal in den ganz günstigen Motels. Anyway, es sind Kleinigkeiten, die aber meinen ersten Eindruck trüben.

Wir bestellen jedenfalls direkt einen Roller, damit wir mobil sind. Allerdings klappt das erst für den nächsten Morgen. Die Anlage bietet jedoch einen Shuttle-Service zu verschiedenen Punkten, den wir für 15:00 buchen. Wir wollen einiges einkaufen, z. B. Sachen für's Frühstück, da das Apartment über eine voll eingerichtete Küche samt Kühlschrank verfügt. Das ist sowieso mit dem Auto praktischer, denn ist absehbar, dass es in diesem Fall nicht bei einer Einkaufstüte bleibt ;)

Im Supermarkt angekommen, stellen wir fest, dass zwischen 13:00 und 17:00 Uhr kein Alkohol verkauft wird. Das hatte ich im Vorfeld gelesen, aber irgendwie vergessen/verdrängt. Übrigens ist das in ganz Thailand so. Also kaufen wir erst mal alles andere, was wir so brauchen. Kaffee gibt es überhaupt keinen vernünftigen und so entscheiden wir uns für Nescafe Gold, der ungefähr so teuer wie ein Kleinwagen ist. Aber was soll's - man gönnt sich ja sonst nichts ;)

Nach dem Einkauf gehen wir zu KFC. Ehrlich gesagt, weiß ich inzwischen nicht mehr so richtig, was uns da geritten hat. Zu meiner Entschuldigung möchte ich allerdings vorbringen, dass ich vorher noch nie bei irgend einem KFC war und dass der Mann der Meinung ist, das Chicken sei dort richtig lecker. Leider schmeckt es uns beiden überhaupt nicht, wir haben uns für einen Mix aus verschiedenen Hähnchenteilen entschieden, von dem eines trockener als das andere ist. Dazu gibt es genau zwei kleine Töpfchen BBQ-Sauce, ohne die man das Zeug gar nicht herunter bekommt. Wir lassen 90% stehen, was ich persönlich nicht toll finde. Aber wir bekommen es bei aller Liebe nicht hinunter.

Unsere Abholerin erscheint pünktlich um 17:00 Uhr (hatten wir als Abholzeit vereinbart) und sie und ich laden schon mal die Einkäufe ein. Derweil flitzt der Mann noch mal in den Tesco, um ein bisschen Wein und Bier zu kaufen (ihr erinnert euch - vor 17:00 Uhr gibt's nix). Unsere nette Fahrerin schimpft auch nicht, als wir erst um 17:15 Uhr los fahren.

Als wir schon fast wieder in Ban Sua angekommen sind, fällt mir auf, dass der Mann seine Tasche nicht dabei hat. SHIT! :shock: Er hat sie im KFC hängen lassen. Wir also wieder zurück (übrigens im Stau, mit dem Auto kommt man auf Samui scheinbar nicht allzu doll vorwärts), rein in den KFC und die Tasche (nebst vollständigem Inhalt) wieder in Empfang genommen. Unsere liebste Fahrerin hat übrigens sofort angeboten, zu dolmetschen, denn die Angestellten bei KFC sprechen kein bis wenig Englisch. Es klappt mit Händen und Füßen aber auch so.

Zurück in Ban Sua verstauen wir unsere Einkäufe und setzen uns auf den Balkon. Gott sei Dank haben wir diesen kleinen Austritt vor dem Apartment und müssen nicht immer auf die Dachterrasse, wenn wir draußen sitzen wollen. Wir sitzen kaum da, als wir von einer regelrechten Armada von Mücken attackiert werden. Das kennen wir bisher überhaupt nicht und innerhalb kürzester Zeit kassieren wir etliche Stiche. Aber ich bin natürlich vorbereitet und habe in meiner übervollen Reise-Apotheke selbstverständlich auch Anti-Brumm.

Damit reiben wir uns nach dem Duschen großzügig ein und stellen fest, dass wir das Zeug hassen. Es löst Lacke und Kunststoffe an, also kann man sich vorstellen, wir hautfreundlich es ist. Aber nutzt ja nix, unser Schlafzimmer stinkt wie ein Chemie-Labor. Kotz.

