New York - was sonst ?

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arielleNeuwied
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Re: New York - was sonst ?

Beitrag von arielleNeuwied »

2. Tag Fortsetzung

Es war immer noch Sonntag Vormittag mit allerschönstem Wetter im Bryant Park und ich beschloß, jetzt endlich mal " shorty " anzurufen,die ja mit Freund Günter schon eine gute Woche früher in NYC eingetroffen war . Ich wollte an unser vereinbartes Treffen am Abend erinnern und hatte sie auch gleich an der Strippe. Wie sich herausstellte,hielten sich die beiden just in diesem Moment in meiner Nähe auf ( New York ist ja sooo klein ) und da ich mich schon auf den Weg nach Westen Richtung Hudson River gemacht hatte , um die Intrepid zu besichtigen , hielt ich an einer Straßenkreuzung an der 42. an,um auf die beiden zu warten.

Nach ein paar Minuten sah ich sie auch schon kommen und auch dieses Mal ,wie auch bei Ari, wußte ich , ohne ein Bild gesehen zu haben : das mußte sie sein ( kleiner Wirbelwind mit kurzen Haaren ) und ich daneben,wie eine Walküre :shock:
Wir hatten monatelang über das Forum Kontakt gehabt und uns fast täglich geschrieben. Jetzt fielen uns in die Arme, wie alte Bekannte und ich war mal wieder fasziniert,wie es möglich ist,sich auf fremdem Kontinentmal eben so zu treffen , was zu Hause scheinbar viel schwieriger ist.

Wir plauderten noch ein Weilchen , Doris machte noch ein Späßchen mit zwei netten Polizisten,die sie in ihre Mitte nahmen, während Günter noch schnell ein Foto schoss. Am Abend wollten wir zusammen essen gehen und so trennten sich erstmal unsere Wege, weil wir unterschiedlich Pläne hatten. Entlang der 42. ging ich immer weiter bis ich Wasser sah und entdeckte auch bald schon den monströsen Flugzeugträger. Mit meinem Go Select Pass hatte ich den ermäßigten Eintritt schon von zu Hause gebucht und konnte nun an den Schlangen vorbei per fast track den Eingang passieren.

Die Intrepid erwies sich als äußerst interessant und vielseitig. Da ich ja eine leidenschaftliche Filmeguckerin bin, hatte ich schon viele amerikanische Kriegsfilme gesehen , falls sich der geneigte Leser fragt, was denn eine Frau mittleren Alters freiwillig auf einem Flugzeugträger will. Skurril fand ich zum Beispiel einen alten Schleudersitz, ein Flugzeug mit wegklappbaren Tragflächen, die an Ketten aufgehängten Schlafpritschen der Matrosen und den Aufzug für Flugzeuge,mit dem ich einmal runter und wieder rauffuhr.
Von der Kommandobrücke aus hatte man einen bombastischen Blick auf die Westseite von Manhattan und die vielen Kampfflugzeuge ,die auf dem oberen Deck ausgestellt waren.

Zum Schluß sah ich mir noch das Enterprise Shuttle an, das in einem schwarz ausgekleideten Pavillion, stimmungsvoll angestrahlt, richtig gut zur Geltung kam. Später wollte ich noch das U-Boot besichtigen,entschied mich allerdings dagegen, da die Warteschlange zu lang war. Ich blieb noch eine Weile in der Nähe des Hudson in der Sonne sitzen und fuhr dann mit dem kostenlosen Bus wieder zurück zur nächsten U-bahnstation in die Stadtmitte .

Es ging nach downtown Richtung 9/11 Memorial. Zwar hatte ich mir im März das Gelände schon ausgiebig angesehen und fotografiert, so fand ich diesen unglückseeligen Ort ein weiteres Mal Wert, besucht zu werden. Ich sah mir den " survivor tree " dieses Mal im vollen Blätterkleid an und lauschte den erklärenden Worten eines volunteers.

Danach ging ich ein paar Straßen weiter zu Century 21, um ein paar bucks loszuwerden. Ich war ziemlich enttäuscht an diesem Nachmittag, denn ich fand kein einziges Teil, was vor meinem strengen Auge Gnade fand. Mit leeren Händen verließ ich mürrisch das Kaufhaus. Ich war bedient. :cry: Sowas hatte ich dort noch nicht erlebt. Auf der Straße traf ich zwei Brasilianerinnen,die wie ich eine U-bahn nach uptown suchten. Wir verständigten uns in Englisch und stellten fest,daß verschiedene Stationen vorübergehend gesperrt waren. An den Eingängen hingen weiße Hinweis- Zettel mit verwirrenden Erklärungen, mit denen ich nicht viel anfangen konnte.

