"UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT!)

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Chris2504
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Re: "UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT

Beitrag von Chris2504 »

Wahnsinn. Richtig tolle Bilder.
Vanni
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Re: "UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT

Beitrag von Vanni »

21. Januar 2018 - Tag 3

Gemütlich starten wir heute in den Tag. Wir werden erst um 13:30 Uhr gleich abgeholt und haben so noch etwas Zeit heute um gemütlich auf dem Zimmer zu chillen. Pünktlich gabelt der Bus von Snowfun Safaris uns am Hotel auf und wir halten kurz am Office, wo man sich umziehen kann (brauchen wir ja nicht mehr wir haben unsere Klamotten ja schon) ehe es 20 Minuten weiter, tief in die finnischen Wälder geht zu Hannu und seinen Rentieren. Die stehen auch schon bereit und zu zweit werden wir jeweils auf die Schlitten verteilt, zugedeckt und darüber in Kenntnis gesetzt, dass man nicht zu laut rufen sollte oder während der Fahrt gar aussteigen und dann geht es auch schon los, auf direktem Weg in den Winterwald.

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Unser Rentier ist ein lustiger Geselle (oder besser gesagt Gesellin), die Dame frisst nämlich an einer Tour Schnee, bleibt dafür länger als nötig stehen und rennt dann wie eine Bekloppte der Gruppe hinterher. Auf jeden Fall haben wir auf der 20 minütigen Fahrt großen Spaß, sind dann aber auch ganz schön durchgefroren in Anschluss.

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Wir dürfen die Rentiere nach der Fahrt noch mit Flechten füttern. Streicheln finden die nicht so gut, immerhin sind es halbwilde Tiere. Selbstverständlich halten wir uns da auch an die Anweisungen und füttern ist ja auch schön.

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Zum Auftauen geht es dann ins Tipi, wo Hannu uns von den Rentieren aber auch von sich selbst bei einer heißen Tasse Beerensaft und süßen Plätzchen erzählt. Hannu selbst kann kein Englisch, aber unser Guide übersetzt für uns. So richtig warm wird es trotz dem Feuer aber nicht und zum ersten Mal wird mir bewusst, WIE KALT es in Lappland wirklich ist. So kalt, dass nicht mal mehr die Füße am Feuer auftauen nämlich!

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Draußen ist es bereits dunkel, als wir wieder aufbrechen. Die Rentiere sind schon lange in ihrem verdienten Feierabend und wir 25 Minuten später auch schon wieder am Hotel. Da die Füße immer noch nicht wieder aufgetaut sind, gehen wir schnell eine lange Runde in die Sauna, ehe wir zum Abendessen aufbrechen.

Später kommt Football, das verpasst Manu selbst im Urlaub nicht und ich hatte eigentlich vor, gemütlich meine Serie am Handy zu schaun, aber Netflix ist plötzlich Finnisch, also packe ich aus Langeweile Kamera und Stativ und ziehe mir nur eine Skihose und die Jacke über den Schlafanzug und schau mal was draußen so los ist. Die Aurora-App verspricht nichts Gutes. Aber siehe da, zwei Schuss blind in den Nachthimmel und ich sehe einen leichten Schleier. Der Himmel ist aufgeklart.

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Einer inneren Intuition folgend laufe ich hoch an die Kreuzung, denn dort ist es dunkler als an den Hütten hier unten. Ein weiterer 15-Sekunden Schuss und WOOOOOHAAA! Schnell schicke ich Manu einen Alarm und sage er muss SOFORT kommen, was er auch in Blitzgeschwindigkeit tut, der Arme ist Barfuß in seinen Stiefeln und hat ebenso nur schnell Hose, Jacke und Mütze übergeworfen. Aber keine Sekunde zu früh ist er bei mir, denn genau in diesem Moment erleben wir das schönste Spektakel am Himmel, dass man sich vorstellen kann. Ich bin sprachlos und könnte heulen vor Freude, denn da ist sie - die Aurora Borealis in ihrer vollen Pracht. Sichtbar in Grün und etwas Rot tanzt sie über uns hinweg und wir starren wie gebannt in den erleuchteten Nachthimmel, so dass ich vor Faszination beinahe vergesse, immer wieder den Auslöser zu drücken. Aber nur beinahe. Es ist so wunderschön und obwohl wir beide echt frieren bei -20°C Grad und Manu immer noch barfuß in den Stiefeln steckt, lohnt sich auf einmal ALLES! Was haben wir denn für ein unverschämtes Glück?

