New York - das zweite mal - 10.10.-18.10.2011

In diesem Bereich finden Sie authentische Reiseberichte unserer Besucherinnen und Besucher. Wenn auch Sie nette, verrückte oder erzählenswerte NY-Erlebnisse auf unseren Seiten veröffentlichen möchten - nichts wie los :-)
Antworten
bogo
New York Fan
Beiträge: 58
Registriert: 01.12.2009, 07:41
Wohnort: Haibach im Mühlkreis
Kontaktdaten:

New York - das zweite mal - 10.10.-18.10.2011

Beitrag von bogo »

10.10.2011

4 Uhr morgens. Der Wecker läutet. Eine halbe Sekunde später war er auch schon wieder abgestellt. Wir waren putzmunter. Es ging los. Zum zweiten Mal werden wir heute nach New York fliegen! Unsere Flitterwochen! Letztes Jahr waren wir zum ersten mal im Big Apple und wurden sogleich mit dem „Süchtig-nach-New-York-Virus“ infiziert. Außerdem machte mir mein Schatz Nikos im Helicopter über Manhattan einen Heiratsantrag! :kuss2: Sowas Romantisches und Außerordentliches habe ich mir niemals im Leben erwartet! Ich war überwältigt! ….und ich hab JA gesagt! :D
Das Aufstehen fiel uns nicht schwer, einzig unser Katerchen Agapi gähnte uns aus vollstem Herzen an, und schaute ganz verschlafen drein. Nach einem kurzen Frühstück – in so einer Situation bringen wir nie viel runter – und einem letzten Rundgang durchs Haus (sind alle Stecker aus den Steckdosen gezogen, sind alle Fenster zu, die zu sein sollen?) räumte Nikos unsere zwei Koffer – die dieses mal ziemlich (!) leer waren, ins Auto. Nur nicht zurückschauen, in die traurigen Augen unseres Katzenpärchens Agapi und Tichi, sonst wird meine Vorfreude durch Traurigkeit getrübt.

