Jetzt geht es dann gleich mit ein paar Tagen am Stück weiter, denn leider ist urlaubstechnisch fast nichts passiert in dieser Zeit, was wir euch berichten können. Puerto Rico stellte sich leider als der schlimmste Teil unserer Reise heraus.
26.1.-28.1. - San Juan (Puerto Rico)
Von San Juan in Puerto Rico gibt es deshalb nur ein paar Bilder, die Mama auf ihrem Streifzug durch die Stadt geschossen hat.
Am 26.1. legte unser Schiff morgens wieder in San Juan an. Wir hatten 2 Übernachtungen in einem zentral gelegen Hostel gebucht und wollten in dieser Zeit die Stadt erkunden. Am Hostel angekommen, war unser Zimmer noch nicht bezugsfertig also setzten wir uns auf die Terasse im oberen Stock, von der man eine tolle Aussicht auf die Stadt hatte. Mir ging es leider nur mal wieder sehr beschissen, Schwindel, Übelkeit, Unwohlsein, das volle Programm, weshalb ich keine Tour durch die Stadt machen wollte. Mama blieb noch ein bisschen, dann zog sie alleine durch die Nachbarschaft...immerhin hatten wir beide nix davon bloß blöd rumzusitzen, dann sollte doch wenigstens sie etwas von San Juan sehen!
Genau genommen hab ich die nähere Umgebung gecheckt, um auszuloten was für Katarina machbar war, wenn sie wieder nen besseren Moment hat ich wollt ihr mit Bildern schmackhaft machen was sie verpasst, hab mir dann furchtbare Vorwürfe gemacht als ich zurückkam und wir tatsächlich den Notarzt brauchten
Ich saß also alleine auf der Terrasse und haderte mit meinem Schicksal, dass dieser so toll geplante Urlaub so furchtbar wurde und es mir so weit weg von daheim so unglaublich schlecht ging.
Auf dem Schiff hatte ich mehrmals Medikamente gegen Seekrankheit bekommen, da Schwindel und Übelkeit auf einem Schiff natürlich eher schlechter als besser werden. Als die Medikamente nicht anschlugen, gab die Schiffsärztin mir eine stärkere Dosis, was sich noch als fatal herausstellen sollte.
Denn allein auf der Terrasse ohne die Möglichkeit Mama anzurufen, bekam ich heftigste Nebenwirkungen auf dieses Medikament (was wir aber zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten). Ich bekam Nackenspasmen, mein Kopf drehte sich unkontrolliert in sämtliche Richtungen und Mamas Handy funktionierte nicht und mein Tarif in San Juan auch nicht.
Als Mama endlich wieder da war, riefen wir den Notarzt, der kurze Zeit später da war. Erstversorgung durch die Sanitäter, die bevor sie mich mitnahmen erstmal Handyfotos von der tollen Aussicht knipsten.
Das mit den Handys war natürlich auch fatal für unsere Situation, ich hab schon in Florida meinen Anbieter angeschrieben, dass das hier nicht so geht wie versprochen, in New York hatte ich noch nie Probleme mit meiner Fonic Karte und in Florida ging nix, auf dem Kreuzfahrtschiff hatte ich komischerweise mitten in der Nacht Netz und tagsüber wars wieder tot , ich hätte mich an den Partner vor Ort wenden können, aber die zwei Tage in Fort Lauderdale kam ich nicht dazu, außerdem hätten die ja auch nicht mehr machen können, als mir ne neue Karte zu verkaufen, und das wollt ich zu dem Zeitpunkt eh nicht unbedingt
Hier mit unserem Schiff im Hintergrund...
Im ersten Krankenhaus wurde ich nahezu vollkommen von den gelangweilt rumstehenden spanischsprechenden Schwestern ignoriert. Irgendwann kurz behandelt und weiter geschickt in ein größeres Krankenhaus, denn "es könnte ja etwas Neurologisches sein".
Immer diese feinfühligen Ärzte...mit denen werde ich auch in den USA leider auch noch mehr Bekanntschaft machen.
Im nächsten Krankenhaus mehrere Stunden bei
Eiseskälte (die Schwestern und Ärzte waren schon doppelt und dreifach angezogen) gewartet mit ganz fürchterlichen Gedanken im Kopf und einer Angst was das jetzt schon wieder ist. Zu dem Zeitpunkt wussten wir ja nichts von Nebenwirkungen. Diese erlösende Nachricht, dass ich "nur" eine Nebenwirkung auf das Seekrankheitsmedikament habe, kam dann vom Arzt innerhalb einer Minute. Er meinte, dass das bei diesem Medikament sehr häufig vorkommt.
Warum zur Hölle wird das dann überhaupt noch gegegeben?!
