Queenie (fast) allein in New York 22.05.15-31.05.15

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saselie
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Re: Queenie (fast) allein in New York 22.05.15-31.05.15

Beitrag von saselie »

Ein toller Bericht und ich freu mich schon auf die Fortsetzung :)
Maleja
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Re: Queenie (fast) allein in New York 22.05.15-31.05.15

Beitrag von Maleja »

Tolle Bilder und sehr schön geschrieben
Nuni
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Re: Queenie (fast) allein in New York 22.05.15-31.05.15

Beitrag von Nuni »

Nach so einem Spoiler lässt du uns hoffentlich nicht lange warten :wink:
JoeygoesNY
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Re: Queenie (fast) allein in New York 22.05.15-31.05.15

Beitrag von JoeygoesNY »

Freue mich auch schon auf die Fortsetzung!
Du schreibst sehr unterhaltsam :)
Nightwish80
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Re: Queenie (fast) allein in New York 22.05.15-31.05.15

Beitrag von Nightwish80 »

ich kann mir gute vorstellen, dass dyker hights in der nicht Weihnachtszeit recht trostlos ist. hey sheldon live sehen, das ist ja genial.
Queen_of_Charmanders
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Re: Queenie (fast) allein in New York 22.05.15-31.05.15

Beitrag von Queen_of_Charmanders »

Erst die durchzechte Nacht, jetzt eine Erkältung die mich auf Trapp hält.
Irgendwie suche ich mir immer die falsche Zeit aus zum Schreiben – aber immerhin es hat keine zwei Monate gedauert bis es weitergeht. :lol:

Tag 5 | 26. Mai, Dienstag

Die Reiseleitung hält Tipps und Anregungen für Ihren freien Tag bereit, denn die Stadt steht Ihnen heute zur freien Verfügung. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Shoppingausflug in die Jersey Gardens Outlet Mall nach New Jersey? Ein Traum für Schnäppchenjäger, denn in New Jersey werden auf Bekleidung und Schuhe keine Steuern erhoben. Lohnenswert ist auch ein Besuch in eines der vielen Museen Manhattans, zum Beispiel dem „Solomon Guggenheim Museum“ oder dem „Museum of Modern Art“ für Kunstliebhaber oder das „American Museum of Natural History“ für Geschichts- und Naturinteressierte. Vielleicht möchten Sie auch „das“ Wahrzeichen der USA besichtigen und der Freiheitsstatue einen Besuch abstatten? Hierfür begeben Sie sich zum Battery Park und an Bord einer Fähre. Die „Statue of Liberty“ steht wie kein anderes Symbol für Freundschaft und Freiheit. Für Film- und Fernsehbegeisterte bietet die Bustour „Manhattan TV and Movie Tour“ an, bei der man Drehorte weltbekannter Filme wie „I am Legend“ oder „Spiderman“ sieht und spannende Einblicke hinter die Kulissen populärer Serien wie zum Beispiel „Friends“ bekommt.
Die Reisegruppe findet sich wieder zusammen um den Abend bei einem „Farewell Dinner“ zu beschließen.