Trübes, nasses und kaltes Wetter begleitete uns zum ca. 160 km entfernten Flughafen Salzburg. Kein Mensch war vor uns beim Check-In-Schalter. Sehr angenehm! Das Procedere dauerte ein paar Minuten, weil die Dame vom Bodenpersonal unsere „ESTA“ nochmal irgendwie durchchecken musste. :roll: Danach war das Bürokratische einstweilen mal erledigt.
Der Zubringer-Flug nach Düsseldorf war sehr angenehm. Gemütliche Sitze und eine angenehme Temperatur im Flugzeug ließ uns die Zeit kurzweilig erscheinen. In Düsseldorf hatten wir genau drei Stunden Aufenthalt bis zu unserem Weiterflug in den Big Apple. Ein bisschen Bummeln, ein bisschen Lesen, und schon war es Zeit für unser Boarding.
Pünktlich um 13.30 Uhr hoben wir ab. Der Flug verging – trotz langweiliger Filme – zum Glück recht schnell, und um 15.45 Uhr – New Yorker Zeit – landeten wir am Flughafen JFK. :-D (Letztes Jahr war unser Ziel- und Abflughafen Newark).
Dort angekommen, erlebten wir zum ersten mal so ein richtiges Chaos. Mindestens tausend Menschen kamen die Rolltreppe runter zur „Immigration“. Mich wundert es, dass dort noch niemand niedergetrampelt wurde, denn diejenigen, die unten mit der Rolltreppe ankommen, haben ja nicht mal die Möglichkeit, zur Seite zu gehen. Die Ankunftshalle war komplett überfüllt. Nach erstem undurchschaubaren Momenten, löste sich das ganze relativ schnell in geordnete Warteschlangen auf. Etwas mehr als eine Stunde dauerte das Warten, das eigentliche Procedere am Schalter war in einer Minute erledigt. Der Officer war nur erstaunt, dass wir exakt (am Tag genau) vor einem Jahr schon mal hier waren. :lol:
Danach begaben wir uns Richtung „Air Train“, den wir aufgrund der guten Hinweisschilder, ganz leicht fanden. Auch das Transportieren der Koffer war ungleich angenehmer als letztes Jahr. Denn am JFK gibt es überall wunderbar breite Rolltreppen, die das Erlangen des Air Trains sehr erleichtern! Wir hatten Glück, und trafen wieder – so wie schon bei unserer ersten New York-Reise - auf einen sehr freundlichen Amerikaner, der uns erklärte, wir müssten auf den nächsten Zug Richtung Jamaika warten. Das Fahren mit dem Zug fanden wir sehr bequem, außerdem ist die Umgebung in dieser Gegend unglaublich interessant! Wir kamen in Jamaica ;-)) an, und brauchten nur die Rolltreppe zu unserer U-Bahn hinunterfahren. In weniger als 30 Minuten – ab Jamaica – waren wir bei der 21st street, und gingen gemütlich und völlig entspannt zu unserem Hotel „Howard Johnson Inn Long Island“. Dort angekommen, dauerte das Check-In nur ein paar Sekunden. Wir bekamen ein Zimmer im 9. Stock. Eigentlich gaben wir schon bei der Buchung an, dass wir ein Zimmer mit „Manhattan-view“ haben wollen, weil wir honeymooner sind, aber das hat leider nicht geklappt. Auch nicht so schlimm. Wir bezogen unser Zimmer, stellten die Koffer ab, steckten ein paar Dollar in die Hosentaschen, und schon waren wir auf dem Weg Richtung Times Square. Inzwischen war es ca. 18.30 Uhr und es hatte immerhin noch sommerliche 28 Grad. Nach 5 Stationen mit