Tag 11
Nach dem Frühstück hieß es für mich in Richtung Penn Station aufzubrechen. Denn von dort aus sollte es für mich mit Amtrak nach Albany gehen. Am Abend spielte dort eine meiner Lieblingsbands, A Day To Remember.
Das Gleis und weiteres wurde halbwegs zügig gefunden. Bei diesem riesen Bahnhof muss man sich ja doch erstmal einen Überblick verschaffen. Von dort aus dauerte es rund eine Stunde und 40 Minuten bis zur Ankunft in Albany.
Ansich eine ganz normale Bahnfahrt, wäre da nicht der Anruf eines Paketzustellers gewesen, der vor der Wohnung in New York stand. Und was hatte er dabei? genau, meinen Koffer.
Das gute Stück, welches nun seit Beginn der Reise verschollen war und quasi niemand wusste, wo er abgeblieben ist. Tja, ansich ja schön, aber erstens war ich eben auf dem Weg nach Albany und am Flughafen erzählte man mir, dass man sich zwei Stunden oder länger vor der Übergabe des Koffers melden würde. Natürlich passierte das nicht, aber gut. Eben einen neuen Termin ausmachen, da sonst auch niemand vor Ort war, der ihn für mich annehmen könnte.
Da ich am nächsten Tag Vormittags wieder zurückkehren würde, habe ich einfach mal 13 Uhr vorgeschlagen. Passt dem Mann am Telefon und damit konnte ich mir die Suche nach einem neuen Koffer auch sparen. Jetzt hoffte ich nur, dass auch alles im Koffer Platz finden würde. Aber gut, es gibt schlimmeres nach so einer Geschichte.
Gegen 13 Uhr erreichte man den Bahnhof von Albany. Das Wetter war auch hier wieder einmal sehr angenehm mit rund 25 Grad. Von dort ging es in ein Sammeltaxi. Die Adresse durchgegeben und ich sollte demnach als erster abgesetzt werden. Ich wusste ungefähr, wo das Haus lag, da es nicht weit von der Halle war, in welcher Abends das Konzert stattfand.
Der Taxifahrer jedoch wusste nicht so recht, wo er hin sollte und brauchte statt die angegebenen 15 Minuten einfach mal eine halbe Stunde. Wenn ich mich nicht vertan habe, ist er auch ein oder zweimal an der richtigen Straße dran vorbeigefahren. Aber gut, wenn er meint. Bei einem Sammeltaxi war das ganze auch weniger tragisch und zeitlich war genug Spielraum vorhanden.
An der angegebenen Adresse hatte ich dann ein Zimmer gebucht. John, der Vermieter, lebt dort mit seinem Lebensgefährten. Netter Kerl, der sich ein wenig mit mir unterhielt und dann soweit alles zeigte. Sehr sauberes Zimmer in einer guten Lage. Für knapp 50 Euro konnte ich nichts falsch machen. Auch hier wurde über Airbnb gebucht.
Da er mit seinem Hund raus musste, ging es für mich ebenfalls an die frische Luft, da ich ein VIP Ticket für das Konzert hatte. Q & A Session plus zwei Akustik Songs inklusive.
Damit ging es gegen drei Uhr im Backstage Bereich los. Ging für mich dann direkt in die erste Reihe für das ganze, da ich auch recht früh dran war. Dort kam ich mit jemanden im ungefähr gleichen Alter (anfang 20) ins Gespräch der begeistert war, dass jemand so bekloppt ist und sich die Band mal eben auf einem anderen Kontinent anschaut.
Die Band kam kurz darauf und ein Mädel musste dann ganz stolz erzählen, dass sie fünf Stunden gefahren ist um hier zu sein. Tja, sie hatte die Rechnung ohne mich bzw. meinen neue Kumpel gemacht, der erstmal raushaute, dass ich aus Deutschland gekommen bin. Die Jungs freuten sich und wunderten sich aber noch über meine Yankees Cap

Nach weiterem Gequatsche und den eben angekündigten Songs ging es kurz darauf in die Halle, wo die Aufbauarbeiten noch stattfanden. Später begann dann der Einlass und ich konnte mich mit meiner neuen Bekanntschaft und zwei weiteren Mädels, die mit ihm dort waren, in der dritten Reihe mittig einfinden. Haben uns dann während der Pausen (insgesamt waren es vier Bands) gut unterhalten.
Zum Vergleich zu Konzerten in Deutschland muss ich sagen, dass die Technik des Crowdsurfens bei dem einen oder anderen wohl noch erlernt werden müssen. Da flog nicht bloß einer auf seine Visage.
Negativ aufgefallen sind mir noch zwei Mädels aus dem Frankokanadischen Teil Kanadas. Leicht aggressiv, da beide meinten, sich mit den Ellbogen platz schaffen zu müssen. Nach einem Rempler gegen eine dieser Krähen, kam direkt der erste Security Typ und meinte, man würde beim nächsten mal rausfliegen. Leider das typische Klischee des blöden "Sicherheits Typen".
Die beiden Weiber hatten dann aber auch noch das Vergnügen mit weiteren Personen Stress zu haben. Auch mit den Leuten neben mir, die noch ein paar nette Worte übrig halten. Widerliches Pack.
Ansonsten war das Konzert ziemlich gut und aufgrund der Hitze und vier Stunden Musik war man nachher komplett platt. Haben uns dann draußen noch kurz unterhalten und Kontaktdaten ausgetauscht.
Danach ging es für mich in eine Pizzeria und weiter ins Zimmer, da ich sechs Stunden später wieder aufstehen musste. Da es im Zimmer in New York lediglich Netflix gibt, wurde das US Amerikanische TV Programm noch ein wenig ausgenutzt und gegen ein Uhr ging es für mich schlafen. Halb sechs klingelte der Wecker.
Hier mal zwei Kostproben von A Day To Remember.
https://www.youtube.com/watch?v=H4ic1l4J8M4https://www.youtube.com/watch?v=j3gOH--dd6o