12.September 2009
Unser erster Streich am heutigen Morgen sollte das Natural History dingens Museum sein. Ich komme gerade nicht auf den korrekten Namen, tschuldigung
Wir waren wieder einmal viel zu früh da. Was macht ihr eigentlich immer so früh in der Stadt? Es verging bei uns wohl kein Tag, wo wir nicht zu früh irgendwo waren.
Nach einem Stündchen herum sitzen und Menschen beobachten öffneten sich endlich die Türen und wir kauften unsere Karten über Svens Visa, das ersparte uns das anstehen.
Mir persönlich war das Museum viel, viel zu unübersichtlich und öde. Ich habe mich irgendwie schon ziemlich gelangweilt und war froh, als auch Sven nach etwas über ner Stunde sagte, es würde ihm nun reichen.
Haben wir das also auch abgehakt. Ich bin wohl einfach kein Museums-Mensch.
Die Langeweile ist mir ins Gesicht geschrieben.
Der Ort bot sich natürlich an, einen Spaziergang durch den central Park zu machen. Ich finde es jedes mal aufs neue spannend, einfach herum zu laufen und mich zu fragen, ob ich hier jemals wieder heraus finde, und wenn ja, wann und wo?
Ich finde, das hat was.
Wir schlenderten so herum, bestiegen die Felsen, saßen einfach da, beobachteten die Enten, einen Hund der diese jagen wollte. Wir blickten zur einen Seite, nur Hochhäuser, und zur anderen, nur grün.
Ich kann nicht in Worte fassen, wie glücklich mich diese Stadt mit seinen wunderschönen Orten macht. Und wie ruhig es ist. Fast schon ungewohnt beängstigend nach so viel Lärm.
Ich glaube, ich muss dringend mal meine Hose zur Schneiderin bringen
Leider können wir ja nicht ewigkeiten so da sitzen, vor allem nicht wenn die Blase drückt und der Mund sich nach was zu trinken sehnt.
Also machten wir uns auf, gemütlich durch den Park zu spazieren. Raus kamen wir an der 5th ave. Ecke 67.straße. Das ging ja noch, ich dachte, wir wären weiter uptown.
An der 5th ave. Gab es gerade eine Parade mit der ich Sven etwas glücklich gemacht habe, wenn auch unabsichtlich.
Es wurde aber irgendwann auf Höhe von der St.Patricks Cathedral doch etwas anstrengend immer die Sperrungen zu umlaufen und so liefen wir quer ein. Wir wollten noch einmal zum Times Square, da ich noch nicht alle Geschenke zusammen hatte. Ich kaufe Geschenke gerne bei Grand Slam und da wollte ich hin.
Aber vorher brauchte ich dringend eine Toilette und etwas im Magen. So steuerten wir als erstes einen Starbucks an. Dort holte ich mir einen Müsli mit Joghurt. Hmmm, lecker
Alle Geschenke waren dann auch endlich gekauft und es sollte wieder Downtown gehen, zum WTC Museum. Unterwegs trafen wir noch auf diese 9/11 organisation, ich besorgte mir bei denen Infomaterial.
Ich hatte zuvor gemischte Gefühle das WTC Museum zu besuchen. Ich möchte nicht wirken, als wäre ich sensationsgeil. Aber ich fande es sehr schön darin und mir kamen wieder einmal vermehrt beinahe die Tränen. Auch um Ground Zero herum lagen überall Blumen, kränze, Kerzen. Sven kam sich fast blöd vor, das zu fotografieren, aber es war auch so aufrührend, dass wir es einfach festhalten wollten.
Es kommt mir auch komisch vor, euch meine Bilder zu zeigen? Vielleicht will der ein oder andere dies ja nicht sehen?
Ich tu es einfach mal, wir sind ja erwachsen, kann ja jeder dann runter scrollen.
Ich weiß, wieviele Menschen umgekommen sind, aber das noch mal zu sehen... Zahlen sind was anderes als Bilder *schauder *
Besonders beeindruckend im Museum fand ich die Skulptur, welche die beiden Türme darstellt im vergleich zu der Größe eines Menschens. Das ist ja wirklich unfassbar. Leider habe ich die Twin Towers niemals real sehen können und das finde ich sehr traurig.
