NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan läuft

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Nightwish80
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Re: NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan l

Beitrag von Nightwish80 »

floridaboy#62 hat geschrieben:
Federleicht hat geschrieben:
Kalli hat geschrieben:Hm, was kostet denn die Übernachtung in diesem Hotel?
Also wir haben für 4 Nächte beide zusammen 423 Euro bezahlt ;)
Das ist entschieden zuviel!

Ich habe über booking.com ein Zimmer in Queens im Juni, 162€ für 4 Übernachtungen im King Size Bett und eigenem Bad.
Zuerst hatte ich auch die Überlegung, direkt im Zentrum was zu buchen, aber wozu gibt es die Subway?

Gerade, weil alle ins Zentrum wollen, würde ich die Flucht in die Peripherie antreten.
Das ist wiederum Geschmacksache wo man übernachtet.
Welches Hotel ist das denn?
Mir kommt der Preis für Queens etwas zu günstig vor.
Gambadilegno
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NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan läuft

Beitrag von Gambadilegno »

floridaboy#62 hat geschrieben:
Federleicht hat geschrieben:
Kalli hat geschrieben:Hm, was kostet denn die Übernachtung in diesem Hotel?
Also wir haben für 4 Nächte beide zusammen 423 Euro bezahlt ;)
Das ist entschieden zuviel!
Hui - ein Experte!
Maleja
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Re: NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan l

Beitrag von Maleja »

Ich wohne mittlerweile auch lieber weiter draussen, am Times Square würde ich zum Beispiel nie wohnen wollen
Nightwish80
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Re: NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan l

Beitrag von Nightwish80 »

Wie gesagt ist alles Geschmacksache.
Ich würde es auch mal ausprobieren woanders zu übernachten. Aber ich mag die Gegend um den Broadway.
Yvonne_93
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Re: NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan l

Beitrag von Yvonne_93 »

Genau. Jeder wie er meint. :)
Vor fast 2 Jahren war das Hotel ja noch super und dieses Jahr eben Pech. Ich bezahle aber lieber mehr für eine tolle Lage und da hat jeder seine eigene Definition. :)
Nightwish80
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Re: NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan l

Beitrag von Nightwish80 »

Yvonne_93 hat geschrieben:Genau. Jeder wie er meint. :)
Vor fast 2 Jahren war das Hotel ja noch super und dieses Jahr eben Pech. Ich bezahle aber lieber mehr für eine tolle Lage und da hat jeder seine eigene Definition. :)
Seid ihr noch in New York?
Yvonne_93
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Re: NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan l

Beitrag von Yvonne_93 »

Nightwish80 hat geschrieben: Seid ihr noch in New York?
Nein, wir machen gerade Mittagspause im Yosemite National Park. :D
Nightwish80
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Re: NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan l

Beitrag von Nightwish80 »

Yvonne_93 hat geschrieben:
Nightwish80 hat geschrieben: Seid ihr noch in New York?
Nein, wir machen gerade Mittagspause im Yosemite National Park. :D
Ist toll dort oder?
Federleicht
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Re: NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan l

Beitrag von Federleicht »

Nightwish80 hat geschrieben: Ist toll dort oder?
Ja!

Es geht mit meinem Account (Nadine) weiter. :) Kommt drauf an, wer grad Internet hat.

Samstag, 14.04.2018 Boston (Oder auch nicht)
Heute standen wir um 4:30 Uhr auf und fuhren zum convention Center. Dort warteten schon seeehr viele Leute auf die anderen Busse nach Washington oder Philadelphia, aber auch für den Megabus nach Boston waren schon einige Leute da. Wir aßen noch etwas Baguette und Banane, schminken uns und dann kam auch schon der Bus! Wie auch schon bei unserer letzten Megabus Fahrt hatten wir wieder die Sitzplätze ganz oben mit panorama Blick gebucht und freuten uns schon auf die Fahrt! Und natürlich auf Boston. Das Nackenkissen hatte Nadine zwar am Londoner Flughafen liegen gelassen, aber ansonsten waren wir mit snacks und trinken gut für die ca. 4 Stunden lange Fahrt ausgestattet.

