Tag 2 – Der erste richtige Tag in New York
Da ich blöderweise sehr früh eingeschlafen bin und zusätztlich der Jetlag zuschlag, war ich schon zwischen 3-4 Uhr wach und fit … Allerdings doch etwas zu früh, um schon zu starten
Trotzdem erstmal aus dem Bett raus und aus dem Fenster schauen und hören wie NY sich zu dieser Zeit anhört – erstaunlich ruhig für die Nacht, die niemals schläft! Am Hotel konnte ich bisher jedoch zwei Aspekte bemängeln – vor meinem Fenster war ein Abzug des Sushi Ladens nebenan, der extrem laut ist – selbst bei geschlossenem Fenster war er noch zu hören und ging erst gegen 23 Uhr aus. Das zweite war, dass es unglaublich heiß im Zimmer war. Dies war bei -10 sicherlich nett gemeint, aber es war kaum auszuhalten. Die Heizung konnte man manuell wohl nicht runterstellen und auch nach Nachfrage war dies wohl nicht möglich. So habe ich die kommenden Nächte in kurzer Kleidung durchgehend bei geöffnetem Fenster geschlafen und hatte immernoch warm
Wenn man nach einem Tag in der Kälte aufs Zimmer kam, war die Wärme allerdings eine Wohltat und ich muss direkt noch dazu sagen, dass beide Probleme im Jahr darauf behoben waren .. das vorab schonmal
Da ich nicht mehr einschlafen konnte, schaute ich etwas Fernsehen und machte mich mit und mit langsam fertig. Die Uhrzeit hatte von Vorteil, dass auch die Badezimmer frei waren und ich mich in aller Ruhe fertig machen konnte. Was für ein Gefühl aus der Dusche zu kommen, das Fenster hochzuschieben und die Stadt vor sich zu sehen. Da ich sowieso Frühaufsteher bin, war die Uhrzeit eigentlich kein Problem für mich und ich konnte es kaum abwarten zu starten. Gegen 7 Uhr zog ich mir meine mehrschichtige Kleidung an und es konnte losgehen! Es war eiskalt aber es war wunderschön – der Himmel war strahlendblau und die Sonne schien. Ich lief die Park Avenue hoch und holte mir einen Kaffee und Bagel an einem kleinen Stand. Da war es.. das erste „How are you?“ Absolut ungewohnt wenn man dies nicht kennt aber eine schöne Sache, wie ich finde! Nach dem Kaffee machte ich mich auf zur U-bahn, die nur einen Block vom Hotel entfernt ist. Ich zog mir vollkommen unkompliziert eine Wochenkarte und stellte mich kurz zur Seite um die Leute zu beobachten um zu sehen wie ich was machen muss. Na gut, da war nicht viel zu tun. Karte durchziehen und ab durch Drehkreuz. Innerhalb weniger Minuten war die U-Bahn da und ich stieg ein. Das ist New York! Ich hatte das Gefühl als einziger Tourist nur mit echten New Yorkern in der Bahn zu sitzen. Bauarbeiter, Anwälte, Bänker, Studierende oder was auch immer.. Verschiedenste Personen unterschiedlicher Herkünfte, Prägungen, Kulturen und solzialer Schichten saßen alle dicht zusammen und schienen null Berührungsängste zu haben. Vielen sah man den täglichen „struggle“ an. Viele schliefen noch ein paar Minuten bis sie raus mussten. Ich beobachtete unauffällig die verschiedenen Personen und versuchte mir auszumalen welches Schicksal hinter ihnen steckt und wie ihr Leben wohl aussehen mag. Die U-bahn war rasend schnell unterwegs und ich stieg an einer Haltställe aus, von der ich in den F Train wechseln musste. Mein erstes Ziel war Brooklyn um dann zur Brooklyn Bridge zu laufen. Allerdings fand ich zuerst nicht den Weg zum F Train. Als ich auf einen jungen Mann zuging und ihn mit einem „Excuse me“ ansprach, nahm er sich sofort die Ohrstöpsel aus den Ohren und fragte „You need help?“. Er erklärte mir den Weg und verabschiedete mich mit einem „Have a good day“! Ich war positiv überrascht wie aufgeschlossen bisher alle waren und gerne Ihre Hilfe anboten und stets freundlich waren. Also ab in den F Train und rüber nach Brooklyn. Dort angekommen schaute ich erstmal um. Einfach toll – es gab nichts besonderes zu sehen auf dem Weg zur Brooklyn Bridge aber es ist einfach toll, wenn man merkt, dass man in den USA ist.
