schön, wenn mein Reisebericht gefällt. Danke dafür.
6. Tag
Heute steht Washington auf dem Schirm. Gut, daß man vorher nicht weiß, was auf einen zu kommt.
Ich hatte lange überlegt, wie man am besten und am preiswertesten dort hin kommt. Flieger ? der Preis lag hin- und zurück bei 158 Dollar pro Person. hin zum Airport, Warten am Airport, Flug nach DC, Shuttle nach Washington, das dauerte auch lange, viel zu lange.
Mit dem Zug? die Zeit war zu lang und das Ticket auch nicht billig, weiß den Preis nicht mehr genau.
Also habe ich mich zuhause für den Megabus entschieden und bekam das Ticket pro Person für 8 Dollar hin und zurück, dazu Platzreservierung 10 Dollar pro Nase. Alles in allem mit Tax 40 Dollar. Das passte. Die Fahrtzeit sollte 4 Std. betragen. Zurück ebenso. Schon bei der Buchung tat der Hintern weh. Aber was tut man nicht alles, besonders in unserem Alter. Je oller, je doller.
5 Uhr morgens klingelte der Wecker. Ich hatte mein Handy wohlweislich auf den Schreibtisch gelegt, damit ich auf zwei Beinen stehe und nicht wieder einschlafe.
Rein in die Klamotten und los ging es. NY war stockdunkel, ausser der Werbung natürlich. Mit der Subway fuhren wir zur Penn Station. Von dort aus mussten wir zur Megabus Haltestelle laufen. Unterwegs kauften wir uns einen Coffee to go. Ich hielt mich an meinem heißen Becher fest und lief ihm hinterher. Das hat mir ja so richtig geschmeckt. Was passierte uns? genau, wir haben uns verlaufen. Gott sei Dank stolperte ich beinahe über einen Polizisten und fragte ihn nach der Haltestelle. Natürlich ein Ende zurück und immer geradeaus. Schon sahen wir die Busse und lange Schlangen davor. Gut daß ich einen Platz reserviert habe, dachte ich. Alles war an Plätzen belegt bei meiner Reservierung, nur diese beiden waren noch frei, toll, dachte ich. Meint Ihr, dieser Himmelhund von Busfahrer hätte auch nur eine Minute vorher die Tür geöffnet? Dann endlich durften wir einsteigen. Und wo war dieser tolle Platz im Bus? natürlich im Oberdeck, wie von mir gewünscht. Und auch vorne, weit vorne, Balkonsitz. Ich weiß nun auch, wieso diese beiden Plätze so lange frei waren. Genau vor den Füßen ging ein langes Brett runter, welches ein Ausstrecken der Füße unmöglich machte. Mit den Knien unterm Kinn fuhren wir dann los. Schon aus der Stadt raus dauerte ca. 1 Std. Newark am Flugplatz vorbei und dann immer geradeaus. Unterwegs in Baltimore, einem sowieso vorgesehenen Stop, mussten wir noch andere Gäste eines Megabusses mit Motorschaden, aufnehmen. Wir durchquerten bis Washington die Bundesstaaten New Jersey, Pennsylvania, Maryland und Columbia.
Im Bus war Toilette und free Wifi, welches erstaunlich gut funktionierte. Der Bus hielt genau an der Union Station. Es lohnt sich schon allein dieses Gebäude anzusehen.
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Auf dem Weg zum Capitol Hill kamen wir auch irgendwie an der National Gallery of Art vorbei.
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Wir hatten leider keine Zeit uns darin richtig umzusehen. Also betraten wir den Eingang um einen Blick hinein zuwerfen. Hätten wir das mal lieber gelassen. Mein Mann vorweg und ich hinterher. Natürlich hatte er schon die Info im Blick um sich ein paar Faltblätter zu holen. Ich als brave Ehefrau steuerte aber erst den direkt hinter dem Eingang stehenden Tisch an. Dahinter zwei Officer. Diese wollten unsere Rucksäcke kontrollieren. Ich öffnete meinen bereitwillig und alles war ok. Ich rief meinen Mann: XX komm mal, du musst den Rucksack zeigen. Keine Reaktion. Die Beamten sahen bereits kritisch. Ich rief ihn nochmals und irgendwann drehte er sich um und kam. Die Beamten wollten also einen Blick in seinen Rucksack werfen. Mein Mann erwiderte mit dem Rucksack auf dem Rücken:"ich will ja garnicht rein". Der Beamte" Sie sind schon drin, sie stehen vor mir und jetzt zeigen sie den Rucksack, sofort". Dabei hatte er eine Hand auf seine Waffe gelegt. Mein Mann legte den Rucksack, sagen wir mal galant, mit Schwung auf den Tisch. Der eine Beamte atmete vermehrt und sehr tief. Der Rucksack wurde durchsucht und mit den Worten zurück gegeben: "Beim nächsten mal, reagieren sie sofort, wenn man sie anspricht und zeigen ihre Sachen unaufgefordert her". Bis dahin alles auf englisch. Mein Mann sagte daraufhin: "ja red mal ruhig so weiter". Der Beamte verstand zwar kein deutsch, aber am Tonfall meines Göga merkte er sehr wohl, daß da ein blöder Spruch kam. Ihr glaubt nicht, wie froh ich war, als wir schnellstens aus dem Gebäude kamen. Ich sah ihn schon für 48 Stunden im Bau. Na gut, mein Mann hat geträumt und den ernst der Situation nicht erkannt und der Beamte vllt nicht seinen besten Tag. Lassen wir es dabei.