der Metro waren wir am Ziel. Herrlich! Endlich wieder Yellow Cabs, Hupen, Sirenen, Leuchtreklame bis zum Himmel, Millionen von unterschiedlichsten Menschen, verschiedenste Düfte aus jeder Richtung……..! :party2: Kurz danach landeten wir im „Macy´s“ (ich muss dazu sagen, dass Nikos in Sachen „Shoppen“ schlimmer ist als 10 Frauen zusammen!!!). Ich bestand aber auf weitere Unternehmung im Freien, also ließen wir uns einfach am Times Square treiben. Dabei bekamen wir den „Naked Cowboy“ zu Gesicht. Ein durchgeknallter Typ mit noch durchgeknallteren Fans! ;-)
Die Augen fielen uns schon fast zu, wir konnten uns kaum mehr auf den Beinen halten. Um 22 Uhr kamen wir wieder in unserem Hotelzimmer an, wir waren todmüde. :sleep:


11.10.2011

Nach dem ausgiebigen Frühstück (das Frühstücksbuffett wurde im Gegensatz zum vorigen Jahr um einiges erweitert: es gibt Jogurella in einer Kühlbox zur freien Entnahme, es gibt Obst - Äpfel, Bananen, und es gibt auch noch einen Filterkaffee! Leider war dieser aber den Frühaufstehern vorgesehen, denn wir erwischten ihn genau zweimal. Er wurde nicht mehr nachgefüllt, wenn er mal leer war; außerdem wurde der "Conference-room" zu einem extra Frühstücksraum mit kleinen Tischchen für ca. 25 Personen umfunktioniert! :daumen1: :daumen1: ) fuhren wir zur 57th street. Von dort spazierten wir ganz gemütlich Richtung Central Park. Wir wurden durch romantische Plätze, Brückchen, und kleine Seen verzaubert. Ich kam mir vor wie in einem kitschigen Film. Gleichzeitig waren wir aber auch verwundert über den regelrechten Fitness-Boom, den die New Yorker betreiben. Nach sechs Stunden im Central Park kamen wir zur Episcopal-Church, die wir auch innen betrachteten. Neben der Kirche gab es ein kleines Café, indem wir uns eine Pause mit einem Latte Macchiato gönnten. Danach wollten wir den Hearst-Tower besichtigen. Leider durften wir nur im Eingangsbereich fotografieren, die anderen Stockwerke durften nur die Bediensteten betreten.
Danach schlenderten wir einfach weiter, und kamen ein einen Bereich des Broadways, den wir noch gar nicht kannten. Wir kamen an unzähligen Theatern vorbei, unter anderem auch das Theater, indem die Late Night Show mit David Letterman gedreht wird. Wir gingen um eine Ecke, und waren beim Künstlereingang des Theaters. Hier warteten bereits ein paar Fotografen (Paparazzis?) auf die Ankunft von…..keine Ahnung, wen. Der Hunger machte sich bereits bemerkbar, und so brachten wir unsere Kameraausrüstungen ins Zimmer. Danach fuhren wir nochmals nach Manhattan, und gingen in ein Gourmet-Deli. Das Essen war wie immer, aber dafür konnten wir uns ein Fläschchen Wein in diesem Laden kaufen, und dieses nahmen wir dann mit ins Hotel. Im Zimmer lag dann ein Fax für uns, indem stand: „sorry, but no apple greeter available“. Schade! Wir wollten uns mit einem Einheimischen entweder die Bronx oder Harlem anschauen. Wir hatten das letztes Jahr auf eigene Faust vor, es wurde uns aber davon abgeraten. Naja, vielleicht klappts ja beim nächsten mal….. :D