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Ich mache noch etwa zehn Aufnahmen bis das Nordlicht sich wieder verabschiedet und glücklich und berauscht gehen wir zurück in unsere Hütte. Ein perfekter Abschluss für einen weiteren, perfekten Tag im Winterwunderland. :D
IscheNYC
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Re: "UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT

Beitrag von IscheNYC »

wie toll! ich bin ganz fasziniert.
deine bilder sind ja eh immer so klasse, ich bin echt total hin und weg.
bei jedem deiner berichte moechte ich auch direkt so nen trip buchen, hahaha
Bronco Bomber
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Re: "UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT

Beitrag von Bronco Bomber »

Ich schaue mir den Bericht nicht mehr weiter an und gehe sogar noch weiter:
Ich werde eine Klage wegen seelischer Grausamkeit einreichen!
Vanni
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Re: "UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT

Beitrag von Vanni »

22. Januar 2018 - Tag 4


Heut haben wir kein Programm, also geht es ganz gemütlich um halb zehn zum Frühstück und bis um 13:00 Uhr vertrödeln wir die Zeit auf dem Zimmer. Dann zieht es uns aber doch nach draußen in die Kälte. Wir schnappen uns einen kleinen, grünen Schlitten, die hier für die Hotelgäste bereitstehen zum Ausleihen, werfen den Kamerarucksack hinein und los geht's. Wir laufen über den großen See zum Supermarkt. Der Weg dorthin dauert etwas über eine halbe Stunde und wir genießen die Winterlandschaft um uns herum...

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Dort shoppen wir Getränke, Süßigkeiten und Ben & Jerry's (wie praktisch dass das hier nicht schmilzt auf dem Heimweg) und schlendern gemütlich wieder zurück, wo wir uns den restlichen Nachmittag im Zimmer verkrümeln, einen Film schauen, die Sauna aufheizen und ausgiebig testen.
Manu meinte nach dem Shoppen noch, er müsste aufs Dach klettern und in den Schnee springen, was ich natürlich festhalten musste als Beweis für die Daheimgebliebenen.

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Als wir später dann zum Abendessen laufen, sehen wir sie. Die Aurora! Heute schon sehr früh am Abend, kam sie die letzten Tage doch nicht vor 23 Uhr zum Vorschein. Ich beschließe, nach dem Essen direkt nochmal raus zu gehen zum Fotografieren. Manu verzichtet heute, er hat sie ja nun schon dreimal gesehen und ich soll ihn rufen, wenn sie stärker wird. Also mache ich mich alleine auf, mit meiner Kamera und dem Stativ. Was kann man denn für ein unverschämtes Glück haben, an drei von vier Abenden die Nordlichter zu sehen? Und das, obwohl das Wetter eigentlich zu schlecht angesagt war und die Chance beinahe verschwindend gering lt. Wetterbericht?
Die Aurora-Aktivität zeigt heut allerdings nochmal 4-5 K an (das ist der Messwert für die Stärke, ab 5 ist sie mit dem bloßen Auge sichtbar) und ich bin schon wieder sehr, sehr glücklich.

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Ich halte mich eine ganze lange Weile draußen auf, beobachte den grünen Bogen am Himmel und mache viele Bilder, doch irgendwann wird es mir zu kalt und die Aurora wird auch schwächer, also schauen wir noch gemütlich einen Film. Um halb zwölf schau ich nochmal schnell raus, da hier die letzten Tage die beste Zeit für die Polarlichter war, doch mehr als ein schwacher Schleier ist nicht mehr zu sehen also gibt es keinen Grund, noch länger bei mittlerweile -30°C hier draußen herumzustehen.
Gute Nacht du wunderschöner Norden, ich liebe dich jetzt schon sehr!

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Vanni
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Re: "UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT

Beitrag von Vanni »

23. Januar 2018 - Tag 5

Früh klingelt der Wecker, wir haben heute einiges vor, also los! Direkt nach dem Frühstück geht es dick eingepackt direkt weiter zu Snowfun Safaris. Unser Schneemobil steht schon bereit und wartet darauf, einen Ausflug mit uns zu machen. Wir erhalten ein paar neue Tipps und Kniffe bei den Instruktionen, eine total liebe Angestellte gibt uns eine Karte mit den Tracks und zeigt uns mögliche Tagestouren. Sie empfiehlt uns die Tour ins Snow Village, da das aber für unseren letzten Tag geplant ist, arbeiten wir mit ihr eine andere, tolle Route aus, auf der auch diverse Cafe's und Restaurants liegen sollen, was uns bei -25 Grad doch sehr entgegenkommt.
Also los. Manu fährt wie immer sehr souverän und wir fetzen erst mal zwei Stunden durch den Winterwald, über Hügel und über Seen. Es ist zu kalt um viel zu fotografieren, aber hin und wieder schaff ich doch ein paar Bilder.

