Re: NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan l
Verfasst: 05.06.2018, 19:22
Meine Güte, es fühlt sich schon so lange her, dabei waren wir doch erst vor 1,5 Monaten noch im Yosemite National Park! Nunn denn, auf geht’s. Aber: Es wird lang.
Am Morgen erwachten wir von den zarten Sonnenstrahlen, die in unsere kleine Zelt ähnliche Hütte strahlten und schnappten unsere Sachen, um uns den Weg zu den Duschen zu suchen. Davor galt es aber noch eine Hürde zu bewältigen: Das Schloss. Dieses blöde Umhängeschloss an der Tür unserer Hütte. Denkt ihr, wir haben das zu gekriegt? Ne. Stattdessen mussten wir umstehende Frühaufsteher (und davon gab es reichlich) bitten, uns zu helfen und glücklicherweise waren alle auch super nett. Genau wie am Vorabend sagte ein Mann auch, dass das Schloss wirklich ungewöhnlich schwer zu ging und man a) Kraft und b) etwas Geschick brauchte, um das Schloss wieder zu verschließen. Beides hatten wir natürlich nicht. Und Spoiler Alert: Dieses Schloss würde uns noch mindestens fünf Mal Nerven kosten.
Nach der ersten Hürde ging es also zu den Duschen, die zu Fuß wirklich nur ca. 5 Minuten entfernt lagen. Etwas ungewohnt, diese Vorhänge und bis wir das Wasser richtig eingestellt hatten, dauerte es auch ein kleines Weilchen. An den Wänden hingen Aushänge mit Duschzeiten von 5 Minuten. Ich brauchte wohl ein kleines bisschen länger, aber das war nicht so schlimm, weil wir am Morgen noch relativ alleine im großen Waschraum waren. Danach musste ich erst einmal ewig meine haare föhnen, was wir im Zelt machen konnten, während Nadine noch mal den Plan des Tages durchschaute: Heute sollte es zum Mirror Lake gehen, zu den Lower Falls und am Abend wollten wir spontan entscheiden. In dem großen Shop (in dem es wirklich alles gab!), deckten wir uns mit Cheeseburger, Bananen, Kuchen, Snacks, Brot und etwas Resten von gestern machten wir uns mit Handtasche, Rucksack für Kamera Zeugs und der Tasche mit dem Essen auf den Weg. Der Mirror Lake war zum Glück ausgeschildert, sodass wir uns nicht verlaufen konnten. Wir stiefelten los und waren uns bei der nächsten Kreuzung über die Richtung unsicher, sodass wir spontan beschlossen, den Shuttle Bus zu nehmen. Der kam zum Glück just in dem Moment, also rein da und los geht’s.
An der Station stiegen wir aus und liefen los. Und was war das schön! Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Wirklich. Einerseits ist es unbeschreiblich, anderseits versuchen wir es doch irgendwie in Worte zu fassen. Wir wanderten über Äste und kleine wie größere Steine, stiegen über Pfützen, schauten immer mal wieder hoch in den strahlend blauen Himmel und strichen über das sanfte Moos an den Steinen. Es war wie im Traum, in einer anderen kleinen Welt. Kein Wlan und Handy, keine anderen Reize oder Häuser, nur Bäume Blätter, so weit wir unseren Nacken strecken konnten. Unglaublich faszinierend, beruhigend und beeindruckend.
Nach einer ganzen Weile sahen wir links von uns den Abgrund und das Wasser sprudeln, sodass wir uns lieber etwas mehr rechts hielten. Ein Mann mit Baby stand sehr, sehr dicht am Rand, was wir untereinander mit einem ängstlichen Blick quittierten. Mit sehr nah am Abgrund meine ich ein kleiner Windstoß und er wäre runtergefallen, wirklich. Seine Frau machte aber eifrig Fotos und jeder muss selbst wissen, wie nah er sich ran traut. Ich zähle ja eh zu der ängstlichen Sorte.