Ich hab mir schon ausgemalt die doofen Schiffsärzte zu verklagen, is ja immerhin ein amerikanisches Schiff und man kriegt doch in Amerika für jeden Furz ne Millionenentschädigung.
Also Leute, Finger weg von Compazine!!!
Als wir dann nachts um 1 wieder zurück im Hostel ankamen, war natürlich zum Einchecken niemand mehr da. Zum Glück waren auf der Straße ein paar Deutsche, die für uns im Hostel anriefen, sodass jemand kam und uns den Zimmerschlüssel gab.
Die jungen Leute auf der Straße waren ein Glücksfall, wir hatten ja kein funktionierendes Telefon um die Besitzer des Hostels anzurufen um überhaupt reinzukommen, aber irgendwann müssen ja auch wir ein bißchen Glück haben
Das Hostel hätte uns im Normalfall natürlich zum Schlafen gereicht, es war sauber und zum Schlafen okay. In meinem Zustand war ein Gemeinschaftsbad und ein heißes, stickiges Zimmer mit kaum funktionierender, dafür aber umso lauteren Klimaanlage nicht die Unterkunft meiner Träume.
Katarina hat mir so unheimlich leid getan, das war wirklich kein Zimmer für einen längeren Aufenthalt, Bett Kühlschrank, Fernseher und ein Stuhl, das schlechteste Zimmer für ihre schlimmste Zeit , wobei es nur zum Schlafen echt gereicht hätte, eigentlich wollten wir uns nur nachts dort aufhalten und das Gemeinschaftsbad hatten wir praktisch fast für uns allein, da war nur einmal jemand anders drin.
Am nächsten Tag war ich natürlich noch nicht wieder auf der Höhe und wollte nicht spazieren gehen, obwohl das Zimmer wie gesagt für mich in dem Fall nicht das Wahre war. Mama hab ich immer wieder bummeln geschickt, kam aber in regelmäßigen Abständen wieder um nach mir zu schauen.
Bummeln ist leicht übertrieben, ich bin durch die Straßen gehetzt Bilder machen, dass sie sieht wie schön es hier ist, geniessen war für mich natürlich auch nicht drin, Essen und Getränke besorgen und immer wieder die sechs Stockwerke zu unserem Zimmer hoch hetzen um nach ihr zu sehen und Gesellschaft zu leisten, ab und zu konnt ich sie zu nem Ausflug auf den Balkon in der Lobby überreden, das Zimmer hatte ja auch nur ein Oberlicht nicht mal ein richtiges Fenster
Zu dem Zeitpunkt war uns schon klar, dass unser geplanter Ausflug nach Charleston zu anstrengend für Katarina sein würde, also bin ich ins Internetcafe am Eck, und hab versucht unseren Aufenthalt in Orlando zu verlängern, am liebsten in unserem schon für die anschliessenden vier Tage gebuchten Hotel, Mist ausgebucht, hab dann ein Hotel gefunden, nur wenige Minuten von unserem weg, das war dann auch das schönste unserer Reise am liebsten wären wir dort geblieben, aber unser anderes Hotel in Orlando konnte ich nicht mehr stornieren, so mussten wir leider nach zwei Tagen umziehen (Charleston war ein Fall für die Versicherung)
Ein paar schöne Fotos gibts natürlich trotzdem. Bis auf ein paar Momente auf dem Weg zum Hostel, zum Krankenhaus oder zum Flughafen kenn ich San Juan auch nur von Mamas Bildern und ich finde wirklich, dass diese Stadt traumhaft schön aussieht und während ich dort war, habe ich mir gesagt ich komme irgendwann hierher zurück und schau mir das einfach dann an....je länger ich allerdings wieder daheim bin, desto mehr denke ich "San Juan? NIE WIEDER!" ...wie gesagt, ich weiß, dass es wunderschön ist und sehr gern würde ich mir das auch mal anschauen aber ich verbinde damit einfach einige der schlimmsten Momente meines Lebens und deshalb will ich da nie wieder hin.
Lieber in die DomRep oder Karibik (auch wenn ich mir im Moment auch nur schwer vorstellen kann jemals wieder ne Kreuzfahrt zu machen obwohl es ja schön war, aber es ging mir auf dem Schiff eben auch oft sehr schlecht, aber Karibik lässt sich ja auch ohne Schiff realisieren, dann hat man eben mehr Zeit für eine Insel und kann mit der Fähre ja sicher auch auf Nachbarinseln fahren)...
jetzt bekommt ihr aber erstmal Mamas schöne Bilder zu sehen...und Entschuldigung für den ausführlichen Bericht, aber keine Sorge, schlimmer wirds nicht mehr...
Mit dem Flieger ging es dann endlich wieder nach Amerika, zurück nach Florida, diesmal Orlando. Erwartet euch allerdings nicht besonders viel, Orlando war für mich eher im Hotelzimmer sitzen und HGTV schauen.