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Zwischendurch tauschen wir mal und ich fahre 20 Minuten. Langsamer als mein Mann zwar, aber ich bin mit der Maschine auch noch nicht so vertraut wie er. Und auch nicht so ambitioniert was dieses Gefährt angeht, ich bin ein guter Beifahrer und genieße lieber die Landschaft.
An einer schnurgeraden Stelle steige ich mal ab und laufe ein bisschen um meine Füße aufzuwärmen, da Manu gern mal richtig schnell fahren möchte. Durchschnittlich fahren wir 40-60 kmh auf unserer Tour. Nun rast er mit knapp 100 Sachen die Strecke entlang und das wär zu zweit dann vielleicht doch etwas riskant. Er hat den Spaß seines Lebens und ich wieder aufgetaute Füße. Also weiter.

Rentiergehege irgendwo unterwegs mitten im Nirgendwo:

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Gegen 13:30 Uhr erreichen wir eine kleine Stadt wo wir in einem Cafe einkehren und uns bei Kaffee und Cappucino aufwärmen.

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(Unsere Snowmobile-Track-Map)

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Wir finden in Google ein Restaurant wo wir dann im Anschluss länger verweilen um etwas zu essen. Immerhin gibt es hier Bärenfleisch und da mein Mann in Fleischsachen ja prinzipiell erst mal alles probieren muss, ist es keine Frage, was er isst. Ich begnüge mich mit einer wärmenden Lachssuppe, die auch sehr lecker war. Der Bär schmeckt lt. Manu wie Rinderzunge, was ihn nun doch recht überrascht, aber ihm hat es geschmeckt. Ich verzichte aufs Probieren.


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Gegen 15:00 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Zwar hatten wir überlegt, das Schneemobil für 24 Std. zu buchen, aber da wir keine Möglichkeit haben es am Hotel zu parken (man darf damit nicht rein fahren) und es heute auch wirklich sehr schneit und wir ganz sicher keine Chance auf Nordlichter haben, beschließen wir, es zur Tagespauschale wieder abzugeben vor 17:00 Uhr. Das kostet statt 250 nur 200 Euro, was für uns auch absolut okay heute ist.
Auf dem Rückweg fahren wir über den Ylläs Fell, das ist der höchste Berg wohl in Finnland. So hoch ist er aber gar nicht. Trotzdem ist die Auffahrt und vor allem die Abfahrt sehr abenteuerlich. Außerdem dämmert es schon langsam. Ich spare mir ein Foto vom Gipfel, man sieht nämlich keine 5 Meter weit. Manu bekommt aber noch seine "Ich-fahre-Motorschlitten-Bilder" auf dem Weg.

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Noch vor 17 Uhr geben wir das Gefährt zurück, zahlen 210 Euro (der Sprit kommt separat, ist aber bei etwa 75 gefahrenen km mit 10 Euro ganz human wie wir finden) und bereuen keinen Cent davon. Trotz der abartigen Kälte heute war es den Spaß auf jeden Fall wert! Müde, durchgefroren aber mit einem fetten Grinsen im Gesicht laufen wir zurück zum Hotel, drehen eine laaaange Runde in der Sauna bis auch der letzte Zeh wieder aufgetaut ist und gehen heute recht spät zum Abendessen.

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Viel passiert heute nicht mehr. Es klart zwar noch etwas auf, aber die Nordlichter lassen sich nicht blicken, darum schaun wir noch bei knisterndem Kamin einen Film und schlafen heute besonders gut.
saselie
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Re: "UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT

Beitrag von saselie »

Vanni, wie immer: sehr, sehr schöne Bilder! Vom Flugzeug aus hab ich mal Nordlichter gesehen, aber die waren auch mit der Kamera viel besser sichtbar. Deine Aufnahmen sind echt spitze und der Urlaub hört sich nach einem gelungenen Urlaub an :)
gila
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Re: "UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT

Beitrag von gila »

Wunderbar! Vielen Dank für die tollen Bilder und Texte!