Wir liefen mindestens eine halbe Stund kreuz und quer durch die Straßen,fragten Hinz und Kunz und plötzlich waren die beiden verschwunden. Mein rettender Engel war eine junge Amerikanerin,die mich in's Schlepptau nahm. Nach mehrmaligem Umsteigen,Bahnsteigwechsel, linksrum, rechtsrum, saß ich endlich in der richtigen Bahn, die aber erst mal 20 Minuten völlig leer am Bahnsteig stehenblieb. Die junge Frau blieb noch eine Weile bei mir sitzen ,weil sie wohl merkte ,daß mir die Situation nicht ganz
geheuer war.

Am Port Authority verließ ich erleichtert die Unterwelt und erreichte so gegen 7 pm das Hotel Fairfield Inn. Ich war ziemlich geschafft und froh,endlich einchecken zu können ,aber zu schwach,um noch großartig zu verhandeln,wegen toller Aussicht, high floor usw.
So nahm ich,was man mir gab und betrat mein Zimmer im 5. Stock, Hinterhofseite. Ich fand das Zimmer schön und das behindertengerechte Bad riesig. Ich probierte sofort den Safe aus (Gott sei Dank ! 4 x NYC und nie hatte ich einen). In das große Fach passte auch mein Laptop rein. Kaffeemaschine, kostenloses Mineralwasser, Bügeleisen,Bügelbrett, kostenloses Internet, ein geräumiger Kleiderschrank,Sideboard mit großen Schubladen - und ein wonnig weiches Bett - alles bestens.

Ich wechselte noch schnell die Klamotten und verließ im Eilschritt das Hotel. An der Ecke 8 th Avenue bog ich nach links und dann ging es noch ein paar Blocks weiter bis zum französischen Restaurant " Pigalle ", wo schon Doris ( shorty ) und Günter auf mich
warteten. Wir hatten uns viel zu erzählen, wollten nach dem Essen in unsere vielgepriesene rooftop bar " Skyroom " im Fairfield Inn. Wie oft hatten wir und geschrieben und uns vorgestellt,wie schön es wäre,in New York zusammen ein paar Cocktails zu trinken. Dummerweise hatte ich trotz intensivster Vorbereitungen übersehen, daß die Bar sonntags geschlossen hatte. Wir hielten noch nach weiteren Etablissements Ausschau,fanden aber nichts Ansprechendes. Smith's Bar wollte schon schließen.Zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch nichts von Rudy's .Das wäre wahrscheinlich nicht sehr weit gewesen, gell Marion ?

Also trennten uns unsere Wege. Doris und Günter mußten schließlich noch einpacken, da es ihr letzter Abend war, ich hingegen auspacken. Bald fiel ich in meinem superbequemen Bett in tiefen Schlaf und hatte auch schon das schnöde , Seefahrerheim vergessen.
arielleNeuwied
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Re: New York - was sonst ?

Beitrag von arielleNeuwied »

3. Tag Montag, 24.9.12

Am nächsten Morgen verteilte ich erst mal meine sieben Sachen ,klebte noch schnell mein Außenthermometer an die Fensterscheibe und machte mich auf den Weg zu Andrew's Coffeeshop zum Frühstücken.Diese Adresse hatte ich irgendwo hier im Forum aufgeschnappt und auch schon im März mehrfach getestet. Ok, es ist vielleicht nichts besonderes, aber relativ günstig und vielseitig. Das Ambiente hat den Charme der 70er Jahre und ist etwas abgewetzt. Ich freute mich schon auf meine warmen Pancakes mit Ahornsirup,auf denen ich noch ein Stückchen Butter zerlaufen ließ...hmmmm !

Am frühen Nachmittag hatte ich eine Walking Tour in Greenwich Village gebucht, doch vorher war noch genügend Zeit etwas durch Midtown zu stromern. Ich hatte keinen festen Plan, so ging ich schließlich zur Manhattan Mall und wurde bei Jc Penney fündig. Ich kaufte einen kamelhaarfarbenen Kaschmir- Pullover mit Rombenmuster in pink und orange ,zwei Basic Shirts in pink und beige zum Drunterziehen und ein längeres grau-schwarz geringeltes Shirt . Für die vierTeile zahlte ich zusammen ca. 50 USD . Die Sachen brachte ich zwischendurch zurück in's Hotel, um die Tüte loszuwerden.Die Lage des Hotels ist für diese Zwecke super. Man kann immer mal wieder schnell etwas ablegen,oder die Beine mal langmachen.

