Sonntag, 27.05.2012, der Tag vor dem "memorial day":
Oliver:
Sooo, nach einer recht kurzen Nacht geht es dann weiter. Britti überzeugt mich mal wieder, Frühstück "ans Bett" zu holen. So bleibt mir nur der bekannte Weg zu "dishes" um wieder was zu holen?
Riiiiichtig: Oatmeal mit Früchten für mich, mit Nüssen für sie... Meistens mag sie meine Sachen ohnehin lieber, so dass ich von meiner Nahrung immer was abgeben muss...
Dazu habe ich dann noch zwei leckere Portionen Kaffee besorgt und das vollwertige Frühstück konnte beginnen...
Britta:
Der kleine Schnacker
Was die Ernährung bei uns angeht bin ich nämlich eher der "rustikale Typ", ich mag es deftig und auch gerne mal mit Fett
Der Olli meint ja am Anfang unserer Beziehung auch noch ein Salatblatt sei eine ausreichende Mahlzeit, aber das habe ich ihm bereits abgewöhnt (er ist jetzt sogar schon den Fettrand von der Wurst mit). Also wie so häufig war es auch hier mal wieder anders, Olli guckte mal wieder total neidisch auf mein Oatmeal weil da ja viel mehr von dem leckeren ungesunden Sirup drauf war... und wie so oft habe ich dann das Essen eingestellt und ihm noch die Hälfte von meinem gegeben (ja so kann man auch bei meiner Ernährung schlank bleiben, einfach dem Olli die Hälfte geben
)
Olli:
Nachdem wir uns mit dem Getreidezeugs vollgestopft hatten (ich darf meistens immer noch die Reste von Feelein aufessen
), ging es dann zu Fuß die 5th ave hoch zum Central Park. Dort habe ich dann nach dem Eintauchen ins Grüne Bauklötze gestaunt, wie schön Natur mitten im Getümmel einer Weltmetropole ist...Wir haben dann auch am "the pond" die ersten typischen Touribilder geschossen!
Nachdem wir dann eine Weile durch den Park von West nach Ost geschlendert sind, haben wir dann interessiert einer berittenen Copstreife zugesehen, die eine Künstlerin ohne Gewerbeschein höflich, aber gnadenlos polizeilich behandelt hat.
Kurz danach kaufte ich dann für zwei Bucks eine völlig sinnlose Karte des Central Park, die aber dafür auch nur bis zum Jackie Kennedy Water Reservoir ging...
Britta:
Na ja, der Olli und seine Erinnerungen, wir waren noch nicht sehr lange unterwegs und ich musste natürlich Pippi
Also schon mal das Toilettenradar ausgefahren und kurz vor der nächsten Toilette gab es dann diese blöde Karte zu kaufen die mein kleiner Held dann für uns erstanden hatte. Erst war die Freude ja groß, aber das Ding ist echt Mist
An den Toiletten konnten wir dann die Geschichte mit der Streife verfolgen bzw. der Olli, ich musste ja mal wieder aufs Örtchen (am frühen Morgen sind die Dinger im Park auch noch annehmbar).
Olli:
Für unseren nächsten Urlaub hat Feelein aber schon eine Smartphonekarte von NY und dem Centralpark im "digitalen Köcher". Im übrigen wird es ihre Toilettenkarte bald als App geben, einige Kontinente hat sie zwar noch nicht bereist, aber wir arbeiten dran...
Tja, wir schauten uns dann die schönen Wiesen und einige Verrückte an, die morgens um 10 Uhr auf der riesigen "sheep meadow" wie grasende Schafe in der Mitte auf allen Vieren vorankrabbelten (Wer tut sowas Verrücktes????) und kamen dann irgendwann an dem Klassiker aus vielen Agenten- und Liebesfilmen an, der Bethesda Fountain.
Cool fand ich auch die Musiker, die dort Liveperformances allerbester Qualität ablieferten. Leider war ich zu geizig, 10 $ für eine CD zu bezahlen, beim nächsten Mal mache ich das aber bestimmt!
Britta zieht sich bei solchen Aktionen immer zurück und macht Pause, da sie der Meinung ist, dass Musik höchstens als Hintergrundgeräusch bei der Hausarbeit taugt...
Britta:
Ich ziehe mich nicht zurück, ich genieße du Angeber.... Ich muss den Musikern ja nicht in die Nasenlöcher gucken können. Es war eine Affenhitze an dem Tag, also habe ich mir lieber ein nettes Plätzchen im Schatten gesucht und mich hingesetzt, der Musik gelauscht und etwas Wasser getrunken und konnte so auch aller Ruhe meinen kleinen Prinzen beoachten. Ja auch nach zwei Jahren Beziehung und 12 Jahren die wir uns kennen, gucke ich ihn noch so gerne wie am ersten Tag an
Olli:
Ich hab dich auch immer noch so lieb wie in der ersten Sekunde
An "Loebs Boathouse" wollte ich dann eine halbe Stunde auf dem See paddeln, aber da das Thermometer wieder mal auf 35 Grad marschierte, haben wir einvernehmlich darauf verzichtet und uns nach einigen lustigen Aufnahmen bei Hans Christian Andersens Märchenfiguren weiter zur "Great Lawn" begeben, um dort im Schatten ein wenig die Weite des Rasens zu bestaunen und dem typischen New Yorker beim "Wochenendchillen" zuzugucken
Britta:
Oder so in der Art
Er meinte natürlich an Hans Christian Andersen vorbei und dann zu Alice im Wunderland...
