zum 5. Mal - und immer wieder genial!

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ellja
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zum 5. Mal - und immer wieder genial!

Beitrag von ellja »

Hallo Ihr Lieben!

Ich will hier nun über unsere Reise vom 30.1. bis 6.2. berichten. Werde aber wohl eine Weile benötigen, ich stell also etappenweise ein ;-)

1. Tag: Anreise Wien – NewYork

Der Anreisetag war relativ unspektakulär. Um 11.45 mit AUA in Wien abgeflogen und um 15.15 Ortszeit in NYC-JFK gelandet. (Beschreibung Flug siehe im Flugforum)

Bezügl. ESTA: Die Anmeldung wurde beim Einchecken abgefragt, aber im Flugzeug haben wir wieder die grüne Karte ausgefüllt und wie üblich bei der Einreise abgegeben. Bis ESTA auch die Immigration in NYC interessiert, wird es wohl noch bis April dauern, meinte man bei AUA.

Bei der Immigration kein Anstellen, es war so gut wie leer.
Rechte Hand 4 Finger, Rechte Hand Daumen – zack
Linke Hand 4 Finger, Linke Hand Daumen – zack
Foto – zack

Fragen des Beamten:
Sind Sie das erste Mal in NY?
Wann war das letzte Mal?
Zu welchem Zweck sind sie hier?
Wie lange bleiben Sie?
Haben Sie einen Job? Was arbeiten Sie?
Kann ich Ihre Telefonnummer haben? (nein, Scherz ;-)

Raus aus dem Terminal und zum Airport-Service Express-Bus. Der Dispatcher hat uns 10 Minuten später gleich den richtigen Bus Ri PennStation zugewiesen.
Transfer mit: Airport Service Express Bus (JFK – Penn Station) Dollar 27,-- p.P. (roundtrip)
Fazit: kann ich nicht empfehlen. Der Bus fährt nur bis Grand Central und man muss dann noch mal in einen Shuttle umsteigen, wenn man bis PennStation möchte (war bei der Buchung nicht klar), viel zu umständlich, wir sind den Weg von Grand Central bis Hotel (32th) dann zu Fuß gelaufen. Bei der Heimreise haben wir den Shuttle von PennStation bis GrandCentral zwar genutzt, aber natürlich auch mehr Zeit verloren. Ich würde diese Art der Anreise nicht mehr wählen.

Im Hotel Stanford angekommen (Beschreibung siehe Hotelkritiken) erstmal Toilette und frisch machen. Aber nicht zu lange, denn… die Stadt wartet! Wir wollten noch aufs ESB, wenn möglich gerade noch bei Sonnenuntergang. Allerdings war das mit den Tickets von Viator gar nicht so unkompliziert. Wir mussten eben dennoch zum Ticketschalter und die Voucher für richtige Tickets einlösen. Der Mensch am Schalter hat ewig rumgetrödelt, bis wir endlich unsere Tickets hatten… wir beeilten uns, und es war auch gar nix los, kaum Menschen, aber als wir endlich ganz oben ankamen, war es dunkel. Ok, aber nicht schlimm. Es war dennoch ein gigantisches Erlebnis und der Wind blies uns um die Ohren und die Sirenen der Rettungswägen begrüßten uns und die beleuchteten Straßenfluchten und Wolkenkratzer um uns herum hießen uns willkommen!
Verdammt, zum 5. Mal und ich bin immer noch berührt, überwältigt, fasziniert von dieser Stadt! Wie sie klingt, wie sie duftet, wie sie einen in Besitz nimmt.
Und dieses nächtliche „von oben“ auf dem ESB war der genialste Start, den man sich vorstellen kann.

