If you want to become a real New Yorker, there’s only one rule:
You have to believe New York is, has been, and always will be the greatest city on earth.
The center of the universe.
-Ellen R. Shapiro
Samstag, 01.02.2014
Mist! Verschlafen! Da stellt man sich extra keinen Wecker, weil der Jetlag normalerweise eine Woche lang so richtig zuverlässig ist und was passiert? 8:00 Uhr! Nun gut, wir machen uns schnell im Eiltempo fertig und gehen los in Richtung unseres oder besser gesagt meines heutigen Ziels. Dem Pier 40! Es ist ziemlich frisch aber zum Glück relativ windstill heute, so dass es wenigstens nicht so sehr ins Genick zieht.
Auf dem Weg gibt es mal wieder Frühstück bei Dunkin Donuts. Der hat außerdem noch andere Sachen im Angebot außer Donuts. Manu isst heute einen Cremecheese-Bagel aber ich bleib lieber beim Süßkram. Gut gestärkt und mit einem dampfenden Kaffee in der Hand kommen wir am Pier an. Mittlerweile ist es etwa 9 Uhr, so wie ich es eigentlich auch geplant hatte. Zum Glück liegt unser Hotel nicht allzu weit weg von hier.
Nun interessiert es den einen oder anderen bestimmt, was es denn hier am Pier 40 so tolles gibt? Hier findet dieses Jahr der alljährliche Celebrity Beach-Bowl statt, das Footballspiel im Sand bei dem diverse Prominenz mitspielt. Ich wollte eigentlich hauptsächlich wegen Ian Somerhalder hin – und ja, in dieser Hinsicht oute ich mich als idiotisch kichernder Teenager im Herzen – nur gestern habe ich erfahren, dass dieser den Beach Bowl abgesagt hat. Wie schade! Aber wir wollen uns das Spektakel trotzdem ansehen, denn wann hat man denn schon mal wieder die Gelegenheit dazu? Der offizielle Einlass soll eigentlich um 10 Uhr sein, aber wer beim Beach Bowl kostenlos dabei sein möchte, der muss früh genug in der Schlange stehen, denn wenn die heiß begehrten Plätze die für die Öffentlichkeit sind weg sind, dann hat man keine Chance mehr.
Vor uns sind schon ziemlich viele Leute und ich stelle erleichtert fest, dass es sich nicht nur um Teenies handelt sondern auch ganz normale und erwachsene Menschen. Es dauert nicht lange und schon ist hinter uns eine genau so lange Schlange wie vor uns. Oha, ganz schöner Andrang.
Anfangs ist die Warterei ja noch ok aber so nach einer Stunde wird es so langsam schon etwas frisch. Der Einlass verzögert sich und mittlerweile ist es schon halb 12 als endlich mal etwas voran geht. Irgendwann dürfen wir dann aber auch rein doch dann der Schock – der erste Security will mir erzählen, dass meine Handtasche zu groß sei und ich so nicht rein käme. Äh, wie bitte? Gerade lief ein schlechter Abklatsch von Paris Hilton an mir vorbei, die eine Handtasche so groß wie ein Reisekoffer mit sich herum trägt und meine Tasche soll zu groß sein? Ich finde das ziemlich ungerecht und mein inneres teuflisches ich rammt dem Typen gerade mit Schmackes die Faust ins Gesicht, aber ich versuche die Fassung zu bewahren.
Gut so, denn der Wichtigtuer dreht sich um und sein Kollege flüstert uns zu: „ Go ahead, I’ve seen nothing!“ Das finde ich jetzt wirklich nett von dem und er schüttelt auch ein wenig den Kopf über seinen strengen Kollegen, denn ganz offensichtlich laufen da Mädels mit viel größeren Taschen durch, aber klar, die haben auch weniger Hirn, darum lässt er die natürlich durch… Ok, das war jetzt gemein, aber naja, in dem Moment war ich echt sauer.
