Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

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nordlicht55
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Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

Beitrag von nordlicht55 »

So lange gewartet und schon sind wir wieder zu Hause.

Da wir unseren Sohn in Frankfurt besuchen wollten, verbrachten wir zwei Nächte im Hilton Garden Inn am Frankfurter AIrport. Das Hotel liegt natürlich ideal, wenn man nach NY fliegen möchte. Das Zimmer war klein, aber sauber, ebenso das Bad. Das Frühstück international und für jeden etwas dabei. Wir benutzten vor Abflug den Vorabend Check-Inn und wir waren unser Gepäck los. Die Bordkarte bekamen wir gleich ausgehändigt.

Am Montag, den 13.3. ging es pünktlich um 8.20 Uhr mit Singapore Airlines los. Die dazugebuchten Preferred Seats waren wirklich angenehm und der Aufpreis von 130 Euro pro Person hin- und zurück sind zu empfehlen. Essen war wirklich ok und das Unterhaltungsprogramm vielseitig. Das Personal an Bord aufmerksam und sehr freundlich.

Wir landeten pünktlich am JFK und begaben uns zur Immigration. Diesmal dauerte es länger als sonst. Wir standen, einschließlich Zoll ca. 1,5 Std. in der Schlange. Danach ging es zum Schalter vom Super Shuttle. Dort ging es flott und wir konnten bereits nach 10 Minuten einsteigen. Wir fuhren ca. 30 Minuten, da fiel dem Fahrer ein zu wenden, nochmals zum Airport zurück zu fahren und noch zwei Gäste mitzunehmen. Irgendwie war das ärgerlich. Aber es ließ sich auch nicht ändern. So waren wir ca. 2 Std. mit dem Shuttle unterwegs bis wir unser Hotel erreichten.

Das Q&A Residential liegt in der 70 Pine St., Downtown. Wer Art Deco liebt ist da sehr gut aufgehoben. Schon der Eingang und der Flur ist wunderschön.

https://de.wikipedia.org/wiki/70_Pine_Street

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Unser Zimmer hatte ca. 60 qm, modern eingerichtet, komplett ausgestattete Küche und ein sehr schönes großzügiges Badezimmer. Dazu war alles blitzsauber. Aussicht war auf das gegenüberliegende Bürogebäude, die Pine St. ist recht schmal. Aber das störte uns überhaupt nicht. Das Personal war sehr freundlich, hilfsbereit und ein großes Plus war der Generalmanager. Dieser stammte aus Deutschland und bei Fragen oder Problemen hätte er bestimmt gut helfen können.


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Nachdem wir uns eingerichtet hatten, marschierten wir los zum Batteriepark. Irgendwie ist das einer meiner Lieblingsorte geworden. Das Wetter war wunderschön, die Sonne schien, ca. 4 Grad, aber das war egal, wir waren in NY. Auf einer Bank in der Sonne sitzend, die Freiheitsstatue zum Greifen nah, war die Welt für uns in Ordnung. Hinter uns der Blick auf die Häuser von Downtown. Was will man mehr ? Richtig, etwas zum Essen.

Wir bummelten zum Fulton Market und kauften unser Frühstück ein. Der Markt ist gut sortiert, bietet auch einiges an Bio an und unsere Tasche war schnell gefüllt. Schinken, Käse, Eier, Marmelade, Saft und Brot. Ich habe allerdings noch nie für ein Stück Butter 5 Euro bezahlt. Das Salatbüffet war nicht schlecht und so setzten wir uns in eine Ecke und müffelten was die Salatbar hergab. Mit unserem Einkauf ging es ins Hotel zurück und irgendwie waren wir geschafft. Noch unter die Dusche und ich lag im Bett. Wir schauten noch fern, aber ich bin dabei eingeschlafen.