Als wir damals die tanzende, bunte Aurora sahen, hab ich keine Fotos gemacht, da stand nur der Mund offen ;-)
Stufflin
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Re: "UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT

Beitrag von Stufflin »

IscheNYC hat geschrieben:wie toll! ich bin ganz fasziniert.
deine bilder sind ja eh immer so klasse, ich bin echt total hin und weg.
bei jedem deiner berichte moechte ich auch direkt so nen trip buchen, hahaha
Haha, das geht mir ganz genau so :rofl:
Vanni
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Re: "UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT

Beitrag von Vanni »

Hallo ihr Lieben,
ich danke euch für die Rückmeldungen! :D

Gila, mir ging das (fast) genau so. Zum Glück war die Kamera schon aufgebaut und ich musste mich nur daran erinnern, hin und wieder auf den kleinen schwarzen Knopf zu drücken. *g*


24. Januar 2018 - Tag 6

Da unsere heutige Tour erst um 12:00 Uhr startet, müssen wir nicht ganz so früh aufstehen und haben noch Zeit, nach dem Frühstück in der Hütte herumzulümmeln. Wie immer werden wir pünktlich 5 Minuten vor Beginn am Hotel abgeholt und nach dem obligatorischen Stopp bei Snowfun Safaris, wo ich mir noch dicke Wollsocken besorge für heute, wechseln wir in einen größeren Bus, der uns zur Huskyfarm bringt. Schon von Weitem hören wir die Hunde bellen, die freuen sich wohl genauso sehr auf die Fahrt wie wir? Zumindest hoffe ich das.

Nach einem kurzen Spaziergang durch den Wald sind wir auch schon an der Farm angekommen. Wir erhalten eine ausführliche Einweisung für das Fahren der Schlitten. Unser Guide erklärt uns, dass wir außer Bremsen und Anhalten sowieso nicht viel tun können, da die Hunde schon wissen was zu tun ist. Na dann, sein Wort in Gottes Ohr. Also gut, los geht's. Manu und ich bekommen den Schlitten direkt hinter dem Guide mit 6 Hunden. Kaum habe ich im Schlitten Platz genommen (Manu fährt als erster) geht's auch schon los.

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Unter lautem Gebell fetzen wir durch den Wald, doch schon bald haben die Hunde ihre Reisegeschwindigkeit erreicht und auch das Gebell wird eingestellt. Wie vermutet war das wohl pure Angeberei der Hunde am Anfang.
Gemächlich geht es durch die verschneite Landschaft und wir genießen die Stille, die lediglich durch das Rennen der Hunde durchbrochen wird. Nach etwa 25 Minuten halten wir an und wir dürfen den Fahrer tauschen, wenn wir wollen. Und wir wollen, das lass ich mir auf keinen Fall entgehen, wann hab ich denn schon mal die Möglichkeit, einen Huskyschlitten zu fahren? Außerdem sieht Manu ganz happy aus, also kann es so schlecht nicht sein. Clever von mir, ihn immer erst mal alles antesten zu lassen.

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Es ist ein großer Spaß, den Schlitten selbst zu fahren. Durch die Reiterei fällt mir die Balance auch sehr leicht und ich bin ehrlich, ich könnte das den ganzen Tag machen. In meinem Kopf formt sich schon der Gedanke, ob man nicht mal irgendwann eine mehrtägige Huskytour machen könnte. Das wäre bestimmt mal ein tolles Erlebnis. Es ist herrlich. Die Hunde machen eifrig ihre Arbeit und ziehen uns durch den stillen Winterwald und wir genießen das Erlebnis in vollen Zügen. Nach insgesamt etwa 50 Minuten sind wir zurück an der Farm und traurig, dass es das schon gewesen ist. Wie toll muss diese Mehrtagestour wohl sein? Ich behalte das auf jeden Fall mal im Kopf und das kommt definitiv auf die Bucketlist. Jetzt haben wir noch Zeit, uns von den treuen Hunden zu verabschieden, zu kuscheln und ein paar Bilder zu machen, ehe wir in der Hütte wieder mit warmen Getränken und Gebäck versorgt werden.

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Der Musher beantwortet mit einem kleinen Huskywelpen auf dem Schoß sämtliche Fragen zur Arbeit und Leben mit den Hunden, was sehr interessant und auch sehr informativ ist. So lernen wir zum Beispiel, dass die Hunde hier mit wenigen Ausnahmen kanadische Huskies sind, und nicht etwa sibirische, wie man sie immer auf den Postkarten sieht. Die kanadische Züchtung ist ausdauernder und mehr für den Sport geeignet als die sibirischen Huskies.

