Ein Landei alleine in der Großstadt...
Verfasst: 04.01.2015, 18:58
Hallo zusammen,
seit einiger Zeit lese ich hier im Forum mit und habe mich so auf meine beiden, jeweils 7-tägigen, New York Aufenthalte eingestimmt. Besonders gerne habe ich in den Reiseberichten gestöbert und die Bilder aufgesaugt. Daher möchte ich nachträglich kleine Reiseberichte einstellen, obwohl ich schon im Frühjahr 2013 und 2014 unterwegs war. Vielleicht kann ich so dem einen oder anderen die Wartezeit verkürzen. Vielleicht kann ich sogar jemandem Mut machen, der wie ich alleine reisen möchte, aber unsicher ist, ob er das Abenteuer New York alleine wagen soll.
Wie alles anfing...
Mein Mann und ich (jeweils Ende 40) reisen gerne und fahren amerikanische Motorräder, da wäre es doch eine tolle Sache, einen Urlaub in den USA zu verbringen. Tja, wenn da nicht der unvermeidbare Langstreckenflug wäre...
Er hasst es, zu fliegen. Alles was mehr als 3 oder 4 Flugstunden entfernt ist, wird misstrauisch beäugt und verworfen. Einmal hatte ich ihn fast soweit, dass er „ja“ gesagt hätte. Lockmittel war eine Reiseroute inklusive Teilstrecken mit Motorrad, Besuch des Harley-Davidson Museums in Milwaukee und Ausklang des Urlaubs im sonnigen Florida. Aber er konnte nicht über seinen Schatten. Tja, und wenn ich jetzt mit einer Freundin fahren würde? Erst ein überraschter Blick, aber dann ein zögerliches ja, das wäre OK. Ist ja nicht fair, dass ich Dir den Traum USA verbaue, nur weil ich nicht fliegen mag, meinte er.
So habe ich also meinen Planungsansatz geändert, denn schon da hatte ich den Gedanken, wenn nicht mit meinem Mann (wir sind ein eingespieltes Team), dann lieber alleine. Denn auch mit einer guten Freundin wären sicher Kompromisse zu machen, die ich nicht machen möchte. Klar war, dass für mich als allein reisende Frau weder eine Motorrad- noch eine Mietwagenreise in Frage kam, dafür reicht meine Abenteuerlust dann doch nicht aus. Irgendwann war das Ziel dann gefunden: Eine Woche New York sollte es sein. Lang genug um etwas zu sehen und zu erleben – und nicht zu lang falls ich es alleine dann doch blöd finde oder Heimweh haben sollte.
Gebucht habe ich über Expedia.de, Flug mit KLM von Hannover über Amsterdam nach EWR. Transfer mit Super-Shuttle nach Manhattan.
Mein Hotel war das Newton an der Upper Westside. Schon die Adresse klang toll – direkt auf dem Broadway (ich weiss, der Broadway ist lang, es klang aber trotzdem toll). Und falls ich mich nicht auf die Strasse trauen sollte, könnte ich den ganzen Tag aus dem Fenster schauen... ;o))
Dann die üblichen Vorbereitungen: ESTA, Reisepass beantragen, (da schon ewig abgelaufen), Bargeld tauschen (wie viel brauche ich bloss in bar..?), grobe Tagesplanungen überlegen, Strassen schon mal in Google Street View ablaufen, Reiseführer und Forum durchstöbern und das Wichtigste: eine vernünftige und bezahlbare Möglichkeit finden, jeden Tag nach Hause telefonieren zu können.