Am anderen Morgen wachte ich durch ein Geräusch auf. Das Geräusch konnte ich nicht einordnen. Es war wiederkehrend und machte mich neugierig. Es war 6 Uhr. Ja klasse, ich war fit und ausgeschlafen, mein Mann schlief noch. Ich hatte Kaffeedurst und so ging ich ins Bad um mich anzuziehen. Leise verließ ich das Zimmer, fuhr mit dem Fahrstuhl hinab und begab mich nach draußen. Jetzt wußte ich, was ich gehört hatte. Es waren Schneeschieber. Ich traute meinen Augen nicht. Es war sehr windig und absolut ungemütlich.

Im 3 Stock des Hotels befand sich ein kleiner Kaffeeraum. Dort konnte man sich kostenlos Kaffee, Tee, Kakao holen. Mit zwei großen Bechern in der Hand ging ich wieder aufs Zimmer. Inzwischen war mein Mann auch auf. In der großzügigen Sitzecke nahmen wir unser Frühstück ein und ich berichtete ihm was ich gesehen hatte.


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Wir wollten raus. Mit dicken Klamotten, Handschuhen, Schal und Mütze gingen wir los. Erst mal die Lage peilen.


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Ein Blizzard war im Anmarsch und schon nach wenigen Schritten wusste ich nicht mehr, wie ich mein Gesicht schützen sollte. Der Sturm trieb mir die kleinen Eiskristalle ins Gesicht und es stach wie tausend Nadeln. Einige Subway-Linien fuhren nur noch eingeschränkt, viele Läden waren geschlossen ebenso die Airports. Wir schauten uns die Tritnity Church von innen an, eine wirklich hübsche Kirche. Ich wollte sowieo ein wenig Shoppen, also liefen wir rüber zu Century 21, aber die hatten wegen des Wetters geschlossen. Mit Schal vor dem Gesicht und dem Blick nach unten marschierten wir Richtung Oculus. Dieser neue, futuristische
Bahnhof ist wirklich bemerkenswert. Der Sturm und Schnee nahm zu und wir waren froh in dem Gebäude zu sein.


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Die Architektur ist einzigartig und wir umrundeten die Gallerie und bewunderten das Licht, die weißen Streben und ließen erst mal alles auf uns wirken.
Unterirdisch ging es weiter zum Brookfield Place. Die Läden vom Oculus bis zum Brookfield Place hatten überwiegend wegen des Wetters geschlossen.

Im Wintergarten, in dem sich einige Restaurants befinden, nahmen wir Platz.


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Wir ließen es uns mit Cupcakes von Sprinkels, Kaffee und heißer Schokolade gut gehen. Draußen tobte der Schneesturm und vom Hudson war nichts zu sehen, geschweige denn von der gegenüberliegenden Uferseite.

Irgendwie war der Tag, bzw. Nachmittag gelaufen. Uns war einfach nur kalt.

Auf dem Weg zu unserem Hotel, kamen wir an einem großen Hotel vorbei. Davor befanden sich sechs Stufen, ca. 10 Meter breit. Auf den Stufen standen acht Männer und schaufelten Schnee. Ganz oben stand ein Mann und zeigte mit der Hand, hier müßt ihr noch und da müßt ihr noch schaufeln. Ich glaube, dieser fror am meisten, denn der musste nicht arbeiten. An Situationskomik mangelte es nicht. Zurück im Hotel, ließ ich mir Badewasser ein und legte mich in die Wanne zum Aufwärmen. Nachmittagsschläfchen hat auch was.

Das Geräusch kannte ich. Der Magen knurrte. An der Rezeption hatte ich zuvor nach einem guten italienischen Restaurant in der Nähe gefragt. Man empfahl uns http://www.harrysitalian.com/

Keine 4 Muniten vom Hotel enfernt nahmen wir in dem Lokal Platz.
Mein Mann bestellte Spaghetti mit Meatballs und ich eine Pizza. Dazu hatten wir Bier und Wein.
Der Service war schnell und sehr aufmerksam. Als das Essen kam, traf uns beinahe der Schlag. Wir schauten und an, schauten das Essen an und uns war klar, das schaffen wir nie.

Meine Pizza war ein Wagenrad. Super lecker, alles frisch und von sehr guter Qualität.