Unterwegs kamen immer mal wieder andere Leute entgegen und jeder lächelte fröhlich, jeder grüßte und manche schnauften, sichtlich angestrengt von der Wanderung. Es war herrlich. Wir liefen weiter, bis wir den bekannten Mirror Lake erreicht hatten und ich setzte mich auf einen der Baumstämme und aß den Kuchen, Snacks und Brot, während Nadine in die Hocke ging und für eine Weile nur ab und zu die Position veränderte, um Fotos zu machen. Ich mochte den riesigen Strawberry Cheescake Muffin nicht so, sodass ich den Nadine andrehte, damit ich den leckeren Schoko Kuchen essen konnte. Theoretisch hätte man nach dem Ding drei Monate keine Schokolade mehr essen müssen, weil er so intensiv schmeckte, aber naja. Schokolade ist ja immer eine gute Idee und Kuchen sowieso. Ich verpackte schnell alles und wir machten uns weiter auf den Weg.
Nadine war ein kleines bisschen (na gut, sehr) unzufrieden, weil Sie den Mirror Lake einfach nicht auf ein Foto kriegte. Halt nur Teile und die Spiegelung war auch nicht perfekt. Ich versuchte sie aufzumuntern, indem ich ihr vorschwärmte, was noch kommen würde. Aber niemand hätte ahnen können, dass ich gar nichts hätte sagen müssen, weil das Highlight nur um die Ecke lauerte. Denn während wir den vorgegebenen Weg weiterliefen, kamen wir zu einer Lichtung und da stand doch tatsächlich mitten auf dem Rasen vor den Felsen ein Weißwedelhirsch. Das könnt ihr euch jetzt wie eine Szene aus Bambi vorstellen. Das Tier inmitten der friedlichen Natur, am Grasen, die Sonne scheint von oben herab und im Hintergrund die überragende Natur. Ich sah dem Schauspiel einfach nur gebannt zu (in Delbrück sehen wir nie wirklich nie noch nicht einmal Rehe!) und musste einfach lächeln. Es war so schön. Bevor Nadine vor Glück und Freude in Ohnmacht fallen konnte, hatte sie auch schon die Kamera gezückt und schlich sich in geduckter Haltung ganz langsam (wirklich in Zeitlupe) vorwärts. Ich hielt praktisch die Luft an, während auch der ein oder andere Wanderer stehen blieb, um Fotos zu machen. Es war irgendwie magisch. Für Nadine mit einer der schönsten Momente im ganzen Urlaub. Und so friedlich. Wunderschön. Die Stimmung kommt auf den Fotos nicht so raus wie vor Ort, wegen des Gegenlichts durch die Felsen (auf meinem bescheidenen Handy Fotos sieht es so aus, als würde der Hirsch vor einer weißen Fotoleinwand stehen. Nadine hat das ganze mit ihrer Kamera dann wesentlich besser eingefangen. Aber meistens ist es in real ja schöner.)
Nach diesen zwei schönen Begegnungen traten wir den Rückweg zum Half Dome Village an, der etwas schwieriger war, weil wir persönlich es bergab schwieriger fanden, die richtigen Steine zu gehen, großen Pfützen auszuweichen und uns mittlerweile auch schon mehr Leute entgegenkamen, oft auch Gruppen. Aber darauf hatten wir uns auf einem Sonntag ja eingestellt.
Angekommen zogen wir uns um, weil mittlerweile doch die Sonne knallte und tauschten die Pullover gegen kurzen Rock und Top aus, gingen in die Hütte mit dem Wlan, um unserer Oma viel Spaß bei der Feier zum 70. Geburtstag zu wünschen und luden unsere Handys an den Steckdosen auf. Dann aßen wir eine leckere Pizza, tranken kühle, erfrischende Cola mit Eiswürfeln und machten ein paar Fotos bei dem schönen kleinen, aber feinen Restaurant. Gestärkt und frisch gemacht ging es dann wieder los, diesmal zu den Lower Yosemite Falls. Viele Ziele waren zu der Zeit auch gesperrt oder nur mit dem Auto erreichbar, wie auch der große Glacier Point. Das war natürlich schade, aber kann man dann auch nicht ändern.
