Tag 5…. Dear Mr. President oder die Erkenntnis das Washington auf dem gleichen Breitengrad wie Süditalien liegt….
Heute morgen mal was ganz was neues… *gääääääääääääääähn*….. aufstehen mit Wecker… Frühstück ? Fehlanzeige, das gibt’s erst ab 06:30…. 04:30 bimmelt der Wecker und um 05:40 geht unser Bus nach Washington an der 33 Straße,7 Ave los…
Also das Programm „Katzenwäsche“, rein in die Klamotten, Kameraakkus aus dem Lader und rein in die Kamera und ab dafür zum Ausgang… Da ich vom joggen am Vortag wusste das sich die Taxis morgens in Manhattan nicht unbedingt überschlagen standen wir schon um 05:05 vor dem Hotel und wie gerufen hielt ein Yellow Cab direkt vor unserer Nase an… kurz erläutert wo es hin gehen soll und dann ging die Rallye los….
Mit über 90 Sachen is der Typ durch die schlaglochübersähten Straßen von Manhattan gedonnert, wir sind teilweise von den Sitzen abgehoben so tief waren die Schlaglöcher und sto stark der Rückschlag der uns nach oben beförderte..der Typ war echt schmerzfrei und wollte jede Ampel bekommen… aber war ja auch nix los…. Dank seines Fahrstils waren wir dann keine 5 Minuten später von der Madison Ave, 45 St zur 7th Ave 33 St gekommen und wussten nun erstmal für die nächsten 30 Minuten nix mit uns anzufangen…
Glücklicherweise stand da noch ein weiterer Mitfahrer rum den ich dann fragte wo es hingeht und er erzählte das er am Abend vorher den bus von Boston nach NYC genommen hat und jetzt weiter nach Washington muss… aber er wüsste ein 24/7 McDonalds 1 Ave weiter wo man frühstücken könnte… Perfekt dachte ich mir haben dann unsere Rucksäcke aufgesetzt und ab zu McDoof…
Muss aber leider gestehen das ein McDoof Frühstück mit dem was wir im Hotel bekommen hatten nicht im entferntesten mithalten könnte und der absolute Dorn in meinem Auge war, dass es auch in New York NUR Frühstück gibt wenn Frühstückszeit ist… keine Burger, keine Nuggets, keine Pommes… HALLO ? Wozu geh ich denn zu McDoof? Genau ! Um Burger, Pommes und Nuggets zu essen ! Dreck ! Naja habs dann mit einem Big Breakfast probiert, 2 Hamburgerscheiben Fleisch, dazu nen Hashbrown, 2 Pancakes mit Sirup und ne Cola light… *buuuahh*… nicht nur meine Zähne haben dabei scheisse geschriehen sondern auch mein Magen hat mich für vollkommen gestört gehalten wie ich mir morgens um die Uhrzeit ernsthaft so eine Kombination in die Figur hauen kann…
Naja der Hunger treibts rein und der Ekel wieder raus, auf jeden Fall starteten wir dann 10 Minuten vor Abfahrt halbwegs gestärkt wieder zum Bus welcher nun auch schon auf uns wartete… kurz Tickets vorgezeigt und rein in den Bus… noch nix los und wir bekamen nen „4er Sitz“ (mit Tisch in der Mitte) für uns zwei an den sich auch keiner mehr dazu gesellte… Somit konnte die Fahrt ganz entspannt losgehen, zumal es draussen eh noch finstere Nacht war und es nicht wirklich was zu sehen gab…
Unser Busfahrer war dabei ein frohes Gemüt erzählte was von Rettungswesten unter dem Sitz und im Notfall würde er schreiend aus der Tür rennen, dann sollen wir das selbse machen… echt locker und hat den Bus zum schmunzeln gebracht.. aber es war noch sooooo früh…Also Schlafbrille auf und wegratzen…. Irgendwann hörte ich dann was von „Baltimore“ Baltimore“… Augen auf… jau…Hälfte der Strecke war geschafft und wir machten, 15 Minuten vor Plan einen Stop in Baltimore um Gäste raus zu lassen…
Ein paar Süchtige fröhnten draussen ihrem Laster und dann gings flott weiter nach Washington… an der Grenze zur Stadt meldete sich der Busfahrer dann wieder und erzählte ein wenig zu Land und Leuten bis er uns schliesslich 40 Minuten vor der eigentlich geplanten Ankunftszeit am Busterminal raus ließ wo er uns abends auch wieder einsammeln würde….. Washington D.C…. wir kommen !