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Die Spaghetti meines Mannes waren ebenso köstlich. Tolle, fein abgestimmte Tomatensoße und dann die Meatballs. Wir dachten er bekommt, kleine Bällchen. Das waren Tennisbälle.


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Nach einer gewissen Zeit des Schwelgens, fingen wir an zu kämpfen und dann war Schluss. Es ging einfach nicht mehr. Schon beim Essen sahen wir, daß sehr viele Gäste eingepacktes Essen in Plastikschalen, ausgehändigt bekamen. Wir machten das ebenso. Gut die Hälfte nahmen wir anschließend mit.

Wer also gute Pizza oder Pasta essen möchte, zu zivilen Preisen (mit Wein und Bier und Tip ca. 50 Dollar) der ist da sehr gut beraten.

Sowas von vollgefressen gingen wir ins Hotel zurück. TV an und das Gequake brachte mich in den Zauberwald.

Fortsetzung folgt.
MaryS
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Re: Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

Beitrag von MaryS »

Sehr schöne Fotos und danke für den Bericht :daumen2:

Das Italienische Restaurat ist schon auf meiner Liste :)
Nightwish80
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Re: Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

Beitrag von Nightwish80 »

Na dann hast ja doch noch sehr gutes Essen gefunden ;-)

Mit welcher Kamera hast du die Fotos gemacht?
nordlicht55
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Re: Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

Beitrag von nordlicht55 »

ja das haben wir gefunden.

Mit dem Handy oder Kamera meine Mannes.
nordlicht55
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Re: Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

Beitrag von nordlicht55 »

Und weiter geht es.

Am Mittwochmorgen wachte ich etwas später auf. Es war sieben Uhr und ich war ausgeschlafen. Ich machte mich auf den Weg in den dritten Stock um Kaffee zu holen. Diesmal nahm ich die Kanne der auf dem Zimmer befindlichen Kaffeemaschine mit. Mit zwei Pappbecher Aufzug fahren ist nicht so toll. Wir genossen es im Zimmer zu frühstücken. Wir hatten alles was wir brauchten, saßen gemütlich am Tisch bei Kaffee, Ei, Marmelade, Saft, Schinken und Käse. Es war kein Aufwand das Geschirr in die Spülmaschine zu stellen und den Rest in den Kühlschrank. Wir planten in Ruhe unseren Tag. Mein Mann laß noch die bereitgestellte New York Times. Wie zu Hause, dachte ich.

Draußen war es kalt, aber die Sonne schien. Schon daheim hatte ich mir vorgenommen eine wasserdichte Regenjacke oder Mantel zu kaufen. Nicht wasserabweisend sondern wasserdicht sollte sie sein. Über die Oberschenkel gehend wäre noch besser. Mein Mann meinte, ich fahre doch nicht nach NY um eine Regenjacke zu kaufen. Er hatte keine Chance.

Die Öffis fuhren wieder, zwar eingeschränkt aber, sie fuhren. Unsere Haltestelle, Wallstreet, war direkt gegenüber vom Hotel. Mit der kommt man weit, auch bis zu einer Regenjacke. Das Ziel war der Store von Columbia. Wie wir da hin fuhren, weiß ich nicht mehr. Das macht immer mein Mann, ich trotte hinterher.

Im Store angekommen, erklärte ich meinen Wunsch und was ich von der Jacke erwarte. Der Verkäufer hörte aufmerksam zu und erklärte, er komme gleich wieder.

Er kam wieder und hielt in der Hand genau das was ich wollte. Einen wunderbaren Trenchcoat mit Kapuze in beige oder schwarz. Absolut wasserdicht und für mich perfekt. Ich brauche so ein Teil um mit meinem Hund auch bei Regen eine größere Runde laufen zu können ohne nass bis auf die Knochen zu sein. Besonders die Oberschenkel sind bei kurzen Regenjacken immer nass.

Als ich den Preis sah, fiel ich beinahe auf den Rücken. 350 Dollar sollte das Teil kosten. Das war eindeutig zu viel. Wo war mein Mann? Der sah sich im Laden um und probierte gerade eine Regenjacke. Aha, wegen einer Regenjacke nach NY, dachte ich nur.