Dann ging es weiter zum Capitol. Dieses war leider noch eingerüstet aber dennoch haben wir es gesehen.
obwohl es so bewölkt aussieht, hatten wir an diesem Tag 22 Grad. Viele Touris liefen kurzärmlig. Wir schwitzten. Ich noch wegen der Aktion im Museum.
Auffallend war das hohe Polizeiaufgebot. Überall sah man Polizeibeamte, mit dem Rad, mit dem Auto, Hubschrauber am Himmel, sie waren überall. Beamte mit ihren Hunden suchten parkende Autos ab. Ich wurde das Gefühl nicht los, daß ein klein wenig Verfolgungswahn dahinter steckt. Das war einfach to much.
Wir schlenderten weiter die National Mall Richtung Zentrum, wir hatten Hunger. In einem kleinen Restaurant nahmen wir Platz und stärkten uns. Weiss heute nicht mehr wie es hiess und wo es war. Aber wir saßen draußen, mittlerweile in der Sonne. Von dort aus ging es direkt zum Weissen Haus.
Ich wunderte mich, daß dort so wenig Touris waren. Unter der Woche und bei dem Wetter, aber umso besser für uns. Ich habe von Washington leider sehr wenig Bilder, wir hatten an dem Tag die Videokamera dabei und es wurde viel gefilmt.
Das Weisse Haus ist tatsächlich viel kleiner als man denkt. Gleich in der Nähe befindet sich ein sehr gutes White House Visitor Center. Das Personal dort ist sehr freundlich und freut sich, wenn es etwas erklären kann. Obama war an diesem Tag zuhause und begrüßte den irischen Ministerpräsidenten wegen des gleichzeitig stattfindenden St. Patrick`s Day. In NY wohnen übrigens mehr Iren als in Irland. In dem Visitor Center kann man auch einen Film ansehen, der ungefähr eine halbe Std. dauert. Also Zeit mit einplanen. Der Film ist nicht schlecht. Das Weisse Haus können nicht Amerikaner z.Zt. nicht besuchen, da auf eine elektronische Besuchserlaubniserteilung umgestellt wird. Wann das wieder der Fall ist, steht auf der Seite der Deutschen Botschaft in Washington.
Vom Weissen Haus schlenderten wir zum Eisenhower Building. Ein imposantes Gebäude in welchem heute der Vizepräsident ansässig ist, sowie Pentagonmitarbeiter und alles was so mit Krieg und Frieden zu tun hat.
Von dort aus ging es weiter zum Washington Monument. Es steht mitten in einem riesigen Gelände.
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von dort oben, es zog bei 22 Grad wie Hechtsuppe, hat man einen wunderschönen Blick
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alles liegt auf einer Achse. Capitol, Memorial, Lincoln.
Die Wege in Washington sind weit. Man muss gute Schuhe anhaben und Geduld. Washington ist ruhiger, beschaulicher, sauberer und fast zu brav, wenn man aus NY kommt. Aber alles in allem eine sehenswerte Stadt.
Nach einer Tasse Kaffee, die wir dringend brauchten, liefen wir zurück zur Union Station. Es waren an dem Tag zig km, die wir gelaufen waren und die Füße brauchten dringend Erholung. Mit dem Megabus ging es um 18 wieder zurück. Die Fahrt dauerte
5 Std. !!!! Das war wirklich eine Tortur. Hat es sich gelohnt? Ich sage eindeutig ja. Allerdings würde ich jedem raten, nehmt euch Zeit und evtl. eine Übernachtung in DC, dann ist man sicherlich nicht so kaputt, wie wir es waren.
Die Skyline leuchtete z. T. grün. Ein wunderbarer Anblick:
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In NY angekommen ging es wieder zurück Richtung Hotel, ach ja, es war ja St. Patrick`s Day und was macht man da? richtig, man geht in einen Pub. Und dieser war ja gegeüber unseres Hotels. 3 Monkeys. Werde ich im Leben nicht vergessen. Ihr macht euch keinen Begriff, was da los war. Voll bis hinten hin. Alles grün, die Musik für Schwersthörige, der Boden klebte beim Laufen und es steppte der Bär. Ein Guiness und raus und ab ins Bett.
Fortsetzung folgt