Tag 5 – Freitag, wedding day
[Die Fotos von diesem Tag sind alle von Sascha Reinking gemacht worden]
Nach einer erstaunlich guten Nacht (wo war denn die Aufregung geblieben?) ging es gegen 7:30 AM in die Vorbereitungen. Alles war gut organisiert, meine Mama hat sich um den Brautstrauß und das Kleid gekümmert und meine Schwiegermama hat mir die Haare gemacht. Ein bisschen im Bademantel durch die Hotelflure huschen (duschen hier, Haare dort, Kleid nochmal woanders), und pünktlich um 10:45 waren wir dann auch alle fertig. Norman, sein Trauzeuge und seine Eltern waren bereits weg, wir hatten es geschafft uns den ganzen Vormittag nicht über den Weg zu laufen.
Ich bin mit meiner Mama, Papa und Schwester dann auch zu unserer Location im Central Park losgezogen - dem Belvedere Castle. Es war ein super schöner sonniger Sommertag mit blauem Himmel. Plötzlich machte sich dann aber doch ein Gefühl bemerkbar, was ich so nicht kannte. Im Brautkleid durch New York spazieren. Eine sehr ungewohnte Situation, alles war plötzlich sehr aufregend, grade wo ich als graues Mäuschen nicht gerne im Mittelpunkt stehe und mich lieber hinter allem und jedem verstecke. Nach ein paar Minuten waren wir schließlich am Castle angekommen, die anderen samt Sascha und Jackie erwarteten uns schon. Nach einer kurzen Begrüßung und organisatorischen Absprachen begannen wir dann auch mit der Trauung. Nach rund 20 Minuten erklärte Jackie uns zu Mann und Frau und wir tauschten die Ringe. Die Rede war sehr schön gestaltet und ich nehme auch an fast alles verstanden zu haben (gut, dass ich das Skript vorher gelesen hatte
). Ich fühlte mich fast wie in einer Art Trance, alles um uns herum war irgendwie völlig weit weg und wie ausgeblendet. Um uns herum schlichen noch viele Touris auf dem Gelände herum, welche ich jedoch erst im Nachhinein wahrnahm. Erst als wir uns alle in den Armen lagen nahm die Anspannung langsam ab und ich fand zurück in die „Realität“. Ein paar Tage vorher hatte ich erfahren, dass unsere Friedensrichterin Jackie an diesem Tag Geburtstag hat, also hatten wir sogar einen doppelten Anlass anzustoßen. Ganz ohne braune Papiertüte gab es dann noch ein Gläschen Sekt und schon war es auch Zeit unser Fotoabenteuer mit Sascha Reinking zu beginnen, wir hatten eine 2-stündige Tour mit ihm gebucht und noch zwei Kulissen in der Zeit abzufahren.
Wir schossen also zunächst noch ein paar Bilder am Belvedere Castle und gingen dann aus dem Park raus zur Subway.
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Der Weg allein war schon aufregend, von allen Seiten wurden uns Glückwünsche zugerufen, die Leute haben gewunken und sich für uns gefreut. So viel Herzlichkeit haben wir nicht erwartet. Wir waren auch sehr erstaunt, wie viele Männer Norman mit den Worten „thank you for serving“ die Hand schüttelten, als sie seine Uniform (Gesellschaftsanzug vom Heer) erkannt haben. Wir waren also auf unserem Weg zum Times Square und machten dabei vor dem Museum of natural history und in der Subway samt station noch tolle Bilder. Am TS angekommen wurde man wieder mal erschlagen von Eindrücken. Auch wenn man den Platz bereits kennt, grade mit einem riesen Brautkleid ist es nochmal ein anderes Erlebnis. Alles ist voller Menschen und der eine oder andere stand sicher auch mal auf dem Kleid, aber who cares? Wir haben richtig tolle Bilder hinbekommen, auch wenn nicht immer alle Instruktionen so leicht umzusetzen waren. Insgesamt war Sascha fast unsichtbar, er hat zwar immer mal ein paar Anweisungen gegeben, aber absolut ungezwungen und stressfrei. Egal wo wir waren, wir haben uns selbst mitten auf dem Times Square gefühlt als wäre niemand um uns herum und waren in unserer eigenen Welt. Die Zeit war wirklich unglaublich. Wir sind dann auch nochmal mit der Subway weiter zum Flatiron Building, dort sollten auch noch Bilder direkt auf der Straße entstehen. Sascha arbeitet unheimlich professionell, weiß wann man wie die Ampelphasen für die besten Bilder ausnutzen kann und welches der perfekte Blickwinkel ist. Später beim durchgucken wurden wir von fast allen gefragt, ob die Straße extra fürs Bild gesperrt wurde, weil der Moment einfach so super gepasst hat. Anschließend hat Sascha noch ein Foto unserer Ringe gemacht, eine super tolle Idee, er hat sie richtig hübsch mit dem Brautstrauß arrangiert. Unsere zwei Stunden waren dann leider rum, aber meine Füße hätten mich auch kaum noch weitergetragen.
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Wir mussten allerdings noch ein paar Schritte weiter, da wir uns in Queens am Restaurant „Blend on the water“ mit allen anderen um 2 PM zum Lunch treffen wollten. Also hielt ich verzweifelt Ausschau nach einem paar billigen Flip Flops, aber wie es immer so kommt findet man sowas nicht wenn man es wirklich braucht. Also irgendwie schmerzenden Fußes in die Ubahn gequält und bis Queens gefahren. Dort angekommen mussten die Schuhe auch direkt weg und ich kann nun mit Stolz behaupten einmal im Leben barfuß im Brautkleid über den heißen Asphalt der New Yorker Straßen gelaufen und anschließend noch barfuß Taxi gefahren zu sein. Das Restaurant hatten wir zur Mittagszeit fast für uns alleine und genossen dort einen super Lunch mit leckeren Vorspeisen und einem anschließendem Kaffee auf der Terrasse mit Blick über den East River. Zu unserer Überraschung wurde uns dann sogar noch ein großes Dessert mit Tischfeuerwerk vom Haus serviert. Ebenfalls gratis gab es dann auch nach 30 Minuten in der Sonne sitzen erneut einen Sonnenbrand, diesmal mit Muster von Baumkronen direkt auf meiner Schulter. Am Nachmittag machten wir uns wieder auf den Weg zum Hotel, Papa, Norman und ich gönnten uns ein Taxi, alle anderen fuhren mit der Bahn zurück, kamen dank des Staus um die Williamsborough Bridge aber fast zeitgleich mit uns an. Papa und Schwiegerpapa hielten im Hotel noch eine bewegende Rede und wir erhoben noch einmal unsere Sektgläser zum Ende der Feierlichkeiten. Danach hieß es nur noch rein in die Freizeitklamotten und für den Rest des Tages die qualmenden Füße ausruhen.