RockNRoll & Sport - Tour

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Desperado
New York Lover
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Registriert: 20.11.2012, 00:44

RockNRoll & Sport - Tour

Beitrag von Desperado »

Hallo, wir sind seit gestern zurück. Möchte jetzt mal kurz unsere Eindrücke und Erlebnisse schildern. Eventuell sind die Schwerpunkte unserer Tour etwas anders als üblich, ggf. aber auch für andere interessant. Werde keine langen Berichte schreiben, sollte jemand mehr wissen wollen werde ich das hier aber anschliessend ergänzen.

Erstmal zu uns: wir waren 4 End-Vierziger, reine Männer Gruppe, die zusammen vor allem Sport und Musik auf dem Programm hatten, aber auch Sightseeing gemacht haben. Drei von uns waren schon mal in New York. Gereist sind wir eine Woche, beginnend am 17.3.18.

Unser Hotel: Hyatt House Chelsea, gebucht über priceline für 860€ pro DZ für eine Woche inkl. Frühstück. Top Hotel in super Lager mit sehr netten Angestellten und einer tollen Dachterasse mit super Blick aufs ESB.

Jetzt unsere Woche, ich berichte nicht über jede Kleinigkeit, sondern treffe eine Auswahl:

Samstag, Anreise:
eigentlich muss ich schon am Freitag mit dem Bericht beginnen, denn an dem Tag bekamen zwei von uns die Meldung von KLM, dass ihr Flug abgesagt sei. Einer von beiden hat direkt ein kostenneutrales Alternativ Angebot gebucht, was für ihn bedeutete, dass er statt um 11 um 6 Uhr in Bremen in den Flieger steigen musste und somit lange in Amsterdam warten musste, aber letztlich doch den ursprünglich gebuchten FLug AMS--JFK bekam. Der Andere hatte sich bis Freitag Abend Zeit gelassen und bekam online nur noch einen Flug ab Montag angeboten. Bei einem Alternativ Flug ab Samstag hätte er ca. 1500€ zuzahlen müssen. Nach langem Hin und Her hat er dann schliesslich Freitag Abend gegen 23 Uhr von KLM doch noch jemand ans Telefon bekommen und KLM hat für ihn einen Lufthansa Flug gebucht, was für ihn bedeutete, dass er statt gegen 17 Uhr um 20.30 in New York ankam.

Ich selbst bin mit einem Freund mit der Lufthansa von Bremen über München zum JFK geflogen. Wir hatten ein Meilenschnäppchen in der Business Class gebucht, was natürlich genial war. Überall konnten wir schnell an den Schlangen vorbei (auch vor der Sicherheits-Überprüfung) und Platz und Essen im Flieger waren super.

Die Immigration am Flughafen ging bei uns allen sehr schnell, das war in 15 Minuten durch, hatte bei unserem ersten Urlaub in NYC noch deutlich länger gedauert.

Eigentlich hatten wir für abends nichts geplant. Aufgrund der schnellen Immigration und vor allem dem Rückenwind bei Flug waren wir deutlich schneller angekommen, so dass wir noch nach Brooklyn zum Basketball Spiel der Nets gegen Dallas fahren konnten. Die Karten haben wir auf dem Schwarzmarkt kaufen können, für 20$. Um in die Halle zu kommen mussten wir die gleichen Sicherheits Überprüfungen durchlaufen wie am Flughafen. Die Terroranschläge der letzten Jahre haben Spuren hinterlassen.....ich selbst halte das für etwas fragwürdig, denn wenn Terroristen möglichst viele Menschen töten wollen stellen sie sich einfach in den Bereich vor der Überprüfung, denn da warten ja Hunderte. Aber das gehört hier ja eigentlich nicht hin.

Das Basketball Spiel war klasse, wobei ich mir von der Stimmung her mehr vorgestellt hatte. Für uns war es natürlich toll Dirk Nowitzki noch mal in Aktion zu sehen. Die Arena war nur etwa halb gefüllt, was natürlich für die Stimmung auch nicht so gut war.

