StarsAndStripes allein in NY - das erste Mal!

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Marion
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Re: StarsAndStripes allein in NY - das erste Mal!

Beitrag von Marion »

Gefällt mir richtig gut! Und erinnert mich auch sehr an meine erste Reise. Es ist auch immer wieder ganz witzig, wie das Umfeld reagiert, wenn man alleine nach NY fliegt. Wenn man dort getötet wird, dann am ehesten mit Freundlichkeit, die auch mir immer wieder so positiv auffällt. Und das schätze ich sehr, weil das Stress-Level der Menschen viel höher ist als bei uns, sie sich aber trotzdem die Zeit für ein nettes Wort nehmen oder gern den Weg weisen, wenn man sich verfranzt hat.

Ich hab schon so viel Schönes dort erlebt. Z. B. erinnere ich mich an eine Situation in der U-Bahn. Ich war mit einer Freundin unterwegs und gegenüber saß eine ältere Dame mit ihrem Enkel, der ein ganz tolles T-Shirt trug. Meine Freundin war begeistert von dem Ding (für ihren kleinen Sohn), deshalb fragt ich die Dame, wo man denn so ein T-Shirt bekommen könnte. Sie kam allerdings aus einem anderen Bundesstaat. Es dauerte nicht lange und der GESAMTE Waggon diskutierte, wo denn in NY solche Shirts verkauft würden. Total nett!
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Beitrag von StarsAndStripes »

Maleja hat geschrieben:Ja es ist ein sehr ausführlicher Bericht. Auf staten Island gibt es auch ein Mahnmal zum 9.11 was mir "gut" gefallen hat. Vielleicht wäre das was.
Danke, da werde ich mich doch mal informieren :-) vielleicht schaue ich mir das nächstes Jahr mal an, wenn man schonmal drüben ist!
StarsAndStripes
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StarsAndStripes allein in NY - das erste Mal!

Beitrag von StarsAndStripes »

saselie hat geschrieben:Ein richtig toller Bericht, man spürt förmlich deine Begeisterung für die Stadt :wink:
Freu mich auf die Fortsetzung! :)
Schön dass es so rüberkönnt, wie ich es erlebt habe :-)
StarsAndStripes
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StarsAndStripes allein in NY - das erste Mal!

Beitrag von StarsAndStripes »

Marion hat geschrieben:Gefällt mir richtig gut! Und erinnert mich auch sehr an meine erste Reise. Es ist auch immer wieder ganz witzig, wie das Umfeld reagiert, wenn man alleine nach NY fliegt. Wenn man dort getötet wird, dann am ehesten mit Freundlichkeit, die auch mir immer wieder so positiv auffällt. Und das schätze ich sehr, weil das Stress-Level der Menschen viel höher ist als bei uns, sie sich aber trotzdem die Zeit für ein nettes Wort nehmen oder gern den Weg weisen, wenn man sich verfranzt hat.

Ich hab schon so viel Schönes dort erlebt. Z. B. erinnere ich mich an eine Situation in der U-Bahn. Ich war mit einer Freundin unterwegs und gegenüber saß eine ältere Dame mit ihrem Enkel, der ein ganz tolles T-Shirt trug. Meine Freundin war begeistert von dem Ding (für ihren kleinen Sohn), deshalb fragt ich die Dame, wo man denn so ein T-Shirt bekommen könnte. Sie kam allerdings aus einem anderen Bundesstaat. Es dauerte nicht lange und der GESAMTE Waggon diskutierte, wo denn in NY solche Shirts verkauft würden. Total nett!
Marion, du drückst es in den perfekten Worten aus :-) Viele denken bei New York vielleicht noch an das Leben wir es vor Jahrzehnten war. Aber es ist wohl das selbe wir mit Mallorca - wer noch nicht da war erwähnt immer nur den schrecklichen Ballermann und dass sie nie nach Mallorca würden.

Deine Situation kann ich mir total gut vorstellen - hättest du nicht dazu geschrieben dass du in NY in der Ubahn warst, hätte ich mir eher vorgestellt dass dir so was eher auf einem kleinen Dorffest oder ähnlich passiert ist und nicht in einer Großstadt wo die meisten sich nicht kennen ;-)
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Re: StarsAndStripes allein in NY - das erste Mal!