Mittags fuhr ich dann mit der U-bahn Richtung downtown, um später zum vereinbarten Treffpunkt für die Walking Tour zu gehen. Es war jedoch noch zu früh. Also sah ich mir ein paar Straßenzüge auf eigene Faust an und freute mich über das schöne Wetter , das für die bevorstehende Tour ideal war. Kurz vor 2 pm versammelten sich ca.15 Leute am Waverly Place und es konnte losgehen.
Wir waren etwa 2 Stunden unterwegs, lernten Wissenswertes und Skurriles über dieses beschauliche Viertel, wenn ich auch nicht alles verstehen konnte. Wir verabschiedeten uns von unserer Führerin am Washington Square mit einem angemessenen Trinkgeld,dessen Höhe jeder selber bestimmen konnte. Wie ich mitbekam,gaben die meisten irgendwas zwischen 10 und 20 USD.
Zuletzt geändert von arielleNeuwied am 13.01.2013, 10:11, insgesamt 1-mal geändert.
arielleNeuwied
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Re: New York - was sonst ?

Beitrag von arielleNeuwied »

3. Tag Fortsetzung

Mein nächstes Ziel war der Chelsea Market , der vom Washington Square nicht weit entfernt war. Direkt am Eingang ging ich zu Anthropology ,um mir vielleicht eine nette Klamotte zu kaufen. Im Souterrain wühlte ich die vollgestopfte Sale- Abteilung durch. Letztendlich ergatterte ich ein stark reduziertes längeres Shirt aus schwarzer Seide , mit transparentem Rückenteil.In der Ladenpassage fand ich noch einen freien Sitzplatz an einem kleinen runden Bistrotisch und holte mir ein Stück Pie mit Zwiebeln und Champignons , der wie eine Art Flammkuchen schmeckte und frischen Rote Beete Salat.

Nach dieser Stärkung fuhr ich zum Hotel zurück , um mich umzuziehen für die Comedy Show. Als ich später durch die verwinkelten Gassen von Greenwich Village ging, um die Mac Dougal Street zu suchen, bewahrheitete sich der Hinweis unserer Führerin vom Nachmittag. Sie hatte uns vor dem Gewirr der kleinen Gässchen in diesem Viertel gewarnt,wo man sich schnell verirren kann. Als ich gerade mal wieder eine Kopfsteinpflasterstrasse in die falsche Richtung lief, hielt neben mir ein Auto und ein Typ fragte mich nach der Strasse, die auch ich suchte.

Später erkannte ich ihn auf der Bühne des " Comedy Cellars " als einer der Comedians wieder. Die Show fand in einem gemütlichen Kellergewölbe statt, wo man auch währenddessen gut und herzhaft essen konnte. Montags ist die cover charge 12 USD. Außerdem gilt ein Mindestverzehr von zwei Getränken oder Speisen. Auch wenn ich nicht alles hundertprozentig verstanden habe,war es ein witziger,abwechslungsreicher Abend. Da diese Veranstaltungen immer sehr gut besucht sind, ist eine vorherige Reservierung unbedingt notwendig , die ich schon zu Hause online gemacht hatte und die Bestätigung am Eingang vorzeigte.

Greenwich Village ist für Kneipen-oder Restaurantbesuche bestens geeignet. Überall findet man gemütliche Gaststätten und kleine Restaurants, die garnicht übermäßig teuer sind. Mit der U-Bahn fuhr ich zurück nach Midtown zum Hotel , wobei ich einmal erwähnen muß, daß ich mich zu keiner Sekunde unsicher gefühlt habe,wenn ich spät abends alleine mit der U-Bahn unterwegs war.
Marion
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Re: New York - was sonst ?

Beitrag von Marion »

arielleNeuwied hat geschrieben:Zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch nichts von Rudy's .Das wäre wahrscheinlich nicht sehr weit gewesen, gell Marion?
Nein, gar nicht weit. Aber Rudy's ist eher ein Ort für ein rustikales Bierchen. Ich bin nicht mal sicher, ob man dort Cocktails bekommt. Das höchste der Gefühle sind wahrscheinlich Longdrinks...
arielleNeuwied
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Re: New York - was sonst ?