Olli:
Dann bekamen wir Hunger und ich besorgte eine Runde Hotdogs
aber ehrlich gesagt kann man aus einem Hotdog nun mal kein leckeres Menu zaubern und so bleibt denn doch der Wunsch nach:
1. Mehr Essen
und
2. etwas Anderem...
Britta:
ach, nach dem zweiten ging es doch schon mit dem Hunger etwas besser
Olli:
Als wir dann beim "Jackie Kennedy Water Reservoir" angelangt waren, machten wir im Schatten ein kleines Päuschen und ich holte meine alten Laufschuhe, die ich extra für diesen Zweck mitgenommen hatte, und drehte eine kleine Runde um das Becken... Die Laufstrecke ist "One way" und man muss schon sehr achtgeben um nicht von Touristen, die in jede Richtung latschten, umgemäht zu werden. Ich bekam einen kleinen Eindruck, wie die "Einheimischen" sich fühlten und kam mir auch ein bisschen wie einer vor!
Dabei ging es mir nicht um die Fitness (die Runde ist sehr klein), sondern um einen der Klassiker aus den Pflichtprogramm für Sporttouristen abzuhaken.
Als ich nach kurzer Zeit die Runde beendete, war Feelein schon vor Ort und machte ein paar nette Erinnerungsfotos, es war doch mittlerweile glühend heiß...
Also hieß es, weg mit den Laufschuhen und quer durch den Central Park wieder zurück zum Südeingang Richtung Apple Store.
Wir haben dann an einem Teich noch ein paar Schildkröten beim Baden beobachtet
und ein bisschen Akrobatik
sowie uns ein wenig über die Tierquälerei mit den Pferdekutschen geärgert, bevor wir dann kurz vorm Ausgang noch einen süßen Waschbären mitten am Sonntag nachmittag gesehen haben.
Cuuuuute!
Am Central Park Ausgang dann war die 5th Ave wg. Dreharbeiten gesperrt, ein Riesenstau war die Folge und wir mussten auch über die Lexington zurück ins Hotel, wo wir dann gegen 15.00 etwas ermüdet ankamen...
Dort machten wir dann eine längere Pause und ich vertiefte mich wieder in eine soziologische Studie amerikanischen Werbefernsehens, währen die süße Britta wieder in das Reich der Träume sank. Am späten nachmittag weckte ich sie dann zärtlich wieder und wir gingen zu Fuß zum "Rockefeller", für das wir zuhause schon Tickets für das "Top of the rocks" gekauft hatten.
Britta:
Du hast mich zärtlich geweckt???
Du hast mich noch nie zärtlich geweckt
Du bist immer so laut, dass man(n)m ich nicht wecken muss...
Olli:
Zärtlich ist Definitionssache, Schätzchen
Britti empfahl vor unserer Reise, eher aufs Rockefeller als aufs Empire state building zu gehen und ich habe die Wahl auch nicht bereut.
Ohne größere Wartezeiten ging es durch die unvermeidlichen Sicherheitskontrollen und ab nach ganz oben. Um es kurz zu machen:
Eines der Highlights der Reise! Der Abend kam, wir staunten Bauklötze und orientierten uns im Hellen, wo wir schon überall waren, bevor wir dann die typischen Dämmerungs- und Nachtaufnahmen machten, die man findet, wenn im Internet "New York" gegoogelt wird.
Gegen 21.00 fuhren wir dann nach unten, ich knipste noch die Unmenge von US Flaggen, die vor dem Hauteingang des Rockefeller Centre Spalier standen um dann über die Radio City Hall langsam ins Hotel zu gehen.
Im Knipswahn folgten noch Eiswagen, Fahnen, Menschen, den Nachthimmel und fühlte mich dann doch sehr gut, als wir ins Hotel zurückkehrten.
Dort haben wir dann in der Hotelbar noch ein Bier getrunken und ich habe Feelein gezeigt, dass man sehr wohl die Nüsse in den Schalen essen kannn, ohne dass einem "ein drittes Auge wächst" und dass ein Paar Bakterien keinen Erwachsenen umbringen, sondern die Antikörperbildung fördern...
Britta:
Iiiiiiiihhhhhh, er hat wirklich die Pippinüsse gegessen, das war ja sooo bäh
Olli:
Der Kellner tat dann zum großartigen Abschluss des Tages das Seinige, indem er die Kleine fragte, ob Sie denn schon 21 sei und ihren Ausweis sehen wollte. Das Grinsen ging dann auch 30 Minuten nicht mehr aus ihrem Gesicht, Frauen eben...
Britta:
Das war soooo toll....ich hätte den Kellner am liebsten umarmt und abgeknutscht...
Olli:
Wie jeden Tag ging es dann gegen 23.00 ins Bett und uns gingen dann auch sehr bald die Lichter aus...