Wir wollten nicht den restlichen Tag mit einer Traurigkeit verbringen und deswegen steuerten wir den Hudson River und den Battery-Park an. Es fing zwar an zu nieseln, aber das war mir egal, ich liebe es am Wasser zu sein. Einfach wunderschön. Das Irish-Hunger-memorial haben wir dann leider gar nicht mehr mitgenommen.
Nach kurzem bummel durch den Batterypark liefen wir wieder den Broadway hoch, wo Sven bei tent+Trails eine regenjacke erstand.
Um halb 5 kamen wir nicht annähernd so kaputt wie die letzten tage wieder im Hotel an und ruhten uns ein wenig aus.
Sven ärgerte sich über sein versemmeltes iphone und so beschlossen wir, sein iPhone umzutauschen, was ja auch, wie bereits geschrieben, super geklappt hat. Es war halb 7 und in Deutschland nach 12, höchste zeit meine Tante anzurufen und ihr zum geburtstag zu gratulieren. Sie hat sich wirklich sehr gefreut. Komischerweise konnte ich keine sms verschicken, anrufen hat aber geklappt. Eigenartig.
Bei Sven dauerte es etwas länger und ich sah von weitem urban outfitters. Ich verabschiedete mich kurz von Sven und wir machten aus, dass wir uns dort treffen, er würde mich schon finden.
Mir wurde bewusst, dass ich das allererste mal alleine in Manhattan unterwegs war und das fühlte sich einfach „aaamaazing“ (
) an.
Ich wurde endlich richtig dolle fündig bei urban outfitters, großartig dieser Laden! Und ich erstand meine ersten Kleider, yippieh. Ein Oberteil war etwas kaputt und das habe ich dann mal gleich beklagt und 15% Rabatt bekommen
Sven war glücklich mit seinem iphone ich war happy mit meinen neuen Klamotten (für die ich insgesammt 200$ auf den Tisch gelegt habe
) und so konnte es weiter gehen. Wir wollten ein bisschen durchs Village schlendern und begannen bei der Bleecker street. Leider in die falsche Richtung
Naja, mir darf auch mal ein Fehler passieren.
Das absolute Highlight des Tages war, dass ich nach dem Weg gefragt wurde. Das war echt wohooo
Man was war das bitte für nen tolles Gefühl? Ok, ich musste meine wonder-map raus holen, aber ich wurde gefragt!!! *seufz* schön...
Irgendwo fanden wir einen supermarkt. Irgendwas mit den Namen Williams, kann das? Jedenfalls aßen wir dort ein bisschen was und ich fühlte mich so unfassbar glücklich. Ganz tief im Herzen dieses Gefühl vom glücklich sein, hier, an Ort und Stelle. Ich genoss es und saß noch ein bisschen dort herum, während Sven schon unterwegs zu einer Toilette war
Wir trafen uns vor dem Markt wieder und spazierten gemeinsam durch das extrem charmige Greenwich Village. *Seufz* was würde ich dafür geben, mir dort eine Wohnung leisten zu können
Mein einziger Wille an diesem Tag war noch die 414 Washington Street zu suchen. Dort soll Justin Timberlake wohnen und ich glaube, das stimmt sogar. Irgend ne Zeitschrift hatte mal Fotos von seiner Wohnung gezeigt und diese Adresse veröffentlicht. Und die Fenster auf den Fotos sehen genau so aus wie die in dem Haus. Warum auch nicht, irgendwo müssen die Stars ja wohnen. Leider waren die Türschellen innen, so dass ich das nicht überprüfen konnte.
Der weg dorthin war allerdings echt unheimlich. Wir liefen durch abgelegenes Industriegebiet und es war bereits dunkel. Etwas schiss hatte ich da dann schon. Und Ratten sind wir auch begegnet. Hab echt angst vor Ratten, wobei diese mir dort kleiner vorkommen als bei uns hier.
Naja, wie dem auch sei, wir sind heil im Hotel angekommen.
Nur Sven war etwas durch den Wind.
Uns fragte jemand, ob das hier die Canal st wäre und wir sagten ja. Der Mann bedankte sich wie es jeder tut mit „Thank you“ und Sven sagte … na? Ratet.
„please“
wegschrei
ich konnte mir ein Lachen auch nicht verkneifen. Das fand er zwar nicht so lustig, weil er sich ärgerte, das gesagt zu haben, aber sowas gehört doch dazu...