Nach drei Monaten Wartezeit war es dann soweit, der Tag der Abreise:
Sonntag, 17.03.2013
Gegen 7.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Flughafen nach Hannover. Das grummeln in meinem Bauch ist die Aufregung. Hoffentlich geht das alles gut – ich als Landei alleine in dieser riesigen Stadt. Aber ich wollte das so, jetzt muss ich da durch. Auch mein Mann ist stiller als sonst. Nach einem gemeinsamen Kaffee auf dem Flughafen wird es Zeit für mich. Also ab durch die Sicherheitskontrolle, letztes Winken durch die Glasscheibe, jetzt soll es losgehen. Ein Stündchen dauert der Flug nach Amsterdam, jetzt musste ich nur noch das Gate für die Weiterreise finden, aber Schiphol finde ich ganz übersichtlich, also geht es eine gute Stunde später weiter Richtung USA. Dank Bordunterhaltung, Reiselektüre, einer grandiosen Aussicht auf meinem Fensterplatz und einem kurzweiligen Sitznachbarn vergeht die Zeit buchstäblich wie im Flug. Gegen 16.00 Uhr Ortszeit landen wir in Newark. Trotz etwas trüben Wetters sehe ich zum ersten Mal die Skyline und die Freiheitsstatue. Mir steigen die Tränen hoch – blöd, aber das habe ich nicht so ganz unter Kontrolle. Also: Blick aus dem Fenster, muss ja nicht jeder sehen...
Das Procedere der Einreise war schnell erledigt, der Koffer auch schnell gefunden (der sah irgendwie deformiert aus und war etwas störrisch beim hinterher ziehen, aber ob es die Müdigkeit oder die Aufregung waren, ich kam überhaupt nicht auf die Idee, das hier Handlungsbedarf besteht...). Jetzt nichts wie ab zum Super-Shuttle. Nach einer geschlagenen Stunde Wartezeit fuhr dann auch endlich mein Sammeltaxi Richtung Manhattan. Das war das erste Abenteuer! Mein Hotel war das letzte, dass angefahren wurde, so bekam ich eine „Stadtrundfahrt“ und einen ersten Eindruck der Häuserschluchten, sogar einen Blick auf den Times Square konnte ich erhaschen – sehr eindrucksvoll. Am Hotel angekommen war es ca. 18.30 Uhr. Nachdem das Zimmer inspiziert, für gut befunden und bezogen ist, muss ich – obwohl ich vor Müdigkeit umfallen könnte, nochmal raus. Um die Ecke ist ein Supermarkt, hier kaufe ich schnell noch ein „Sixpack“ Wasser und ein paar Kleinigkeiten ein, dann sind die Akkus leer und morgen ist ja auch noch ein Tag.
seit einiger Zeit lese ich hier im Forum mit und habe mich so auf meine beiden, jeweils 7-tägigen, New York Aufenthalte eingestimmt. Besonders gerne habe ich in den Reiseberichten gestöbert und die Bilder aufgesaugt. Daher möchte ich nachträglich kleine Reiseberichte einstellen, obwohl ich schon im Frühjahr 2013 und 2014 unterwegs war. Vielleicht kann ich so dem einen oder anderen die Wartezeit verkürzen. Vielleicht kann ich sogar jemandem Mut machen, der wie ich alleine reisen möchte, aber unsicher ist, ob er das Abenteuer New York alleine wagen soll.
Wie alles anfing...
Mein Mann und ich (jeweils Ende 40) reisen gerne und fahren amerikanische Motorräder, da wäre es doch eine tolle Sache, einen Urlaub in den USA zu verbringen. Tja, wenn da nicht der unvermeidbare Langstreckenflug wäre...
Er hasst es, zu fliegen. Alles was mehr als 3 oder 4 Flugstunden entfernt ist, wird misstrauisch beäugt und verworfen. Einmal hatte ich ihn fast soweit, dass er „ja“ gesagt hätte. Lockmittel war eine Reiseroute inklusive Teilstrecken mit Motorrad, Besuch des Harley-Davidson Museums in Milwaukee und Ausklang des Urlaubs im sonnigen Florida. Aber er konnte nicht über seinen Schatten. Tja, und wenn ich jetzt mit einer Freundin fahren würde? Erst ein überraschter Blick, aber dann ein zögerliches ja, das wäre OK. Ist ja nicht fair, dass ich Dir den Traum USA verbaue, nur weil ich nicht fliegen mag, meinte er.