Als ich an der Brooklyn Bridge ankam, war ich erstmal verwundert. Das ist also der „Eingang“ zur weltberühmten Brooklyn Bridge?! Hätte ich es nicht gewusst, ich wäre vorbei gelaufen! Ein kleines Schild wieß darauf hin und ich lief die Treppen hoch. Oben angekommen lief ich erstmal ein Stück und konnte mein Glück kaum glauben. So oft hatte ich mir diesen Moment vorgestellt wie ich das erste Mal über die Brücke Richtung Manhattan laufe. Ich hatte wahnsinniges Glück mit dem Wetter , von der Kälte abgesehen aber damit muss man zu der Reisezeit natürlich rechnen. Ich lief über die Bretter und ließ alles auf mich wirken und machte ein Foto nach dem anderen. Die Brücke war so gut wie leer und nur wenige begegneten mir. Nach wenigen Fotos musste ich die Kamera vorerst wegstecken, da mir die Finger einfroren. Da drehte ich mich um und ein Mann in kurzer Hose und dünnem Sweater joggte an mir vorbei. Das musste wohl ein knallharter New Yorker sein – oder ich einfach nur ein deutsches Weichei.
Ich lief weiter Richtung Broadway und wollte zur Staten Island Ferry. Irgendwie war ich mir jedoch nicht sicher, ob ich in die richtige Richtung laufe und wollte mich absichern. Ich holte meinen Stadtplan raus. Diesen hatte ich noch nicht ganz aufgefalten und sofort sprach mich ein Mann an. „You need help, miss?“ Ich sagte ihm was ich suche und er erklärt, dass ich nur weiter geradeaus laufen soll. Ich fragte mich ehrlich gesagt während seiner Erklärug was ich jetzt tun soll. Erwartet er jetzt Geld oder sonst was? In Deutschland kommt es doch öfters vor, dass Obdachlose Touristen mit Wegbeschreibungen etc. helfen und dann nach etwas Geld als „Belohnung“ fragen. Doch bevor ich nach meinem „Thank you sir!“ noch irgendwas sagen konnte, drehte der Mann sich schon um und rief mir noch „You're welcome, have a good day!“ hinterher. Ich war wie vor den Kopf getreten. Was rauchen die denn hier alle, dass sie alle so freundlich zueinander und zu Touristen sind? Und das einfach so? Ich kam am Ende meiner Reise zu der Vermutung dass es wohl einfach an der Liebe zur New York liegen muss
Die Menschen lieben ihre Stadt und sind stolz dort zu leben. Sie repräsentieren sie jeden Tag ein kleines Stück – jeder einzelne von ihnen. Wieder war ich total positiv überrascht und ich war einfach nur glücklich hier zu sein – es war alles einfach genau so, wie ich es mir immer erhoffte hatte! So lief ich den Broadway weiter runter und kam am Charging Bull an. Da ich aber früh dran war, war nicht viel los, und ich bekam sogar ein Foto ohne einen Asiaten mit drauf