12.10.2011

Leider ist es vorbei mit dem Sonnenschein. Verwöhnt von den letzten zwei Tagen stellten wir uns die Frage: „Was tun?“ Wir fuhren aufs gerade Wohl zum Bryant Park. Aber wie vermutet, fanden wir kaum Menschen vor, die unser Motiv sein sollten. Eine neue Holzhütte wurde gut besucht von jüdischen Gläubigen. Wir wissen nicht, um was es in dieser Hütte geht, aber die Gläubigen (oder sind es Priester?) gehen herum, und sprechen Leute an. Dabei halten sie einen Palmwedel und eine große Zitrone in der Hand. Auch uns sprach er an und fragte: „Wanna juice?“ Dankend lehnten wir ab. Wir glaubten, dies sei eine Einladung für Erfrischungssaft in der Hütte……das Rätsel wurde erst am letzten Tag unseres Aufenthaltes gelöst….! ;-)
Um die Ecke liegt das ICP (International Center of Photography), wo wir uns zuerst die Schule und die beinhaltete Ausstellung ansahen, wir fühlten uns zurückversetzt - Nikos und ich haben auch künstlerische Fotografie studiert. Allerdings nicht in New York, sondern in Österreich. :) Danach gingen wir schräg gegenüber in die Galerie, wo gerade eine Ausstellung zum Thema „Memorial 9/11“ lief. Bei diesem Wetter eine herrliche Gelegenheit, endlich mal wieder eine oder mehrere Fotografie-Ausstellungen zu besuchen.
Anschließend gingen wir die 9th street entlang, ohne jeglichen Plan. Wir ließen uns treiben, und fanden diese Gegend ganz interessant. Da der Regen nicht sehr stark war, fingen wir ein paar Impressionen und Szenen mittels Street-Photography ein. Nach langem Fußmarsch pausierten wir in einem Dunkin Donut in der 31th/9th street. Wir spielten mit dem Gedanken, zu Fuß Richtung Downtown zu gehen. Nach genauerem Studieren des Straßenplans entschieden wir uns dann doch recht schnell, die nächste U-Bahn-Station aufzusuchen. :D :D
Angekommen in der Rector-Street, fragten wir nach dem Weg zum „Winter-Garden“. Es wurde uns eine Richtung gezeigt, und nach einigen Schritten hörten wir lautes Trommeln und laute Trillerpfeifen. Wir waren mitten in der „Occupy Wall Street“-Demo! Wir ließen uns die Gelegenheit nicht entgehen, um tolle Bilder zu machen. Die Stimmung war großartig. Ringsum lautes Geschrei, Getümmel, Trommelwirbel, usw. und manchen konnte dieser Rummel nichts anhaben: sie meditierten! :D So viele Hippies auf einen Haufen haben wir noch nie gesehen! Wunderbar! Ein einmaliges Erlebnis, das wir nicht missen möchten. Ich machte selbst in meiner Jugend bei vielen Demos mit, deshalb fühlte ich mich in dieser Situation wirklich sehr wohl! Man wurde begrüßt mit freundlichen Worten, alle waren glücklich, wenn man ein kurzes Gespräch führte. Verabschiedet wurde man mit einem liebevollen „Peace!“ :D
Um 17.30 Uhr machten wir uns auf den Weg. Irgendwie tat es mir leid, die Demo verlassen zu müssen. Gerne wäre ich noch länger geblieben, aber wir hatten Visitor-Pässe für 18 Uhr fürs 9/11-Memorial. Wie bei jeder Sehenswürdigkeit in New York hieß es auch hier: bitte anstellen. Nach der ersten Kontrolle des Vistor-Passes ließen sie uns vor zum ersten Schranken. Dort warteten wir etwa 45 Minuten. Dann wurden wir abgeholt, die Vistor-Pässe wurden wieder kontrolliert, und die ganze Meute folgte der Security in die Sicherheitskontrolle. Ein drittes Mal wurde der Pass kontrolliert. Durchchecken wie am Flughafen war angesagt. Danach beim Rausgehen aus dem Gebäude, indem die Sicherheitskontrolle stattfand ------ richtig, die nächste Pass-Kontrolle. Wir gingen ein paar Schritte, sahen schon ein Areal, ähnlich einem Park ----- richtig! Die nächste Kontrolle! (Ehrlich gesagt, fanden wir das ganze ziemlich (!) übertrieben…..aber was solls?) Nun hatten wir es geschafft. Beeindruckt, demütig und traurig schritten wir in dem Ort, an dem so viele schreckliche Schicksale ihren Lauf nahmen, entlang. Schockiert über manche Pietätlosigkeit einiger Touristen – sie ließen sich fröhlich grinsend vor dem Gedenkbrunnen fotografieren – gingen wir schweigend weiter. Unglaublich und unfassbar bekamen wir auch die Überreste eines der Twin-Towers zu sehen, die mit einem Schriftzug „SAVE“ versehen war.
Nachdem wir genug gesehen hatten, fuhren wir Richtung Herold Square, um warmes Essen zu uns zu nehmen. Richtig, wir gingen wieder ins Selbstbedienungsrestaurant bei Macy´s. Leider war unser Henderl, das wir als das Beste vom Speiseplan kürten, ausverkauft. Wir bestellten Nudeln mit Ei und Käse überbacken. Pfui Teufel, war das ekelhaft! Ok, ich gebe zu, Nikos und ich sind wirklich sehr verwöhnt mit der österreichischen und griechischen Küche!
Müde und erschöpft erreichten wir um ca. 21 Uhr unser Hotelzimmer. :sleep:


