Als bekennender Planungs-Monk winke ich dir mal rüber!
Nach vielen Reisen weiche ich davon auch nicht ab, weil ich gute Erfahrungen gemacht habe, aber man sollte auch nicht ZU kleinteilig werden. Wenn ich einen Ort nicht kenne, dann beschäftige ich mich vorher mit der Infrastruktur, d. h. wie funktioniert der öffentliche Verkehr, wie ist das mit Taxis, was sind "Sitten und Gebräuche", wie ist das mit Trinkgeldern, wie komme ich vom Flughafen am besten zum Hotel, wie ist der Ort/die Stadt aufgeteilt usw.
Das sind nämlich so Dinge, die einen vor Ort unnötig Zeit kosten und manchmal auch Geld. Im Erlebnis bringen sie einen auch nicht weiter, deshalb würde ich immer empfehlen, sich mit diesen Fragen vorher zu beschäftigen. Um am Beispiel New York zu bleiben, da gibt es variable Tagespläne, d. h. ich fasse Sachen, die wir gern unternehmen möchten örtlich zusammen und schreibe daraus einen Tagesplan (z. B. Uptown Metropolitan Museum of Art, danach Central Park etc.), schreibe interessante Restaurants oder Sonstiges dazu und alles, was ich in der jeweiligen Gegend sonst noch interessant finde.
An diese Pläne wird sich aber nicht sklavisch gehalten, sie sind einfach Ideengeber. Meine Liste schreibe ich in die Notizen auf dem MacBook, sie synchronisieren sich dann mit dem iPhone, ich kann sie mit dem Partner teilen, Links einsetzen usw. Einfaches Tool, kein Schnickschnack, aber alles drin, was ich so brauche. Als ich im letzten Mai in NY war, fiel allerdings einiges buchstäblich ins Wasser, z. B. ein Yankees Game oder ein Besuch am Rockaway Beach. So sieht dann ein Beispiel-Tag aus:
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Mittwoch, 24.05.2017
Highline Park
7:00 - 22:00 (vom Hotel aus ca. 30 Minuten zu Fuß)
Eingang 34th Street @ 12th Avenue
Chelsea Market zwischen 14th und 15th Street
Eventuell dort einen kleinen Lunch einnehmen.
Whitney Museum of American Art
99 Gansevoort St, New York, NY 10014
10:30 - 18:00, Freitag und Samstag 10:30 - 22:00, Dienstags geschlossen.
Eventuell als letztes Ticket vom Flex-Pass nutzen, die Terrassen sind genial mit tollen Ausblicken
Apollo Theater Harlem
19:30 Apollo Amateur Night
253 West 125th St, New York, NY 10027
Vom Hotel aus mit der A oder D (Express-Trains) bis 125th fahren (inkl. Fußwege ca. 20 Minuten)
Eventuell vorher Dinner bei Jerkyz, dafür vom Hotel aus eine Station weiter fahren bis 145th, von da aus zu Fuß ca. 10 Minuten bis zum Restaurant. Nach dem Essen mit dem Bus M2 oder M3 bis 125th Street fahren.
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Im Original sind dann noch die entsprechenden Links zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten, Google Maps usw. dahinter. Ich packe die Tage nicht zu voll, um Raum für Unvorhergesehenes zu lassen.
Was den Terror betrifft - er ist inzwischen überall angekommen, auch in Europa und auch in Deutschland (siehe Weihnachtsmarkt letztes Jahr). Es ist kein schönes Gefühl, aber wie beim Fliegen muss man sich die Wahrscheinlichkeiten vor Augen halten. Wieviele Touristen kommen jedes Jahr nach New York und wieviele sind bisher durch Terror um's Leben gekommen? Millionen Menschen nutzen jeden Tag die Subway, den Path Train, die Züge, Busse, Tunnel, Brücken usw.
Ich habe großes Vertrauen in die Sicherheitskräfte, New York ist da sehr gut aufgestellt. Ehrlich gesagt vertraue ich dort mehr darauf, dass Anschläge verhindert werden, als bei uns in Deutschland. Mein Sicherheitsgefühl ist in New York sehr viel höher als in meiner Heimatstadt Köln. Und andererseits glaube ich an so etwas wie "Schicksal". Wenn man sich die Geschichten hinter 9/11 vorliest, stellt man fest, wieviele Menschen an diesem Tag um diese Uhrzeit hätten da sein müssen und es nicht waren. Und andere, die dort waren, obwohl es eigentlich nicht geplant war (durch Dienstwechsel, trotz Urlaub ins Büro gefahren usw.). 100%ige Sicherheit ist eine Illusion, die gibt es im Leben nicht. Man kann jedes vermeintliche Risiko vermeiden, reist nicht, arbeitet im Home Office und geht auch sonst kaum vor die Tür und dann erkrankt man mit 35 an Krebs.
Jedoch sind es die schönen Momente, die man erlebt hat, die einen auch durch dunkle Zeiten tragen. Den meisten Spaß hat man oft, wenn man seine Komfortzone verlässt. So, das ist jetzt auch lang geworden