Kleine Ostküstentour vom 26.04.-07.05.12

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Geisbock
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Kleine Ostküstentour vom 26.04.-07.05.12

Beitrag von Geisbock »

Donnerstag, 26.04.12

Was für ein wunderschöner Tag, dieser Donnerstag. Wie lange hab ich auf diesen Tag hin gefiebert? Um es kurz zu machen, es waren knapp sechs Monate seit der Planung.
Heute war es endlich so weit. Zusammen mit meiner Frau, meiner 19-jährigen Tochter und ihrem Freund ging es für 10 Tage auf kleine Ostküstentour nach Boston, Washington und dann in die Stadt nach NYC. Für mich war es das 5. Mal, für meine Frau das 2. Mal und die anderen beiden waren Neulinge.

Um 13.30 Uhr sollte der BA-Flieger ab Düsseldorf nach London starten und dann weiter zum JFK-Airport gehen. Im Vorfeld habe ich genug Zeit eingeplant, um in Heathrow in aller Ruhe aus und wieder einsteigen zu können (2 Stunden).
Also früh genug aus den Federn, es war so gegen 7.30 Uhr, um auch ja nicht zu spät dran zu sein. Meine Frau hat die Devise: Lieber 2 Stunden zu früh, als 2 Minuten zu spät. Wir wollten mit der Bahn nach Düsseldorf anreisen. Abfahrt war um 10.14 Uhr. Ankunft in Düsseldorf um 11.01 Uhr. Ich wollte gerne auf dem Transatlantikflug eine 2er-Reihe in der 747 ergattert. Also Punkt 13.30 Uhr am Vortag vor dem PC gehockt und auf den Online-Check-In gewartet. Schnell alle Daten reingehackt und es hat tatsächlich auch funktioniert. Damit lief bisher alles optimal. Bisher!
Meine Frau hatte uns am Vortag ein Taxi bestellt, welches uns um 9.30 Uhr abholen sollte. Dazu sei bemerkt, die Fahrt zu Bahnhof dauert ca. 10 Minute. Damit war mir klar, dass wir ca. 30 Minuten auf dem wunderschönen Bahnhof in Castrop-Rauxel verbringen würden. Wow! Dem hielt meine Frau entgegen: "Wer weiß was unterwegs passiert." :roll: Wie Recht sie haben sollte.

So nahm ein wirklich denkwürdiger Tag seinen Lauf.

