Mein Horror geht weiter.
Doch heute stand der „Fire Safety Day“ auf dem Programm und so schlenderten wir morgens erst am Times Square entlang und dann zum Rockefeller Plaza, wo bereits ein paar Firefighter herumstanden und Stände aufbauten. Es dauerte auch gar nicht lange, bis plötzlich eine Ladder um die Ecke bog, da vorne eine Rescue, hier eine Engine, da eine High Rise Unit, hier dies dort jenes – innerhalb von einer Stunde war so ziemlich jede Art von Fahrzeug am RP vorhanden und wir sahen uns interessiert alles an.
Heute hatten wir auch vorgehabt, mal getrennter Wege zu gehen und trennten uns dann schließlich gegen 12 Uhr. Während Tina in Richtung Central Park losmarschierte, unterhielt ich mich noch mit einigen Firefighter und Paramedic, ehe ich erst einmal die zwei Subwaystationen zum Hotel fuhr anstatt zu laufen – ein Blocks zum Laufen konnte so verdammt lang werden.... Ich wollte noch in den Fotoladen B&H, doch da ich nicht genau wusste, wo der war und ich ungerne ohne Plan rumrennen wollte, suchte ich mir die kürzeste Strecke mit der Subway aus. Um es mal vorweg zu sagen... B&H ist vielleicht vier Blocks von uns entfernt gewesen, also keine ultralange Strecke. Aber ich fuhr mit der Subway erst zum Columbus Circle um von dort wieder runter zur Penn Station fahren zu können aus dem einfachen Grund, dass ich nicht mehr wirklich laufen konnte. Und ich wollte heute doch soviel machen! Einkaufen bei Macys! M&M Store! Apple Store! Das Leben genießen!
Ich schleppte mich also zu B&H und fand auch schnell das Blitzlicht für die Kamera meines Vaters, aber da sie hier doppelt so teuer war wie in Germany ließ ich es bleiben und holte draußen erst einmal Luft. Himmel noch mal, mein Painkiller wirkte einfach nicht. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte, aber ich konnte nicht. Also humpelte ich in anderthalb Stunden zurück zum Hotel (einfach nur weil ich so dickköpfig war und diesen besch*** Weg laufen wollte!!), wo ich meinen Fuß in eiskalte Handtücher hüllte und Kreuzworträtsel löste. Mein Tag war wirklich gelaufen
Währenddessen war Tina im Central Park und hatte sich vorgenommen zum Battery Park zu laufen. Einen älteren Herren, den sie im CP getroffen hatte, verwunderte sie mit der Aussage natürlich (welch Wunder!) aber Tina lief einfach los und kam 2,5 Stunden später auch wirklich am Battery Park an. Von da lief sie dann natürlich auch wieder zurück zum Hotel, wo ich gerade meinen Fuß verfluchte und verwünschte. Wir erzählten uns unseren Tag und ich kam auf die wahnwitzige Idee doch jetzt zum ESB zu gehen. Himmel, es war nur 4 Blocks entfernt! Ich wollte da hoch!
Also zogen wir uns an und marschierten los, ich hakte mich bei Tina ein, um nicht ganz allein latschen zu müssen – doch bereits nach 10 Schritten gab ich auf und wir kehrten ins Hotel zurück, wo ich erst einmal vor Wut und wohl auch vor Schmerzen anfing zu heulen. Das durfte einfach nicht wahr sein. Da war ich EINMAL in New York und war fußlahm!
Tina, mein rettender Engel, machte sich auf den Weg um mir (besseres?) Schmerzmittel zu holen und joggte so erst einmal eine Weile durch die Nachbarschaft. (Übrigens das erste und einzige Mal, dass sich einer von uns ins „Nachtleben“ stürzte) Mit Excendrin kehrte sie zurück, ich futterte das Zeug und schlummerte bald selig ein und träumte von schmerzfreiem Fuß und langen Marschrouten. Es gab noch soviel zu sehen....