Freedom! Klein Queenie lernt heute die Realität außerhalb der pinken und heilen Luftblase der Gruppenreise kennen. Zumindest zum Teil. Wer wusste denn schon, ob ich die neugewonnene Freiheit über mein eigenes Programm nicht überforderte? Nicht das ich die restlichen Tage in Fötusstellung in meinem abgedunkelten Hotelzimmer im Bett lag und vor mich hin wimmerte.
Nach Frühstück, ein Kniefall vorm Reiseleiter, ich wollte nicht selbst bei dem Veranstalter für den Ausflug zu den Niagara Fällen anrufen – versteht mich nicht falsch, ich habe keine Probleme mein Anliegen persönlich vorzutragen aber das Telefon ist dann doch eine Hürde die ich aus Angst noch nicht überwunden habe-, ging es ein weiteres Mal zum U.S. General Post Office. Briefmarken kaufen. Vor mir waren gerade mal 6 Personen und es waren drei Schalter geöffnet, ich dachte, dass würde nicht lange dauern. 45 Minuten später war ich meine Postkarten los geworden. So oft wie die gute Frau mich gefragt hatte ob ich wirklich nur für die ihr vorliegenden Postkarten Briefmarken möchte, frage ich mich ernsthaft ob die Angestellten an chronischer Langweile leiden und Touristen zu Spaß im Keller halten. Vielleicht bin ich einfach auch zu Deutsch. Mir ging’s auf jeden Fall zu langsam, aber gut, wenn man zu blöd ist um am Automaten Briefmarken zu kaufen, dann darf man sich nicht beschweren.
Im Hotel wieder angekommen und meine Kamera einpackend, musste ich mit Schrecken feststellen das wir schon kurz nach Neun hatten. Für einen Moment überlegte ich panisch zu schreien, entschied mich aber lieber zur Penn Station zu hasten. Heute soll es Richtung Bronx gehen. In den Zoo. Ja, ich weiß, ich bin zu alt für, but I don’t care. Damit verbunden stand das erste Mal U-Bahn fahren an. Natürlich erstmal in die Station auf der falschen Straßenseite gegangen. Gott sei Dank, bevor ich einsteigen wollte gemerkt.
Kurz darauf saß ich dann tatsächlich in der richtigen Linie in die richtige Richtung. Umso näher wir der Bronx kamen umso mehr Männer stiegen Marke ‚Bodybuilder’ ein, dafür sämtliche Frauen außer mir aus. Da habe ich mich doch ein wenig Unwohl gefühlt. An der 149. Straße endete mein Ausflug – wir blieben stehen. Genuschelte Ansagen und verwirrte Gesichter. Irgendwann kam jemand und meinte wir müssten alle aussteigen. Okay? Also ausgestiegen und zugeguckt wie die U-Bahn leer wegfährt. Das gleiche Spiel mit den nächsten zwei ankommenden U-Bahnen. Queenie alleine unter Schränken. Made my day. Nach unnötigen Beine im Bauch stehlen endlich die Ansage, die verkündet das nichts weiterfährt. Bitte in den Bus umsiedeln oder zu Fuß laufen. Ja ne, ist klar. Ohne Internet war ich ein wenig aufgeschmissen, getraut habe ich mich nicht zu fragen – fragt doch mal selbst als einzige Frau einen griesgrämig reinblickenden Kleiderschrank – also hieß es Goodbye Bronx. Mit der nächsten U-Bahn ging es wieder nach Manhattan (die fuhren komischerweise). Während der Fahrt überlegte ich wohin es gehen sollte. Letztendlich entschied ich mich für das Met.
An der 86ten aussteigen und weiter geht’s. Für einen Moment stand ich orientierungslos neben dem Ausgang zur U-Bahn. Wenige Sekunden später wurde ich von einem jungen Mann angesprochen. Ob man mir helfen kann? Ja gerne, ich wollte Richtung Central Park. Oh, in die Richtung möchte er auch hin. Auf dem Weg zum Central Park, fängt der Kerl an zu labern. Ohne Punkt und Komma. Er hat in Deutschland, Stuttgart, Kunst studiert und arbeitet jetzt hier im Gewerbe. Angeblich würde er sehr viel verdienen. Schön für ihn. Und dann wurde es ein wenig unangenehm – er fragte mich nach meiner Handynummer, da er auf der Suche nach Freunden und jemanden zu Heiraten ist. Vor allem letzteres. Wait what? Ich dachte ich höre nicht richtig. Das ‚no’, glitt mir schneller von den Lippen als ich darüber nachdenken konnte. Er fragte noch mal nach. Wieder verneinte ich. Erleichtert merkte ich, dass vor uns sich schon der Central Park erstreckte. Eigentlich müsste ich links abbiegen. Zur Met. Aber da der Kerl dahin wollte, ging ich rechts. So weit weg wie mich die Füße trugen.
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Also ging es wieder in den Central Park.
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Da ich nicht den ganzen Tag in diesem verbringen wollte, so schön er auch sein mag, zog ich nach einer Weile weiter. Vom Hunter College fuhr ich zur Grand Central.
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Von dort aus ging es zum Bryant Park. Schönes Fleckchen Erde. Der obligatorische Besuch der öffentlichen Luxustoilette war natürlich auch dabei. Über diese habe ich so viel Gutes gelesen hier, da musste ich die mir mal anschauen. Ich habe mir sogar auf meine To-Do Liste geschrieben. Toiletten Tourismus so weit ist es schon gekommen.
