Welcome to New York CityTagebucheintrag: Donnerstag, 25.09.2014Nun bin ich also hier, und will eigentlich grade erst mal die angegebene Zeit im Rechner ändern: hier ist nämlich noch Donnerstag abend.
Zu Ende geht ein langer Tag, der eigentlich aus mehreren bestand.
Die AbreiseFrühes Aufstehen nach viiiel zu kurzer Nacht, um dann mit F. zum Flughafen zu fahren. Dort habe ich nun gelernt, dass (zumindest bei Lufthansa) der vorherige online-check-in Sinn macht, jedenfalls dann, wenn man dann eh zum Selbermachen an einen Automaten geschickt wird, vor dem eine Riesenschlange steht. Personal gibt's da nur noch für die besseren Klassen.
Der FlugEin langer Flug, sogar mit Fensterplatz, weil der neben mir zwar reserviert war, aber niemand kam. Und so gabs zumindest Prima-Aussichten vom Rheinland und Nordfrankreich, inklusive Atlantikküste in der Bretagne. Und dann: Wasser. So weit das Auge reicht. 4 (oder 5?) Stunden lang. Kurz vor der amerikanischen Küste dann Wolken. Soweit das Auge reicht, eine scheinbar ebene weiße Schicht.
Beim Landeanflug zeigt sich: Die Wolkendecke ist nicht nur groß, sondern auch tief, sie reicht bis fast auf die Landebahn. Von irgendeiner Skyline ist im Nieselregen nichts zu sehen. Immerhin wird der Rückflug weitgehend im Dunkeln stattfinden.
Tja, und nach dem ruhigen und zunehmend langweiligen Flug wird es: erstmal noch langweiliger. Der Flieger setzt zwar absolut pünktlich auf, aber aus unerfindlichen Gründen steht er erst ewig auf dem Rollfeld rum und dann müssen die Economy-Class-Passagiere am längsten mit dem Aussteigen warten. 45 Minuten vom Landen bis Aussteigen, das hatte ich zumindest noch nie.
Anscheinend ist JFK-Airport noch nicht so richtig auf die Riesenvögel mit Übergrößenformat und 850 Passagieren eingestellt...
Die folgenden Einreise- und Zollgeschichten gingen dann ja vergleichweise flott, und das Gepäck war auch schneller als ich.
New YorkNun folgt also der Weg in die große Stadt, mit dem Airtrain zur U-Bahn und dann eine Stunde gemütlich durch Brooklyn zuckeln. Die U-Bahn macht den Eindruck als würde sie seit 30 oder noch mehr Jahren auf neue Investitionen warten. Dementsprechend langsam und ruckelig fährt sie, nichtsdestotrotz ist sie ein recht populäres Verkehrsmittel. und als Sozialstudie war schon die erste Fahrt ein echtes Erlebnis an Buntheit und Vielfalt, inklusive lautstarkem Vortrag über Moses und Gott. In dem Fall war ich froh, dass ich nicht soviel verstanden hab.
Dann war ich gegen 5 Uhr Ortszeit also endlich hier und wurde von Gastgeberin Maria freundlich begrüßt: Angenehmes Zimmer in freundlichem Apartment.
Um noch ein bisschen Tageslicht zu sehen, gings schnell auf einen kurzen Spaziergang durch das Viertel. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört, stattdessen zauberte nun die Abendsonne ein paar wunderbare Bilder.
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So_sieht's_aus_in_BayRidge.JPG [ 83.01 KiB | 20651-mal betrachtet ]
So siehts also aus in Bay Ridge...
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...oder_auch_so..JPG [ 45.02 KiB | 20651-mal betrachtet ]
...oder 20 Meter weiter eher so.
bei vielen wunderbaren Aus-, An- und Übersichten ging's recht schnell, dass New York mich verzaubert hat. Also erstmal schauen und genießen.
Dominiert wird das Viertel von der Verrazano-Narrows-Bridge, die die Stadteile Brooklyn und Staten Island verbindet.
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Der Blick nach Staten Island deutet es ein bischen an: neben so vielem anderen ist New York auch eine weltweit bedeutende Hafenstadt.
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Bay Ridge liegt direkt am Wasser (ist halt nur die blöde Autobahn im Weg), bietet so wie heute abend bezaubernde Perspektiven und wirkt wie ein ruhiges Viertel der Gut- und noch besserverdienenden, jedenfalls gilt das für einige der Straßen, durch die ich heute gelaufen bin: reine Wohnviertel mit einer Ruhe, die nicht mehr vorstädtisch sonder fast schon dörflich wirkt. Die wenigen Leute, die zufällig grad aus ihrem Haus kommen, grüßen auch direkt.
DAS soll also New York sein? Vielleicht einfach noch ein paar Schritte am Wasser entlang - AHA:
SO kennen wir New York natürlich alle.
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SO_kennen_wir_New_York....JPG [ 23.1 KiB | 20651-mal betrachtet ]
Und auch New Yorks bekannteste Lady lässt sich in der Abendsonne sehen.
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Und dann: die 3rd Avenue. DIE Geschäftsstraße hier, Supermärkte, Bioläden, Delikatessengeschäfte und unglaublich viel Gastronomie. Die ganze Welt kulinarisch gesehen in einer Straße versammelt. Lange hab ich nicht mehr soviel Spanisch und Russisch gehört, Angeboten werden aber auch die üblichen Sushi-, Chinesisch, mediterran, italienisch etc. Imbisse und Restaurants, daneben aber das
"beste polnische Restaurant in New York City" (warum wohl der Wirt da so griesgrämig ganz alleine in seinem Lokal saß?), norwegische Spezialitäten und natürlich auch die weltweit bekannten US-Ketten. Irgendwo soll es auch Schnitzelhaus mit Radeberger Bier geben. Halt einfach irgendwie alles. Beeindruckend auch die vielen "Delis", was im übrigen nicht viel mit den ähnlich klingenden
Geschäften aus der DDR zu tun hat. Delis sind so kleine Supermärkte mit meist 24 Stunden Öffnungszeit, die zugleich auch oft so einen Dorflindencharakter annehmen und sozialer Ort sind, wo sich Leute treffen. Diese Delis sind nun in der 3rd Avenue wahnsinnig häufig, mit Sicherheit alle 50-100 Meter zu finden und haben neben den üblichen Basics oft auch nooch Spezialisierungen: mal ist es hausgemachtes dänisches Gebäck, mal frische spanische Tapas oder mal belgische Schokolade.
Jetzt schlägt die Müdigkeit aber zurück. Gute Nacht.