Ich wandte mich daraufhin dem Verkäufer zu und sagte ich brauche den besten Deal, den er mir anbieten kann. Mein Mann würde auch eine Jacke mitnehmen. Der Gute grinste daraufhin, rechnete und rechnete um mir dann zu sagen: für ihren Raincoat 105 Dollar und für ihren Mann statt 180 Dollar 95 Dollar. Zusätzlich berechne ich ihnen keine Tax und gebe noch einen Gutschein von 20 Dollar obendrauf.

So schnell waren noch keine Jacken eingetütet und bezahlt.

Da wir in Chelsea waren, befanden wir uns ganz in den Nähe vom Chelsea Market. Wir liefen durch den Markt, ich kaufte an der Filling Station Olivenöl, nachdem ich etliche Sorten probiert hatte, bei Nutbox nahm ich noch eine große Tüte Erdnüsse mit Wasabi mit.
Ganz hinten saßen wir dann bei Sarabeth’s tranken Kaffee und aßen leckere Apfeltörtchen dazu.

Draußen lag Schnee und es war sehr unangenehm die Straße zu wechseln. Die Schneepflüge arbeiteten und so manche Autos waren eingeschoben und zugeschneit. Die Wälle an den Gehwegen hatten ca. 80 cm Höhe erreicht und boten wenige Lücken.

Mein Mann meinte, man könnte ja, da wir in der Nähe waren zum Seaport laufen. Was für eine absurde Idee. Es war saukalt, windig und was soll man bei so einem Wetter am Seaport. Also lief ich tapfer hinterher um dann irgendwann bei der Intripid anzukommen. Ein Königreich für eine Toilette !!!

Also rein ins Museum. Dort wurden wir regelrecht bedrängt ein Ticket zu kaufen. Ich sagte dann, ich muss erst mal zu den Restrooms, dann komme ich wieder. Gesagt getan, raus zu den Toiletten, und hinten rum wieder zurück durch den Souvenirladen. Ich glaube, die Ticketverkäuferin denkt, ich sitze immer noch da draußen. Auf jeden Fall sah sie mich nicht zurückkommen. Ich war meine Sorgen los.
In einer Straße war eine Polizeistation. Die am Rand parkenden Autos waren zu.

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Beim Fotografieren habe ich auch noch die Hülle meines Handys verloren. Naja, mit Schwund muss man rechnen. In der Stadt wurde fleißig geschaufelt, gepickelt und der Schnee mit LKW`s aus der Stadt gefahren. Mir war das recht.

Über den Times Square, der unwahrscheinlich voll von Touristen war, bummelten wir weiter, um dann in eine Subway zu steigen, die uns in die Wallstreet brachte.

Im Hotel machte ich uns die Reste vom Italiener warm. Sie schmeckten ausgezeichnet. Pizza in den Backofen und Pasta mit Meatballs in den Mikro. Wir waren pappsatt.

Nachdem wir ein wenig relaxt haben, gingen wir abends ins http://www.fidi.stoutnyc.com/

Auch ganz in der Nähe des Hotels. Dort ließen wir uns noch Guinness schmecken, sahen den Leutchen zu und ließen den Tag ausklingen. Wer gemütlich einen Absacker trinken möchte, kann da gut hingehen. Downtown ist schön !!!

Fortsetzung folgt.
saselie
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Re: Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

Beitrag von saselie »

Wie schön, ein neuer Reisebericht :)
Downtown in einem Hotel zu sein ist sicher auch mal toll - es liest sich zumindest wirklich gut!
Marko
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Re: Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

Beitrag von Marko »

Toller Bericht und tolle Bilder.
Danke dafür!
nordlicht55
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Re: Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

Beitrag von nordlicht55 »

freut mich, wenn Euch der Bericht gefällt. Und ja, Downtown ist sehr interessant, bietet viel zu sehen und man ist sehr schnell zu Fuß von A nach B. Da dies mein 4. Aufenthalt in NY war, wollte ich nicht unbedingt nach Midtown. Die vielen Menschen und das ganze Blink Blink ist mir zu viel.
nordlicht55
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Re: Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

Beitrag von nordlicht55 »

Der Donnerstag sollte sehr schön werden. Sonne und klar. Da bot sich das One World Trade Center an.