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Danach ging es für mich zu Nintendo World. Ein wenig Shoppen.
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Auf dem Weg raus habe ich gepiept. Bin ich also stehen geblieben bis der Schrank von Türsteher meine Tüte durchgesehen hat. Wo die Quittung wäre. In meinem Geldbeutel. Pflaumt mich der Kerl alles Ernstes an, dass die Quittungen in die Tüte gehören und nicht in den Geldbeutel. Darf ich das nicht mal mehr selbst entscheiden? Mit dem Kopf schüttelend ließ er mich davon ziehen.
Auf dem Weg zurück zum Hotel holte ich mir ein Turkey-Sandwich als auch ein bisschen Obst. Ich bin ehrlich gesagt etwas enttäuscht über den Geschmack des Truthahns. Viel anders schmeckt der ja als anderes Geflügeltier nicht. Frisch gestärkt und meine Einkäufe verstaut zog ich weiter.
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(das hätte ich gerne gesehen)
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Mein nächstes Ziel war die Intrepid. Ins Museum wollte ich nicht, da war das Wetter zu schön für. Da habe ich mich lieber für einen Moment noch auf eine Bank gesessen und Menschen geguckt.
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Auf dem Rückweg bemerkte ich, dass ich bis zur Aufbruchszeit zum letzten gemeinsamen Gruppenessen Zeit war. Also beschloss ich noch mal quer durch Manhattan zur St. Patrick’s Cathedral zu laufen.
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(ich fand's irgendwie schön)
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Langsam wurde es doch Zeit zurückzukehren – einen kurzen Zwischenstopp in der Magnolia Bakery konnte ich mir nicht verkneifen.
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(war lecker, aber für Zitrone war es mir ein wenig zu süß)
Im Hotel schnell frisch gemacht, ging es mit der Reisegruppe ins Carmine’s. Lecker. Und das beste Tiramisu das ich bis jetzt gegessen habe.
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(es gab auch noch Lachs und Nudeln mit Tomaten-Hackfleischsoße, aber da wollte meine Handykamera nicht)
Gegen 22:30 Uhr löste sich das Ganze auf – wir wurden höfflich herausgebeten. Wird ja schließlich nicht so gerne gesehen, dass man nach dem Essen noch etwas sitzt und sich unterhält. Ich beschloss noch einmal zu den Theater zu gehen in dem ‚An Act of God’ spielte. Vielleicht bekam ich ja heute die Chance ein Autogramm zu bekommen.
Am Hintereingang war auch ein Gitter aufgestellt hinter das man sich stellen sollte. Gesagt getan. Ein wenig später kam er Herr Parsons auch schon raus und lief besagtes Gitter ab und gab stellenweise Autogramme. Mein Playbill nahm er auch mit einem ‚Thanks for comming’ entgegen und setzte seinen Doktor drunter. Der ganze Spuk war nicht mal nach einer Minute (gespeicherte Uhrzeit meiner Photos) vorbei.
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(natürlich alle verschwommen ;_; )
Ich kam irgendwie ins Gespräch mit anderem Mädels die ebenfalls alleine da waren. Schnell war beschlossen, dass wir für die beiden anderen Darsteller, einer scheint sonst den Wizard of Oz zuspielen, zu warten. Beide kamen nach einander raus und freuten sich wirklich noch jemanden da stehen zu sehen. Sie nahmen sich sogar Zeit um mit uns ein Pläuschen zu halten. Das fand ich sogar noch schöner als eine Unterschrift auf einem Playbill.
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Das eine Mädel musste in die gleiche Richtung laufen, doch als ich meinen Mund aufmachte um die Stille zu überrücken, verabschiedete sie sich mit den Worten sie müsste hier lang und lief in eine Sackgasse. Ich sage doch, irgendetwas mache ich bei gleichaltrigen falsch.
Mit dieser Erkenntnis ging es für mich ins Bett.
Maleja
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Registriert: 22.11.2012, 23:26

Re: Queenie (fast) allein in New York 22.05.15-31.05.15

Beitrag von Maleja »

Klasse geschrieben ich musste oft schmunzeln und tolle Bilder
lunixt
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Re: Queenie (fast) allein in New York 22.05.15-31.05.15

Beitrag von lunixt »

Gerade über Deinen Bericht gestolpert (noch nicht gelesen) und eine Sache fand ich zu geil :)

"Trotz allem würde ich jederzeit wieder hinfahren - auch wenn es derzeit leider finanziell aussieht, dass das in nächster Zeit nicht der Fall sein wird.
(Aber gut man kann ja nicht alles haben, ne? :wink: )"

Dann Deine Signatur gesehen... übermorgen geht´s wieder rüber, ne? Deswegen sind wir doch alle hier ;) SUCHT pur!
th_mu
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Re: Queenie (fast) allein in New York 22.05.15-31.05.15

Beitrag von th_mu »

Super Bericht!! :daumen1:
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