Unsere Idee ist dann, zumindest den Versuch eines muckeligen Abends auf unserer Dachterrasse zu machen. Frohen Mutes stiefele ich also mit 2 Weingläsern und einer Flasche Wein bewaffnet hoch und finde dort eine Dame nebst Laptop. Es ist mir mehr als unangenehm, ihr zu erklären, dass die Terrasse privat ist und wir extra dafür zahlen, sie allein nutzen zu können. Sie trägt es mit Fassung und erklärt noch, dass sie das nicht wusste. Woher auch? Es steht ja nichts dran. Das WiFi-Signal in ihrem Apartment ist schwach und deshalb ist sie des öfteren auf die Terrasse gegangen. Wie gesagt, die arme Frau kann nix dafür. Die Situation ist für uns beide doof.

Wir schleppen also alles für einen netten Abend hoch und drapieren Häppchen, Wein usw. Zum Knabbern und Dinieren setzen wir uns erst mal an den normalen Tisch und wollen später auf das Outdoor-Bettchen umziehen. Wir zünden uns eine Zigarette an und keine Minute später hören wir vom Balkon des nebenliegenden Apartments ein vernehmliches: "Hust, hust, hüstel, hüstel, hüstel!"

Jaja, Rauchen ist fies, bla bla bla. Weiß ich und deshalb habe ich eben z. B. diese Terrasse gebucht. Damit wir eben niemanden belästigen, denn ich kann verstehen, dass es Nichtraucher stört, wenn der Qualm auf ihren Balkon zieht. Was machen wir also? Wir packen zusammen. Wohl fühle ich mich hier auf dem Präsentierteller sowieso nicht und auf irgendwelche Nachbarschaftsauseinandersetzungen haben wir keinen Bock.

Das Thema "private" Dachterrasse ist damit für uns so ziemlich durch. Wir ziehen auf unseren Balkon, um dort den Tag zu beschließen. Geräusch des Abends ist der ständige Verkehrsstrom der Autos auf der Ringstraße, auf die wir einen fabelhaften Blick haben. Fast wie in Köln auf der Inneren Kanalstraße :mrgreen:
Martin M.
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Re: Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

Beitrag von Martin M. »

Super Bericht, macht Spaß zu lesen, danke Marion :)
Marion
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Re: Thailand-Traumurlaub 17.01.-06.02.2015

Beitrag von Marion »

Dienstag, 27.01.2015

Es geht nicht besser weiter. Die Nacht war zwar gut, aber als ich zum Wachwerden die zweite Tasse Kaffee machen will, fällt plötzlich der Strom aus. Und damit alle Küchengeräte, das heiße Wasser, die Klimaanlage und natürlich das W-Lan. Ok, wollen wir mal nicht hektisch werden, es ist ja Urlaub. Nach einer Stunde tut sich immer noch nichts, aber wir bekommen zumindest über die Nachbarn heraus, dass die komplette Anlage betroffen ist, bzw. auch alle drumherum, weil nämlich im Hang unter uns irgendwo ein Diesel-Notstrom-Aggregat anspringt.

Irgendwie ärgere ich mich schon wieder, denn ich hätte es gut gefunden, wenn man vom Management wenigstens eine Info bekommen hätte, was los ist und wie lange es voraussichtlich dauert. So verbringen wir einen sinnlosen halben Tag damit, zu warten (auch darauf, dass der bestellte Roller eintrifft). Nix passiert. Irgendwann marschiert der Mann los und kommt mit der frohen Botschaft, dass der Stromausfall wohl bis 17:00/18:00 Uhr dauern wird und der Roller verfügbar ist. Kann man das nicht irgendwie kommunizieren? Falls man die Gäste nicht wecken will (was gegen Mittag aber auch eher Quatsch ist), könnte man doch einen Zettel unter der Tür durchschieben.

Der Motorroller stellt sich als altes Hündchen mit dickem Nachteil heraus. In den nicht vorhandenen "Kofferraum" passen die Helme nicht und wahlweise auch nur eine unserer Taschen. Das war bei Ilins Roller ein riesiger Vorteil. Wenn man bummeln ging, konnte man beide Helme in der Sitzbank einschließen und während der Fahrt fanden unsere Taschen dort Platz. Es ist nämlich irgendwie doof und unpraktisch, bei Affenhitze mit der Tasche über der Schulter fahren zu müssen. Aber zum Ausgleich ist der Roller pro Tag gleich mal 100 Baht teurer als bei Ilin. :evil: Es läuft wirklich super und mein Blutdruck steigt…

Wie gesagt, inzwischen ist Mittag und so heiß, dass mein Kreislauf herum muckt. Irgendwie ist es hier deutlich heißer als auf Koh Phangan, was aber vielleicht daran liegt, dass unser Quartier dort am Wasser lag, wo immer eine leichte Brise weht und wir hier mitten im Hang sind, wo die Luft steht. Ins Zimmer kann ich auch nicht (ihr erinnert euch - keine Klimaanlage). Wir sitzen also auf dem Moped und sind leicht unschlüssig, wie der Tag weiter gehen soll.