13.10.2011

Jersey´s Garden!
Levi´s, GAP, Tommy Hilfiger,……!!! :daumen1:


14.10.2011

Das Wetter ist weiterhin warm, aber leider regnerisch. Wir machen uns trotzdem mit unseren Kameras auf den Weg. Zu Fuß gehen wir von unserem Hotel zum Queensbridge-Park. Von dort konnten wir zum ersten mal die Queensbridge in voller Pracht bestaunen. Wir beschlossen, zu Fuß über die Brücke Richtung Manhattan zu marschieren. Dort angekommen, entschlossen wir uns für die Seilbahnfahrt zur Roosevelt-Island und zurück. Diese Fahrt ist wirklich empfehlenswert! :daumen1: Man hat eine ganz andere Perspektive, wir sind froh, diese Gondelfahrt gemacht zu haben. Leider hat es ziemlich genieselt. Wieder auf der Seite Manhattan´s, spazierten wir dann gemütlich an der Lexington Avenue Richtung Park Avenue. Aus Neugier betraten wir das Waldorf-Astoria. Glücklich, nicht unter diese Snobs zu gehören, verließen wir das Hotel rasch wieder (bitte um Entschuldigung, wenn ich jetzt jemandem zu nahe getreten bin, aber ich mag keine Tussis, die mit Leopardenkleid, Stilettos und Kroko-Handtasche herumspazieren!). Wir gingen weiter Richtung Grand Central Terminal. Schön!!! Sehenswert! Auch dort war gerade eine Fotografie-Ausstellung. ;-)
Danach machten wir Pause im Bryant Park. Wir besorgten uns noch schnell die Broschüren und Andenken vom ICP, fuhren damit kurz ins Hotel und holten gleichzeitig unser Stativ (das wir nicht den ganzen Tag mit uns herumschleppten). Mit voller Ausrüstung fuhren wir nach Brooklyn, um zur Dämmerung rechtzeitig vor Ort zu sein. Von der Clark Street (wie hier ganz toll im Forum beschrieben) gingen wir von der Promenade Richtung Hudson River. Leider fing es dann ziemlich heftig zu regnen an, wir mussten Schutz unter dem kleinen Schnellimbiss (?) suchen. Nach einer Stunde hörte es auf zu regnen. Wir waren allerdings komplett durchgefroren. Wir machten einige Nachtaufnahmen bis es dunkel war, und machten uns dann wieder auf den Rückweg. Dort gingen wir Richtung High Street. Wir bekamen bei einem kleinen Lokal – einer Pizzeria – vorbei. Vor der Tür war auch eine Busstation. Hier standen eine ganze Reihe Leute, sicher 30 an der Zahl. Wir schenkten dem ganzen nicht wirklich Bedeutung.
Unser Essen nahmen wir – wie schon üblich – im Macy´s ein. Als ob wir nicht schon müde genug gewesen wären, schlenderten wir zum Times Square, um von dort Nachtaufnahmen zu machen. Wir waren wirklich sehr erschöpft, aber den Blick von der berühmten Tribüne mit dem roten Teppich wollten wir uns nicht entgehen lassen.


15.10.2011

Ausnahmsweise blieben wir einmal ein bisschen länger liegen, und waren erst um 9 Uhr beim Frühstück. Punkt 10 Uhr standen wir in der U-Bahn mit dem Ziel „Coney Island“. Die Fahrt mit unserer Linie „F“, die uns ohne Umsteigen dorthin brachte, dauerte 45 Minuten. Schon beim Einfahren in die Endstation sahen wir den berühmten Vergnügungspark – den Steeplechase-Park von Brooklyn! Wir gingen Richtung Meer, und waren restlos begeistert vom endlos langen Sandstrand! :daumen1: Der Himmel war tiefblau, der Atlantik war ziemlich rauh, der Wind blies stürmisch. Wir ließen uns – trotzdem wir beide Kontaktlinsenträger sind – nichts anhaben. Wir spazierten und fotografierten gute zwei Stunden vor Ort. Die Möwen waren tolle Motive, sie standen reglos im Wind, knapp über unseren Köpfen. Die dortigen Fahrgeschäfte und Imbissbuden strahlten farbig um die Wette. Bevor wir uns wieder Richtung Uptown machten, kehrten wir im dortigen Donut Dunkin ein, um Kaffeepause zu machen. Dann fuhren wir mit unserem F-Train Richtung Norden. Der Zug hielt an der „Bay Parkway“, wo wir ausstiegen. Von der U-Bahn-Station, die in dieser Strecke oberirdisch fährt, hatte man einen tollen Blick über den Washington Cemetery. Tausend und abertausende Grabsteine lagen vor uns. In den nächsten F-Train stiegen wir wieder ein, und fuhren Richtung Hotel. Dort holten wir wieder unser Stativ, und fuhren nochmal nach Brooklyn, um die Skyline bei regenfreiem Wetter aufzunehmen. Als wir auf dem Weg dorthin waren – wir stiegen an der High Street aus, kamen wir wieder bei der Gruppe von Leuten vorbei, die scheinbar auf einen Bus warteten. Doch gerade in dem Moment, als wir vorbei gingen, kam ein Mann aus der Pizzeria heraus, und rief: „Four persons, please!“ Wir trauten unseren Ohren nicht! Warteten all diese Menschen auf einen Platz in der Pizzeria?? Ja, genau das taten sie! Wir lachten aus vollem Herzen, und fragten eine Person in der Warteschlange, ob sie wirklich alle an der Pizzeria anstehen. Er bejahte die Frage, lachte aber auch aus vollem Herzen. Wir blödelten dann noch auf unserem Weg Richtung Promenade, denn es wollte nicht in unsere Köpfe, wie man nur so lange auf einen Platz in einem Restaurant warten könne. Ok, es war das „Grimaldi´s“, kann sein, dass man dort wirklich gut essen kann. Wir wissen es nicht. Wir gingen Richtung Manhattan Bridge, und warteten auf die Dunkelheit. Die Fotos im Kasten, machten wir uns mit einem riesen Hunger auf die Suche nach etwas Essbarem. Heute wollten wir mal nicht wieder zu Macy´s, so landeten wir in einem McDonalds. Ein Big Mäc-Menü war unsere ganze Ausbeute an Essen an diesem Tag. Satt waren wir nicht. Wir fuhren ins Hotel, und beschlossen, uns mal aufs Dach des Hotels zu begeben, um die Queensbridge von dort oben zu fotografieren. Herrlich! Was für ein Ausblick! :daumen1: :daumen1: :daumen1: Unsere Ausbeute an Nachtaufnahmen wurde immer größer.