Glücklich, aber auch etwas abgeschlagen wollten wir aber doch noch etwas Essen gehen. Wir wollten heiß und fettig und amerikanisch. Burger eben!
Wir gingen ins JacksonHole (521 3rd Avenue 35thStreet) und wurden nicht enttäuscht. Eher kleine Kneipe mit urigem Ambiente, an dem Abend gab es eher jüngeres Publikum und es wurde lebhaft und ausgelassen geschnattert und getratscht, wir beide – inmitten dieser ausgelassenen Stimmung – verschlangen unsere Burger hungrig und zufrieden.
Übrigens – wirklich sehr empfehlenswert, gutes Fleisch gut zubereitet, mit Pommes und Salat (Platter) eine runde Sache und eine recht ordentliche Portion. Freundliche Bedienung!

Das Ankommen war gelungen, jetzt aber gute Nacht liebe Stadt, bis morgen früh!
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ellja
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Re: zum 5. Mal - und immer wieder genial!

Beitrag von ellja »

2. Tag: Uptown – Hell´s Kitchen

Ein erster Blick aus dem Fenster verrät es schon: Sonne! Hurra!
Unser erstes Frühstück genossen wir im Hotel: Tee, O-Saft, getoasteter Bagel mit Cream-Cheese..mhhhhhhh. So gestärkt konnte es losgehen. Wir machten uns auf und schlenderten in Richtung TimesSquare, dann die 5thAvenue weiter Richtung Grand Central Terminal. Immer wieder beeindruckend, dieser alte Bahnhof. Gar nicht auszudenken, dass den wirklich mal jemand abreißen lassen wollte. Wir klapperten alle möglichen Buildings (TrumpTower, RockefellerCenter) und Stores (Apple Store, FAO Schwarz) ab und betraten dann das Paralleluniversum „Central Park“ an der Westside. Es lag Schnee, ganz schön viel Schnee sogar, und die Sonne tauchte alles in ein eigenartiges Eisblau. Spaziergänger, Jogger, Pferdekutschen, sie alle tauchten mit uns ein in ein Stückchen wertvolle Natur. Die Squirrels waren an diesem Tag besonders neugierig und trauten sich ganz schön nah an uns heran. Sorry, no nuts. In Scharen huschten sie über die glitzernden Schneefelder. Vom WollmanRink hörte man die Musik und die vielen Eisläufer, die sich auf der Eisfläche tummelten gedämpft zu uns herüber. Wir drehten uns um und sogen die eisige Luft ein. Umringt von Wolkenkratzern standen wir inmitten des (für mich) schönsten Parks der Welt. Wir spazierten weiter an der Westseite hoch bis zu den „StrawberryFields“ und verließen den Park dann beim Dakota-Building. Wir gingen beim Dakota vorbei in Richtung 8th Avenue, und ja, es lohnt sich. In dieser Ecke war ich noch nie, aber es ist eine richtig schöne Wohngegend. Kommt man dann auf die 8th Avenue und spaziert runter von der 57th bis zur 34th Straße, dann ist man mitten in Hell´s Kitchen. Auch wieder sehr schön, sehr anders, nette kleinere Läden… den Schrecken ihrer Anfänge hat dieses Viertel auf alle Fälle vor langer Zeit verloren.
Nach einer Mittagspause bei BurgerKing zog es uns dann zu Macy´s, wo wir den Rest des Nachmittags „vershoppten“.
Abends – nach einem kleinen Päuschen – spazierten wir dann den Broadway runter bis zum UnionSquare, wo uns wieder Schuhläden und Filenes Basement ganz in Beschlag nahmen. Wir machten ein paar sehr gute Schnäppchen! Und da einkaufen ja hungrig macht, haben wir dann gleich noch unser Hotel-Restaurant „Gahm Mi Oak“ ausprobiert. Wir bestellten uns „Bibimp Bap“ – eine große Schüssel mit Reis, versch. Gemüsen und Fleisch, die mit einer scharfen Sauce serviert wird. Man mischt sich dann alles selbst zusammen. Als Vorspeise gab es eingelegten Kohl, sehr interessant, etwas scharf. Der Tee, der serviert wird, schmeckte – naja – nach Wurzeln *gg… aber in Summe war es ein schönes Essen. Sollte man auf jeden Fall mal ausprobieren. Achja, bei Starbucks gabs ein neues Suchtmittel für mich: Apple-Chai! Nun, inzwischen hab ich diese eine Woche über so viel davon getrunken, dass ich wieder abgekommen bin ;-).