Wir nahmen mal wieder den Shuttle Bus, stiegen aus und nahmen einfach den erstbesten Weg. Zurück kommt man ja immer, irgendwie. Trotz der Mittageshitze ging es echt einigermaßen. Wir liefen immer weiter über verschiedene Wegereckten unsere Hälse zu den atemberaubenden Wasserfällen, deren rauschen man schon vom Weiten hören, als würde es gerade donnern. Bei den Wasserfällen (und auch sonst) machten wir natürlich etliche Fotos und Videos und es war wirklich krass, wie nass man von der Gischt des Wasserfalls nass wurde. Ich brachte meinen Schoko Kuchen in Sicherheit, während Nadine versuchte, blind etwas zu fotografieren, aber bei den Wasser Massen keine Chance. Ich stellte mich also auf die Brücke und sah den chinesischen Touristen zu, die dem Wasser strotzen und ihre Hände in Peace Zeichen in die Höhe reckten, während der Fotograf ebenso nass wurde.
Mein Kuchen war zum Glück noch essbar und ich verputze ihn lieber schnell. Wir liefen weiter, kamen an weiteren Baumstämmen, Flüssen und Ufern und Brücken vorbei. An mehreren Punkten hielten wir inne, machten Fotos von uns und der Natur oder den Wegen vor uns.
Am späten Nachmittag nahmen wir wieder den Shuttle Bus und stiegen bei der Sentinal Bridge aus. Hier sah alles nochmal ganz anders aus, mehr wie ein weites Tal. Wir liefen über die schier endlos weite Fläche, streiften durch das Gras und bestaunten die Frösche in dem Teich mitten im Grünen. Der Wasserfall klang auch hier noch wie ein Donnergrollen und ich lief zur Brücke, um den Ausblick zu genießen. Gleichzeitig las ich auch die vielen informativen Tafeln und mochte mir gar nicht vorstellen, wie der Park bei Überschwemmung aussehen mochte. Nadine konnte ich erst einmal vergessen, weil sie am Ufer auf allen vieren hockte. Spiegelungen halt. Irgendwann war sie dann auch mal fertig und wir liefen über die Brücke, auf den hölzernen Weg entlang und genossen einfach die Aussicht, die Natur, die Menschen, die auf den Baumstämmen die Beine baumeln ließen.
Mit einem Blick auf die Uhr machten wir uns zurück auf den Weg zur Bushaltestelle und mussten da erst einmal eine ganze Weile warten. Der Bus kam nämlich nicht. Da hatten wir wohl eine ungünstige Zeit erwischt und die Sonne begann schon hinter den Wolken zu verschwinden. Wie gut, dass unser Rucksack immer so gut gepackt ist, also konnten wir schnell Rock gegen lange Hose und über das Top streiften wir die Pullover. Als der Bus dann kam, konnten wir uns schon denken, warum das so lange gedauert hatte: Er war voll bis auf den letzten cm. Aber was solls. Rein da, stehen und aushalten. Der Shuttle Bus schien ewig und drei Mal um die Welt zu fahren, bis wir endlich wieder am Half Dome Village ankamen. Wir sind zweimal an der Haltestelle vorbeigefahren, weil es zum einen keine Ansage gab und es zum anderen so voll war, dass wir nichts sehen konnten. Aber danach konnten wir den Weg wenigstens auswendig. Am Half Dome Village angekommen löste ich wie durch ein Wunder das Schloss Problem (fragt mich nicht wie! Nachdem wir am Mittag nochmal bei der Rezeption waren und danach ein Mitarbeiter und später noch ein anderer Mann mit Zahnarzt weißem Strahle lächeln auf seinem Go-Cart angefahren kam, um uns zu helfen, klappte es jetzt plötzlich.) Huch. Aber die Freude war groß und nachdem wir unsere Sachen verstaut und die Hütte verschlossen hatten, konnten wir zum Restaurant gehen und uns eine Pizza bestellen. Wieder Hawai natürlich. Weil es so frisch und dunkel (und voll!) war, saßen wir innen in der Bar vor dem Fernseher mit Sport Nachrichten und ließen gemütlich den Tag Revue passieren. So schön und die Pizza war lecker!
Danach setzten wir uns noch mit unseren Laptops in die Hütte und schrieben die Reiseberichte hier im Forum. Um 22 Uhr kam ein Mitarbeiter an, der bat, dass alle Leute die Hütte verließen, damit sie dicht machen konnten und wir gingen also zu unserem Zelt, packten die Koffer und danach setze ich mich noch etwas auf die Holz Stufen vor unserer Hütte. Mitten im dunklen Wald saß ich da und lauschte den Bäumen, den Tieren und atmete die frische Luft ein. Dann war es aber wirklich Zeit zum Schlafen gehen, denn morgen würde es schon wieder nach SF gehen und wir waren schon gespannt!