Dann kam erstmal der Mann mit dem Hammer…. *baff*…. Gefühlte 25°C in Washington, realistisch war es wohl irgendwas zwischen 18 und 20°C… dennoch nen enormer Sprung wenn man zuletzt in New York bei finsterer Nacht und 2°C in den Bus eingestiegen ist… Sind dann lockeren Fußes losmaschiert („die Richtung, da gehen alle hin“) um nach ein paar hundert Metern bei Lincolns Waffleshop unsern ersten Stop zu machen
War nach dem sagen wir mal sehr durchwachsenen Frühstück bei McDoof jetzt gewillt was leckeres zu essen aber es war soooo brechend voll in dem Laden das wir wieder rückwärts raus gingen und an der nächsten Ecke bei Subway einkehrten (in den USA kostet JEDER großes Sub im übrigen 5$, wenn man das mal mit hier vergleicht wo nen großes Sub gerne mal 8€ oder mehr kostet ist das echt nen super Preis !) und uns da bei nem leckeren Sub und nem Macadamia White Choclate Cookie für den Tag stärkten.
Weiter ging es dann in der wirklich warmen Mittagssonne ohne richtiges Ziel durch Washington, ich wollte einfach mal ein bisschen „reinschnuppern“, die wichtigen Sehenswürdigkeiten würden wir später noch bei unserer Segway-Tour sehen…. So bummelten wir gemütlich durch die Straßen, ließen Washington auf uns wirken und uns die Sonne aufs Gemüt scheinen...Wir landeten dann schliesslich auf einem Platz vor dem Archive of the United States of America und nach ein wenig hin und her gucken dachte ich mir, dass ist doch die Weltkugel die da auf dem Boden ist oder?.... nochma geguckt… ja sieht so aus.. und an den Reihen jede Menge Kupfertafeln mit Bildern der US Army, Kämpfern der Unabhängigkeit und Helden der Weltkriege….
Weiter ging es dann in Richtung Pennsylvania Avenue und ohne es groß zu bemerken blickten wir auf einmal auf das Capitol…. Irgendwie schon ein schwer zu beschreibendes Gefühl wenn man das Dingen das erste mal sieht…. Bestens bekannt ist es einem ja aus jede Menge Hollywood Filmen wo es regelmäßig explodiert, von Meteoriten zerstört oder von Ausserirdischen besetzt wird… aber dann wirklich da zu stehen und es in Life zu sehen…. Das war echt ganz großes Kino !
Weiter gings dann immer der Sonne entgegen bis mich schliesslich ein Schild zum stutzen brachte und ich nicht wirklich 100%ig sagen konnte wie die Parksituation da denn nun ist
Nächster mehr oder weniger Zufälliger Stop war dann der National Gallery of Art Sculpure Garden, auch wenn ich weiß Gott kein Liebhaber von Kunst bin und beim Wort Museumsbeusch oder Moderne Kunst sofort das Weite suche war der Besuch in selbigem doch wirklich eine interessante und lohnenswerte Erfahrung zumal nun auch allerhöchste Eisenbahn war die Ärmel hochzukrempeln denn es wurde RICHTIG warm in der Mittagssonne:
Keine Ahnung wen oder was das alles darstellen soll aber schön anzusehen war es allemal!
Ein künstlerisch umgestalteter Eingang zur Metro:
Der erste Blick auf den Obelisken vom Gallery Garden aus:
Und noch mehr Kunst:
Als „Bonbon“ war dann auch noch eine Eislaufbahn aufgebaut (wir erinnern uns, fast 20°C und strahlender Sonnenschein!) aber mein Entschluss stand immer noch fest, ich will vor dem Rockefeller Center Schlittschuhfahren !!!
