16. September 2015
Heute schlafen wir ziemlich lange. Allmählich haben wir uns wohl an die Zeitumstellung gewöhnt und nähern uns unserem normalen Rhythmus. Da Marc im Schichtdienst arbeitet und meine Arbeitszeiten auch nicht gerade alltäglich sind, ist der etwas anders. Wir gehen meist spät ins Bett und Marc steht ungerne auf bevor es vierstellig (sprich mindestens 10 Uhr ist).
Da sind wir heute schon ganz nah dran. Dann geht es aber los. Wir fahren mit der Path bis zur 33. Straße. Laufen von dort zum Hudson. Geplant ist die große Rundfahrt mit der Circle Line sowie das Intrepid Museum.
In Mahattan entschließen wir uns mal nicht bei Dunkin zu frühstücken, sondern gehen zum gelben M. Da waren wir in Florida und Las Vegas auch immer ganz gut zufrieden. Marc bekommt das große Frühstück mit Eiern und Pfannkuchen, ich das Oatmeal und den Joghurt. Die Kundenfreundlichkeit wird in den USA ja meist sehr groß geschrieben. Ist ja auch an für sich ein toller Ansatz. Aber bei einigen Kunden sollte man doch besser alles vergessen und sie aus dem laden schmeißen. In der Filiale ist viel los. Die Arbeiter der umliegenden Baustellen ordern sich etwa zu essen und da das Mc Donalds zu den wenigen mit Parkplatz gehört ist es anscheinend auch bei Taxi- und Limousinenfahrern beliebt. Alle haben wenig Zeit und wollen nur schnell etwas zu essen. Der Name Fast Fodd kommt ja auch nicht von ungefähr. Aber eine Tussi meint sie sei hier im Rainbow Room und nicht bei Mc Doof. Steht vorm Tresen und kommandiert die Frauen an der Essenausgabe mit Sonderwünschen umher. Nicht so viel Wasser ins Oatmeal. Das brüllt sie mindestens drei mal und lässt sich sicherheitshalber auch gleich ein neues machen, da ihr das erste nicht passt. Sie will extra Becher und was weiß ich. Und das alles in einem Ton, herrlich. Nichts geht mehr und alle müssen wegen der Truller ewig auf ihr essen warten. Kann die froh sein, dass ich hier im Urlaub bin und eine extra Portion Geduld im Gepäck habe. In Osnabrück hätte ich ihr gesagt, dass sie mit ihrem fetten Arsch besser zum Joggen als zu MC Donalds gehen soll. Und das ich hoffen würde, dass das auch ihre Laune bessert und sie mal lernt sich angemessen zu benehmen.
Hier strafe ich sie nur mit einem bösen Blick und hoffe die Mädels hinter der Theke haben ihr in ihr blödes Oatmeal gespuckt.
Marc amüsiert sich derweil am Tisch. Wie erwähnt gibt es bei dem Mäcces einen kleinen Parkplatz. Ungefähr 20 Parkplätze aber ein Verkehr, das ist unglaublich. Und die Fahrer zeichnen sich nicht gerade durch übermäßige Geduld aus. Wenn ich hier einparken müsste, würden die mich wahrscheinlich aus dem Auto ziehen.
Wir schlendern nach dem Frühstück zu Circle Line. Es ist zwar noch fast eine Stunde bis zur abfahrt. Aber bei der Hitze erscheint eine Bootstour wohl vielen verlockend. Die Schlange zum Schiff ist jetzt schon gigantisch.
Wir stellen uns also schon mal an. Das obligatorische Foto lehnen wir wie immer ab. Da die Sonne brennt und die große Tour 2 ½ Stunden dauert hoffen wir noch einen Platz im Schatten zu ergattern. Gelingt uns auch so halbwegs und zumindest zu Beginn der Fahrt haben wir Schatten an Deck.
Hinter uns kommen eine Frau aus Österreich und ein junges Paar aus Bayern ins Gespräch. Man, immer diese Fremdsprachen im Urlaub. Also die Amerikaner verstehe ich besser
.
Die Tour ist gewohnt interessant. Hatte aber schon bessere Sprecher an Bord. Mar findet wie erwartet den oberen teil der Insel auch interessant. Ist echt toll wie grün das alles ist und wie man die Felsen sieht. Und die Breites des Flusses, wenn man kurz vor Schluss „um die Ecke“ biegt flasht mich jedes mal. Das hat sich mal wieder gelohnt
!