Am Morgen erwachten wir von den zarten Sonnenstrahlen, die in unsere kleine Zelt ähnliche Hütte strahlten und schnappten unsere Sachen, um uns den Weg zu den Duschen zu suchen. Davor galt es aber noch eine Hürde zu bewältigen: Das Schloss. Dieses blöde Umhängeschloss an der Tür unserer Hütte. Denkt ihr, wir haben das zu gekriegt? Ne. Stattdessen mussten wir umstehende Frühaufsteher (und davon gab es reichlich) bitten, uns zu helfen und glücklicherweise waren alle auch super nett. Genau wie am Vorabend sagte ein Mann auch, dass das Schloss wirklich ungewöhnlich schwer zu ging und man a) Kraft und b) etwas Geschick brauchte, um das Schloss wieder zu verschließen. Beides hatten wir natürlich nicht. Und Spoiler Alert: Dieses Schloss würde uns noch mindestens fünf Mal Nerven kosten.
Nach der ersten Hürde ging es also zu den Duschen, die zu Fuß wirklich nur ca. 5 Minuten entfernt lagen. Etwas ungewohnt, diese Vorhänge und bis wir das Wasser richtig eingestellt hatten, dauerte es auch ein kleines Weilchen. An den Wänden hingen Aushänge mit Duschzeiten von 5 Minuten. Ich brauchte wohl ein kleines bisschen länger, aber das war nicht so schlimm, weil wir am Morgen noch relativ alleine im großen Waschraum waren. Danach musste ich erst einmal ewig meine haare föhnen, was wir im Zelt machen konnten, während Nadine noch mal den Plan des Tages durchschaute: Heute sollte es zum Mirror Lake gehen, zu den Lower Falls und am Abend wollten wir spontan entscheiden. In dem großen Shop (in dem es wirklich alles gab!), deckten wir uns mit Cheeseburger, Bananen, Kuchen, Snacks, Brot und etwas Resten von gestern machten wir uns mit Handtasche, Rucksack für Kamera Zeugs und der Tasche mit dem Essen auf den Weg. Der Mirror Lake war zum Glück ausgeschildert, sodass wir uns nicht verlaufen konnten. Wir stiefelten los und waren uns bei der nächsten Kreuzung über die Richtung unsicher, sodass wir spontan beschlossen, den Shuttle Bus zu nehmen. Der kam zum Glück just in dem Moment, also rein da und los geht’s.
An der Station stiegen wir aus und liefen los. Und was war das schön! Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Wirklich. Einerseits ist es unbeschreiblich, anderseits versuchen wir es doch irgendwie in Worte zu fassen. Wir wanderten über Äste und kleine wie größere Steine, stiegen über Pfützen, schauten immer mal wieder hoch in den strahlend blauen Himmel und strichen über das sanfte Moos an den Steinen. Es war wie im Traum, in einer anderen kleinen Welt. Kein Wlan und Handy, keine anderen Reize oder Häuser, nur Bäume Blätter, so weit wir unseren Nacken strecken konnten. Unglaublich faszinierend, beruhigend und beeindruckend.
Nach einer ganzen Weile sahen wir links von uns den Abgrund und das Wasser sprudeln, sodass wir uns lieber etwas mehr rechts hielten. Ein Mann mit Baby stand sehr, sehr dicht am Rand, was wir untereinander mit einem ängstlichen Blick quittierten. Mit sehr nah am Abgrund meine ich ein kleiner Windstoß und er wäre runtergefallen, wirklich. Seine Frau machte aber eifrig Fotos und jeder muss selbst wissen, wie nah er sich ran traut. Ich zähle ja eh zu der ängstlichen Sorte.
Unterwegs kamen immer mal wieder andere Leute entgegen und jeder lächelte fröhlich, jeder grüßte und manche schnauften, sichtlich angestrengt von der Wanderung. Es war herrlich. Wir liefen weiter, bis wir den bekannten Mirror Lake erreicht hatten und ich setzte mich auf einen der Baumstämme und aß den Kuchen, Snacks und Brot, während Nadine in die Hocke ging und für eine Weile nur ab und zu die Position veränderte, um Fotos zu machen. Ich mochte den riesigen Strawberry Cheescake Muffin nicht so, sodass ich den Nadine andrehte, damit ich den leckeren Schoko Kuchen essen konnte. Theoretisch hätte man nach dem Ding drei Monate keine Schokolade mehr essen müssen, weil er so intensiv schmeckte, aber naja. Schokolade ist ja immer eine gute Idee und Kuchen sowieso. Ich verpackte schnell alles und wir machten uns weiter auf den Weg.