Nach dem Spiel haben wir unseren bis dahin auch angekommenen vierten Kumpel eingesammelt und haben den Abend in zwei mittelprächtigen Pubs ausklingen lassen.

Sonntag
jetzt werden sicherlich einige mit dem Kopf schütteln, denn der Tag startete mit: Bundesliga gucken im Smithfileds Inn, direkt bei unserem Hotel um die Ecke. :) Ich wollte gerne das Spiel Köln gegen Leverkusen gucken, was irgendwie auch ein Erlebnis war, denn auf ca. 10 Fernsehern liefen die unterschiedlichsten europäischen Fussball Spiele. Der Laden war voll.

Anschließend fuhren wir zum One World. Das war klasse, wobei ich bei unserem ersten Besuch das ESB und Rockefeller besser fand. Kann gar nicht genau sagen warum.

Anschließend haben wir uns noch das Memorial angesehen, bischen Sightseeing am TQ und dann haben wir den Tag in der Hotelbar ausklingen lassen, denn der jetlag machte sich bemerkbar.

Montag
wir hatten eine Führung bei der UNO gebucht. Das war ein Higlight. Wir sind über die Grand Central Station dorthin gefahren (die musste ich unbedingt noch mal sehen) und bei der UNO kamen wir in alle wichtigen Räume rein: im Sicherheitsrat und der Vollversammlung zu sitzen war bewegend.
Für abends hatten wir ein Spiel der Nicks gegen Chicago gebucht. Es war interessant im Madison Square Garden zu sitzen, aber das Spiel war enttäuschend. Kaum Stimmung und die Spieler wirkten lustlos. Die Zuschauer spielten überwiegend auf ihren handys rum. Es wurde jeder HotDog fotografiert und irgendwo hin gepostet. Als die Cheerleader in Pausen dann T-Shirts in die Menge geschossen haben rastete das ganze Stadion total aus, es kam Stimmung auf....für uns als sportbegeisterte Menschen war das recht verstörend. Unterm Strich: es war schön mal den MSQ und das Drumherum zu sehen, die 80€ Eintritt haben sich allerdings nicht gelohnt.

Dienstag
wie gesagt: Musik stand auf unserem Programm. Deshalb sind wir in den Central Park gefahren, haben uns das Dakota Haus angesehen an dem John Lennon erschossen wurde und haben uns an dem Lennon Memorial aufgehalten, an dem ein Alt-Hippie Lennon Songs spielte. Er hat mir sogar einen Musikwunsch erfüllt.
Danach schlenderten wir noch durch den Park, auf dem Rückweg in die Stadt noch einen kurzen Abstecher im Apple Store und.....in den Trump Tower. Der ist so wie erwartet, mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Nur so viel: wir wollten ein T-Shirt kaufen: "Veterans for Trump" :) ging aber nicht, da das nur US Bürger dürfen. Ausserdem: das schlechteste Essen der Woche haben wir dort zu uns genommen.
Abend stand Eishockey auf dem Programm. Das hat richtig Spass gemacht. Die Islanders haben das Spiel gewonnen, auf dem Feld passierte nen Menge und auch die Stimmung war gut. Hat sich gelohnt. Tickets hatten wir vorher bestellt, haben im Gegensatz zu den Nicks Karten auch nur 1/4 gekostet.


Mittwoch
da schlechtes Wetter gemeldet war hatten wir uns überlegt zum Jersey Gardens zu fahren. Aber am Ticket Schalter hatte man uns gewarnt, dass wir aufgrund des Schneesturms evt. nicht zurück kommen würden. Das wollten wir nicht riskieren und haben das abgeblasen. Es schneite dann auch den ganzen Tag, zum Glück waren es keine Minustemperaturen, der Schneematsch war zwar fies, aber am nächsten Tag war alles weggetaut. Ausser bei uns auf der Dachterasse, da hätte man einen Schneemann bauen können. Das Shopping haben wir dann vor Ort immer mal wieder nebenbei erledigt. Ich muss sagen: von den Preisen her fand ich das total okay, für die Zukunft würde ich auch nicht einen Tag opfern um einen Outlet Store zu besuchen. Eingekauft haben wir dann vor allem in den Levis Stores, im Century 21, bei Macys bzw. generell rund um die 34th Strasse. Wenn man in den Läden auf Angebote achtet kann man schöne Schnäppchen machen.