16.10.2011

Heute war die letzte Gelegenheit, die Staten-Island-Ferry-Tour zu machen. Wir fuhren mit der Metro Nr. 1 direkt zur South Ferry, gesellten uns zu den anderen Wartenden, und freuten uns, dass das nächste Schiff bereits in ein paar Minuten kommen würde. Ich war erfreut, dass gar nicht so viele Leute vor uns standen. Aber in diesen Minuten des Wartens füllte sich die große Halle zur Gänze. Die Fahrt war wirklich eine schöne Abwechslung, schade nur, dass es an diesem Tag so bitterkalt war. Es schien zwar die Sonne, aber auf dem Wasser konnte man sich nicht mal im Sonnenschein aufwärmen. Wir fuhren vorbei an der Freiheitsstatue, legten dann an Staten Island an. Wir dachten, wir könnten am Schiff bleiben, um gleich wieder zurückzufahren. Aber man muss aussteigen, und sich in der Halle wieder anstellen zum erneuten Einsteigen. Dasselbe Procedere gilt auch bei der Roosevelt Tram. Nach insgesamt 45 Minuten kamen wir wieder im Financial District an. Wir stiegen aus, und konnten vor dem Gebäude eine Gruppe junger, dunkelhäutiger Akrobaten bei ihrer Darbietung zuschauen. Sie lieferten wirklich eine grandiose Show ab, bei der sie das Publikum bravourös miteinbezogen. Nun stand der High-Line-Park auf unserem Programm. Es war gar nicht so leicht, den Eingang zu finden. Wir fragten uns durch, und kamen dann in die Gegend von Christopher Street / Gansevoort Street. Dort war dann ein Aufgang zum Park. Wir gingen die ganze Strecke ab. Leider waren wir beide sehr enttäuscht von dieser „Attraktion“. Erstens war der Park völlig überrannt, und durch die Tatsache, dass der Park ja sehr eng ist, war das ganze eine einzige Schieberei. Und zweitens ist die Aussicht nicht wirklich schön. Jeder mag das anders empfinden, aber wir würden diese Sehenswürdigkeit nicht weiterempfehlen. Schade um die Zeit. Zu Fuß gingen wir nochmal in unseren geliebten Bryant Park. Dort machten wir eine gemütliche Kaffeepause. Auch konnte ich wieder einige typische New Yorker Portraits machen. Ich liebe es, Menschen zu beobachten und mit meiner Kamera einzufangen. Schade, dass der Bryant Park gerade wieder eine Baustelle ist, der Weihnachtsmarkt wird derzeit aufgebaut. Es muss total romantisch sein, diesen Park in der Weihnachtszeit zu besuchen.
Anschließend wurde wieder unsere Anlaufstelle aufgesucht – richtig, das Macy´s. Nirgendwo gibt es saubere Toiletten als dort, wenn man überhaupt welche findet. Um die Ecke statteten wir noch einem Souvenirladen einen Besuch ab, um restliche Mitbringsel zu besorgen. Endlich hab ich mir ein „I love NY“-T-Shirt gekauft. Das hab ich letztes Jahr nicht mehr in den Koffer gebracht. :oops: Inzwischen war es schon wieder dunkel, und wir fuhren gemütlich ins Hotel. Wir gingen nochmal aufs Dach, um die Aussicht nochmal einzufangen. Es könnte ja sein, dass man noch eine schönere Stimmung am Himmel hat. Doch leider hat es nach zwei Minuten angefangen zu regnen. Mist! Das ist wirklich das einzige, was man sich bei einer Reise nicht aussuchen kann: das Wetter. Schnell packten wir unsere Kameras ein, und begaben uns ins Zimmer. Dort packten wir unsere Koffer. Gut, dass wir mit leeren Koffern angekommen sind, so brachten wir unsere Einkäufe leicht unter. Viel zu schnell verging die Woche. Nur noch einmal schlafen.