Dann kommen Klaus und Dara (die Besitzer von Ban Sua) angefahren. Klaus stellt sich vor und wir schnacken ein bisschen. Zum Thema Stromausfall meint er nur lakonisch: "Das ist halt Thailand, da passiert das ungefähr einmal im Monat!" Verstehe ich alles, aber wieso hat man dann hier kein Notstromaggregat? Hier wird schließlich kein Bambushütten-Resort betrieben, sondern eine professionelle Apartment-Anlage. Aber halt, die Kosten kann man natürlich ausnahmsweise nicht auf die Gäste abwälzen, denn sie bekommen ja nur das, wofür sie bezahlt haben. Eben Leistungen wie Klimaanlage, heißes Wasser und W-Lan. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt. Aber nun gut.

Ich erzähle ihm von meiner Begegnung auf der Dachterrasse vom Vorabend und er erläutert mir, dass die Dachterrasse selbstverständlich als privat beschildert sei (war sie nicht, wir haben später extra noch mal genau nachgeschaut) und abschließen könne man sie leider (trotz vorhandenem Schloss) nicht. Ok, ich mag ein Blondchen sein, aber mir erschließt sich nicht, was an einer Terrasse privat sein soll, zu der jeder Zutritt hat. Wäre ja auch ok, wenn er sie nicht extra berechnen würde. So kommen wir uns leicht verarscht vor.

Kreislauf hin oder her, wir fahren los und drehen eine Runde um die Insel, so gibt es immerhin etwas Fahrtwind und damit Kühlung. Tja, was soll ich sagen? Entgegen unserer sonstigen Freude am Moped-Fahren, bringt uns die Tour auch nicht in (gute) Stimmung. Alles, was wir sehen, ist entweder öde oder rummelig. Uns gefällt hier irgendwie GAR NIX. Wir sind so richtig in Mi-Mi-Mi-Stimmung. Außerdem ist es brüllend heiß. Verdammt, dieses Thailand kann echt warm werden! ;)

Irgendwann am Nachmittag kommen wir wieder in Ban Sua an. Der Strom ist immer noch weg. Der Mann fährt zur Coral Cove Bucht unterhalb unserer Anlage (ja fährt, denn ohne Moped geht hier gar nix), um ein bisschen zu schnorcheln und zu schwimmen. Meine Laune ist verhagelt, ich bleibe auf dem Balkon. Gegen 17:00 Uhr ist der Strom dann wieder da.

Am Abend fahren wir Richtung Chaweng zu einem Restaurant, das wir uns vorher im Internet ausgeguckt haben. Leider kommen wir nie dort an, weil Google Maps uns hin und her schickt und wir keine Stelle finden, an der wir Richtung Strand abbiegen können. Wir müssen also einige Male wenden, was bei dem mörderischen Verkehr ein echt stressiges Unterfangen ist. Wir haben Hunger, sind genervt und landen schließlich bei Tesco (sagt nichts!) in der Fressmeile. Über das Essen möchte ich lieber nicht sprechen. ;)

Danach auf dem Parkplatz angekommen schauen wir uns an und sind uns einig, dass wir etwas unternehmen müssen. Der Sinn von Urlaub ist ja nicht, sich irgendwo durchzuquälen, wo es einem nicht gefällt. Warum auch immer und ob gerechtfertigt oder ungerechtfertigt. Wir beschließen, die Kohle in den Wind zu schießen und Koh Samui zu verlassen. Schon am ersten Abend haben wir unabhängig voneinander im Internet nachgeschaut, ob in den Rainbow Bungalows für die nächsten Tage etwas frei ist. War aber nicht, alles besetzt! Verdammt! :cry:

Der kluge Mann bittet mich, aber trotzdem mal bei Martin anzurufen. Und das ist tatsächlich eine grandiose Idee, denn Martin hat nicht nur etwas frei, sondern sogar noch einen Beach Front Bungalow. Wir hätten auch in einem der Garten-Bungalows geschlafen, uns war es echt egal. Aber umso besser! Und was haben wir daraus gelernt? Martin stellt teilweise gar keine Verfügbarkeiten ins Internet und manchmal nur einen Teil, er behält sich immer etwas Jongliermasse in der Hinterhand.

Wir sind wie befreit und tuckern zurück ins Apartment. Dort suchen wir die Fährverbindung für den nächsten Morgen heraus. Es gibt noch ein Weinchen und wir sind einfach glücklich, so so so glücklich :D
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