Und als ich dann von meinem Rundgang durch den Kunstgarten wieder kam fand ich meinen Dad bei seiner Lieblingsbeschäftigung vor, die kurze Nacht und das viele marschieren durch Manhattan hatte dann wohl doch seine Spuren hinterlassen… (aber es sei ihm verziehen, er ist ja schliesslich 35 Jahre älter als ich…)
Nach soviel Faulenzen in der Sonne ging es dann langsam zu unserer Segway Tour (wer Interesse hat kann hier buchen
http://citysegwaytours.com/washington-dc ).. zuerst noch durch das Federal Triangle:
Vorbei am FBI Building (Akte X lässt grüßen vor allen Dingen wenn man wie ich alle 9 Staffeln mehrfach geguckt hat…)
Bis wir dann schliesslich am Start unserer Segway Tour ankamen… Formalitäten waren alle ganz schnell erledigt, seine ganzen Klamotten (Rucksäcke, Jacken etc.) konnte man eingeschlossen vor Ort lassen und nur das nötigste mit auf den Segway nehmen… gekühte Getränke gab es für 1$ pro Dose und nach einem 5 minütigen Einführungsfilm standen wir dann in einer Sackgasse auf den Segways und drehten unsere ersten Runden… Glücklicherweise hatte ich meinen Dad vorher überredet mal 1 ½ Stunden zu „üben“ (auf ebener Fläche um einen See ohne Autos) und somit dauerte es nur wenige Minuten und wir waren beide bereit los zu flitzen…. Gestartet wurde erst noch im „Turtle Mode“(max. 8km/h) aber nach 5 Blocks stoppten wir dann und bekamen die „volle Power“ von 20km/h.
Anbei mal unsere Segwaytruppe in den Straßen von D.C.:
Die Tour führte uns Anfangs noch über befahrene Straßen und an der „Shoppingmeile“ von D.C. vorbei (ooooh da war ja Macys…) aber zum shoppen waren wir heute nicht hier, wir wollten was von Washington sehen… und nach nicht einmal 20 Minuten Fahrt erreichten wir unser erstes Ziel, das weisse Haus.. Kamera raus… knips hier knips da und dann erstmal gucken…. Während unsere Tour-Guidin fleissig was über die Geschichte und die Bedeutung erzählte fuhr ich mal so nah dran wie es ging, man möchte es ja doch so nah wie möglich erlebt haben… Das einzige was aus ihrern Erzählungen bei mir hängen geblieben ist war die Geschichte mit dem Vorgarten… und zwar sind die Büsche vor dem weißen Haus (wie auch auf dem nächsten Foto zu sehen) alle unterschiedlich hoch geschnitten was nicht gerade für einen tollen Gärtner sprechen würde… hat aber wie ich dann erfahren habe nichts mit dem Gärtner zu tun sondern die Büsche sind genau so geschnitten wie das Bild auf der Rückseite der 20$ Note… die Behauptung konnte ich natürlich nicht im Raum stehen lassen also 20$ rausgekramt, gegen gehalten und Tatsache die gute Dame hatte recht, die Büsche sind genau so geschnitten wie auf dem 20$ Schein zu sehen … wieder was gelernt…
Die Tour führte uns dann um das Weisse Haus rum, entlang der riesigen Parkanlagen vorbei an der Federal Reserve:
bis hin zum Lincoln Memorial... Hatte mich bis dato nicht groß mit selbigem auseinander gesetzt aber der erste Anblick brachte den Atem schon ins stocken.. ein wirklich beeindruckendes und riesiges teil das die da hingebaut haben, gefühlt aber eher in Athen gebaut als in Washington….
Da ich ihn ja sonst nur von Fotos oder aus Filmen kannte war die erste Begegnung mit Lincoln dann doch schon schwer beeindruckend, die Statue wirklich riesig wirkend in dieser riesigen weißen Halle, überall Verziehrungen, Widmungen und gigantische Säulen… Hut ab das Dingen macht echt richtig was her !
