Punkt 4 Uhr sind mein Schatz und ich wach... Müde sind wir nicht mehr und somit klappt das weiterschlafen auch nicht.
Was also tun? Einfach losziehen? "Schaaaaatz? Was meinst du? Am Times Square, wo fast nix los ist, müssen wir doch mal sein, oder?"
Gesagt, getan... Wir haben uns fertig gemacht, um New York mal von ner anderen Seite kennenzulernen. Um etwa halb 6 standen wir dann am Aufzug, bereit, New York zu genießen. Erster Stop war das nächtliche Grand Central Terminal. Wunderschön.
Unterwegs zum Times Square begegneten uns nicht viele Menschen, lediglich Polizisten, Menschen die arbeiten und sonst kaum jemand.
Als wir dann am Times Square ankamen, war das schon ein kleines Highlight. Kaum eine Menschenseele, wo es doch sonst immer von Menschenmassen bevölkert ist. Das war mir erstmal ein paar Bilder wert.
Wollten auf die Treppe übern TKTS Schalter. Ich stapfe also los und spüre einen Widerstand vor mir. War das Ding doch tatsächlich durch ne Schnur abgesperrt.
Eine Ordnerin rief auch schon gleich rüber, dass wir nicht hoch könnten. Nunja, nicht so schlimm, ich hab ja auch so gute Bilder bekommen.
Was nun machen? Wir spürten ein leicht flaues Gefühl im Magen, und somit entschieden wir uns erstmal, was zu essen. Schwierig, wenn so viel noch nicht geöffnet hat, außer den üblichen Verdächtigen wie Mc Donalds, Applebees etc... Wir also zu Mc Donalds... Das war schon ein Fehler. Das Frühstück war nicht wirklich genießbar. Aber das hätten wir uns ja denken können.
Einen Plan, wie der Tag aussehen könnte, hatten wir eigentlich nicht. Mein Schatz wollte jedoch unbedingt so ne Bustour machen. Hatten eigentlich vorher gesagt, dass wir keine machen, aber ok...
Mussten bis 08:30 Uhr warten, um Karten kaufen zu können. Die erstmal in der Hand und schon gings ab in den ersten Bus.
Unser Tourguide hieß David. Wir mussten im Verlauf der weiteren Touren feststellen, dass 3 von 4 Guides David heißen.
Wir machten uns also auf, um erstmal Downtown zu fahren. Eigentlich interessant, diese Touren und wenn der Guide dann noch lustig ist, machts gleich Spaß.
Wollten eigentlich an der Station United Nations aussteigen, da wir da bisher noch nicht waren, trotz Hotel direkt daneben beim letzten Mal. Daraus wurde nix.
Aus dem Mikro ertönte nur "we have a detour". Irgendwas war los, da Touris da nich durchkamen. Mit den öffentlichen wären wir sicher hingekommen nehm ich an, aber besichtigen war an dem Tag wohl eh nicht.
"We have a detour" sollte wohl unser Motto für New York werden, denn es kam alles immer anders, als geplant. Aber that´s New York.
David hatte schon Recht, als er sagte "NYC is organized chaos!".
Unser Kamikazefahrer Phil war auch ein lustiger Zeitgenosse. Überfuhr jede rote Ampel, machte sich den Weg frei mit hupen... Joa, aber manchmal standen wir dann doch an ner Kreuzung. 
"Remember: in NYC a red light is only a suggestion!" Wie wahr, wie wahr... Das mussten wir auch als Fußgänger durchleben.
Mein Schatz zog mich regelmäßig an meinem Pulli zurück, weil ich einfach losging. Bis er irgendwann einfach mitgemacht hat. Der Tag an sich war nicht so vollgepackt mit Programm. Wir haben unsere Tour gemacht, waren ein wenig shoppen und saßen mit Kaffee am Times Square, um dem Treiben zuzuschauen.
Ich schaute einfach nur in den Himmel, jedes Geräusch um mich herum ausgeblendet und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Das war es, was ich brauchte. Nur das, nur New York.
Ich hab Fernweh, ganz böses Fernweh.
Hätte er das vorher gesagt, wären wir bei Macy´s ausgestiegen, aber das öffnete ja eh erst um 10.