Leider wurde das nicht zum Problem, sondern die Fahrt selbst! Die Straße hatte so viele Schlaglöcher und unebenheiten, machnmal fühlte es sich an, als würde man abheben. Es war echt die Hölle. Irgendwann gingen wir an die Minuten zu zählen bis dieser Bus endlich stoppte und im Kopf sagten wir uns nur:" tief durchatmen". Natürlich hätten wir für die Fahrt auch Reisekaugummi dabei gehabt. Wenn Pläne funktionieren würden und mein ach so organisiertes ich das nicht im hotel vergessen hätte. Gegen Mittag kamen wir endlich in Boston an der South Station an und ich hätte beim aussteigen am liebsten den Boden geküsst. Aber dann hätte ich mich übergeben müssen und das konnte ich Nadine nicht antun. Ich schleppte mich auf die nächste Bank, trank Wasser und jammerte über diese rumpelige Fahrt mit Nadine, der es nicht besser ging.

Nehmen wir den Schock gleich mal vorweg und fassen die nächsten 6 Stunden zusammen: wir haben nichts von Boston gesehen. Kein Scherz. Draußen war es 6 Grad mit stark kaltem Wind und wir schafften es zu Starbucks und primark und einem Restaurant an der Ecke zum State House, dessen übersalzene Pommes wir kaum runter brachten. Was hatten wir für diesen ach so schönen Tag für eine Route geplant! All die Sehenswürdigkeiten rausgesucht, die Wege recherchiert, geguckt das alles zeitlich an einem Tag passt. Und vor Ort schleppten wir uns zwischen Toilette, Bäckerei und Apotheke hin und her. Nadine behielt kein Essen bei sich, ihr war heiß und immer noch übel. Sie war sogar so verzweifelt, mir vorzuschlagen, in Boston zu übernachten und am nächsten nach NY zu fliegen. Das muss man sich mal vorstellen. Ausgerechnet Nadine schlägt vor Geld auszugeben und zu fliegen, weil es ihr so schlecht ging und sie Angst vor der Busfahrt hatte. Mir ging es nach den ersten 2/3 Stunden schon besser und ich vertrug sogar in langsamen Bissen einen Crepe mit Erdbeeren. Aber Nadine kam aus ihrem Alptraum nicht raus.

Für die Rückfahrt deckten wir uns mit Tabletten gegen Reiseübelkeit, Baguette und Wasser ein und boten im Bus anderen Leuten unsere bereits gekauften Panorama Sitze an. Das Pärchen freute sich riesig und wir setzen uns nach unten, weil wir dachten, dass man diese ganzen Unebenheiten etc. vielleicht unten weniger spürt. Die Tabletten gepaart mit den neuen Sitzplätzen führte dazu, dass die ersten zwei Stunden etwas besser waren. Der Rest der Fahrt war genauso schlimm wie der Hinweg. Mit Übelkeit und gut durchgeschüttelt schleppten wir uns also zur U Bahn, fuhren zurück zum Columbus Circle und schafften es in der Dunkelheit zurück zum Hotel und ins Bett. Es war ca. halb elf und der Tag hatte uns physisch wie psychisch sehr mitgenommen, aber trotzdem fanden wir nicht den ersehnten Schlaf.

Auch am nächsten Tag schlug die Erkenntnis, das ich wirklich nicht 1 Foto gemacht und nichts von dem Geplanten, wirklich nichts von Boston selbst gesehen hatte, zu und trübte schon den Morgen. Nadine ist auch jetzt, ca. 1 Woche später, immer noch sehr traurig darüber, weil auch Sie sich doch so auf Boston gefreut hatte.

Also gibt es hier jetzt auch tatsächlich kein Foto aus Boston.
Federleicht
New York Fan
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Re: NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan l

Beitrag von Federleicht »