Es war mittlerweile 9.40 Uhr und das Taxi ließ auf sich warten. Meine Frau tigerte zwischen Wohnzimmer und Haustür hin und her. Gerade als sie das Telefon schnappen wollte kam endlich das Taxi. Sie hatte extra darauf hingewiesen das wir 4 Personen mit 4 Koffern waren. Anstatt, wie verabredet, eine Großraumtaxis zu schicken, kam ein Mercedes-Kombi um die Ecke.
Nach knapp 10 Minuten mehrmaligen Koffer ein- und wieder ausladen hat es dann endlich funktioniert und es konnte losgehen. Gott sei Dank kein Stau in Castrop-Rauxel. So waren wir noch rechtzeitig am Bahnhof angekommen. Zugfahrt und alle Formalitäten am Flughafen gingen gut über die Bühne. Also standen wir am Gate und warteten auf das Boarding. Am Gate stand aber keine Maschine. Verspätung von ca. 30 Minuten, da die Maschine aud London noch nicht eingetroffen war. Naja. Noch alles im Grünen Bereich. Hatten ja immer noch 90 Minuten fürs Umsteigen. Glaubte ich zu diesem Zeitpunkt. Dann waren wir unterwegs. Wir waren relativ wackelig unterwegs. Je näher wir auf London zuflogen, desto wackliger wurde es.
Der Kapitän ließ uns wissen, dass wir aufgrund heftiger Böen ein bißchen über London kreisen müssen. Es wurden genau 3 große Schleifen. Dann gab es Abenteuerurlaub pur. Die Windsäcke an der Landebahn standen waagerecht im Wind und der kam auch noch leicht von der Seite. Aufgrund der vielen Verspätungen konnten wir nicht am Terminal andocken. Also blieben wir auf dem Vorfeld stehen und wurden mit Bussen zum Terminal gefahren. Mittlerweile hatten wir nur noch eine Stunde Zeit um die 747 Richtung JFK zu erreichen. Wer London kennt, weiß welche Hürden noch vor uns standen. Vor der Einreise ins United Kingdom stand eine ca. 100 m lange Schlange. Meine erster Kommentar: Ok, das war es mit dem Flieger zum JFK. Damit wollten wir uns aber nicht zufriedengeben und liefen an der Schlange vorbei, um zu sehen wie lang die Schlange wirklich war. Wir hatten Riesenglück das genau in diesem Augenblick eine kleine Gruppe sehr eiliger Gäste von einer Flughafenmitarbeiterin durch eine geöffnete Schleuse gelotst wurde. Wir haben uns dann frecherweise an die Gruppe angehangen, in der Hoffnung, dass wir nicht zurück geschickt werden. Wir haben unsere Boardcard vorgezeigt und durften tatsächlich passieren. Puh! Jetzt hatten wir wieder Hoffnung unseren Jet doch noch zu erreichen. Sicherheitskontrolle dauerte knapp 15 Minuten und wir standen vor der Anzeigentafel. Wo mussten wir Hin? Flug gefunden, Gate gefunden und dann das: „Flight closed“. Was soll das denn heißen? Wir hatten doch noch 30 Minuten bis zum planmäßigen Start. Jetzt hieß es Gas geben. Also runter zur Bahn und zwei Stockwerke hoch zum Gate. Boarding lief gerade und wir stellten uns hinten an. Gott sei Dank! Wenig später konnten wir unsere Plätze einnehmen. D er Kapitän begrüßte uns und teilte mit, dass wir eine Verspätung von einer Stunde haben würden, dafür aber nur knapp 6:50 Stunden fliegen würden. Da war das böse Wort wieder: Verspätung.
Der anschließende Flug war ruhig und wir landeten bei dichten tiefhängenden Wolken und Regen in New York City. Endlich waren wir da. Denkste! Es verheißt nichts Gutes, wenn der Kapitän sich meldet, obwohl wir schon unsere Parkposition eingenommen hatten. Wir müssen noch 25 Minuten im Flieger bleiben, da es vor der Immigration zu voll war. Ok. Schaffen wir auch noch. Nichts da. Wir gingen in die Verlängerung. Nochmals 35 Minuten. Dann war es endlich so weit. Wir durften amerikanischen Boden betreten. Wir kamen aber nicht weit. In einem ca. 50 m langen, 3 m breitem und 2,20 m hohen Gang liefen wir auf ein Stauende auf. Die Gang machte dann einen Knick nach rechts. War dahinter die Immigration-Hall oder war da noch mehr Gang? Es war noch mehr Gang. Noch mal knapp 40 Meter. Wie sich später herausstellte, waren lediglich 3 Schalter geöffnet und es waren 3 Maschinen gleichzeitig gelandet und mussten nun abgefertigt werden. Die Luft in dem Gang wurde immer schlechter und wes wurde immer wärmer. Einige Personen waren drauf und dran schlapp zu machen. Nach kanpp 2:30 Stunden standen wir dann endlich vor dem Officer. Der hatte keine Fragen und wurde konnten einreisen. Koffer abgeholt und weiter zum Airtrain, um unseren Mietwagen bei Hertz abzuholen. Es war mittlerweile 23:00 Uhr Ortszeit, also 05:00 Uhr MESZ. Und was soll ich sagen? Airtrain wurde gewartet und fuhr nicht. Es wurde auf ein Shuttlebus verwiesen. Nur, wo fuhr diese ab? Nachdem wir uns durchgefragt hatten, dann wir an der richtigen Haltstelle. Nach knapp 15 Minuten kam auch ein Bus. Dieser war aber voll. Wer weiß wann der nächste kommt? Also rein in den Bus. Bei Hertz angekommen, hieß es wieder warten. 2 Schalter, vier Personen vor uns. Und das mitten in der Nacht. Wir haben dann unser Fahrzeug (GMC Arcadia) übernommen und uns dann auf den Weg zu unserem Hotel in Stamford,Ct. gemacht. Das einchecken im Sheraton-Hotel war problemlos und wir bekam ein Zimmer mit zwei Betten. Dann hieß es nur noch Koffer abstellen und ab ins Bett. Am nächsten Tag sollte es recht früh nach Boston gehen.
Fazit des Tages: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben und manchmal kommt es eben anders als man denkt.
Locke35
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Re: Kleine Ostküstentour vom 26.04.-07.05.12

Beitrag von Locke35 »

ach du meine Güte....da fängt der Urlaub ja supi an :wink:
schön geschrieben...freu mich wenn es weiter geht! Nur noch 10 Tage, dann gehts auch für uns los.....hoffe nur nicht so streßig wie bei euch ;)
Martin M.
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Re: Kleine Ostküstentour vom 26.04.-07.05.12

Beitrag von Martin M. »

Da lief ja wirklich alles schief ;). Nach so einem Tag kann es ja nur besser werden. Bin gespannt, wie es weiter geht :)
Marion
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Re: Kleine Ostküstentour vom 26.04.-07.05.12

Beitrag von Marion »

Puh, was für ein Stress!
broman
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Re: Kleine Ostküstentour vom 26.04.-07.05.12

Beitrag von broman »

Geisbock hat geschrieben:Vor der Einreise ins United Kingdom stand eine ca. 100 m lange Schlange. Meine erster Kommentar: Ok, das war es mit dem Flieger zum JFK.
Ihr müsst doch nicht durch die UK Immigration. An der rechten Seite sind die Gänge für Connections, da sollte auch keine große Schlange sein.
Geisbock
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Re: Kleine Ostküstentour vom 26.04.-07.05.12

Beitrag von Geisbock »

War vielleicht falsch ausgedrückt, aber es war schon die Schlange für die "Durchreisenden". Aufgrund der Wetterverhältnisse mußten einige Maschinen gleichzeitig abgefertigt werden.
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