Dieser 2. Tag endete mit einem wohligen Gefühl und der leisen Hintergrundstimme von Dr. House aus dem Fernseher (übrigens fand ich das TV-Programm in Summe ganz schrecklich schlecht, bei 36 Programmen waren nur (doofe) Serien und Werbung im Angebot).
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ennea
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Re: zum 5. Mal - und immer wieder genial!

Beitrag von ennea »

Danke schön.......und bitte nicht solange mit der Fortsetzung warten :wink:
Mr. White
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Re: zum 5. Mal - und immer wieder genial!

Beitrag von Mr. White »

Hi Ellja,

dankeschön für deinen schönen Bericht! "Hells Kitchen" steht auch noch auf meiner Todo Liste! Das haben wir im Dezember nicht mehr geschafft und wir wussten ja schon ziemlich schnell, dass wir wiederkommen werden! :mrgreen:

Take care,
Mr. White
gila
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Re: zum 5. Mal - und immer wieder genial!

Beitrag von gila »

Danke für deinen tollen Bericht! Bin schon auf die Fortsetzung gespannt...
Carrie
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Re: zum 5. Mal - und immer wieder genial!

Beitrag von Carrie »

Ich sag auch DANKE und freu mich auf die Fortsetzung.... :D

LG
Heike
thearts
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Re: zum 5. Mal - und immer wieder genial!

Beitrag von thearts »

Wahnsinn, das hört sich spitze an....bin schon gespannt wie es weitergeht......

LG Tanja
ellja
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Re: zum 5. Mal - und immer wieder genial!

Beitrag von ellja »

und weiter gehts:

3. Tag: Downtown/ChinaTown

Eigentlich war für heute Harlem geplant. Allerdings hat meine bessere Hälfte gemeint, er würde doch lieber zur Neujahrs- Parade nach ChinaTown gehen. Im Nachhinein betrachtet, war es ein Fehler, aber das wusste ICH ja schon vorher ;-).