Sonntag, 15.04.2018
Auch für den Tag gibts weder weder schönes noch interessantes aus New York zu berichten. Der Morgen startete geschwächt vom Vortag und wir strichen unseren eigentlichen Tagesplan, nach Brooklyn zu fahren, weil wir bereits auf dem Weg zu Starbucks vom Wetter durchgepeitscht wurden. Der Regen hielt sich in Grenzen, aber der Wind fegte so durch die Straßen, dass ich das ein oder andere Mal mein Gleichgewicht verlor. Man musste regelrecht anlaufen gegen den Wind und die Schlange in Starbucks reichte bis auf die Straße, jeder wollte nur irgendwie ins Warme kommen. Nach dem kurzen Weg (Vom Hotel zum Starbucks am Columbus Circle sind es ca. 10 Minuten) hatten wir schon Ohrenschmerzen und jeder verkroch sich ins warme Innere. Es war wirklich die Hölle los und die Mitarbeiter gaben ihr Bestes, der Menge Herr zu werden. Beim Verlassen fühlte es sich erst so an, als sei die Tür verschlossen, weil sie beim ersten Drücken einfach nicht aufging. Die Tür bewegte sich null und das nur deshalb, weil der Wind dagegen drückte. Also noch mehr Kraft aufwenden und dann ging mit etwas Stemmen auch die Tür auf. So schnell sind wir bestimmt noch nie zurück ins Hotel geeilt. Dort frühstückten wir erst einmal in aller Ruhe mit unseren geliebten Bantam Bagels, gut verdaulichen Bananen und Wasser. Nadine brachte noch nicht wirklich etwas runter und wir bekamen direkt eine E Mail von FlyNyon.
Vielleicht hat es jemand mal hier gelesen gehabt, wir hatten den Weihnachtsrabatt genutzt und Helikopter Flüge mit offenen Türen gebucht! Das war damals ein Riesen Schritt für uns. Psychisch (Raus aus der Komfort Zone, Helikopter fliegen ist ja auch nicht ohne und nichts alltägliches udn haben wir noch nie gemacht) und auch finanziell (ohne den Rabatt hätten wir das nie gebucht). Nach dem Absturz mit den 5 Toten hatten wir schon so unsere Zweifel, aber oft passieren nicht zwei Unfälle hintereinander und wir wollten erst einmal abwarten. Für 16 Uhr war der Helikopter Flug angesetzt, aber die E Mail warnte uns vor, dass es sein könnte, dass der Flug nicht stattfindet. Ganz einfach aus Sicherheitsgründen wegen des Wetters.
Bis 12 Uhr wollte FlyNyon uns Bescheid geben, was mitt unserem Flug sein würde und so verbrachten wir den Vormittag im Hotelzimmer, schauten fernsehen, aßen was ging und warteten auf die Mail. Entweder mussten wir uns gegen 12/13 Uhr auf den Weg machen nach New Jersey oder eben nicht.
Um 12:30 Uhr kam dann die offizielle Bestätigung: Der Flug war gecancelt! Tja. Das wars dann mit unserem Sonntagsplan und dem Helikopterflug. (Auch wenn es eh nicht sicher gewesen wäre, ob Nadine den hätte mitmachen können in ihrem Zustand. So war die Absage wenigstens nicht "unsere Schuld".)
Was also machen? Nadine ging es kaum besser, der Wind pfiff durch die Fenster und wir überlegten, was wir machen könnten. Ich schlug vor, mal Nudeln auszuprobieren. Nadine vermisste deutsches Essen und etwas weniger fettiges und würziges Essen. Nach kurzer Suche fand ich online ein Restaurant mit Spaghetti mit Fleischbällchen am Times Square. Das klang doch super!
Also aufgerafft und los. Das Restaurant hieß Pasta Love und weil es etwas versteckt zwischen den vielen kleinen Geschäften lag, liefen wir bestimmt 1 Stunde hin und her, bis endlich der Groschen fiel und wir es fanden. Ich hatte gar nicht so richtig geguckt, was das für ein Restaurant war, aber hui, das war ein feines Ding. (Die Nudeln kosteten auch 20 Dollar. Puh.) Der Kellner zog uns den Stuhl ran und nahm unsere Jacken, die wir ausgezogen und hinter uns gelegt hatten, um sie sauber über die Stuhllehne zu hängen. Huihui. Und wir saßen da in unseren Pullovern, Nadine übel und heiß und lächelten die ungewohnte Situation weg.
Zum Glück war der Kellner nett, das Restaurant war okay (echt dunkel!), witzig war es beim Warten: Die Spaghetti brauchten wirklich ewig, Nadine nippte am Wasser und dann fragte der Kellner, ob wir nicht Brot wollten. Wir verneinten das erst (bloß nichts zusätzliches. Ich meine, 20 Dollar für die Nudeln...) und mit einem Schmunzeln beugte er sich dann zu uns runter, um zu sagen: "Its free. Do you understand?" Äh ja. Da hat uns wohl jemand durchschaut und wir nahmen dann natürlich doch das Brot an.