17.10.2011

Wir ließen uns das Frühstück schmecken, und fuhren nochmal nach Manhattan. Wir hatten ja noch den halben Tag zur Verfügung, unser Flug ging erst um 17.30 Uhr. Wir wollten noch die restlichen Dollar anbringen, doch irgendwie gelang uns das nicht. Unsere Shopping-Sehnsucht war zur Gänze gestillt. Ein ausgiebiger „Coffee to go“ musste noch sein, wir setzten uns an der Ecke 35th st. / Broadway in die Sonne. Wir beobachteten wieder einen jüdischen Gläubigen, der mit einem Palmenwedel und einer Zitrone herumlief, und Leute ansprach. Dieses mal beobachteten wir ihn, wie er eine gesamte Familie ansprach, diese waren anscheinend auch jüdisch. Sie fingen an, hebräisch miteinander zu beten (??) und nach ein paar Minuten war das ganze wieder vorbei. Jetzt kam er an unseren Tisch. Er fragte: „Are you jewish?“……..Als wir die Frage verneinten, brachen Nikos und ich in ziemlich heftiges Lachen aus, denn nun wussten wir, dass uns der Gläubige im Bryant Park nicht eine Einladung zu Saft aussprach, sondern uns fragte, ob wir jüdisch seien. :D Die Situation hatte wirklich eine tolle Komik, und wir erzählen gerne zu Hause diese lustige Episode aus unserem Urlaub. Langsam tranken wir unseren Kaffee aus, und machten uns dann gemütlich auf den Weg ins Hotel, um unsere Koffer abzuholen. Noch einmal U-Bahn fahren, noch einmal unser geliebtes „stand clear on the closing doors, please!“ hören, und im Nu waren wir dank Air Train am Flughafen JFK. Der Rückflug war leider ein Horror, vor uns saß ein Ehepaar mit zwei Töchtern. Nein, nicht die Kinder schlugen Radau, sondern es stellte sich mit der Zeit heraus, dass die Eltern schwere Alkoholiker waren, und der Mann aufgrund seines „Spiegels“ zu tiefst ausfällig wurde. Er beschimpfte jeden aufs gröbste, wenn jemand „pst!“ oder ähnliches von sich gab. Keine einzige Minute Schlaf war uns gegönnt. Naja, auch ein 8-Stunden-Flug geht einmal zu Ende, es folgten ja „nur“ 11 Stunden Aufenthalt in Berlin bis zu unserem Weiterflug nach Salzburg. Der Vormittagsflug wurde leider gecancelt, somit konnten wir erst mit der Abendmaschine weiterfliegen. Diesen Fehler machen wir nie mehr, dass wir diese Fluglinie buchen. Anstrengend aber irgendwie doch vergingen auch diese Stunden, und so konnten wir endlich in die Maschine nach Salzburg einsteigen. Von diesem Flug bekamen wir nichts mit, wir verschliefen ihn zur Gänze. Wir hatten noch eine Autofahrt von 160km vor uns. Wir sind gut zu Hause angekommen.
Nun sind wir wieder da, und froh, New York ein zweites mal besucht zu haben. Für uns steht nun fest, dass wir in den nächsten Jahren andere Destinationen der Welt besuchen werden. Doch irgendwann kommen wir wieder nach New York. Ganz sicher!