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(Die kleinen haben es mir ja schon angetan...)

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Nach einer weiteren dreiviertel Stunde geht es dann zurück zum Bus und als wir am Hotel ankommen, ist es schon fast wieder dunkel.

(Hier hatte ich noch die Hütte vom Veranstalter fotografiert)

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Da es heut ein sehr verschneiter Tag ist, beschließen wir, dass wir noch eine Runde in der Sauna drehen und dann gemütlich zum Essen aufbrechen. Den Abend lassen wir gemütlich bei einem Bier in der Hütte ausklingen. Schade, morgen ist schon der letzte, volle Tag. Ich will eigentlich noch gar nicht wieder nach Hause...

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Marion
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Re: "UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT

Beitrag von Marion »

Vanni, deine Berichte sind einfach immer total MEGA! Man will sofort zu Reisezielen aufbrechen, von denen man gar nicht wusste, das man sie besuchen will. Ich bin ja so ein absoluter Schnee-Hasser, aber... :mrgreen: Und die Fotos sind wie immer total genial. :) Ihr macht das genau richtig, egal wie das Leben läuft und was es so mit sich bringt, diese Erlebnisse kann euch keiner mehr nehmen.
Vanni
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Re: "UNTERM NORDLICHT" Lappland im Januar 2018 (Achtung KALT

Beitrag von Vanni »

Marion hat geschrieben:Vanni, deine Berichte sind einfach immer total MEGA! Man will sofort zu Reisezielen aufbrechen, von denen man gar nicht wusste, das man sie besuchen will. Ich bin ja so ein absoluter Schnee-Hasser, aber... :mrgreen: Und die Fotos sind wie immer total genial. :) Ihr macht das genau richtig, egal wie das Leben läuft und was es so mit sich bringt, diese Erlebnisse kann euch keiner mehr nehmen.
Hallo meine Liebe,
wie schön, dass du auch wieder dabei bist!
Ja du hast Recht - Lappland stand so eigentlich auch nie auf meinem Plan. Meine Freundin war dort vor zwei Jahren zur gleichen Jahreszeit auf Hochzeitsreise und hat so sehr geschwärmt. Ich hatte es nicht verstanden, ehe ich nicht selbst dort war.
Es ist in der Tat wirklich so - das Reisen nimmt einen elementaren Bestandteil unseres Lebens ein und ich könnte es mir nicht anders vorstellen. Ich bin froh, dass wir diese Reise nun noch gemacht haben dieses Jahr - ansonsten sieht es in 2018 schwierig aus was die Urlaubsplanung angeht. Wir werden beruflich (also eigentlich Manu, aber seine Firma wird mich in diesem Zuge auch anstellen) nach Boston versetzt. Auf Herbst könnte also, wenn alles so läuft wie geplant, ein etwas größerer Umzug anstehen. :wink: Da muss ich dann wohl tatsächlich noch zum Blogger werden, wenn wir auswandern. :lol:

Jetzt aber mal weiter:

25. Januar 2018 - Tag 7

Pünktlich um kurz vor 10 werden wir heute zu unserer letzten Tour abgeholt. Diesen Ausflug haben wir noch zusätzlich zu unserem Reisepaket dazu gebucht, nachdem wir hörten, dass das Snow Village in Lainio dieses Jahr im Stil von Game of Thrones ( :wow: ) erbaut wurde. Was auch schon verrät, wo es heute hingeht.

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Dieses Hotel aus Schnee und Eis wird jedes Jahr im November neu erbaut und ab April beginnt es dann zu schmelzen. Von einem der Guides erfahren wir, dass der Schnee der für den Bau verwendet wird, kein echter Schnee ist, da der echte viel zu pulvrig sei und man damit nicht arbeiten kann. Darum wird Kunstschnee verwendet. Das Eis jedoch ist komplett aus dem Fluss, der hinter dem Snow Village entlang fließt und wird etwa im März, wenn das Eis am dicksten ist geschöpft und bis zum Winter gekühlt. Somit werden alle Eis-Elemente mit dem Eis aus dem vorherigen Winter erbaut und kreiert. Da ist das Eis bis zu einem Meter dick. Diese Info finden wir sehr interessant.