Die Spaghetti waren sehr lecker! (Kann das Restaurant also trotzdem empfehlen :) ), aber Nadine zurück zum Hotel zu bringen, war nicht angenehm. Ich war ganz einfach überfordert, weil ich es nicht gewohnt bin, dass es Nadine so schlecht geht. Sie zitterte, war kreidebleich, übel, schwindelig und auch die ach so gewohnten Nudeln ohne Schnickschnack, Fett oder viele Gewürze brachten keine Veränderung. Ich ließ mir den Rest einpacken (20 Dollar sollten ja ganz aufgegessen werden und sie waren lecker! :lol: ) Im Zimmer setze ich mich also hin und fing an zu recherchieren. Meine eigene Übelkeit hielt sich in Grenzen, aber ich war selbst nicht richtig fit und mit Nadine war ja nichts anzufangen. Ich fragte mich, was dieser ganze Traumurlaub für einen Sinn hatte, wenn wir nichts machen, nichts sehen konnten. Vor allem nichts genießen. Dann bezahlt man Geld für Verpflegung und Hotel, nur um in New York krank im Bett zu liegen. In unserem letzten Urlaub waren wir nach dem Flug erkältet gewesen, aber das war nach ein paar Tagen wider weg und da wussten wir ja auch, was wir dagegen machen konnten/mussten! Hier war ich einfach ratlos und recherchierte, was es für Möglichkeiten gab, den Urlaub abzubrechen. Aber nichts passte so richtig. Nachtflug ging nicht, überhaupt so schnell einen Flug nach Deutschland zu finden war nicht einfach und dann würde der ja auch noch mal einiges kosten. Ich gab irgendwann entnervt auf, war aber noch nicht richtig vorreudig auf den nächsten Tag. Am folgenden Tag sollten wir morgens nach Los Angeles fliegen und ich hatte keine Ahnung, wie wir das schaffen sollten. Wie Nadine 6 Stunden Flug schaffen sollte, wenn sie doch nicht zu Kräften kam.
Die Nacht zu Montag war eine einzige Katastrophe. Mir ging es fürchterlich (denke mal durch die Sorgen um die Situation und so gut gegessen hatte ich an dem Tag auch nicht) und ich verbrachte eine schlaflose Nacht auf dem Boden. Das kam aber auch dadurch, dass der Wind so heulte. Er pfiff durch die Fenster, dass es mir ein absolutes Rätsel war, wie Nadine dabei ein Auge zu machen konnte. Er ließ auch die Tür so klappern, dass ich irgendwann das Basteln anfing und einen Schal zwischen die Tür und den Rahmen stopfte, damit das Geräusch etwas abgedämmt wurde.
Ab 2 Uhr nachts gesellte Nadine sich zu mir auf den Boden und so saßen wir da. Beide völlig fertig, körperlich und mit den Nerven, an Schlaf war bei unserer Verfassung/Empflichlichkeit und dem Lärm durch den Wind und Regen nicht zu denken. Die Symptome der letzten paar Tage kamen diesmal zuerst zu mir und zusätzlich machten wir uns um den Flug am Morgen Sorgen. Bei dem Wind graute es uns davor und wir aktualisierten öfters den Flugstatus und die Wettervorhersage.
Im Laufe der Nacht rasten meine Nerven immer weiter bergab, ich konnte einfach nicht mehr. Ich wollte nicht mehr. Das hatte unser großer Traumurlaub nach dem Studium werden sollen udn bis auf den Freitag war es ein einziger Alptraum gewesen. Ich wollte nicht, dass das in Los Angeles so weiter geht und das Riskio stand 50:50. Es könnte genauso weiter gehen, es könnte besser werden, aber wer weiß das schon? Dank der Zeitverschiebung riefen wir also um für uns 3 Uhr Nachts zuhause an udn telefonierten lange mit der Familie. Wir tauschten Ratschläge aus und überlegten, welche Möglichkeiten wir hatten. Eigentlich nur Zwei: Fliegen oder nicht fliegen.
Nach vielen Worten entschieden wir uns, dass wir es drauf ankommen lassen würden und das wir es mit Los Angeles versuchen wollten. Ein großer Faktor für unser Unwohlsein waren der Schlafmangel und das Hostel, was beides in LA besser werden könnte. Das Essen blieb ein Riskio, aber jetzt waren wir schon mal in den USA und der Weg dahin war so mühsam gewesen und wir hatten bis jetzt so viel Pech gehabt, da wollten wir noch nicht aufgeben. Wir legten es auch drauf an, ob unser Flieger mit United pünktlich abfliegen würde. Der Wind heulte nämlich die ganze Nacht durch.
Gegen 5 Uhr morgens schaute Nadine ein letzes Mal auf unseren Tagesplan und sagte dann, dass wir ja noch eine halbe Stunde länger schlafen könnten. Das hatten wir ja noch gar nicht und wenn wir uns um 5:30 Uhr auf den Weg zum Newark Airport machen würden, würden wir es da mit evtl. Verspätungen auch noch schaffen, pünktlich gegen 7 Uhr da zu sein. (Dr Flieger sollte um 9 Uhr starten.)
Entkräftigt machten wir beide nochmal die Augen zu und was passierte? Wir schliefen doch tatsächlich ein und wachten zack um 6 Uhr auf. Verschlafen und desorientiert. Das passte ja zum Rest des bisherigen Urlaubs. Aber es sollte noch schlimmer kommen. :lol:
Federleicht
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Re: NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan l