Nadine war ein kleines bisschen (na gut, sehr) unzufrieden, weil Sie den Mirror Lake einfach nicht auf ein Foto kriegte. Halt nur Teile und die Spiegelung war auch nicht perfekt. Ich versuchte sie aufzumuntern, indem ich ihr vorschwärmte, was noch kommen würde. Aber niemand hätte ahnen können, dass ich gar nichts hätte sagen müssen, weil das Highlight nur um die Ecke lauerte. Denn während wir den vorgegebenen Weg weiterliefen, kamen wir zu einer Lichtung und da stand doch tatsächlich mitten auf dem Rasen vor den Felsen ein Weißwedelhirsch. Das könnt ihr euch jetzt wie eine Szene aus Bambi vorstellen. Das Tier inmitten der friedlichen Natur, am Grasen, die Sonne scheint von oben herab und im Hintergrund die überragende Natur. Ich sah dem Schauspiel einfach nur gebannt zu (in Delbrück sehen wir nie wirklich nie noch nicht einmal Rehe!) und musste einfach lächeln. Es war so schön. Bevor Nadine vor Glück und Freude in Ohnmacht fallen konnte, hatte sie auch schon die Kamera gezückt und schlich sich in geduckter Haltung ganz langsam (wirklich in Zeitlupe) vorwärts. Ich hielt praktisch die Luft an, während auch der ein oder andere Wanderer stehen blieb, um Fotos zu machen. Es war irgendwie magisch. Für Nadine mit einer der schönsten Momente im ganzen Urlaub. Und so friedlich. Wunderschön. Die Stimmung kommt auf den Fotos nicht so raus wie vor Ort, wegen des Gegenlichts durch die Felsen (auf meinem bescheidenen Handy Fotos sieht es so aus, als würde der Hirsch vor einer weißen Fotoleinwand stehen. Nadine hat das ganze mit ihrer Kamera dann wesentlich besser eingefangen. Aber meistens ist es in real ja schöner.)
Nach diesen zwei schönen Begegnungen traten wir den Rückweg zum Half Dome Village an, der etwas schwieriger war, weil wir persönlich es bergab schwieriger fanden, die richtigen Steine zu gehen, großen Pfützen auszuweichen und uns mittlerweile auch schon mehr Leute entgegenkamen, oft auch Gruppen. Aber darauf hatten wir uns auf einem Sonntag ja eingestellt.
Angekommen zogen wir uns um, weil mittlerweile doch die Sonne knallte und tauschten die Pullover gegen kurzen Rock und Top aus, gingen in die Hütte mit dem Wlan, um unserer Oma viel Spaß bei der Feier zum 70. Geburtstag zu wünschen und luden unsere Handys an den Steckdosen auf. Dann aßen wir eine leckere Pizza, tranken kühle, erfrischende Cola mit Eiswürfeln und machten ein paar Fotos bei dem schönen kleinen, aber feinen Restaurant. Gestärkt und frisch gemacht ging es dann wieder los, diesmal zu den Lower Yosemite Falls. Viele Ziele waren zu der Zeit auch gesperrt oder nur mit dem Auto erreichbar, wie auch der große Glacier Point. Das war natürlich schade, aber kann man dann auch nicht ändern.
Wir nahmen mal wieder den Shuttle Bus, stiegen aus und nahmen einfach den erstbesten Weg. Zurück kommt man ja immer, irgendwie. Trotz der Mittageshitze ging es echt einigermaßen. Wir liefen immer weiter über verschiedene Wegereckten unsere Hälse zu den atemberaubenden Wasserfällen, deren rauschen man schon vom Weiten hören, als würde es gerade donnern. Bei den Wasserfällen (und auch sonst) machten wir natürlich etliche Fotos und Videos und es war wirklich krass, wie nass man von der Gischt des Wasserfalls nass wurde. Ich brachte meinen Schoko Kuchen in Sicherheit, während Nadine versuchte, blind etwas zu fotografieren, aber bei den Wasser Massen keine Chance. Ich stellte mich also auf die Brücke und sah den chinesischen Touristen zu, die dem Wasser strotzen und ihre Hände in Peace Zeichen in die Höhe reckten, während der Fotograf ebenso nass wurde.