Ich hatte am Abend zuvor im Hotel am Business Center, reserviert. Mit dem Rabatt von Century 21 ließ sich auch noch etwas sparen: https://oneworldobservatory.com/c21/

Von unserem Hotel aus nur einen kurzen Weg und wir waren dort. Die Sonne schien aber es war immer noch kalt. Der Wind hatte abgenommen und es war erträglich. Die Schlange vor dem OWT hielt sich in Grenzen. Durch die Sicherheitskontrolle ging es auch sehr schnell. Vergangenen März feierte ich dort oben mit meinem Enkel Geburtstag. Mein Mann war zum ersten Mal oben und einfach geflasht von dieser tollen Aussicht. Wir verbrachten lange dort, tranken auch Kaffee und genossen den Blick. Wir waren um 11 Uhr vormittags oben und die Besucheranzahl hielt sich in Grenzen. Ich habe mir einen sauberen Kaffeepappbecher geben lassen, der steht nun auf meinem Schreibtisch mit Stiften drin. So kommt man umsonst an ein Erinnerungsstück.

Wer da noch nicht oben war, sollte es unbedingt tun. Es ist einfach nur toll.

Wieder unten angekommen, setzten wir uns in die Subway und fuhren nach Brooklyn.
Diese Runde sollte es werden:


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Ich glaube wir sind in der Clark St. ausgestiegen, weiß es aber nicht mehr genau. Dann Richtung Icecream Factory und den Brooklyn Bridge Park lang. Die Aussicht auf die Skyline war einfach wunderschön.

Unser Ziel war Brooklyn Hights. Wir liefen am Wasser lang und es nahm kein Ende. Dazu noch kalt und zugig. Wegen einer Baustelle mussten wir ewig laufen um die Hauptstraße zu überqueren. Endlich gelang es uns und wir fanden auch die Willow St. Absolut reizende Gegend, nette Häuser mit hübschen Haustüren und kleinen Vorgärten. Wir bummelten dort entlang und sahen einen ganz anderen Teil New Yorks der nicht minder schön war.

Wir bummelten nach Norden um uns Janes Carussell anzusehen. Dort fand gerade ein Kindergeburtstag statt und die Kleinen waren tüchtig am feiern. Zurück durch Dumbo kehrten wir bei Grimaldis ein.

Wie war Grimaldis? Sicherlich eine Kultpizzeria. Vorher war das Gebäude eine Bank. Es war nicht voll aber Laufkundschaft gab es zu Hauf. Wir nahmen Platz und ich staunte über den schlechten Zustand der Sitzbänke. Zerschlissener Lederbezug, etwas klebrig, die Sitzbank mehr als schräg. Die Tür stand offen und dementsprechend zog es wie Hechtsuppe. In Kürze hatte ich eiskalte Füße. Die Pizza war nicht schlecht aber auch nicht der Kracher. Längen entfernt von Harrys Italia in Downtown. Aber gut, wir waren satt. Dennoch hatte ich dann genug von Pizza in NY.

Zur Wallstreet unserer Haltestelle waren es nur 2 oder 3 Stationen und so kamen wir schnell im Hotel an.

Irgendwie hatte mein Mann diese Wahnsinns Idee in NY deutsches Bier trinken zu wollen. Ich weiß nicht was ihn da geritten hat. Wieder raus und rein in die Subway. Wir fuhren in die 7 Rivington St zu Loreley.
Ich habe beinahe die Krämpfe bekommen, als wir dort im Dunkeln herumirrten um dieses Lokal zu finden. Dann waren wir da. Zugig, klein mit zig verschiedenen deutschen Biersorten. 1 Bier getrunken und ab zurück. http://www.loreleynyc.com/
Wer es mag, bitte, wir waren enttäuscht. Die lange Fahrt hat sich nicht gelohnt. Aber jetzt wissen wir Bescheid. Ich bin ins Bett gefallen und habe nichts mehr bemerkt, auch keinen TV.
nordlicht55
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Re: Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

Beitrag von nordlicht55 »

Der Freitag sollte es in sich haben. St. Patricks Day und die Stadt steht Kopf.