Beitrag von arielleNeuwied »

4. Tag Dienstag, 25.9.12

Am Morgen kochte ich mir im Zimmer meinen Starbucks Kaffee und aß dazu ein paar kleine Cinnamon- Röllchen. Das war zwar tolles Frühstück , reichte aber gerade ,um loszuziehen. Das Wetter war trocken und schön. Mein mitgebrachtes Thermometer zeigte 23 Grad. Zu diesem Thermometer muß ich noch etwas sagen. Ich fürchte , daß das hier vermutlich belächelt wird. Aber ich bin ein dermaßen verfrorener Mensch ,daß ich grundsätzlich, bevor ich das Haus verlaße ,auf mein Thermometer schaue . Das mache ich schon seit Kindesbeinen so :wink:

Zuerst ging ich zum New Amsterdam Theater, um meine Musical-Karte für " Mary Poppins " abzuholen. Die Karte ( Orchestra Reihe R )hatte ich zum Preis von 80 USD bei broadwaybox.com gebucht und die Bestätigung ausgedruckt.
Ich schaute noch an den Kinos vorbei, ob es interessante Filme gab, falls mich die große Langeweile überkommen sollte :wink: Also I ging ich in das Foyer eines riesigen Kinos hinein und sah mir die Filmplakate an.Während meiner Woche in New York hat sich allerdings kein Kinobesuch mehr ergeben.

Mit der U-Bahn fuhr ich bis zur 96. und betrat den Central Parc an der Westseite. Diesen Teil des Parcs kannte ich noch nicht und so machte ich mich auf den Weg zum Conservatory Garden nach Nordosten. Das Gelände verläuft hier ziemlich hügelig und abwechslungsreich. Es waren kaum Leute unterwegs, was mir sehr gefiel. Hier und da saß vielleicht jemand auf einer Bank, versunken in ein Buch . Das sonnige milde Wetter und die Ruhe taten einfach gut. Conservatory Garden ist ein zauberhafter Ort mit Brunnen, Buchsbaumhecken , blühenden Stauden, mediterranen Pflanzen, Rosen, Lavendel , und einem bewachsenen Wandelgang .

Ich verließ den Central Parc an der Ostseite , überquerte die Straße und besuchte das Museum of the City of New York.
Anschließend fuhr ich mir der U-Bahn nach Soho , um pünktlich um 14 Uhr zum Start der nächsten Walking Tour in der Spring Street / Ecke 6th Ave zu sein. John ,unser symphatischer guide, stellte sich vor und erklärte uns den Ablauf. Die Höchstzahl an Teilnehmern war bereits erreicht und wir mußten unsere Einwilligung per Abstimmung geben,daß zwei deutsche Mädchen an der Tour teilnehmen durften.

Wir durchquerten Soho , machten einen kurzen Stop bei Ferrara,einer sehr bekannten Patisserie in Little Italy,wo es feine Törtchen, Eis und Kaffee auch zum Mitnehmen gab. Die Auswahl an exquisiten Gebäcksorten, Cremehütchen,gefüllten Blätterteigküchlein war grandios und der Andrang entsprechend. Ich suchte mir drei Edeltörtchen aus ,nahm noch ein San Pellegrino und einen Espresso dazu und bezahlte zusammen 11,50 USD , was ich nicht teuer finde.

In Chinatown führte uns John zu einem kleinen Imbiss,wo es ausschließlich dumplings gab. Sie sahen aus ,wie Riesenravioli,waren gefüllt mit einer Farce aus Gemüse und Fleisch und wurden von beiden Seiten gebraten. Man konnte sich noch verschiedene Saucen darübergeben. 5 Stück kosteten nur 1 USD. Ich aß sie pur und ich muß sagen,sie waren köstlich. Leider habe ich mir die Adresse nicht notiert und wüßte nicht, ob ich es nochmal wiederfinden würde. Die Tour führte zum Schluß durch einen kleinen Park, wo viele Chinesen beim Kartenspielen zusammensaßen, während im Hintergrund ein Orchester spielte. Chinatown ist wirklich eine exotische,fremde Welt und ich hatte das Viertel während meiner New York - Aufenthalte meinen Mitreisenden zuliebe einige Male durchquert, aber immer mit einer gewissen Abscheu, allein der Gerüche und des seltsamen Getiers wegen :shock: John hat mir Chinatown dann doch wieder symphatischer erscheinen laßen.

Diese Tour durch drei Stadtgebiete,wie sie unterschiedlicher nicht sein können,ist wirklich sehr zu empfehlen und auch kostenfrei. Ein Tip von 20 USD hielt ich für angemessen. ( Free Tours by Foot ) Buchung im Voraus dringend erforderlich !