Da der Tag uns schon mit Sonne begrüßte, war es der richtige Zeitpunkt für Top of the Rocks. Sonntagmorgen ist da wirklich noch nichts los und so teilten wir uns mit wenigen Menschen eine atemberaubende Aussicht! Mir gefällt diese Aussichtsplattform um einiges besser, als das ESB. Wir verweilten auch länger als geplant, weil wir uns vom Anblick einfach nicht trennen konnten. Wieder unten angekommen, nahmen wir die Subway bis SouthFerry und fuhren mit der StatenIsland-Ferry hinüber und wieder zurück. Wirklich jedes Mal, wenn die Fähre von Staten Island auf New York zufährt fehlen mir die beiden Türme… wahrscheinlich nur, wenn man wusste, wie die Skyline vorher mit den Türmen aussah, aber mir fehlen sie halt (immer noch). Zurück auf festem Boden spazierten wir noch die WallStreet hoch (Sonntags natürlich tote Hose) und dann weiter Richtung ChinaTown. Dort war schon die Hölle los… wir waren etwas später dran, so konnten wir zur Parade gar nicht mehr vordringen. Die Absperrungen und die Polizisten ließen kein Vorankommen mehr zu. So standen wir nun ratlos auf der CanalStreet herum und gönnten uns erstmal eine kurze Verschnaufpause. So schnell wollten wir aber nicht aufgeben, also versuchten wir, die Parade noch von „hinten rum“ zu erwischen. Hat auch nicht geklappt, als wir endlich vorankamen, war die Parade vorbei. Allerdings war das Beobachten der Kinder mit ihren Knallfröschen und Konfetti-Raketen auch eine nette Sache. Nach längerem Lamentieren („ich habs dir ja gesagt…) spazierten wir dann Richtung Brooklyn Bridge. Hungrig wie wir waren, wollten wir zu Grimaldi´s und uns eine Pizza gönnen. Es war ein wunderschöner sonniger Nachmittag und der Spaziergang über die Brooklyn Bridge erhellte mein verfinstertes Gemüt wieder etwas. Allerdings muss ich sagen, die Brooklyn Bridge bei Sonnenuntergang zu überqueren und das von der Brooklyner Seite her ist doch noch um Längen schöner. In diesem Fall wars mir aber egal, ich wollte was zu Futtern und das möglichst schnell. Naja, das mit dem „schnell“ ist auch nichts geworden, bei Grimaldi´s standen wir ca. 30 Minuten in der Line. Wer noch nie da war, wird sich im Nachhinein vielleicht etwas wundern, dass man für eine ganz schöne Massenabfertigung freiwillig so lange ansteht. Aber das ist halt Amerika. Ich hatte auch eine etwas andere Vorstellung…. Gemütlich Wein trinken in gediegener Atmosphäre und mit italienischem Flair… naja, davon sollte man sich erstmal schon verabschieden. Hier werden im Minuten-Takt die Tische neu besetzt. Man sitzt recht eng mit den Tischnachbarn und Zeit und Muse hat hier niemand. Die Pizza hat zwar dann doch etwas gedauert, aber der Lärmpegel in der Zwischenzeit war so enorm, dass ich hoffte, die Pizza wäre das alles auch wirklich wert. Das Warten auf die Pizza hat sich dann aber wirklich gelohnt, sie war köstlich! So verspeisten wir in dieser hektischen Umgebung unsere Pizza so gemächlich wie es nur ging und verließen satt und glücklich das Lokal. Ich würde wiederkommen… wegen der Pizza, nicht wegen des Ambientes, praktisch, dass es die auch zum Mitnehmen gibt ;-).
Etwas möchte ich noch zu den großzügigen Trinkwasserkannen sagen, die fast überall in den Restaurants auf den Tisch kommen: Wer kann das tatsächlich trinken? So stolz die NewYorker auch auf ihr Trinkwasser sein mögen, der Chlorgeruch ist unüberschmeckbar und löst bei mir höchstens Würgereize aus. Auch in diversen FastFoodLäden werden die Getränke vorzugsweise mit Eiswürfel bestückt, sodass man nach einer Weile den Eigengeschmacks des Getränks kaum wiedererkennen kann. Vielleicht liegt es daran, dass man sich nach einer Weile an den Chlorgeruch/-geschmack gewöhnt hat? Allerdings wer aus einem Land kommt, wo das Trinkwasser noch wirklich nach Wasser (also nach nichts) schmeckt, der wird damit seine Problemchen haben. Ich hab fast immer versucht (mehr oder weniger erfolgreich), mir die Eiswürfel in meinen Getränken vom Leibe zu halten.

Dieser Abend endete vor dem TV mit einer ordentlichen Portion Haägen-Dazs-Sahne-Kirsch-Eis und ein bisschen dem Gefühl, heute nicht alles ganz richtig gemacht zu haben. Aber was soll´s …. Eine Nacht drüber geschlafen und ein neuer Tag bietet neue Chancen.
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Zuletzt geändert von ellja am 23.02.2009, 11:49, insgesamt 1-mal geändert.
ellja
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Re: zum 5. Mal - und immer wieder genial!

Beitrag von ellja »

4. Tag: Coney-Island/Brighton Beach

Heute wollte mein Freund zu B&H und seine Fotoausrüstung etwas auffetten… was dann auch tatsächlich geschah und so gefühlte 3 Stunden dauerte. Wie gut, dass es bei B&H einen Wartebereich gibt ,-). Keine Frage, der Store ist wirklich beeindruckend, das Angebot riesig groß und die Beratung exzellent. Schade nur, dass man wirklich für jedes kleine Teilchen einen Berater braucht und ein bisschen „stöbern und gucken“ fast nicht möglich ist. Das Transportsystem im Store für die bestellten Waren hat mich sehr beeindruckt. Der Berater tippt deine bestellte Ware in einen Computer und nach einer Weile kommen die Teile unter dem Tresen per Schiene angefahren. Sehr praktisch!