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Columbus Circle. Dort spazierten wir erst mal durch den Central Park. Es lag noch Schnee und wir genossen die Ruhe, die aber bald vorbei sein sollte. An der 57th Street Ecke Fifth Ave. tobt der Bär.

Überall standen Menschenmengen und warteten auf die Parade. Mein Mann kaufte sich noch einen grünen Schal und steckte mir zwei irische Fahnen an die Mütze. In der Sonne war es auszuhalten und die Parade kam. Wir standen ca. 2 Std. und sahen uns das fröhliche Treiben an. Dann waren die Füße kalt und die Sonne verschwand hinter einem der hohen Gebäude. Ich wollte auch verschwinden.

So bahnten wir uns einen Weg durch die Menschenmassen um letztendlich bei Uniqlo in der Fifth einzutreten. Warum? Draußen standen Promoter und drückten mir eine Rose und einen Gutschein für ein Shirt in Höhe von 5 Dollar in die Hand. Wir gingen rein, aber das Shirt war nix, zwei Mal waschen und dann Auto polieren. Der Gutschein wurde vernichtet. Aber im innen befindlichen Starbucks wärmten wir uns mit Kaffee und heißer Schokolade auf.

Irgendwann kamen wir auch an einem Whole Food vorbei. Wir gingen da rein und es war rappelvoll. Meinem Mann behagte es nicht Salat und Fleisch aus einer Pappschachtel zu essen. Dafür gab es dann ein Sandwich und das war lecker. In der Fleischabteilung kaufte ich zwei ordentliche Steaks und nahm noch frischen gemischten Salat mit. Salz und Pfeffer in kleinen Portionstütchen lagen auch aus.

Weiter ging es dann Richtung Süden und ich bat meinen Mann einen Abstecher zu Macys zu machen.

Das hatte sich gelohnt und ich erwarb bei Hilfiger zwei schöne Jeans zu je 36 Dollar und einen hübschen Pullover für 29 Dollar. Keine Ahnung was für ein Sale war, der Rabatt wurde immer höher.

Wir hatten uns im Laden getrennt, denn mein Mann macht mich madig wenn ich shoppe. Geduld ist nicht seine Stärke. Außerdem besorgte ich mir noch Regenbooties die ich hier beim Hundespaziergang gut gebrauchen kann.

Mein Mann läuft bestimmt in der Stadt herum dachte ich. Wir wollten uns zwei Stunden später vor dem Eingang wieder treffen. Ich war zuerst dort. Nach einer Weile kam mein Mann dazu, in der Hand eine riesengroße Tüte, voll mit Hosen , Hemden und Pullovern.

Gut, das ich nicht dabei war, wir hätten unendliche Diskussionen gehabt. Ich warf einen Blick in die Tüte und sah die Farben und Muster, damit kann er jetzt im Zirkus auftreten. Einzeln sind die Sachen hübsch, aber in der Kombination unerträglich.

Mit unseren eingekauften Klamotten und Steaks ging es zum Hotel zurück.

Erst mal relaxen, bischen auf dem Bett lümmeln und dann ging es in die Küche. Ich briet die Steaks von beiden Seiten kurz an und stellte die Pfanne in den vorgeheizten Backofen. Der bunte Salat kam in eine Schüssel. Während ich duschte, garte das Fleisch und mein Mann deckte den Tisch. Das dauerte alles in allem zehn Minuten. Ich kann nur sagen, das Fleisch war ausgezeichnet, zart, saftig und der Salat passte sehr gut dazu. Für das Fleisch hatte ich 18 Dollar gezahlt. Salat weiß ich nicht mehr. Alles in die Spülmaschine und fertig.

Wir schauten uns noch die Nachrichten im TV an und dann zogen wir wieder los.