Beitrag von Federleicht »

Sonntag, 15.04.2018
Auch für den Tag gibts weder weder schönes noch interessantes aus New York zu berichten. Der Morgen startete geschwächt vom Vortag und wir strichen unseren eigentlichen Tagesplan, nach Brooklyn zu fahren, weil wir bereits auf dem Weg zu Starbucks vom Wetter durchgepeitscht wurden. Der Regen hielt sich in Grenzen, aber der Wind fegte so durch die Straßen, dass ich das ein oder andere Mal mein Gleichgewicht verlor. Man musste regelrecht anlaufen gegen den Wind und die Schlange in Starbucks reichte bis auf die Straße, jeder wollte nur irgendwie ins Warme kommen. Nach dem kurzen Weg (Vom Hotel zum Starbucks am Columbus Circle sind es ca. 10 Minuten) hatten wir schon Ohrenschmerzen und jeder verkroch sich ins warme Innere. Es war wirklich die Hölle los und die Mitarbeiter gaben ihr Bestes, der Menge Herr zu werden. Beim Verlassen fühlte es sich erst so an, als sei die Tür verschlossen, weil sie beim ersten Drücken einfach nicht aufging. Die Tür bewegte sich null und das nur deshalb, weil der Wind dagegen drückte. Also noch mehr Kraft aufwenden und dann ging mit etwas Stemmen auch die Tür auf. So schnell sind wir bestimmt noch nie zurück ins Hotel geeilt. Dort frühstückten wir erst einmal in aller Ruhe mit unseren geliebten Bantam Bagels, gut verdaulichen Bananen und Wasser. Nadine brachte noch nicht wirklich etwas runter und wir bekamen direkt eine E Mail von FlyNyon.
Vielleicht hat es jemand mal hier gelesen gehabt, wir hatten den Weihnachtsrabatt genutzt und Helikopter Flüge mit offenen Türen gebucht! Das war damals ein Riesen Schritt für uns. Psychisch (Raus aus der Komfort Zone, Helikopter fliegen ist ja auch nicht ohne und nichts alltägliches udn haben wir noch nie gemacht) und auch finanziell (ohne den Rabatt hätten wir das nie gebucht). Nach dem Absturz mit den 5 Toten hatten wir schon so unsere Zweifel, aber oft passieren nicht zwei Unfälle hintereinander und wir wollten erst einmal abwarten. Für 16 Uhr war der Helikopter Flug angesetzt, aber die E Mail warnte uns vor, dass es sein könnte, dass der Flug nicht stattfindet. Ganz einfach aus Sicherheitsgründen wegen des Wetters.
Bis 12 Uhr wollte FlyNyon uns Bescheid geben, was mitt unserem Flug sein würde und so verbrachten wir den Vormittag im Hotelzimmer, schauten fernsehen, aßen was ging und warteten auf die Mail. Entweder mussten wir uns gegen 12/13 Uhr auf den Weg machen nach New Jersey oder eben nicht.
Um 12:30 Uhr kam dann die offizielle Bestätigung: Der Flug war gecancelt! Tja. Das wars dann mit unserem Sonntagsplan und dem Helikopterflug. (Auch wenn es eh nicht sicher gewesen wäre, ob Nadine den hätte mitmachen können in ihrem Zustand. So war die Absage wenigstens nicht "unsere Schuld".)
Was also machen? Nadine ging es kaum besser, der Wind pfiff durch die Fenster und wir überlegten, was wir machen könnten. Ich schlug vor, mal Nudeln auszuprobieren. Nadine vermisste deutsches Essen und etwas weniger fettiges und würziges Essen. Nach kurzer Suche fand ich online ein Restaurant mit Spaghetti mit Fleischbällchen am Times Square. Das klang doch super!