Wieder festen Boden unter den Füssen entschließt Marc sich gegen die Flugzeugträger. Er hat wohl schon so viele Flugzeuge gesehen und ihn überzeugt das Museum von außen nicht. Da meint er, gibt es in Sinsheim mehr zu sehen. OK, also machen wir was mit Klimaanlage. Es geht zu den Hungerspielen. Aber nö, erst mal gibt es ein fettes Eis. Bei dem Wetter ist dies das beste Mittagessen. Etwas abgekühlt geht es also Richtung Times Square. Die Ausstellung ist so gut wie gar nicht besucht. Marc und ich werden alleine vor die Leinwand gesetzt und starten die Tour. Die ist wirklich sehr überschaubar und lohnt sich nicht wirklich. Ok, war im Pass mit drin. Aber jedem der dafür Eintritt zahlen muss, rate ich DRINGEND ab!
Wir wollen uns im Hotel noch ein wenig frisch machen und den Fotoapparat los werden, bevor es zum Madonna geht. Vor der Path schaue ich mir noch den im Forum diskutierten Jacks 99 Cent Store an. Ok, gesehen. Aber einmal reicht für mich.
Im Westin entscheidet Marc sich für ein kleines Mittagsschläfchen. Die Hitze setzt einem doch zu. Ich gehe derweil in den Pool. Zuerst ein paar Bahnen schwimmen und im Anschluss ab in den Whirlpool. Wie immer bin ich hier ganz alleine. Genial!!!
Auf dem Weg zum Madison Square Garden gibt es Abendessen im Foodcourt in Jersey. Liebe Grüße vom Orange Chicken Eva, es wartet auf euch
! Ja richtig geraten, wir essen bei Panda Express. Lecker und eine gute Portion. Und günstiger als Lobster im Garden.
Im Madison Square Garden ist schon viel los. Das Publikum ist genial. Viele haben sich irre auf gestylt. Am meisten beeindruckt uns eine Drag Queen, die in der Reihe vor uns sitzt. Sie sieht den Abend als ihre Show und zelebriert es zu ihrem Platz zu kommen. Spricht jeden an und freut sich über jeden der Fotos von ihr macht. In den beiden Frauen nehmen sich findet sie Schwestern im Geiste und die drei haben sichtlich Spaß. Und wir auch! Ansonsten gibt es noch mehr Paradiesvögel unter den Zuschauern. Einige haben Hörner auf, andere tragen Glitzerklamotten oder Perücken. Und das Make up hier lässt sogar die Kosmetikern vom Schiff blass aussehen. Irre!
Irre trifft auch die Show. Ich war nie ein Madonna Fan und kenne kaum Songs von ihr (außer den alten Klassikern natürlich). Aber die Bühnenshow ist einfach atemberaubend. Dachte schon Pink hat eine irre Show. Aber das hier toppt alles was ich je gesehen habe. Die Bühne zieht sich durch den kompletten Innenraum und erinnert mich total an die irre Bühne vom Cirque du Soleil in Vegas. Und die Tänzer sind auch wahre Akrobaten. Sie tanze an Stangen und es gibt vielleicht irre Stangen. Die sind meterlang und schwingen wie aus Gummi. Hieran hängen die Tänzer teilweise und schwingen bis ins Publikum.
Auch Madonna tanzt wie ein irre. Mit 57 Jahren hängt die an der Pool Dance Stange, da bekomme ich den Mund nicht mehr zu. Respekt!
Natürlich ist Licht, Bild und Ton mehr als State oft the Art.
Also Musik von Madonna hin oder her. Habe ich nochmal die Chance, ich gehe hin
.
Das Verlassen der Halle gestaltet sich unerwartet schwierig. In den Fluren vor den Rolltreppen bildet sich ein großer Stau. Minutenlang geht hier nichts mehr. Alles steht und die Masse bewegt sich keinen Zentimeter vorwärts. Die Luft wird sehr stickig und ich checke mögliche Fluchtwege ab. Seid meinem Besuch bei der Loveparade in Duisburg steh ich solchen Mengen mehr als kritisch gegenüber. Beschließe das mir das hier nicht gefällt und überlege den Rückzug anzutreten. Gerad als ich darüber nachdenke, wie ich mit Marc am besten hier raus komme, öffnen die Ordner die Türen zum Treppenhaus. Alle begeben sich dorthin. Ich bleibe an der Seite stehen, bis die Menge so gut wie weg ist und ist und wir gehen über die ausgeschalteten Rolltreppen nach unten.
Auf die Path warten wir heute Abend ewig. Und die Luft in der Station grenzt an Körperverletzung
. Sind erst um 2 Uhr im Bett und ich bin so platt, dass der Bericht heute ausfällt.