Fussläufig ein paar Minuten entfernt suchten wir diesen Pub auf:

http://www.oharaspubnyc.com/

Beim Eintreten empfing uns ohrenbetäubender Lärm von Stimmen und Musik. Es war proppevoll. Umfallen konnte keiner. Die Stimmung war unglaublich. Menschen aus aller Herren Länder müssen dort drin gewesen sein. Wir unterhielten uns mit Iren, Australiern und Neuseeländern. Der Umsatz an diesem Abend war gewaltig. Die Jungs hinter der Theke spitzenmäßig drauf, das Publikum ebenso. Wir mitten drin an der Theke und fühlten uns sauwohl. Wir sahen bildhübsche Mädels und echt sehr gut aussehende Jungs. Irgendwann machten wir uns auf den Weg Richtung Heiabett. Manche riefen uns Happy Paddy entgegen. Mein Mann und ich sangen auf dem Rückweg Molly Melone, machen wir hier nie.

St. Patricks Day in NY hat was, und der Pub ist echt zu empfehlen.
nordlicht55
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Re: Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

Beitrag von nordlicht55 »

Der Samstag stand vor der Tür. Wir noch nicht. Dennoch hatten wir was vor.

Wetter war gut und wir bummelten durch den Financial Distrikt Richtung Battery Park. Mit der Fähre ging es, nach längerer Wartezeit, zur Freiheitsstatue und Einwanderer Museum.

Während wir in der Schlange anstanden, besang ein Rastaman die Touris. Er fragte nach dem Land aus dem sie waren und sang dann in allen möglichen Sprachen irgendwelche Songs. Die Leute waren begeistert, der Sänger wuchs über sich hinaus und der Rubel, bzw. Dollar rollte. Seine durchsichtige Tonne war voller Dollarnoten. Endlich ging es auf die Fähre. Den Senior Rabatt konnten wir auch noch mitnehmen. Ich hatte am Morgen online gebucht.
Liberty Island stiegen wir aus und umrundeten die Statue. Wir umrundeten schnell, denn der Wind war eisig, kurz und gut, es war saukalt.


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Auf dem Weg zur Fähre wunderte ich mich über die vielen Menschen, die trotz der Kälte mit uns diesen Ausflug machten. Wir waren dick eingemummelt, dennoch sah ich zwei junge Burschen in kurzen Hosen und nur mit T-Shirt bekleidet. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Die waren echt hart im Nehmen.
Das Einwanderer Museum fand ich sehr beeindruckend. Allerdings sollte man sich vorher den Film ansehen um besser zu verstehen und eine Vorstellung von damals zu bekommen. Es haben sich zu der Zeit menschliche Dramen und Tragödien abgespielt. Die Räume erzählen davon und man kann das Geschehen beinahe atmen. An den zur Verfügung gestellten PC-Terminals konnten wir auch zwei unserer Vorfahren ausfindig machen, was uns natürlich freute. Wir wussten davon, denn es war bekannt, daß in unserer Familie einige ausgewandert waren. Die Namen zu lesen war rührend. Kaffee trinken war unmöglich, es war einfach zu voll und die Schlange zum Anstehen viel zu lang. Wir setzten uns in die große Halle und ließen alles auf uns wirken. Ich wurde dabei nachdenklich. Wer noch nicht dort war, es lohnt sich. Schade, daß es so kalt war. Somit ging es zurück nach Manhattan.

Wir fuhren nach Midtown, bummelten zum TOTR, St. Patricks und Grand Central, Empire State irgendwann waren wir am Bryant Park. Es war bereits Abend geworden und wir gingen zu Eataly.
Wer gerne italienisch isst und kocht ist da bestens bedient.

https://www.eataly.com/


Die Vielfalt des Angebots italienischer Ware ist erschlagend. Obst, Käse, Schinken und Wurst, man weiß nicht wo man zuerst hinsehen soll. Und wir entdeckten Brot. Richtig frisches gutes Brot. Die ganzen Gewürze, der Kaffee, die Speisen lagen in der Nase. Als ich sah, wie Nudeln frisch hergestellt wurden, war es um mich geschehen. Die musste ich einfach probieren.
Nachdem wir zweimal im Kreis gelaufen waren und uns ein wenig orientiert hatten, nahmen wir an einem hübsch eingedeckten Tisch Platz. Wir bestellten Pasta mit Tomatensoße und Basilikum, dazu frisch geriebener Parmesan vom Kellner am Tisch gereicht. Dazu ein schönes Glas Wein. Die Nudeln spüre ich heute noch auf der Zunge. Die Portionen waren überschaubar und der Spaß kostete 54 Dollar. Aber es lohnte sich wirklich.