Und auch der Blick vom Lincoln Memorial runter in Richtung Obelisk und Capitol ist schwer sehenswert auch wenn der Reflecting Pool zu der Zeit wo wir da waren leider gerade renoviert wurde
Und beinahe hätte ich sie übersehen aber auf den zweiten Blick dann doch noch wahrgenommen, die Stelle an der Martin Luther King seine „I have a dream“ Rede gehalten hat:
Da wir noch ein wenig Zeit hatten bevor unsere Segway Tour weiter ging drehten wir noch eine Runde um das Lincoln Memorial und die Rückseite mit dem Blick aufs Wasser steht der Vorderseite in keinster Weise nach…
Danach noch schnell einen Abstecher zum Korean War Memorial(im übrigen auch sehr sehenswert und ich hätte gerne noch ein paar Minuten länger dort verbracht) aber unsere Segway-Tour sollte weiter gehen und wir mussten los…
Die gehisste Flage über dem Memorial: (hier sieht man auch mal wieder ganz schön, dass das Wetter es gut mit uns meinte)
Noch ein paar Fotos gemacht und wieder auf die Segways drauf und ab in Richtung Obelsik… auf dem Weg dahin gab es jetzt nicht wirklich viel zu sehen (ausgenommen das WW2 Memorial) aber ich war mehr als froh das wir das ganze mit den Segways machen konnten und nicht die ganze Strecke zu Fuß abarbeiten mussten…
An besagtem WW2 Memorial dann die Straßenseite gewechselt und einen richtig geilen blick auf den Obelisken genossen…. Unsere Tour-Leaderin erzählte zwar wieder irgendwas dazu aber ich hatte den Reiseführer eh schon mehrfach durchgeackert und hab die Zeit lieber für Fotos genutzt..
Weiter ging es durch die Grünanalgen bis zur „Vorderseite“ des weissen Hauses, leider nur aus relativ weiter Entfernung zu sehen aber mir hats gereicht, beim Anblick war sofort klar, DAS ist das weisse Haus wie man es aus Filmen, Fotos, Videos oder Reiseführern kennt…aber wie gesagt da es hier nur ein Foto-Stop aus relativ weiter Entfernung war gabs da dann auch nichts näheres zu…
Fast alle wichtigen Sehenswürdigkeiten waren nun abgefahren und wir bewegten uns immer weiter auf das Capitol zu… rechts und links eine Kunstgallerie nach der anderen, Museen und Ausstellungen und auf der Grünfläche in der Mitte nutzen die Washingtoner das schöne Wetter zum Fußball spielen oder sonnen… Da gibt’s auch noch jede Menge Fotos von aber die erspar ich euch hier jetzt mal…
Das letzte richtig Große Anlaufziel war jetzt noch das Capitol… man konnte es schon die ganze Zeit erahnen und sehen aber wenn man direkt davor steht und es in voller Rpacht sieht wirkt es noch einmal ganz anders….
Oder wenn man selbst mit Segway davor fotografiert wird :
Knappe 3 Stunden waren nun vorbei und wir machten uns mit der gesamten Truppe wieder über die Strassen auf den Rückweg zum Ausgangsppunkt… alle schön im Gänsemarsch:
Gegen 17:00 wieder am Ausgangspunkt angekommen ließen wir uns von unseren Guides noch eine gute restaurantempfehlung geben, ich schnappte mir bei Starbucks noch eine Washington D.C. Tasse und pünktlich zum Sonnenuntergang kam unser Bus am Terminal an und sammelte uns ein…
Auf der Rückfahrt war es dann zwar etwas voller im Bus aber da ich eh fast 3 Stunden gepannt hab hat mich das dann auch nicht mehr gestört… Hoch zufrieden, voll mit Eindrücken und dem Wissen das das nicht unsere letzte Segwaytour war schleppten wir uns dann um 22:40 ins Hotel und fielen richtig müde ins Bett (wobei ich mir den Neuro Sleep trotzdem noch gegönnt habe)…