Es war ja erst spätnachmittag, und so blieb mir noch Zeit für Einkaufsbummel durch Soho. Am Broadway bleib ich bei OMG hängen und probierte gefühlte 50 Jeans an. Die Verkäuferinnen waren wirklich sehr geduldig und scheuchten einen armen Boy,der mit Funk mit ihnen verbunden war ,zig mal hin und her,um Nachschub zu holen. Zwei Jeans passten dann endlich ,für die ich ca. 70 USD zahlte. Die Tüte nahm ich dann mit ins Musical , das um 7 pm begann. Die Aufführung war wirklich sehr schön. Den Tip hatte ich hier aus dem Forum erhalten :) ,sonst wäre ich niemals hingegangen.

Auf dem Weg zum Hotel ging in noch bei Shake Shack auf der 8th Ave vorbei. Die Schlange war mal wieder ganz schön lang und man erhielt schon auf der Straße eine Speisekarte.Das Warten hat sich für meinen Geschmack doch sehr gelohnt und Double Shack Burger und fries schmeckten spitzenmäßig. Ich kannte bisher nur Mc Donald's und Burger King, das heißt, ich war bisher geschmacklich nicht verwöhnt. Was mich faszinierte ,war das blinkende Piepsding, das man erhielt,wenn man auf die Sachen wartete. Man mußte zwar bei der Bestellung seinen Vornamen sagen, hätte ihn aber beim Aufrufen in dem Krach nicht gehört.

Nach diesem abwechslungsreichen Tag fiel ich angenehm müde und satt ins Bett.
JuliBe
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Re: New York - was sonst ?

Beitrag von JuliBe »

Auf deinen Musical-Besuch bin ich schon gespannt! - Da ich Mary Poppins liebe, würde mich dieses Stück auch intressieren!
arielleNeuwied
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Re: New York - was sonst ?

Beitrag von arielleNeuwied »

@ JuliB
Da war ich bereits am 25.9.12
Das Stück war sehr romantisch ,wunderschön und die Musik auch toll ( aber eher aus meiner Jugendzeit ).
arielleNeuwied
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Re: New York - was sonst ?

Beitrag von arielleNeuwied »

5. Tag Mittwoch, 26.9.12

Ganz entgegen meiner Gewohnheiten, startete ich in den Tag mit burger und fries von Shake Shack , nach dem Motto " Hier kennt mich ja keiner ". Als Tagesziel hatte ich mir eine Fahrt zu Cloisters Museum and Gardens ganz im Norden von Manhattan ausgesucht.
Es war Bestandteil meines GoSelect Passes, wodurch sich der Eintritt erheblich verbilligte.

Ich fuhr mit dem A train bis zur 190 th Strasse und verließ die Station mit dem Aufzug ,was sehr zu empfehlen ist,da das Gelände sehr "gebirgig " ist. Ich folgte der Beschilderung und erreichte nach einem kurzen Fussmarsch den Fort Tyron Park, in dem sich auf einer Anhöhe die Klosteranlage befindet. Für Naturfreunde und Pflanzenliebhaber,oder auch einfach nur Erholungssuchende ist dieser Park einfach nur zauberhaft.Zur Linken hat man einen traumhaften Panoramablick zum Hudson und zur George Washington Bridge. während man geradeaus den imposanten Klosterberg vor sich sieht. Der Weg führt vorbei an blühenden Stauden und seltenen Pflanzen und es herrscht eine unbeschreibliche Ruhe.

Die Klosteranlage wurde zusammengetragen aus Mauerresten und Bestandteilen europäischer Sakralbauten und zählt als Außenstelle zum Metropolitan Museum of Art. Im Inneren sah ich mittelalterliche Kirchenfenster aus Boppard ,einer Kleinstadt am Mittelrhein,ganz in meiner Nähe. Ebenso findet man dort böhmische Gläser, silberne Trinkschalen aus England und Preziosen aus der Straßburger Gegend.Besonders beeindruckend fand ich die Ausstellung mit Unicorn-Wandteppichen.