Weil ich schon mal dort war, deckte ich mich auch gleich mit ein paar Tütchen frischer Gewürze ein. Es wird hier sicher nicht so schmecken wie in NY. Aber eine schöne Erinnerung kommt dabei sicherlich hoch.
Mein Mann erwarb noch eine tolle Flasche Rotwein und davon genehmigten wir uns auf dem Zimmer noch ein Glas.
nordlicht55
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Re: Kalter Reisebericht vom 13.-20.03.2017

Beitrag von nordlicht55 »

Der Sonntag war da und wir liefen nach dem Frühstück ein paar Schritte, um zum Ziel des New York Halbmarathons zu gelangen.

Die Sonne schien und ein Läufer nach dem anderen kam an. Jung, alt, klein, groß, dick und dünn. Alles war dabei. Die Stimmung einfach super. Ich freute mich für jeden Läufer, der manchmal von sehr weit her kam, daß er am Ziel so nett empfangen wurde. Auch wir klatschten Beifall. Dabei kommen so Gedanken, man könnte ja ein bischen mehr Sport machen, auf. Naja, wir wollen aus Sentimentalität nicht gleich übertreiben.

Danach setzten wir uns in die Subway um nach Brooklyn zu fahren und ein Basketball Spiel zu sehen. Brooklyn Nets / Dallas Mavericks. Wer kann schon sagen, er hat Dirk Nowitzki in New York spielen sehen? ich kann ! Auf unseren billigen Plätzen haben wir trotzdem gut gesehen und die Stimmung war Klasse. Bei uns spielen die Spieler eine Halbzeit durch, dort ist nach ein paar Minuten Unterbrechung wegen Werbung. Schade, daß aus kommerziellen Gründen der Sport in den Hintergrund gedrängt wird. Dennoch hatten wir 3 Std. Unterhaltung und das war prima. Die Mavericks hatten gewonnen.

Da wir schon in Brooklyn waren, fuhren wir mit der Subway weiter nach Coney Island. Das zog sich doch ganz schön in die Länge.
Angekommen staunte ich nicht schlecht. Wir liefen Richtung Strand. Die Sicht aufs Wasser war toll, ordentlicher Wellengang sorgte für Strandgefühl wie zu Hause. Die andere Seite hat mir überhaupt nicht gefallen. Ein Rummel am anderen. Natürlich noch alles tot aber wirklich nicht mein Ding. Auch lag ziemlich viel Müll herum und es sah nicht sehr sauber und gepflegt aus. Am Strand lag auch Müll und es fanden sich viele Glasscherben. Wie mag das da in der Hauptsaison aussehen?

Der Magen knurrte ein wenig und ich wollte mal Nathans versuchen. Meine Güte, was für ein Drecksladen. Die Tische, der Boden, die Scheiben, da saßen Typen, die sich vermutlich nur aufwärmten. Sie lagen mit dem Kopf auf dem Tisch und schliefen. Dazu eine Luft zum Schneiden. Nein, bloß raus da.

Zurück zum Hotel, machten wir uns ein wenig frisch, zogen uns um und dann gingen wir zum Dinner zu

http://www.harrysnyc.com/

Wer mal in netter Atmosphäre sehr gut Essen möchte, kann da gut hingehen. Ich hatte gegrillte Shrimps und Salat, mein Mann ein schönes Steak mit Beilagen. Wie ich gelesen hatte, bieten sie Samstag von 11 – 15 Uhr auch Brunch an. Wenn der so gut ist, wie unser Essen, lohnt es sich wirklich.
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