So habe ich also meinen Planungsansatz geändert, denn schon da hatte ich den Gedanken, wenn nicht mit meinem Mann (wir sind ein eingespieltes Team), dann lieber alleine. Denn auch mit einer guten Freundin wären sicher Kompromisse zu machen, die ich nicht machen möchte. Klar war, dass für mich als allein reisende Frau weder eine Motorrad- noch eine Mietwagenreise in Frage kam, dafür reicht meine Abenteuerlust dann doch nicht aus. Irgendwann war das Ziel dann gefunden: Eine Woche New York sollte es sein. Lang genug um etwas zu sehen und zu erleben – und nicht zu lang falls ich es alleine dann doch blöd finde oder Heimweh haben sollte.
Gebucht habe ich über Expedia.de, Flug mit KLM von Hannover über Amsterdam nach EWR. Transfer mit Super-Shuttle nach Manhattan.
Mein Hotel war das Newton an der Upper Westside. Schon die Adresse klang toll – direkt auf dem Broadway (ich weiss, der Broadway ist lang, es klang aber trotzdem toll). Und falls ich mich nicht auf die Strasse trauen sollte, könnte ich den ganzen Tag aus dem Fenster schauen... ;o))
Dann die üblichen Vorbereitungen: ESTA, Reisepass beantragen, (da schon ewig abgelaufen), Bargeld tauschen (wie viel brauche ich bloss in bar..?), grobe Tagesplanungen überlegen, Strassen schon mal in Google Street View ablaufen, Reiseführer und Forum durchstöbern und das Wichtigste: eine vernünftige und bezahlbare Möglichkeit finden, jeden Tag nach Hause telefonieren zu können.
Nach drei Monaten Wartezeit war es dann soweit, der Tag der Abreise:
Sonntag, 17.03.2013
Gegen 7.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Flughafen nach Hannover. Das grummeln in meinem Bauch ist die Aufregung. Hoffentlich geht das alles gut – ich als Landei alleine in dieser riesigen Stadt. Aber ich wollte das so, jetzt muss ich da durch. Auch mein Mann ist stiller als sonst. Nach einem gemeinsamen Kaffee auf dem Flughafen wird es Zeit für mich. Also ab durch die Sicherheitskontrolle, letztes Winken durch die Glasscheibe, jetzt soll es losgehen. Ein Stündchen dauert der Flug nach Amsterdam, jetzt musste ich nur noch das Gate für die Weiterreise finden, aber Schiphol finde ich ganz übersichtlich, also geht es eine gute Stunde später weiter Richtung USA. Dank Bordunterhaltung, Reiselektüre, einer grandiosen Aussicht auf meinem Fensterplatz und einem kurzweiligen Sitznachbarn vergeht die Zeit buchstäblich wie im Flug. Gegen 16.00 Uhr Ortszeit landen wir in Newark. Trotz etwas trüben Wetters sehe ich zum ersten Mal die Skyline und die Freiheitsstatue. Mir steigen die Tränen hoch – blöd, aber das habe ich nicht so ganz unter Kontrolle. Also: Blick aus dem Fenster, muss ja nicht jeder sehen...
Das Procedere der Einreise war schnell erledigt, der Koffer auch schnell gefunden (der sah irgendwie deformiert aus und war etwas störrisch beim hinterher ziehen, aber ob es die Müdigkeit oder die Aufregung waren, ich kam überhaupt nicht auf die Idee, das hier Handlungsbedarf besteht...). Jetzt nichts wie ab zum Super-Shuttle. Nach einer geschlagenen Stunde Wartezeit fuhr dann auch endlich mein Sammeltaxi Richtung Manhattan. Das war das erste Abenteuer! Mein Hotel war das letzte, dass angefahren wurde, so bekam ich eine „Stadtrundfahrt“ und einen ersten Eindruck der Häuserschluchten, sogar einen Blick auf den Times Square konnte ich erhaschen – sehr eindrucksvoll. Am Hotel angekommen war es ca. 18.30 Uhr. Nachdem das Zimmer inspiziert, für gut befunden und bezogen ist, muss ich – obwohl ich vor Müdigkeit umfallen könnte, nochmal raus. Um die Ecke ist ein Supermarkt, hier kaufe ich schnell noch ein „Sixpack“ Wasser und ein paar Kleinigkeiten ein, dann sind die Akkus leer und morgen ist ja auch noch ein Tag.