Ich lief weiter bis zur Ferry auf die man direkt zusteuert, wenn man weiter geradeaus Richtung downtown läuft. Draußen setzte ich mich kurz in die Sonne – aber die Kälte war nicht auszuhalten. Im Nachhinein betrachtet war ich trotz mehrerer Schichten wohl doch noch zu kalt bekleidet, besonders für eine Frostbeule für. Ich hatte nur normal-dicke Socken mit, eine Thermoleggings für 4€ die wohl nicht viel gebracht hat, eine Stickmütze sowie Schal durch die die Luft zog, Handschuhe die mit etwas zu groß waren und Luft hinein ließen, und eine Daunenjacke die mir nur bis zur Hüfte ging – und ich dachte ich wäre gut gerüstet lach
!!! Also schnell ab die die Halle der Ferry und erstmal einen Kaffee geholt und mich drinnen hingesetzt und dem Geschehen zugesehen. Früh am morgen kann man besonders gut die echten New Yorker beobachten. Wie schon geschrieben beobachte ich Menschen einfach gerne und versuche mir vorzustellen, was hinter dieser Person stecken könnte. Da wird mir immer bewusst, wie schnell wir heutzutage über andere voreilig urteilen. Der Chef der seine Mitarbeiterin anschreit weil sie einen Fehler gemacht hat... würde er das selben tun, wenn er wüsste, dass ihr Mann gestern starb und sie trotzdem arbeiten muss, weil sie mit ihren drei Jobs ihre Kinder versorgen muss? Hinter jeder Person steckt ein ganzes Leben mit einer eigenen Geschichte. Daher bin ich auch ein riesen Fan von „HONY (Humans of New York)“. Das wird den meisten hier ein Begriff sein. Absolut klasse!
Nach meinem Kaffee nahm ich die Fähre Richtung Staten Island. Diese war relativ leer und ich stand an den Fenstern um mir die Freiheitsstatur anzusehen. Diese ist doch viel weiter entfernt, als ich gedacht hatte. Von weitem sieht sie relativ klein aus. Plötzlich stand ein Afroamerikaner neben mir und quatschte mich an. „Hey Miss, how you doing“ Ich kam mit ihm ins Gespräch und ein Tourist aus Großbritanien gesellte sich zu uns. Der Amerikaner erzählte uns, dass er in Manhattan als Koch arbeitet und jeden Tag mit der Ferry fährt. 12 Stunden arbeitet er mindestens am Tag und er liebt seinen Job über alles – und er liebt New York. Er war noch nie außerhalb von New York gewesen und könne es sich nicht vorstellen wo anders zu leben. Und trotzdem teilte er mir sofort mit, als ich ihm sagte wo ich her komme, .. „I loveeee Germany!!!!“ Man konnte ihm ansehen, dass er ein anstrengendes Leben mit viel Arbeit führte – zumindest glaubte ich ihm das ansehen zu können. Im Hinterkopf kam mir doch der Gedanke hoch, was für ein Glück ich habe einen 40 Stunden und 9 to 5 Job zu haben mit einigen Wochen Urlaub im Jahr – der einzige Punkt in dem ich in beneidete war, dass er in New York lebte und ich nicht
Als die Fähre anlegte verabschiedete er sich und kam direkt mit dem nächsten ins Gespräch. Der Kerl schien mindestens 50% der Leute auf der Fähre zu kennen. Ein toller Typ mit einer Riesen Lebensfreude und Liebe zu seiner Stadt!