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Die Eisskulpturen, die Bar und auch die Zimmer sind phänomenal! Wir haben Zeit uns alles in Ruhe anzusehen und wäre es nicht so kalt würde meine Kamera sicher glühen.

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Tut mir leid, Bilderflut... aber es gab einfach viel zu sehen. *g*

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Zum Schlafen bekommt man hier spezielle Schlafsäcke, in die geht man mit den ganz normalen (warmen) Schlafklamotten und es wird einem empfohlen, das Handy entweder im Koffer (im Warmen) zu lassen, oder es nah am Körper zu tragen, da die Geräte es über die Nacht sonst nicht aushalten. Morgens kommt aber pünktlich der Weckdienst, denn ab 10 Uhr müssen die Übernachtungsgäste ausgecheckt haben - da dann die Pforten für die Ausflügler geöffnet werden.

Wir hatten in unserer Woche echt glück, es war nirgends viel los und wir hatten immer kleine Gruppen. Man merkte einfach, dass die Saison erst so richtig ab mitte Februar losgeht... Wobei "Saison" in Lappland natürlich sicherlich nicht mit der "Saison" auf z.B. Mallorca vergleichbar ist... :mrgreen:

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Das Eis-Restaurant gefällt mir besonders gut...

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Später bekommen wir im angrenzenden, warmen Restaurant ein heißes Getränk und ein süßes Teilchen und unterhalten uns noch eine Weile mit dem Guide über das Schneehotel. Wir sind angemessen begeistert, denn sowas sieht man auch wirklich nicht alle Tage. Wir erfahren außerdem, dass all die Skulpturen und Zimmer von Künstlern der ganzen Welt in nur wenigen Wochen erstellt werden. Dieses Jahr waren es hauptsächlich Asiaten, die seien da recht geschickt unterwegs mit der Bildhauerei. Und das sieht man auch. Besonders die Suiten sind fantastisch hergerichtet, man weiß gar nicht was man als erstes bestaunen soll.
Nachdem wir alles gesehen haben, geht es wieder zurück und unterwegs kommen wir mit einem schweizer Pärchen ins Gespräch. Die beiden sind auch eine Woche hier und wir unterhalten und die Fahrt über, was wir alle schon erlebt haben. Bereits um 13 Uhr sind wir heute schon zurück vom Ausflug und ich gehe später nochmals vor die Tür um ein paar Schneebilder zu machen.

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Ich weiß nicht genau, aber ich denke, über Sinn und Unsinn lässt sich hier streiten: :lol:

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Um halb 7 müssen wir an der Rezeption sein, wir haben nämlich ein Taxi bestellt, da wir zum Abschluss heute mal auf das Buffet pfeifen und gemeinsam essen gehen möchten. Das Taxi kommt zwar pünktlich, ist aber recht teuer mit knapp 16 Euro für etwa 2-3 Kilometer. Aber bei der Kälte macht so ein Marsch in der Nacht nicht wirklich Spaß, also beißen wir in den sauren Apfel. Außerdem haben wir vorhin schon nach dem Ausflug unsere Leihkleidung zurück gegeben und somit nur noch eine Skihose pro Person. Also fiel die Wahl auf das Taxi, das uns gut zum El Poro bringt. Das Restaurant an sich ist sehr schön eingerichtet.

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Wir bestellen jeder einen Salat zur Vorspeise, ich mit Fisch, Manu mit Rentier und Elchfleisch (was wirklich sehr lecker ist, heute hab ich probiert) und zur Hauptspeise gibt's für mich einen Burger mit Rentierspeck und für Manu ein Rentierfilet. (Der Hunger hat nur ein Bild zugelassen, der Rest wurde ignoriert...)

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Es war alles sehrlecker und vollgefressen lassen wir uns im Anschluss wieder ein Taxi kommen, für das wir nur 9 Euro zahlen. Aha. War also die Hotelgebühr vorher noch inkludiert. Irgendwie fühlen wir uns veralbert, aber gut was soll's, kann man sowieso nicht mehr ändern. Merke: In Finnland das Taxi immer selbst bestellen und nicht an der Hotelrezeption!
Das Essen war mit 80,00 Euro für uns beide auch im Rahmen, wir dachten es würde teurer werden, da die Preise hier im Norden teils schon sehr gepfeffert sind.
Der restliche Abend geht mit Film schaun, Berichtschreiben und den Rest vom Ben & Jerry's vernichten auch schnell vorbei. Schade, morgen müssen wir nach Hause. :|
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