Sehenswert sind auch die Kreuzgänge mit verschiedenfarbigen Marmorsäulen, die um einen bepflanzten Innenhof herum angeordnet sind. Auf einer Terrasse mit Blick über den Hudson ist ein entzückender Garten mit rankendem Hopfen,Zitronen,Granatapfel-und Quittenbäumen und duftenden Kräutern.Irgendwo las ich,daß Rockefeller das gegenüberliegende bewaldete hügelige Gelände auf der anderen Hudsonseite erworben hat , um den Blick vom Kloster aus nicht durch Industrieanlagen o.ä. zu verderben. In einem weiteren Innenhof befindet sich ein kleines Cafe ,wo ich mich natürlich niederließ,bevor ich mich auf den Rückweg machte.

Es war schon später Nachmittag, als ich das Kloster verließ und ich erinnerte mich an Ariane's Rat ,mit dem Bus zurückzufahren, dessen Haltestelle sich am Fuß des Klosterbergs befindet. So sah ich im Vorbeifahren die vielen unterschiedlichen Viertel des nördlichen Manhattans,die man sonst selten zu sehen bekommt. Die Fahrt dauerte fast eine Stunde, was ich aber nicht als Verschwendung empfand.

Der Kontrast zu der quirligen Innenstadt kann krasser nicht sein ,aber trotzdem stürzte ich mich in dei Massen am Times Square.
Ich durchstöberte den American Eagle -Laden und wollte verschiedene reduzierte Wäschestücke anprobieren. Eine junge Verkäuferin heftete sich mir an die Fersen und brachte mir dies und das. In der Umkleidekabine war sogar eine Klingel angebracht, um nach der Verkäuferin zu verlangen. Jedes Mal,wenn ich etwas ablehnte, gab sie über Funk ihrer Chefin durch,daß es nicht sein könne, daß der BH nicht passe. Ich würde dies nur behaupten,weil er mir nicht gefalle usw. Ich war sehr erschrocken,über diesen Drill und darüber,daß sich die junge Frau rechtfertigen mußte. Zum Schluß hörte ich noch mit,wie eine Kollegin sie wegen meines Kaufs beglückwünschte.

Der krönende Abschluß kam dann anschließend. Nach dem Kauf konnte man sich fotografieren laßen und zusätzlich noch eine Grußbotschaft schreiben. Diesen Joke wollte ich mir nicht entgehen laßen. Und so grüßte ich meine daheimgebliebenen Freundinnen,die es vorgezogen hatten, weiterhin in Neuwied's Fußgängerzone rauf und runterzulaufen. Mein Konterfei erschien also kurz darauf auf einer Riesenleinwand hoch über dem Times Square , von wo ich zu den Menschenmassen niederlächelte und zum Beweis für die heimischen Transusen, schoß ich noch schnell ein paar Fotos.

Viel mehr habe ich an diesem Tag nicht mehr unternommen. Auf dem Rückweg zum Hotel holte ich mir noch das von Ronny vielgepriesene " Chicken over Rice ", welches ein glutäugiger Orientale mit Hakennase und gammeligen Gebiss an seiner räucherigen Bude feilbot.Wirklich geschmeckt hat es mir nicht,denn es war schon sehr knoblauch-lastig. Die Reste knotete ich mehrfach in Plastiktüten ein und warf sie im Hotelzimmer weg, in der Hoffnung,daß der Gestank nicht heraus kam.
big applez
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Re: New York - was sonst ?

Beitrag von big applez »

arielleNeuwied hat geschrieben:Irgendwo las ich,daß Rockefeller das gegenüberliegende bewaldete hügelige Gelände auf der anderen Hudsonseite erworben hat , um den Blick vom Kloster aus nicht durch Industrieanlagen o.ä. zu verderben.
Das war aber ein feiner Zug :D

Jetzt ists doch wieder schade um die Speicherkarte, die Bilder müssen toll gewesen sein :( ,aber ich seh die Granatapfel- und Zitronenbäume vor mir :lol:
arielleNeuwied
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Re: New York - was sonst ?

Beitrag von arielleNeuwied »

Ich möchte im Mai nochmal dorthin und mache nochmal Fotos. Auf Papier hab ich sie ja,sind wirklich sehr schön geworden.
seefew
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Re: New York - was sonst ?

Beitrag von seefew »

arielleNeuwied hat geschrieben:Ich möchte im Mai nochmal dorthin und mache nochmal Fotos. Auf Papier hab ich sie ja,sind wirklich sehr schön geworden.
Wenn Du willst, schick mir deine Fotos und ich scan sie Dir ein?
arielleNeuwied
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Re: New York - was sonst ?

Beitrag von arielleNeuwied »

Danke für Dein nettes Angebot. Morgen schicke ich Dir mal eine PN ! 8)
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