Zu guterletzt möchte ich mich bei allen hier - vor allem bei Marion - bedanken für dieses tolle Forum! Ohne diese Seiten wäre unsere erste, und logischerweise auch unsere zweite New York-Reise nicht so perfekt geworden! Ein Kindheitstraum ist für uns beide in Erfüllung gegangen, und mit Eurer Hilfe haben wir etliche Tipps, Anregungen und Sehenswertes erlebt, das wir sonst nie gesehen hätten. Vielen herzlichen Dank! :daumen1: :knuddel:
DG10
New York Lover
Beiträge: 297
Registriert: 28.06.2011, 21:03

Re: New York - das zweite mal - 10.10.-18.10.2011

Beitrag von DG10 »

Vielen Dank für den Bericht und alles Gute nachträglich zur Hochzeit :wink:

Der Bericht vom Outlet ist ja ziemlich "mager" ausgefallen, da hätte was mehr kommen können :D

Und was ist "Jogurella"? :?:
Marion
New York Experte
Beiträge: 28550
Registriert: 12.12.2004, 16:00
Wohnort: Johannesburg / South Africa

Re: New York - das zweite mal - 10.10.-18.10.2011

Beitrag von Marion »

Vielen Dank für das nette Kompliment und deinen Reisebericht :)
kahuna
New York Fan
Beiträge: 85
Registriert: 03.07.2011, 10:39

Re: New York - das zweite mal - 10.10.-18.10.2011

Beitrag von kahuna »

Schöner Bericht!
bogo
New York Fan
Beiträge: 58
Registriert: 01.12.2009, 07:41
Wohnort: Haibach im Mühlkreis
Kontaktdaten:

Re: New York - das zweite mal - 10.10.-18.10.2011

Beitrag von bogo »

DG10 hat geschrieben:Vielen Dank für den Bericht und alles Gute nachträglich zur Hochzeit :wink:

Der Bericht vom Outlet ist ja ziemlich "mager" ausgefallen, da hätte was mehr kommen können :D

Und was ist "Jogurella"? :?:

vielen dank für die Glückwünsche!! hast recht, ich werd mir zum outlet noch was einfallen lassen. :D

jogurella = joghurt mit fruchtgeschmack. ich dachte, das kennt man auch in D :oops:
Fotoloco
New York Experte
Beiträge: 1050
Registriert: 04.03.2008, 11:00

Re: New York - das zweite mal - 10.10.-18.10.2011

Beitrag von Fotoloco »

Das Ende klingt ja fast ein bisschen traurig ... aber wirklich schön zu lesen!
Wo gibt's denn Bilder zu sehen, würde mich sehr interessieren :)?
gila
Moderatorin
Beiträge: 11787
Registriert: 08.01.2009, 14:41

Re: New York - das zweite mal - 10.10.-18.10.2011

Beitrag von gila »

Sehr schön, danke!
DG10
New York Lover
Beiträge: 297
Registriert: 28.06.2011, 21:03

Re: New York - das zweite mal - 10.10.-18.10.2011

Beitrag von DG10 »

bogo hat geschrieben: vielen dank für die Glückwünsche!! hast recht, ich werd mir zum outlet noch was einfallen lassen. :D

jogurella = joghurt mit fruchtgeschmack. ich dachte, das kennt man auch in D :oops:
Gerne :wink:

Also ich kannte es nicht, aber man lernt ja immer noch dazu :mrgreen:
ennea
New York Lover
Beiträge: 509
Registriert: 07.09.2008, 14:45
Wohnort: Kaiserslautern

Re: New York - das zweite mal - 10.10.-18.10.2011

Beitrag von ennea »

Danke, sehr schöner Reisebericht :daumen1:
Antworten