Da ich die restlichen Tage nicht mehr 100% zusammen bekomme und es mir die letzten Monate an Zeit fehlte, gibt es hier nun die restlichen Fotos mit teilweise noch einzelnen Kommentaren.
Chelsea Market
Der Chelsea Market war für mich persönlich eine Enttäuschung. Hier hat mich nichts vom Hocker gerissen; zudem war auch kaum was los.
Kurz zuvor war ich morgens auf dem Weg zur Highline. Auch hier konnte ich mich leider nicht begeistern, was sicherlich auch am trüben Wetter lag. Nach einem kurzen Spaziergang war ich auf der Suche nach einem WC, was sich zu einem echten Problem herausstellte. Wer schonmal früh morgens um die Highline rum unterwegs war weiß, dass hier zu der Uhrzeit noch nicht viel los ist und viele Restaurants noch nicht auf haben. Auf der Highline hatte ich WLAN Empfang und googlete nach einer öffentlichen Toilette in der Nähe. Dass es tatsächlich extra Websiten gibt, die sich nur mit diesem Thema beschäftigen beweist >>> The struggle is real
Schön und gut, es wurde mir eine öffentliche Toilette in der 25th angezeigt - das waren 10 Blocks entfernt. Da es schon dringend war, waren das wohl die längsten 10 Blocks meiner ganzen Reise. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich in der 25th an und stand voller Verzweiflung vorm "Chelsea Recreation Center". Einfach mal reingeschaut und keine öffentliche Toilette zu sehen. Nachgefragt und schon wurde mir eine Mitarbeiterin zur Seite gerufen, die mir weiterhelfen sollte. Ich sollte ihr folgen und wir stiegen in den Aufzug und fuhren hoch, runter, wieder hoch.. es stellte sich heraus, dass die Mitarbeiterin erst ihren zweiten Arbeitstag hatte und sich selber noch nicht auskannte. Sie lief mit mir durchs gesamte Gebäude als ginge es dadrum Mission Impossible zu erfüllen
Nach hin und her und wurde mir irgendwann ein Raum aufgeschlossen in den mich die Mitarbeiterin noch begleitete und mir den Weg um die Ecke zur Toilette zeigte und dann wieder ging. Ich musste mir wirklich das Lachen verkneifen. Ich stand in voller Winterkleidungsmontur mit allem drum und dran in der Damen Umkleide der Pool Area. Um mich herum 10-15 Frauen, 60+, alle nackt. Und so stiefelte ich um die Ecke in die Umkleidetoiletten und man muss nicht meinen, dass mich auch nur eine der Damen komisch anschaute
Ein Moment voller Verzweiflung bei der Suche nach einem WC kurz vorm Exitus. Hier nochmal herzlichsten Dank an die Mitarbeiterin des Recreation Centers, meine Retterin in der Not
Abends ging es noch mal zu den 9/11 Pools, da ich mir bei Dunkelheit mehr davon erhoffte. Und so kam es auch. Die Beleuchtung und Atmosphäre war atemberaubend und wunderschön. Es waren sehr wenige Menschen an den Pools und es herrschte eine Ruhe, wie man sie von Manhattan nicht erwarten würde.
Am nächsten Morgen nahm ich die Subway Richtung Uptown und fuhr durch bis Harlem. Und schonwieder stand ich vor dem Problem, dass ich ein WC suchte. Aus der Subway raus, ging ich ins erste MC Donalds. Verglichen mit den "hippen" Filialen in Downtown ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hier scheint hauptsächlich die Unterschicht Kunde zu sein; hier fühlte es sich ein wenig nach "Ghetto" an- vielleicht habe ich mir das aber auch nur eingereden mit dem Wissen in Harlem zu sein
. Das triste Wetter draußen trug wahrscheinlich auch seinen Teil dazu bei. Um das WC nutzen zu können, musste ich etwas gekauft haben. Und so holte ich mir einen Kaffee und alle Plätze waren besetzt. Eine Gruppe älterer Leute wunk mit rüber und bot mir einen Platz an, und so saß ich leicht eingeschüchtert beim Harlemer Kaffekränzen. Kurz darauf stand ich auf und ging zum WC, als mich plötzlich ein Mann anranzte und ich malte mir schon sonst was aus, was er jetzt von mir wolle. Als ich mich zu ihm umdrehte, zeigte er auf dem Boden und sagte mir, dass ich meine Quittung verloren hatte. Ich bedankte mich, und kam mir vollkommen bescheuert vor mit meinen Vorurteilen und Ängstlichkeit in dieser Situation. In der Schlange zum WC quatschte ich noch mit der Reinigungskraft, der sich einfach auf Spanisch mit mir unterhielt, weil er der Meinung war, dass ich aus Puerto Rico sei. Nun gut, es gibt schlimmeres. Viel hatte ich danach von Harlem leider nicht gesehen, da ich relatib planlos hingefahren war und das Wetter alles andere als schön war. Ich lief Richtung downtown, wo aber nichts besonderes zu sehen war.
Minibar überflüssig!
Mein letzter Nachmittag war gekommen und ich wollte unbedingt nochmal bei Dunkelheit aufs TOTR. Ich machte mich trotz Schneesturm auf den Weg. Als ich ankam und die wahnsinnigen Schlangen sah, wurde mir klar wie bescheuert es ist, an einem Freitag Nachmittag/ Abend aufs TOTR zu wollen. Ich fragte nach wie lange man warten müsse... 2 Stunden. Das ganze war mir meine letzten Stunden dann nicht mehr Wert und mit dem Hintergedanke, dass ich widerkomme
, machte ich mich auf den Weg zurück.
Am nächsten und letzten Morgen wollte ich noch einmal über die Brooklyn Bridge laufen- wie am ersten Tag hatte ich wieder wunderschönes, wenn auch eiskaltes Wetter.
Meine letzten Stunden habe ich noch im Bryant Park verbracht wo es mir besonders gut gefiel. Das Wetter hätte nicht besser sein können; von der Kälte abgesehen. Die Kälte nargte die letzten Tage doch sehr an meinem Gemüt und hatte den Winter in NY definitiv unterschätzt.
Mit SuperShuttle ging es dann zurück zum Airport, was alles problemlos klappte. Als wir zum Abflug ansetzten, war die Sonne schon leicht gesunken und kurz vor Sonnenuntergang. Wir flogen von EWR aus genau über Manhattan - der absolute Wahnsinn! Die Stadt war in das schönste Licht getunkt und man hatte freie Sicht auf den Central Park, den wir überquerten.
Ein unvergesslicher Trip ging für mich zu Ende, an den ich mich fast täglich erinnere! Gedanklich war ich schon auf dem Hinflug bei der Reiseplanung für meinen 2. Besuch. Mittlerweile, fast zwei Jahre nach meinem ersten Besuch, stehe ich 3 Monate vor meinem dritten Besuch und auch der vierte wird sich kaum verhindern lassen
NEW YORK - MEINE STADT