Aber ist ja nochmal gut gegangen. Wir huschen also durch und stehen schon bald darauf auf dem Gelände.
Das eigentliche Spiel beginnt aber erst irgendwann um halb 2, also vertreiben wir uns die Zeit in diesem Areal mit Pizza, Garlic Bread und den geschenkten Handwärmern die hier überall verteilt werden, bis dann auch der Pöbel ohne VIP-Pässe für 250 Dollar ins Zelt darf. Aber ich will mich nicht beschweren, denn wo bekommt man in New York denn schon mal was geschenkt?
Der Beach-Bowl an sich ist ziemlich lustig. Zum Glück hab ich meine Superzoom-Kamera dabei, denn so kann ich mir die Prominenz ganz nah vor die Linse holen. Ich kenne leider nicht besonders viele – lediglich Nina Dobrev (alias Elena Gilbert) aus The Vampire Diaries und Peter Facinelli (alias Carlisle Cullen) aus Twilight sind mir ein Begriff. Manu kennt noch mehr. Serena Williams zum Beispiel oder Ladainian Tomlinson (Footballspieler) und Eli Manning (ebenso Football)… dann waren noch ein paar Models von der Sports Illustrated da… Der Sänger John Legend… Ich hab aber hauptsächlich Nina Dobrev abgelichtet, bin ja totaler Fan von Vampire Diaries, da war das natürlich super für mich!
Für mich hat sich das Anstehen in der Kälte auf jeden Fall gelohnt. Für Manu auch fast. Immerhin gab es für ihn auch nen interessanten Promi dort. Das Spiel ist auf jeden Fall ziemlich cool, wenn auch nur wenig professionell.
Nach dem Spiel gibt es in der Halle noch ein Konzert, aber die Band ist uns gänzlich unbekannt und tut eher in den Ohren weh als sonst was, darum verkrümeln wir uns dann auch recht schnell nach dem Spiel. Außerdem ist Manus Grippe schlimmer geworden, was mich nicht wundert, nachdem wir so lange in der Kälte standen. Schnurstracks geht es zurück ins Hotel allerdings laufen wir eine kleine Schleife und ich tobe mich mit den Spezialeinstellungen meiner Kamera ein wenig aus. Dafür hat bisher immer die Zeit gefehlt.
Auf dem Zimmer angekommen heißt es erst mal wieder ein bisschen ausruhen. Duschen, Kräfte tanken, Bericht schreiben, bis es weiter geht. Heut Abend spielen die Knicks gegen die Heats und wir wollen uns das Spiel eigentlich in einer Sportsbar anschaun. Für Tickets waren wir diese Mal zu geizig. 140 Dollar die Karte war uns doch ein wenig zu teuer.
Um kurz vor halb 7 gehen wir also wieder los. Heut ist der letzte Tag vor dem Superbowl und damit auch der letzte, an dem der Super-Bowl-Boulevard aufgebaut ist. Vom Macys bis hoch zum Times Square gibt’s alles Mögliche an Unterhaltung rund um das Event. Wir laufen alles mal ab und schauen uns das verrückte Treiben an. Ich glaube, voller habe ich den TSQ nur an Sylvester gesehen, wobei ich mir da gar nicht mal so sicher bin, denn man sieht vor lauter Menschen mal gar nichts. Ich muss schon wieder an die Zombies denken und suche schon mal heimlich mögliche Fluchtwege.
Es ist wirklich abartig. Irgendwann müssen wir tatsächlich flüchten und landen in einem irischen Pub in einer Seitengasse. Dort gibt es lecker Calamari für mich und Pulled Pork Burger für Manu. Wir sind lang vor dem Spiel mit Essen fertig und beschließen, dass wir das Spiel doch lieber im Hotelzimmer schauen. Hauptsächlich weil Manu sowieso hinüber ist und auch ich bin ein bisschen platt. Der Rest des Abends ist Geschichte.
Wir lesen uns morgen zur Superbowl-Party!