Also aufgerafft und los. Das Restaurant hieß Pasta Love und weil es etwas versteckt zwischen den vielen kleinen Geschäften lag, liefen wir bestimmt 1 Stunde hin und her, bis endlich der Groschen fiel und wir es fanden. Ich hatte gar nicht so richtig geguckt, was das für ein Restaurant war, aber hui, das war ein feines Ding. (Die Nudeln kosteten auch 20 Dollar. Puh.) Der Kellner zog uns den Stuhl ran und nahm unsere Jacken, die wir ausgezogen und hinter uns gelegt hatten, um sie sauber über die Stuhllehne zu hängen. Huihui. Und wir saßen da in unseren Pullovern, Nadine übel und heiß und lächelten die ungewohnte Situation weg.
Zum Glück war der Kellner nett, das Restaurant war okay (echt dunkel!), witzig war es beim Warten: Die Spaghetti brauchten wirklich ewig, Nadine nippte am Wasser und dann fragte der Kellner, ob wir nicht Brot wollten. Wir verneinten das erst (bloß nichts zusätzliches. Ich meine, 20 Dollar für die Nudeln...) und mit einem Schmunzeln beugte er sich dann zu uns runter, um zu sagen: "Its free. Do you understand?" Äh ja. Da hat uns wohl jemand durchschaut und wir nahmen dann natürlich doch das Brot an.
Die Spaghetti waren sehr lecker! (Kann das Restaurant also trotzdem empfehlen :) ), aber Nadine zurück zum Hotel zu bringen, war nicht angenehm. Ich war ganz einfach überfordert, weil ich es nicht gewohnt bin, dass es Nadine so schlecht geht. Sie zitterte, war kreidebleich, übel, schwindelig und auch die ach so gewohnten Nudeln ohne Schnickschnack, Fett oder viele Gewürze brachten keine Veränderung. Ich ließ mir den Rest einpacken (20 Dollar sollten ja ganz aufgegessen werden und sie waren lecker! :lol: ) Im Zimmer setze ich mich also hin und fing an zu recherchieren. Meine eigene Übelkeit hielt sich in Grenzen, aber ich war selbst nicht richtig fit und mit Nadine war ja nichts anzufangen. Ich fragte mich, was dieser ganze Traumurlaub für einen Sinn hatte, wenn wir nichts machen, nichts sehen konnten. Vor allem nichts genießen. Dann bezahlt man Geld für Verpflegung und Hotel, nur um in New York krank im Bett zu liegen. In unserem letzten Urlaub waren wir nach dem Flug erkältet gewesen, aber das war nach ein paar Tagen wider weg und da wussten wir ja auch, was wir dagegen machen konnten/mussten! Hier war ich einfach ratlos und recherchierte, was es für Möglichkeiten gab, den Urlaub abzubrechen. Aber nichts passte so richtig. Nachtflug ging nicht, überhaupt so schnell einen Flug nach Deutschland zu finden war nicht einfach und dann würde der ja auch noch mal einiges kosten. Ich gab irgendwann entnervt auf, war aber noch nicht richtig vorreudig auf den nächsten Tag. Am folgenden Tag sollten wir morgens nach Los Angeles fliegen und ich hatte keine Ahnung, wie wir das schaffen sollten. Wie Nadine 6 Stunden Flug schaffen sollte, wenn sie doch nicht zu Kräften kam.
Die Nacht zu Montag war eine einzige Katastrophe. Mir ging es fürchterlich (denke mal durch die Sorgen um die Situation und so gut gegessen hatte ich an dem Tag auch nicht) und ich verbrachte eine schlaflose Nacht auf dem Boden. Das kam aber auch dadurch, dass der Wind so heulte. Er pfiff durch die Fenster, dass es mir ein absolutes Rätsel war, wie Nadine dabei ein Auge zu machen konnte. Er ließ auch die Tür so klappern, dass ich irgendwann das Basteln anfing und einen Schal zwischen die Tür und den Rahmen stopfte, damit das Geräusch etwas abgedämmt wurde.