Jetzt ein musikalisches Highligt: Bruce Springesteen spielt ja momentan 4-5 mal pro Woche an broadway, wir haben zwar keine Karten bekommen bzw. wollten 700$ nicht ausgeben, wir haben uns allerdings vor Beginn der Veranstaltung an den backstage Eingang gestellt und haben den Boss dort auch erlebt. Er hat dort Autogramme gegeben, ein paar Sätze gesprochen und wir waren ganz nah dran, denn es waren nur ca. 30 Fans vor Ort. Für uns als grosse Springsteen Fans ein Erlebnis. Wir haben schöne Fotos und Videos gemacht.

Anschließend sind wir in einen Burger Laden in dem in der unteren Etage fast jeden Abend live Musik gespielt wird. An dem Abend eine Johnny Cash Cover Band. Eigentlich nicht unbedingt meine Musik, aber die Band war Klasse. Das hat Spass gemacht.

Donnerstag
An dem Tag haben wir uns aufgeteilt: zwei sind nach Flushing gefahren und zwei nach downtown zum Indianer Museum. Ich war dort und muss sagen: das hat sich absolut nicht gelohnt. Danach haben wir uns einfach ein wenig treiben lassen, bischen eingekauft und abends ging es dann in einen total abgefahrenen Gothic Laden in Brooklyn. Schon allein die Anfahrt dahin war abenteuerlich. Wir sind durch Strassen gelaufen in denen Tony Soprano den ein oder anderen beseitigt haben könnte. War interessant jenseits der Glitzerwelt auch solche Viertel zu sehen. Den Club zu finden war gar nicht mal so leicht, denn der Name (Saint Vitus Bar) stand aussen nicht dran, der Laden war dann wirklich abgefahren: eine Mix aus Kneipe und "Kirche". Überall Kreuze (umgedreht) an der Wand und in einem Zwischenraum ein Riesen Kerzeständer wie man ihn aus Kirchen kennt in dem man kleine Teelichter reinstellen kann...Grablichter standen dann auch auf dem Tresen. Es waren allerdings sehr nette Leute in dem Laden, die Musik die vorm Konzert gespielt wurde war super und die ganze Atmosphäre war interessant. Die Band (The Vacant Lots) war allerdings totaler Murks, wir haben es aber nicht bereut dort gewesen zu sein. Denn das ganze Drumherum war mal was anderes.

Freitag
Auf dem Programm stand Ellis Island. War mega interessant. Wir sind mit der Fähre rüber, wobei wir auf Liberty Island nicht ausgestiegen sind, da wir uns mehr für Ellis Island interessierten. Das war auch richtig gut. Zum Glück haben wir uns die Audio Guides geholt. Die Führungen (auf deutsch) waren gut gemacht. Für mich war es besonders beeindruckend, da 1924 mein Großonkel über Ellis Island in die USA eingewandert ist. Seine Daten habe ich auch in einem PC gefunden.

Abends war dann wieder Musik angesagt: wieder in einem Club in Brooklyn (Knitting factory) gingen wir zu einem Konzert der "Last Bandoleros". Der Club und die Umgebung war super, die Band hat richtig tolle Stimmung gemacht. Hat sich gelohnt.

Den Abend haben wir dann auf unserer Dachterasse ausklingen lassen.