Von der Fähre runter bin ich kurz rauf und aber direkt wieder drauf um zurückzufahren. Falls hier jemand eine Anregung hat, dass es hier was besonderes zu sehen gibt und man nicht sofort zurückfahren sollte.. gerne her mit dem Tipp
Auf der Rückfahrt wollte ich unbedingt ein paar Fotos von der Skyline machen und bin nach draußen gegangen. Was mich da erwartete, habe ich so vorher noch nicht gespührt. Es war dermaßen kalt! Es hat sich locker wie Minus 20 Grad angefühlt und es war kaum auszuhalten. Immer wieder musste ich mir nach wenigen Sekunden die Handschuhe wieder anziehen, hielt aber eine Weile aus – der Fotos und Anblicks wegen
Es dauerte danach Ewigkeiten bis ich meine Finger wieder bewegen konnte und es musste erstmal wieder ein Kaffee her, um diese aufzuwärmen. Praktisch in der Halle der Ferry sind auch die öffentlichen Toiletten die ziemlich sauber find,- besonders wenn man bedenkt wie viele Menschen diese täglich nutzen. Bemerkenswert fand ich, dass im Gegensatz zu Deutschland, nicht auch nur an einer Toilette Geld verlangt wurde. Wenn man viel trinkt, besonders Kaffee, kann die Toilettensuche in New York doch schnell zum Problem werden, wie ich ganz besonders einige Tage später noch feststellen durfte, aber dazu später mehr. Die Ferry Halle war also immer ein Anlaufpunkt, wenn ich mal nichts anderes fand – auch WLAN ist hier frei verfügbar und so konnte ich mal meine Familie und Freund facetimen.
Als nächstes lief ich die WallStreet entlang und konnte dieser, an jenem Tag, absolut nichts abgewinnen. Ein paar Gebäude, ein paar Geschäftsleute – das war es auch schon. Im Sommer zur Mittagszeit sieht es hier sicherlich anders aus! Ich ließ die berühmte Straße schnell hinter mir und machte mich auf den Weg zum WTC Memorial. Die riesen Becken mit den Wasserfällen sahen klasse aus.. aber irgendwie fühlte ich an diesem Morgen nichts an diesem Ort. Und das obwohl ich die Anschläge fast schon live als Kind am TV mitbekommen hatte und wahnsinnig berührt war und dieses Ereignis immer sehr viel Emotionen bei mir auslöste.
Als nächstes lief ich zum Century 21 – erstmal ein wenig aufwärmen und mir den Laden in Ruhe angucken. Auch wenn es meiner Meinung nach nicht viele wirklichen Schnäppchen gab, deckte ich mich gleich mit einigen Artikeln von Guess und Michael Kors ein. Wahnsinn was man bei gewissen Marken in Deutschland zahlt und für wie wenig man es hier bekommt. Nach meinem ersten kleinen Shopping hatte ich langsam Hunger und ging direkt nebenan bei „Majestic Pizza“ rein und holte mir zwei Slices Pizza. Ein sehr kleiner Laden mit 3-4 Stehtischen und günstiger, leckerer Pizza. Sehr zu empfehlen! Da ich für meine bisherigen Planung wesentlich mehr Zeit eingeplant hatte, als gebraucht, wollte ich jetzt einfach mal planlos durch die Stadt laufen und alles auf mich wirken lassen. Durch die Kälte bleibt man wohl bei vielen Gelegenheiten nicht einfach mal stehen oder sitzen und genießt das drumrum. Dadurch benötigt man wohl auch etwas weniger Zeit letztendlich. Zumindest war es bei mir so. Ich entschied mich den Broadway hoch zu laufen. Die Sonne schien immer noch und es war ein wunderschöner Tag. Ich bummelte an den vielen Geschäften entlang und ging in einige Drogerie Märkte rein. Ich war total beeindruckt von den Läden die nur Haarprodukte führen und diese bis zur Decke hin in ihren Regalen gestapelt hatten
Auch die Haarkultur der Afroamerikaner konnte man hier bestaunen. Diese Kultur und Menschen haben für mich aus irgendeinem Grund was besonderes, was ich sehr mag. In Deutschland hatte ich schon in jungen Jahren einen extremen Hass auf Personen entwickelt, die in irgendeiner Weise rassistisch waren. In NY fand ich es toll, dass so viele Schwarze und Weiße zusammenleben – mit ihren verschiedenen Kulturen und Wurzens aus aller Welt. Und ja, ich weiß trotzdem, dass es auch in den USA heute noch teils starken Rassismus gibt.
