Das Stimmt natürlich
So, es geht weiter. Ich bin umgezogen, was wesentlich emotionaler und anstrengender war als geplant und am Umzugstag ist noch mein Laptop kaputtgegangen, sodass ich Mühe und Not hatte, auf die Schnelle plötzlich einen neuen Laptop zu kaufen und dann die New York Fotos vom alten auf den neuen zu ziehen, sonst wäre ein Teil nämlich für immer weg gewesen. Aber ist ja noch alles gut gegangen.
Dienstag, 11.10.2016
Aufgrund des fürchterlichen Wetters am Sonntag hatten wir ja spontan die Reihenfolge umgestellt und deshalb ging es nun heute nach Brooklyn. Die Sonne schien bereits früh am Morgen und wir wussten, wir hatten die richtige Entscheidung getroffen.
Wir nahmen also den Zug Richtung Brooklyn und als wir an der Haltestelle ausstiegen, wussten wir erst einmal nicht, wo wir jetzt genau hinmüssen, um zur Brooklyn Bridge zu kommen. Das war aber zum Glück gar nicht so schwer, denn auf der anderen Straßenseite stand schon das Schild mit dem Pfeil zur Brooklyn Bridge. Wir liefen hoch und waren erst einmal baff. Die Brooklyn Bridge sieht man so oft in Filmen oder Magazinen, aber es ist etwas ganz Anderes, wirklich dann live auf der Brücke zu stehen. Es war unglaublich beeindruckend, weil sie so riesig ist und die Konstruktion ist sehr faszinierend. Allein schon über die Brücke zu laufen, an den sportlichen Joggern und geschäftigen Fußgängern vorbei, inmitten der Fahrradfahrer, die über die Brücke brettern und unter einem fahren die Autos vorbei, alles mit dem weiten Blick auf East River. Wir fanden es dort wirklich wunderschön und bestaunten einfach eine Weile den Anblick und genossen die Situation. Dann entschlossen wir uns den Weg über die Brücke zu laufen und nachdem was man bisher so im Internet gelesen hatte, befürchtete wir schon einen langen Marsch. Das war aber gar nicht der Fall. Zu unserer Überraschung kamen wir viel schneller am Ende der Brücke an als gedacht, obwohl wir zwischendrin noch viel anhielten um Fotos zu machen, unter anderem auch von den vielen Beschriftungen auf der Brücke. Nach der Brooklyn Bridge gönnten wir uns Donuts und Getränke vom Starbucks und bummelten einfach so durch die Straßen. Nachdem wir weiterliefen bis zum 9/11 Memorial und darüber staunten, wie kurz die Wege eigentlich waren und wie gut die Stadtteile verbunden waren, liefen erneut zurück über die Brooklyn Bridge zur Subway.
Von dort ging es gegen Mittag erst einmal zum Washington Square, der wirklich sehr schön angelegt ist mit dem Bogen, dem Park, dem Brunnen und auch die angrenzenden Straßen sahen sehr schön aus. Dort probierten wir auch zum ersten Mal Chicken Over Rice, mir persönlich war das aber viel zu scharf. Danach machten wir noch einen Abstecher zur NYU und schauten uns da die Gebäude an, wobei wir besonders den lila Bus interessant fanden, der die Aufschrift NYU trug. Im Washington Square Park genossen wir auch wieder die vielen Eichhörnchen, die durch das Gras sprangen und machten einige Fotos.
Anschließend fuhren wir gegen 14 Uhr zurück zur Brooklyn Bridge, sahen auch die Manhattan Bridge, an der gerade ein Fotoshoot lief, aßen vorher in einem kleinen Café und liefen dann zum Mittagsessen zum Shake Shack. Da war die Hölle los und somit dauerte es eine Weile, der Burger und die Pommes waren aber trotzdem gut. Wir hatten zuvor im Internet vom River Café gelesen und wollten uns das einmal anschauen, auch wenn wir bereits gelesen hatten, dass es dort etwas schicker zugeht. Das Etwas kann man aber großschreiben und so beschlossen wir doch nicht hinein zu gehen. Stattdessen verbrachten wir den Nachmittag damit am Ufer entlang zu schlendern und natürlich ganz viele Fotos zu machen. Dabei gönnten wir uns dann noch ein Eis aus der Brooklyn Ice Cream Factory, das fanden wir aber nicht so überragend. Weil meine Schwester unbedingt noch mehr Graffito sehen wollte, wir noch etwas Zeit hatten und sie in Reiseberichten vom Graffiti in Williamsburg gelesen, also ließ ich mich bequatschen und wir suchten uns über Google Maps den Weg heraus, um spontan nach Williamsburg zu fahren. Die Zugstrecke war auf alle Fälle schon mal schön! Um den Stadtteil wirklich vernünftig zu sehen, hätten wir wesentlich mehr Zeit und vor allem Planung haben müssen. So liefen wir etwas ziellos durch die Straßen, sahen ein paar Graffiti, aber alles in einem wirkten die Straßen und Gebäude sehr heruntergekommen und wenig einladend. Am unwohlsten fühlten wir uns in Richtung der Häuser, denn dort kamen aus jeder Haustür und aus jedem Auto ein orthodoxer Jude. Der Anblick war für uns vollkommen neu, aber in der Masse war es uns sehr unangenehm. Das war wirklich das erste und letzte Mal, dass wir uns in New York unwohl fühlten. Nicht auf eine gruselige, ängstliche Weise, sondern einfach, weil diese Männer, Frauen und Kinder alle haargenau gleich aussahen. Jeder trug die Haare im gleichen Schnitt, die Männer alle Hüte und schwarze Mäntel und man sticht da so sehr aus dieser Masse heraus durch das äußerliche Auftreten, das wir bald wieder beschlossen umzukehren und uns dann auch zurück auf den Weg zur Brooklyn Bridge machten.
Am Ufer aßen wir noch Pommes und schauten den anderen Touristen beim Fotos machen zu. Eine Frau stand da sogar in einem lila Ballkleid. Wir wollten den schönen Tag auch mit Fotos ausklingen lassen und warteten geduldig, bis die Ecke frei war. Zwei Mädchen aus Spanien waren da mit einer Polaroid Kamera und meine Schwester wurde von gleich vier verschiedenen Touristengruppen gefragt, ob sie Fotos machen könnte. Gesagt, getan. Meine Schwester bestaunte noch die schöne Polaroid Kamera und plötzlich bot uns eines der Mädchen an, uns mit der Polaroid Kamera zu fotografieren und uns das Polaroid Foto zu schenken. Da waren wir wirklich baff. So viel Nettigkeit, wow. Das Polaroid Foto ist zwar klein und recht dunkel geworden, aber es wird uns immer an den schönsten Abend in New York erinnern, wie die Touristen alle so herzlich und nett miteinander umgingen und man das schöne Wetter, die entspannte Live Musik und den herrlichen Ausblick auf die Brooklyn Bridge genoss, das war einfach nur rundum wunderschön. Noch bevor die Sonne richtig unterging, wurde uns allerdings kalt und wir beschlossen uns bereits auf den Rückweg zum Hotel zu machen, wo wir dann auch recht bald einschliefen, denn am nächsten Morgen sollte es ja sehr früh wieder losgehen.
Die Fotos sind verkleinert, damit sie ins Forum passen, deswegen die schlechtere Qualität.