Beitrag von StarsAndStripes »

Tag 2 - und die erste negative Begegnung


Meine nächste Nacht war wieder mehr als früh vorbei. Ich wachte wieder gegen 3 Uhr morgens auf und konnte einfach nicht mehr einschlafen. Also habe ich ein wenig mit meiner Familie zu Hause geschrieben (da ist der Zeitunterschied doch von Vorteil) und etwas TV geschaut – mit dem amerikanischen Sendern konnte mich aber wenig anfreunden. In nehme an, dass es hier auch freie und Pay Tv Sender gibt? Zumindest war das Programm wenig berauschend. Es schien wieder ein schöner Tag zu werden wie gemeldet, denn es war keine einzige Wolke am Himmel zu sehen.

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Gegen 7 Uhr machte ich mich auf den Weg und lief schon ganz routinemäßig zur U-bahn an der 33rd. Mein erstes Ziel sollte das TOTR sein – direkt um 8 Uhr. Angekommen, war es noch viel zu früh, und ich ging ins nahegelegene „Au bon pain“ um zu Frühstücken – ein Kaffee und ein Bagel mit Ei. Der Laden war noch leer und ich saß als einzige beim Frühstück. Als ich fertig war, kam eine Mitarbeiterin um die 50 auf mich zu und sagte mit einer so herzlichen und liebevollen Art „Today is such a wonderful day. Enjoy it honey!“ und wir unterhielten uns noch kurz. Diese Dame wird mir wohl immer im Kopf bleiben. Sie versprühte solch eine Freude am Leben und redete mit mir, als wäre ich ihre Tochter. Es fühlte sich sofort an, als würden wir uns ewig kennen.

Ich machte mich wieder zurück zum Eingang des TOTR. Es war absolut niemand am Eingang zu sehen und ich zweifelt langsam, dass ich hier richtig war. Ich geh langsam am Schalter vorbei und ging die Treppen runter. Da saß dann auch doch einer und ich konnte mir sofort ein Ticket holen und fuhr dann mit 2-3 weiteren Personen und einem Mitarbeiter hoch – wahnsinn wie schnell das geht, bis man oben ist. Oben angekommen, waren, wenn ich mich recht erinnere, erstmal die Sicherheitskontrollen. Ein älterer Herr war für mich zuständig. Als ich merkte, dass ich alles mögliche in meinen Jackentaschen vergessen hatte lachte er nur und frage wo ich her kam. „Germany“ - „Beautiful!!! Natürlich, was auch sonst ;-) Auch er war wieder wahnsinnig herzlich und freundlich. Kurz geplauscht und weiter. Dann ging es wieder in den Aufzug (oder bringe ich hier etwas durcheinander o.O?). Wir rasten wenige Sekunden nach oben und durften dann aussteigen. Dann ging es eine Rolltreppe hoch. Ich hatte niemanden vor mir und die Rolltreppe, die auf der Terrasse zu enden schien, fuhr langsam weiter und weiter. Oben angekommen blieb mir glaube ich das erste mal in meinem Leben wirklich der Atmen weg. Das war definitiv der unglaublichste Moment in New York für mich. Die Aussicht war unbeschreiblich. Man erahnt nicht im geringsten was einen wirklich erwartet. Erst sieht man nichts und wenn man oben ankommt, erschlägt einen was man sieht. Der Himmel war strahlend blau und die Sonne schien – die Luft war eiskalt und es waren nur wenige einzelne Personen mit mir oben. Ich konnte mich gar nicht satt sehen und schoss ein Foto nach dem anderen – aber keins konnte die eigentliche Atmosphäre einfangen.

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Nach einer ganzen Weile entschied ich mich wieder runterzufahren – und definitiv auf der nächsten Reise wiederzukommen. Als nächstes lief ich zum Bryant Park an dem ich mehr oder weniger zufällig vorbei kam. Hier gefiel es mir sofort! Ich holte mir an einer kleinen Holzhütte eine heiße Schokolade und setzte mich im Park an einen Tisch in der Sonne. Hier war es einfach wunderschön. Der Bryant Park wurde einer meiner kleinen Lieblingsecken in New York. Man ist mitten in der Stadt, direkt angrenzend zur Straße – und doch herrschte dort solch eine Ruhe und vor allem Frieden. Man schaut hoch und sieht die Hochhäuser New Yorks um sich, die Sonne und den wolkenlosen Himmel. Auf der Eisfläche fand gerade ein Hockey Spiel statt – klasse! Dies schaute ich mir eine ganze Weile an. Alle hatten so viel Spaß und schienen glücklich zu sein. Ich fand es wunderschön einfach nur da zu sitzen und alles zu beobachten.