Samstag
hier gibts eigentlich nicht viel zu sagen. vormittags haben wir uns noch ein wenig in der näheren Umgebung des Hotels aufgehalten, noch ein paar Mitbringsel besorgt und einer von uns ist noch auf das ESB. Wettermässig war das klasse, ich selbst habe mich in einen der kleinen "Parks" mit einem Kaffe gesetzt und abschliessend die NY Atmosphäre genossen.
Bei den Rückflügen hat alles einwadfrei geklappt. Ein Tipp: wir sind mit der LIRR zum JFK gefahren. Das war im Gegensatz zur Hinfahrt mit der mit der subway mega entspannt und hat nur gute 15 Minuten gedauert, hat auch nur 5$ gekostet. Zzgl. 5§ für den Airtrain ab Jamaica.

Generell war das eine klasse Tour, mit anderen Schwerpunkten als bei unserem ersten NY Aufenthalt. An den ersten Tagen hatte ich noch so das Gefühl "dieses Mal wird es nicht so toll", das lag wohl daran, dass ich NY schon kannte und diese gewisse Überwältigung vom erstan Mal weniger war. Ausserdem ist mir 2013 nicht so aufgefallen wie dreckig und teilweise marode NY doch ist. Gerade in subway Bereichen sah es teilweise recht runtergekommen aus.

Aber untern Strich war diese Woche besser als unsere erste Tour. Das nächste Mal geht es mit Familie nach NY, da werden sicherlich noch mal ganz andere Schwerpunkte gesetzt.

Jetzt habe ich doch mehr geschrieben als ich eigentlich wollte, wobei ich viele kleinere Aktionen noch ausgelassen habe.

Sollte es Fragen zu den einzelnen Veranstaltungen geben: nur zu. :)
IscheNYC
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Registriert: 12.04.2005, 13:24
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Re: RockNRoll & Sport - Tour

Beitrag von IscheNYC »

hoert sich nach ner richtig genialen woche an. danke fuer's teilen!
saselie
New York Lover
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Re: RockNRoll & Sport - Tour

Beitrag von saselie »

Das klingt nach einer super Reise nach meinem Geschmack. Sport und Musik - super Kombi! :)
Marion
New York Experte
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Registriert: 12.12.2004, 16:00
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Re: RockNRoll & Sport - Tour

Beitrag von Marion »

Vielen Dank für deinen Bericht, das war mal ganz was anderes :) Ja, wenn man genau hinschaut, bröckelt die Mega City an manchen Stellen ganz schön vor sich hin ;)
Desperado
New York Lover
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Registriert: 20.11.2012, 00:44

Re: RockNRoll & Sport - Tour

Beitrag von Desperado »

saselie hat geschrieben:Das klingt nach einer super Reise nach meinem Geschmack. Sport und Musik - super Kombi! :)
Das mit der musik war zunächst etwas schwierig, denn es waren kaum konzerte von bekannten künstlern in der woche. Lediglich judas priest, beach boys und justin Timberlake. Alle drei nicht so nach unserem geschmack. Die drei Notlösungen haben sich aber allesamt gelohnt. Wenn man Lust auf Musik hat muss man in NY einfach mal auf Ankündigungen in Restaurants bzw. bars schauen. Irgendwo ist ja immer was los was passen könnte.

Noch ein Nachtrag: wir hatten mal überlegt ein Hotel in Brooklyn zu buchen, da sich der Stadtteil ja scheinbar zum Szene Treff entwickelt. Letztlich bin ich froh, dass wir in Manhattan gelandet sind, vor allem wegen dem geilen Blick auf die Stadt von unserer Dachterasse. Wir hatten eigentlich vor in eine rooftop bar zu gehen. Die ich ausgesucht hatte konnten wir von unserem Hotel aus sehen, wir waren auf unserem Dach allerdings höher als die. Daher haben wir uns das gespart.


Dreimal waren wir dann allerdings in Brooklyn unterwegs, auch jenseits o.g. Veranstaltungen. Das hat uns gut gefallen, man sieht da mehr von dem Amerika wie man es sich vorstellt.
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