Da es heute wieder so schön war, wollten wir mal raus aus Manhattan und nahmen die Subway Q bis ConeyIsland. Dort angekommen machten wir erstmal einen Abstecher zu Nathan´s, um uns wirklich saugute Chilli-Cheese-Hot-Dogs zu gönnen. Die gerade konsumierten Kalorien konnten wir ja beim Spaziergang am Strand Richtung Brighton Beach abtrainieren. Der Strand…. Das Meerrauschen …der Möwengesang…. die nostalgische Kulisse der übriggebliebenen Fahrgeschäfte… schon eine ganz eigene Stimmung erzeugt dieser Ort, er erinnert ein wenig an alte Zeiten, an Badeanzüge mit Rüschen und flanierende Ladys mit Sonnenschirmen. Die Bausünden im Hintergrund und der viele Müll am Strand sollte einen dabei nicht stören. Als wir so entlang spazierten waren einige Männer am Strand mit Metallsuchgeräten unterwegs… hmm…keine Ahnung, wonach die gesucht haben könnten.
In Brighton Beach verließen wir den Strand und tauchten ein in eine ganz besondere, andere Welt. Unter den Subway-Schienen verläuft die Einkaufsstraße mit vielen russischen Geschäften und Lokalen. Hier sind auch die Schilder teilweise in kyrillischer Schrift gehalten. Betritt man einen Lebensmittelladen wird man verzaubert, von den vielen fremdländischen Leckereien, Piroggen, Baranki, Bubliki, ganz zu schweigen von den vielen Kuchen und Törtchen. Der russische Kaffee, den wir in einem kleinen Laden genossen haben, war ausgezeichnet. Schwarz wie die Nacht und stark wie die Hölle! Hier kann man verweilen! Ich kann nur jedem raten, hier her zu kommen und die Atmosphäre zu genießen. Ein kleines Stück Russland in einem großen Amerika: herrlich!

Den frühen Abend verbrachten wir bei Century21 und shoppten was das Zeug hielt. Vor dem World-Trade-Center verweilten wir nur kurz. Es ist auch nur noch eine Baugrube. Die Gedenktafeln an der Umzäunung sind verschwunden (bzw. umgesiedelt) und die Baumaschinen verursachen höllischen Lärm. Nichtsdestotrotz kann man die Ausmaße der Katastrofe immer noch erahnen und mir persönlich wird’s noch immer mulmig zumute.
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Marion
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Re: zum 5. Mal - und immer wieder genial!

Beitrag von Marion »

Siehste, hättest du mal auf uns gehört und wärst nach Harlem gefahren ;) Übrigens ist es in den Lokalen mit "der besten Pizza", "den besten Dumplings" etc. oft so, dass du auf eine totale Bahnhofsatmosphäre triffst, in der du dich schuldig fühlst, wenn du auch nur 2 Minuten nach dem letzten Bissen sitzen bleibst.

Auch in normalen Restaurants wirst du mit der Frage nach dem Dessert oft schon "überfallen", während du fast noch am Hauptgang kaust und wirst schneller wieder herausgekegelt, als du schauen kannst. Gemütlich ist irgendwie anders und das ist etwas, was ich in den USA überhaupt nicht mag.
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Re: zum 5. Mal - und immer wieder genial!

Beitrag von ellja »

hihi...Marion, ICH wollte ja gar nicht ins doofe chinatown, aber mein schatz hat sich diesesmal durchgesetzt. Naja, beim nächsten Mal wird alles wieder so gemacht, wie ich es sage *grins*....
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Re: zum 5. Mal - und immer wieder genial!

