Oha, was für eine Vernachlässigung hier!! Hm, mal kurz nach einer Ausrede suchen... Ach ja, den neuen USA-Urlaub buchen macht irre viel Spaß!!
Aber hab euch natürlich ni vergessen und würde gleich mal weitermachen mit
Tag 6
Nachdem das Ausschlafen mal wieder ni funktionierte (ich glaub, ich werd einfach nur alt
), machten wir uns bereit für das Empire State Building. Vorher eröffnete mir noch mein Kumpel, dass er (wörtlich) "die Nacht bald gestorben wäre".
Na wie jetzt, das hätte ich doch mitkriegen müssen, oder?
Er hat wohl 30 Minuten im Bad verbracht, um sein plötzlich aufgetretenes Nasenbluten zu stillen. Ich glaub, da geh ich jetzt hier mal ni näher drauf ein.
Das Beängstigende an dieser Geschichte sollte aber noch kommen...
Das Wetter war wie immer spitze und schnell waren wir mit der Metro am ESB. Tickets hatten wir schon vor dem Urlaub besorgt und wollten uns die Möglichkeit offen lassen, vor Ort ggf. auf ein Fastlane-Ticket upzugraden. Kaum am ESB angekommen, wurde man auch schon von einem Verkäufer auf der Straße angesprochen. 3 h Warteschlange!! Mit einem Blick um die Ecke konnte man sich selbst auch tatsächlich von überzeugen, dass da einige Leute rumstanden. Also musste dann wohl doch ein Express-Ticket her, welches er uns sogleich anbieten wollte. Ein bissl skeptisch war ich schon, von so Leuten auf der Straße sollte man ja eigentlich nix kaufen. Und teurer als im Internet war das Ticket auch, was von ihm so erklärt wurde, dass es einen Unterschied zw. Internet und vor Ort gibt. Er sah dann auch halbwegs offiziell aus, hatte ein kleines Schildchen an der Jacke, wo ESB Skyride drauf stand (die, die sich auskennen, hauen sich jetzt wohl schon an die Stirn).
hihi
Nach kurzem Grübeln haben wir also doch zugeschlagen und wurden komischerweise zu einem Nebeneingang gelotst. Die dort ebenso vorhandene Schlange durften wir direkt passieren und fanden uns in einer Sicherheitsschleuße wieder. Meinem Kumpel fiel bereits auf, dass alles irgendwie wenig offiziell aussieht, alles so mit Pappwänden abgetrennt usw. Aber haben uns noch immer nix dabei gedacht. Die Zeit verging, das soeben erstandene Ticket musste nochmal umgetauscht werden und irgendwann befanden wir uns in einem Raum mit einem TV-Gerät wieder. Das dortige Programm faselte irgendetwas von 3 Räumen, in denen man etwas über das ESB erzählt bekommt und dann könne man den Skyride erleben, ein 4D-Adventure. Dort bin ich dann das erste Mal nervös geworden.
Was haben wir hier eigentlich gekauft?
Mein Kumpel kann ja so eine 4D-Simulation durch das Gerüttel ni mal mitmachen! Kommen wir überhaupt nach oben??? So viele Fragen.
Also bei der nächstbesten Chance eine Angestellte geschnappt und die Tatsache, dass wir uns ordentlich ham verschaukeln lassen, wurde Realität. Nuja, hoch sind wir trotzdem gekommen, aber ein Fastlane-Ticket für´s ESB war das natürlich auch ni. Letztlich wurden wir - als alle anderen zu dieser Simulation gingen - wieder herausgeführt zur Kasse, wo wir 1 h vorher standen. Ich hatte mich sooo satt...
Dass mir als Organisationstalent sowas passiert... Ne ne.
Wir redeten uns ein, dass wir trotzdem Zeit gespart haben und endlich ging es mit dem Fahrstuhl nach oben. Der Ärger verflog in der Sekunde, als ich das erste Mal nach unten schaute. Wow!!!
Für mich noch ein Stück beeindruckender als auf dem TotR. Was für Aussichten über die Skyline.
Nachdem wir so oft das ESB aus unserem Hotelzimmer bestaunt hatten, wurde natürlich auch der Gegencheck angetreten und versucht, unser Hotel zu finden (was auch gelang).
Ich lasse hier einfach mal wieder die Bilder sprechen.
Irgendwann ging es aber doch wieder Richtung Erdboden zurück und Mollys Cupcakes sollte der nächste Zwischenstopp sein. Gefunden war das schnell, im "2 Broke Girls" - Wahn wurden natürlich gleich 2 Cupcakes bestellt.
Nuja, äähm, das Zeugs war einfach viel zu süß! Irgendwie war ich kurzzeitig ernüchtert, vor allem weil ein Schild uns noch drauf hinwies, dass das die besten Cupcakes in NY wären. Lecker war das schon, aber mehr als einen brachte man da fast ni hinter. Frei nach dem Motto: "Ist es zu süß, bist Du zu schwach." Oder irgendwie so...
Eigentlich wollten wir dann noch zum Washington Square, aber die Zeit drängte wieder mal, da wir zum Sonnenuntergang im Brooklyn Bridge Park sein wollten. Das haben wir auch geschafft und es begann die spektakulärste Foto-Session des Urlaubs. Bei gefühlten -20 Grad (durch den richtig eisigen Wind am Wasser) erlebten wir einen hammer farbenfrohen Sonnenuntergang und im Anschluss eine perfekte blaue Stunde. 1 h haben wir bestimmt durchgehalten, aber dann ging es völlig durchfroren, aber total happy, wieder zurück Richtung Hotel.
Im TV wurden schon die ersten Silvester-Feuerwerke auf der Welt verfolgt.
Für Mitternacht war bei uns eigentlich geplant, auf die Brooklyn Bridge zu gehen. Da wir aber ja gerade erst dort waren, wurde kurzerhand beschlossen, im Battery Park das Feuerwerk bei der Freiheitsstatue zu verfolgen. Also zogen wir alle zur Verfügung stehenden Kleidugnsschichten an und rollten uns Richtung Metro.
20 Minuten vor Mitternacht waren wir vor Ort und so ziemlich die einzigen.
Es sollten noch ca. 30 Leute dazukommen, aber das war total egal. Es wurde trotzdem zusammen runtergezählt und das Feuerwerk war ein Traum (vor allem bei der Kulisse!!!).
Ein besseres Silvestererlebnis in NY hätten wir uns ni wünschen können.
Zu guter Letzt, als wir schon auf dem Rückweg waren, entdeckte mein Kumpel die Bar im Gebäude der Staten Island Ferry. Also wurde eben noch ein Glas auf das neue Jahr gehoben. Sex on the Ferry hieß der etwas abgewandelte Cocktail, den ich mir in der Karte raussuchte. Nuja, in einem Plastebecher ohne Sirup irgendwas zusammengerührt, weder geshakt noch sonst irgendwas. Ganz ehrlich, ich weiß ni, woran es lag (leerer Magen? die anstrengenden Tage?). Aber nach nem halben Becher leierte es quasi schon in alle Richtungen bei mir.
Man, was ist denn da drin? Hinter uns war ein Pizzastand, wo ich kurzerhand ein leckeres Stück ergatterte in der Hoffnung, es würde helfen.
Nix da, den Becher geleert habe ich dann trotzdem ni. War ja klar, dass mein Kumpel und der Barkeeper noch ein paar lustige Momente deshalb hatten.
Aber auch egal, halb 3 hatte das Kopfkissen uns wieder und ein weiterer wahnsinnig erlebnisreicher Tag in NYC war zu Ende.