Ab 2 Uhr nachts gesellte Nadine sich zu mir auf den Boden und so saßen wir da. Beide völlig fertig, körperlich und mit den Nerven, an Schlaf war bei unserer Verfassung/Empflichlichkeit und dem Lärm durch den Wind und Regen nicht zu denken. Die Symptome der letzten paar Tage kamen diesmal zuerst zu mir und zusätzlich machten wir uns um den Flug am Morgen Sorgen. Bei dem Wind graute es uns davor und wir aktualisierten öfters den Flugstatus und die Wettervorhersage.
Im Laufe der Nacht rasten meine Nerven immer weiter bergab, ich konnte einfach nicht mehr. Ich wollte nicht mehr. Das hatte unser großer Traumurlaub nach dem Studium werden sollen udn bis auf den Freitag war es ein einziger Alptraum gewesen. Ich wollte nicht, dass das in Los Angeles so weiter geht und das Riskio stand 50:50. Es könnte genauso weiter gehen, es könnte besser werden, aber wer weiß das schon? Dank der Zeitverschiebung riefen wir also um für uns 3 Uhr Nachts zuhause an udn telefonierten lange mit der Familie. Wir tauschten Ratschläge aus und überlegten, welche Möglichkeiten wir hatten. Eigentlich nur Zwei: Fliegen oder nicht fliegen.
Nach vielen Worten entschieden wir uns, dass wir es drauf ankommen lassen würden und das wir es mit Los Angeles versuchen wollten. Ein großer Faktor für unser Unwohlsein waren der Schlafmangel und das Hostel, was beides in LA besser werden könnte. Das Essen blieb ein Riskio, aber jetzt waren wir schon mal in den USA und der Weg dahin war so mühsam gewesen und wir hatten bis jetzt so viel Pech gehabt, da wollten wir noch nicht aufgeben. Wir legten es auch drauf an, ob unser Flieger mit United pünktlich abfliegen würde. Der Wind heulte nämlich die ganze Nacht durch.
Gegen 5 Uhr morgens schaute Nadine ein letzes Mal auf unseren Tagesplan und sagte dann, dass wir ja noch eine halbe Stunde länger schlafen könnten. Das hatten wir ja noch gar nicht und wenn wir uns um 5:30 Uhr auf den Weg zum Newark Airport machen würden, würden wir es da mit evtl. Verspätungen auch noch schaffen, pünktlich gegen 7 Uhr da zu sein. (Dr Flieger sollte um 9 Uhr starten.)
Entkräftigt machten wir beide nochmal die Augen zu und was passierte? Wir schliefen doch tatsächlich ein und wachten zack um 6 Uhr auf. Verschlafen und desorientiert. Das passte ja zum Rest des bisherigen Urlaubs. Aber es sollte noch schlimmer kommen. :lol:
Maleja
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Registriert: 22.11.2012, 23:26

Re: NY, LA & SF 12.04. - 28.04.2018: Wenn nichts nach Plan l

Beitrag von Maleja »

Oh man das ist wirklich nicht schön zu lesen. Mir ging es diesmal ein wenig wie euch. Schlechtes Wetter und Magendarmkrämpfe liessen den nurlaub nicht schön sein. Aber kein Vergleich mit euch...warum nimmt euch das alles so mit? Ist das in Deutschland auch so?
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