Beitrag von ellja »

5.Tag: Harlem/Bronx /CityIsland mit Onkel Hermann

Heute stand eine Fahrt in die Bronx mit Hermann Pichler auf dem Programm. Und was soll ich sagen? Der erste Tag, der sich von seiner wirklich hässlichsten Seite zeigte. Das Wetter war eine Mischung aus Schnee-Regen und Schnee-Sturm. Noch Fragen?
Na gut, wir machen aber dennoch das Beste daraus! Hermann rüttelte uns frühmorgens schon telefonisch aus dem Schlaf. Wir beschlossen die Tour zu machen und überpünktlich vor 9.00 stand er schon vor unserem Hotel. Ich freute mich, ihn wieder zu sehen. Das letzte Mal hatten wir 2005 das Vergnügen und die Brooklyn-Tour mit ihm war herrlich. Sehr viel älter ist er gar nicht geworden, umso mehr wunderte es mich, als er erzählte, dass er 2006 an Krebs erkrankte. Aber es dürfte alles wieder in Ordnung sein, und so sah er auch aus, wie das blühende Leben und mit all seine Macken und Witzchen.

Wir fuhren also los, über die ParkAvenue vorbei an York-Ville, um dann die Grenze zu Harlem (die unübersehbar einen sozialen Schnitt kennzeichnet) zu überqueren. In Harlem machten wir einen kurzen Spaziergang und Hermann plauderte fleißig aus seinem Nähkästchen und sein fundiertes Wissen über die soziale, politische und gesellschaftliche Lage des inzwischen „schick“ gewordenen Harlems bot uns viel Diskussionsstoff. Weiter gings Richtung SouthBronx. Hier konnte Hermann die ganzen falschen Mythen völlig ausräumen: keine brennenden Mülltonnen, keine Autos mit aufgeschlitzten Reifen, keine Baracken und auch keine Gangster. Eigentlich präsentiert sich die Bronx sehr vielseitig. Natürlich sind hier die ärmsten der Armen zuhause, natürlich gibt es den Sozialwohnbau und natürlich begegneten uns auf der Straße vorwiegend Menschen südamerikanischer Herkunft. Hermann glänzte mit Zahlen und Fakten und der Spaziergang auf den Straßen der South Bronx war ein buntes Sammelsurium, schade, dass das Wetter so schlecht war. Es war kurz vor Mittag und unsere Mägen knurrten. So geleitete uns Hermann nach Belmont, dem italienischen Viertel der Bronx. Hier leben mehr Italiener, als es in Little Italy wohl jemals der Fall war. In Belmont angekommen besuchten wir eine große Markthalle mit vielen italienischen Leckereien. Nicht ganz billig, aber die Pasta war lecker und der Cappuccino hinterher, wie er sein sollte.
Da das Wetter immer schlechter wurde und auch sehr viel Verkehr war, wäre es jetzt an der Zeit gewesen, die Tour zu beenden. Aber Onkel Hermann ist eben ein Schatz und so fuhr er extra für mich noch raus nach CityIsland. Und hier sollte man auch wirklich mal gewesen sein. Nichts mehr erinnert an eine Großstadt, hier glaubt man sich eher in einem kleinen verschlafenen Fischerdorf. Und im Sommer kann ich mir das hier wirklich absolut genial schön vorstellen. Der weite Weg, weil City Island nordöstlichster Punkt, lohnt sich zweifellos.
Schließlich traten wir die Rückfahrt an. Ein bisschen wehmütig war der Abschied von Hermann schon, ich mag ihn halt so! Auch wenn seine politischen Ansichten vielleicht nicht immer auf Gegenliebe stoßen und er ganz sicher auch alles andere als „political correct“ ist. Wir werden ihn wieder treffen, und ich hoffe, er bleibt bis dahin gesund und munter. Ich hoffe, er hat sich bis zum nächsten Mal etwas Nettes für eine neue Tour ausgedacht, versprochen hat er es jedenfalls.

In Manhattan Midtown angekommen hatte der Schneesturm seinen Höhepunkt erreicht und einziger Anlaufspunkt an diesem späten Nachmittag war „Macy´s“.
Später an diesem Abend hatten wir nach erfolgreicher Beute nur noch Lust auf Bier und Chips und einem warmen Bett, um das Schneetreiben vom Hotelfenster aus zu beobachten.

God bless america - and Obama.... und um himmels willen (sorry Hermann) nicht diesen alten Trottel McCain ;-).
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