Nachdem ich eine ganze Weile gelaufen war, kam ich am Union Square an und ging direkt mal ins, hier im Forum oft empfohlene, Whole Foods rein. Eine riesen Auswahl, aber die Preise sind wirklich nicht ohne! Und trotzdem war in dem Laden mächtig was los. Trotz zuvor gegessener Pizza musste ich doch eine Kleinigkeit mitnehmen und entschied mich für eine Portion mit 8 Mini Sushi mit Avocado für 6,49$. Als ich zur Kasse ging, war ich erstmal verwirrt. Es gab drei Schlangen, die ein Stück von der Kasse entfernt, warteten und ich konnte nicht erkennen, ob eine Schlange einen besonderes Zweck erfüllt oder ob alle für das gleiche anstanden. Über den Schlangen waren Bildschirme die Nummern anzeigen. Solch ein System kannte ich bis dahin nicht und ich versuchte während der kurzen Wartezeit dieses zu verstehen. Plötzlich sprach mich eine ältere Dame hinter mir in der Schlange an und wieß mich freundlich darauf hin, dass ich in der falschen Schlange stände. Mit einem Artikel könnte ich die andere Schlange nutzen, mir der ich wesentlich schneller dran bin. Mittlerweile durchblickte ich auch das System und ging, als ich an der Reihe war, zu der Kasse mit der Nummer, die mir auf dem Bildschirm über mir angezeigt wurde. Ich glaube hier habe ich mich das erste Male in alte Menschen hineinversetzen können, wenn sie mit neuer Technik vertraut gemacht werden
Nach diesem „aufregendem Erlebnis“ ging ich rüber und setzte mich mit meinem Snack in den Union Square Park und genoss die Sonne, die sogar etwas Wärme abwarf.
Als nächstes ging es weiter den Broadway hoch, bis ich irgendwann am TJ Maxx ankam. Das dies einer meiner absoluten Lieblingsläden würden werde, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht erahnen. Erstmal wieder rein und aufwärmen. Der Securityman am Eingang begrüßte mit nett mit „Welcome to TJ Maxx“ und einem herzlichen Lächeln. Ich fragte mich wann ich das letzte mal so in einem deutschen Geschäft begrüßte wurde. Im Laden selber war es herrlich warm und es standen einem Einkaufswagen zur Verfügung. Wieso gibt es das nicht bei uns? Nichts hält mich vom Stöbern mehr hab, als wenn ich mit meiner Handtasche und ein paar Teilen auf dem Arm durch den Laden laufen muss; mir hier ein Kleiderbügel runterfällt; ich da bei meiner Größe über die runterhängende Hose in meinen Armen stolpere oder ähnliches. Hier konnte man sich einfach einen Wagen nehmen, seine Handtasche und Jacke ablegen und vollkommen entspannt nach Schnäppchen suchen. Selbst eine Kundentoilette war vorhanden, obwohl der Laden gar nicht so groß ist. Hier konnte ich es einige Zeit aushalten und verbrachte sicherlich locker 2 Stunden in diesem Laden. Einige Schnäppchen landeten in meinem Einkaufswagen. Auch hier fielen mir die äußerst freundlichen Mitarbeiter auf. Dies schien mir nicht einfach „gespielte Kundenfreundlichkeit“ zu sein sondern die Mitarbeiter waren wirklich herzlich und hatten Spaß an ihrer Arbeit und den Kontakt zum Kunden. Abgesehen von der etwas schnippigen Dame und an der Umkleide, fühlte ich mich hier sehr wohl. Als ich mit meinem Einkauf fertig war, erwartete mich wieder das typische Kassensystem. Ca. 16 besetzte Kassen standen zur Verfügung- warten bis man dran ist und ab zur Kassennummer, die einem angezeigt wird. Ich kam zu einem jungen, attraktiven Kassierer in meinem Alter und legte meine Ware hin- darunter auch ein Sweater der NY Knicks. Mit Sport hatte ich nichts am Hut und hatte ihn eigentlich nur wegen des Aussehens und dem großen „New York“ Stick an den Ärmeln mitgenommen. Als er den Sweater sah, fragte er mich „So you're a Knicks Fan?“ Irgendwie war ich noch nicht auf Smalltalk vorbereitet sondern nur auf die Standard Phrasen, die ich bisher so benötigte. Alles was mir rauskam war ein „No“ und wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Das war mir vielleicht peinlich
!!! Er lächelte und frage wo ich her bin. Zum Glück habe ich das dann noch rausbekommen- und wohl noch ein Ami mehr, der uns Deutsche dank mir für lustige Deppen hielt. Gern gesehen
! Schnell weg und zum Ausgang. Dort sprang mir ein Mitarbeiter in meinem Alter mit einem Riesen Sprung vor die Nase, hielt die Arme Richtung Ausgang, lachte und sagte „Thank you for shopping at TJ Maxx! Have a wonderful day!“ Wir beide lachten kurz und ich ging raus und meine peinliche Antwort zuvor war vergessen.