Mein Kuchen war zum Glück noch essbar und ich verputze ihn lieber schnell. Wir liefen weiter, kamen an weiteren Baumstämmen, Flüssen und Ufern und Brücken vorbei. An mehreren Punkten hielten wir inne, machten Fotos von uns und der Natur oder den Wegen vor uns.
Am späten Nachmittag nahmen wir wieder den Shuttle Bus und stiegen bei der Sentinal Bridge aus. Hier sah alles nochmal ganz anders aus, mehr wie ein weites Tal. Wir liefen über die schier endlos weite Fläche, streiften durch das Gras und bestaunten die Frösche in dem Teich mitten im Grünen. Der Wasserfall klang auch hier noch wie ein Donnergrollen und ich lief zur Brücke, um den Ausblick zu genießen. Gleichzeitig las ich auch die vielen informativen Tafeln und mochte mir gar nicht vorstellen, wie der Park bei Überschwemmung aussehen mochte. Nadine konnte ich erst einmal vergessen, weil sie am Ufer auf allen vieren hockte. Spiegelungen halt. Irgendwann war sie dann auch mal fertig und wir liefen über die Brücke, auf den hölzernen Weg entlang und genossen einfach die Aussicht, die Natur, die Menschen, die auf den Baumstämmen die Beine baumeln ließen.
Mit einem Blick auf die Uhr machten wir uns zurück auf den Weg zur Bushaltestelle und mussten da erst einmal eine ganze Weile warten. Der Bus kam nämlich nicht. Da hatten wir wohl eine ungünstige Zeit erwischt und die Sonne begann schon hinter den Wolken zu verschwinden. Wie gut, dass unser Rucksack immer so gut gepackt ist, also konnten wir schnell Rock gegen lange Hose und über das Top streiften wir die Pullover. Als der Bus dann kam, konnten wir uns schon denken, warum das so lange gedauert hatte: Er war voll bis auf den letzten cm. Aber was solls. Rein da, stehen und aushalten. Der Shuttle Bus schien ewig und drei Mal um die Welt zu fahren, bis wir endlich wieder am Half Dome Village ankamen. Wir sind zweimal an der Haltestelle vorbeigefahren, weil es zum einen keine Ansage gab und es zum anderen so voll war, dass wir nichts sehen konnten. Aber danach konnten wir den Weg wenigstens auswendig. Am Half Dome Village angekommen löste ich wie durch ein Wunder das Schloss Problem (fragt mich nicht wie! Nachdem wir am Mittag nochmal bei der Rezeption waren und danach ein Mitarbeiter und später noch ein anderer Mann mit Zahnarzt weißem Strahle lächeln auf seinem Go-Cart angefahren kam, um uns zu helfen, klappte es jetzt plötzlich.) Huch. Aber die Freude war groß und nachdem wir unsere Sachen verstaut und die Hütte verschlossen hatten, konnten wir zum Restaurant gehen und uns eine Pizza bestellen. Wieder Hawai natürlich. Weil es so frisch und dunkel (und voll!) war, saßen wir innen in der Bar vor dem Fernseher mit Sport Nachrichten und ließen gemütlich den Tag Revue passieren. So schön und die Pizza war lecker!
Danach setzten wir uns noch mit unseren Laptops in die Hütte und schrieben die Reiseberichte hier im Forum. Um 22 Uhr kam ein Mitarbeiter an, der bat, dass alle Leute die Hütte verließen, damit sie dicht machen konnten und wir gingen also zu unserem Zelt, packten die Koffer und danach setze ich mich noch etwas auf die Holz Stufen vor unserer Hütte. Mitten im dunklen Wald saß ich da und lauschte den Bäumen, den Tieren und atmete die frische Luft ein. Dann war es aber wirklich Zeit zum Schlafen gehen, denn morgen würde es schon wieder nach SF gehen und wir waren schon gespannt!