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Nach einer Weile ging ich weiter und sah gerade noch die öffentliche Toilette, direkt am Bryant Park – und die muss definitiv erwähnt werden :-D Dieses kleine Örtchen eine Ruheoase im Großstadtdschungel. Alles war wie geleckt. Es roch gut und Musik lief im Hintergrund. Und der Herr, der für das WC zuständig war, schien mächtig stolz auf seine Räumlichkeiten zu sein. Absolut verrückt ;-D!

Da ich schonmal in der Nähe war, machte ich mich auf Richtung Times Square. Angekommen, konnte ich dem ganzen irgendwie nicht viel abgewinnen. Natürlich sind hier hauptsächlich Touristen anzutreffen und ein Souvenirladen reiht sich an den nächsten. Ich lief ein Stück weiter und kam vorm Toys r Us Store aus, wo die ganzen als Disneyfiguren verkleideten Personen stehen. Drei kamen direkt auf mich zu gerast und redeten auf mich ein. Der eine nahm mir einfach meine Kamera aus der Hand und wollte ein Foto machen. Dies ließ ich quasi über mich ergehen, denn ich ging davon aus, dass die Figuren zum Toys R Us Store gehören und einfach zur Belustigung dienten. Nachdem das Foto geschossen war, umzingelten mich mehrere von Ihnen regelrecht und wollten ein wenig „Tip“ haben. Ich fühlte mich total unwohl und verängstigt – ich stand mit meinen 156cm umkreist von mehreren Person in hohen Kostümen und musste in meiner Handtasche nach meiner Geldbörse kramen. Ich hielt alles gut fest und wollte ihnen meine letzten 2 Doller Scheine in die „Tatzen“ drücken – das war ihnen aber viel zu wenig, schließlich wollte jeder von ihnen was. Einer schaute in meine Geldbörse und wollte ernsthaft meinen 20$ Schein haben und redete mich ständig mit „Mami“ an. Jetzt konnte ich mir auch denken, dass dies wohl Mexikaner sind, die sich selbstständig mit diesem „Job“ ihr Geld verdienen und definitiv nicht zum Toys R Us Store gehören. Langsam bekam ich Angst und fühle mich in dem Moment einfach vollkommen hilflos und alleine. Das war der einzige Punkt während meiner Reise, an dem ich mich richtig unwohl fühlte. Jetzt reiche es mir und ich drückte mich aus der Gruppe raus und ging weiter ohne auch nur einen Cent abzugeben. Danach war meine Laune an einem Tiefpunkt angekommen, von einer Sekunde auf der anderen. Obwohl nicht wirklich was passiert war, ging es mir danach irgendwie schlecht. Der Times Square kotzte mich von diesem Moment einfach nur an und ich hatte die Nase voll. Ich schleppte mich noch durch den M&M Store welchem ich aber auch nichts abgewinnen konnte. Alles war mit zu touristisch und hatte nichts mit dem New York zu tun, welches ich bisher kennengelernt hatte.

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Danach entschied ich mich wieder downtown zu fahren. Ich stieg irgendwo in der Nähe das Flatiron Building aus und lief die Straßen entlang. Die Kälte wurde wieder schwer auszuhalten und ich ging in einen Dunkin Donut Laden um mir einen Kaffee zu holen und mich aufzuwärmen. Als ich drinnen ankam, musste ich jedoch feststellen, dass kein einziger Platz mehr frei war, denn der Laden war winzig. So musste ich meinen Kaffee wieder in der Kälte trinken und mit die Beine in den Boden stehen. Meine Laune war immer noch etwas gedrückt.

Ich lief weiter bis zum Washington Square Park, den ich erst nach einiger Sucherrei fand. Was für ein schöner Ort! Ich stellte mir vor wie die Herren hier im Sommer Schach spielen. Plötzlich sah ich auch meine ersten Squirrels! Unglaublich wie zutraulich diese waren. Meine Laune besserte sich, das ich die Tierchen beobachtete, als sie um ich herum rannten.