Jetzt ging es langsam aber sicher zum Hotel zurück. Abends entschied ich mich noch „kurz“ zum K-Mart zu laufen um mich da mit einigen Sachen einzudecken. Ich liebe amerikanische Produkte und generell Lebensmittel Shopping und wollte unbedingt in einen amerikanischen Supermarkt
Leider hatte ich mich leicht mit der Entfernung getäuscht. Der Markt war 0,8 Meilen entfernt, aber der Weg kam mir wie eine Ewigkeit vor und hatte mehrmals die Vermutung den Laden verpasst zu haben – das lag daran, dass ich ständig mit den East und West Straßenschildern durcheinander kam in meiner Eile. Als ich endlich angekommen war, suchte ich erstmal vergebens die Lebensmittel. Überall sah ich nur Kleidung und wurde schon leicht sauer, weil ich dachte mir was falsches rausgesucht zu haben und dieser Markt gar keine Lebensmittel führt. Nach einer Weile fand ich allerdings die Rolltreppe ins Untergeschoss, wo ich auch endlich fand was ich suchte. Leider war ich doch recht enttäuscht, da es relativ wenig Auswahl gab und die Preise auch ziemlich hoch waren. Besonders die Preise für Süßigkeiten waren sehr hoch, wenn man diese mit Preisen in Deutschland vergleicht. Trotzdem deckte mich mit einigen Sachen wie Getränken, Pop Tarts und Peanutbutter M&Ms ein – welche ich logischerweise auch alle in Tüten wieder zurückschleppen musste. An der Kasse konnte ich das erste Mal live erleben, wie wirklich quasi jeder Artikel in eine eigene Plastiktüte gepackt wird – und allem am Ende nochmal mit 1-2 Tüten verstärkt wird. Selbstverständlich wurde mir alles von der Kassiererin eingepackt und ich musste keinen Handschlag tun. Am meisten musste ich mich an diese Ruhe, die man hier an der Kasse als Kunde hat, gewöhnen. Es steht keiner hinter einem, der schon seine Ware auflegt und wartet. Man kann in aller Ruhe zahlen und die Kassiererin packt in aller Ruhe die Ware ein. Vollkommen stressfrei und entspannt! Jedoch fragte ich mich wirklich .. wo gehen die in Manhattan lebenden Leute einkaufen? Das kann doch nicht alles sein.
Nachdem ich den Rückweg hinter mich gebracht hatte, war ich doch recht müde und ging aufs Zimmer. Ich entspannte eine Weile in meinem wirklich gemütlichen Zimmer, in dem ich mich richtig wohl fühlte. Ich hatte meinen ersten Tag in New York beendet und war bisher rundum zufrieden und unendlich froh, dass ich mich getraut hatte, diesen Trip alleine zu machen. Irgendwann schlief ich, trotz des Lärms vom Sushi Laden nebenan, ein und schlief erstmal wie ein Stein.