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Im ganzen Park roch es nach frischen Nüssen, die an einem kleinen Stand verkauft wurden. Etwas weiter war ein abgetrennter Bereich für Hunde, die ich eine Weile beobachtete. Ich fand es toll, wie viele Leute trotz der Kälte, ihre Zeit draußen verbrachten und alle so viel Spaß hatten. Ein Stückchen weiter trug eine Gruppe von Studenten eigene Lieder vor und battelte sich gegenseitig. Andere verteilten währenddessen Kaffee und und Kuchen und sammelten Tips ein. Wäre die Kälte nicht gewesen, hätte ich hier noch eine Weile sitzen können. Ich beschloss weiter durch NOHO und SOHO zu laufen. Die Gegend sagte mir leider einfach nicht zu. Eine trendige Wohngegend mit hippen Geschäften … für mich war es jedoch nichts. Man merkte, dass es Wochenende war und viele New Yorker in Ihrer Freizeit unterwegs sind. Wie ich den restlichen Tag verbrachte, weiß ich schon nicht mehr. Am Abend ging ich allerdings, auf der Suche nach etwas warmen zu Essen, in den Laden „Nature Works“ gegenüber von meinem Hotel. Ein ganz kleiner Laden, der gesundes Fast Food anbietet. Hier war mächtig was los. Das Team bestand ausschließlich aus Mexikanern, die untereinander spanisch redeten. Der Verkaufsbereich war nur wenige Quadratmeter groß und war zu einem dritten von Mitarbeitern ausgefüllt, die das Essen per Fahrrad auslieferten und auf ihre Bestellungen warteten. Alle paar Minuten hetzten einige raus und neue kamen wieder von ihrer fertigen Tour zurück. Ich bestellte mir einen vegetarischen Burrito und musste ein wenig warten. Danach nahm ich diesen jedoch mit aufs Zimmer, da es zum da Essen nicht sonderlich einladend war. Natureworks kann ich wirklich absolut empfehlen! Das Personal ist sehr freundlich, das Essen wird frisch gemacht und ist wirklich gesund und lecker. Nach dem Essen konnte ich auch schon nicht mehr lange aufbleiben und schlief wieder früh ein. Für die New Yorker Nächte war ich auf dieser Reise wohl einfach nicht gemacht.
Maleja
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Re: StarsAndStripes allein in NY - das erste Mal!

Beitrag von Maleja »

Ich höre immer wieder davon das Leute am Times square belästigt werden von den Figuren. Damit hatte ich nie Probleme, allerdings muss ich sagen das ich da auch nur einmal pro Reise hinmuss das reicht dann wirklich
StarsAndStripes
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Beitrag von StarsAndStripes »

@Maleja, ja das stimmt. Ich hatte danach dann mal gegoogelt und da gibt es öfters Zwischenfälle.

Am schlimmsten fande ich dass sie sich vorm Toys r Us store aufhalten durfen, da es den Eindruck vermittelt dass sie dazugehören und somit auch "seriös" sind.
illmatico
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Re: StarsAndStripes allein in NY - das erste Mal!

Beitrag von illmatico »

Das Thema hat sich ja bald auch Gott sei Dank erledigt, wenn die Typen Ihre eigenen Boxen bekommen und man selbst dann dahin muss, wenn man was von denen will.
StarsAndStripes
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Beitrag von StarsAndStripes »

Illmatico, inwiefern eigene Boxen? Ich hatte gelesen dass sie nur an bestimmten Bereichen stehen dürfen. Wie ist das mit den Boxen gemeint?

Finde ich aber eine super Entscheidung da gegen zu steuern.
illmatico
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Re: StarsAndStripes allein in NY - das erste Mal!

Beitrag von illmatico »

Sorry, das war vllt etwas falsch ausgedrückt. Ich meinte auch bestimmte Bereiche, die halt markiert sind, also quasi aufgemalte "Boxen", in denen sie sich nur noch bewegen dürfen.
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Beitrag von StarsAndStripes »

Achso okay ;-)! Ich hätte auch nichts dagegen wenn sie in richtigen Boxen stehen müssten :-D
Marion
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Re: StarsAndStripes allein in NY - das erste Mal!

Beitrag von Marion »

Das hat sich in den letzten Jahren entwickelt, wie eine Pest. Früher gab es am Times Square den Naked Cowboy und sonst nüscht und auf den sind die Leute freiwillig zugegangen, der hat nie jemanden belästigt. Ich bin auch froh, dass die Stadt da gegen steuert.
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