“There is no question that there is an unseen world. The problem is,
how far is it from midtown and how late is it open?”
- Woody Allen
Freitag, 31.01.2014
Ich liebe unser Hotel und die Tatsache, dass direkt gegenüber ein Dunkin Donuts und gleich ums Eck ein Starbucks ansässig ist. Die brauchen wir auch, denn um 5:30 Uhr ist sonst noch nicht viel mit Frühstück.
Während Manu duscht uns sich meine Antibiotika einwirft, weil er Halsschmerzen bekommt (und damit fängt es ja meistens an) hole ich uns das erste Frühstück für diesen Urlaub. Kaffee und Donuts für jeden. Gemütlich verspeisen wir die Kalorienbomben im Bett und chillen noch eine Runde, ehe wir uns auf den Weg machen.
Mit der Subway geht’s zum Port Authority Bus Terminal, denn unser heutiges Ziel ist das Outlet in New Jersey. Beim Bus-Terminal gibt’s dann bei „au bon pain“ das zweite Frühstück. Wir essen hier immer die Nummer 21 – Turkey Sandwich. Das ist mit „richtigem“ Weißbrot und total lecker. Das nehmen wir aber vorerst nur mit, denn gleich fährt unser Bus. Schnell ordern wir noch ein Round-Trip Ticket für den Bus 111 (13,50 Dollar p. Person) und laufen dann zum Gate 222, wo unser Bus auch abfährt. Das war schon letztes Jahr so und ändert sich glaub ich auch so schnell nicht. Also solltet ihr mal zu Jersey Gardens wollen – jetzt wisst ihr wie ihr hin kommt.
Der Bus ist jetzt um kurz vor neun noch nicht einmal annähernd voll und wir breiten uns in der letzten Reihe aus, wie damals in der Schule. Auf der Fahrt haben wir schöne Aussichten auf die Skyline von Manhattan und mal wieder stelle ich fest, dass dies das schönste Stadtbild von allen ist. Ich weiß nicht, welche Großstadt für mich sonst noch so schön anzusehen ist. Frankfurt vielleicht… Ich habs wohl mit hohen Gebäuden…
Um etwa halb 10 sind wir schon dort – die Läden öffnen aber erst um 10, darum holen wir uns noch einen Starbucks-Kaffee (Starbucks hat ja zum Glück irgendwie immer offen) und frühstücken in Ruhe erst mal unsere mitgebrachen Sandwiches nebenher. Dann geht es los und wir stöbern in allen möglichen Läden herum.
Manu findet ein paar Sachen. Ich hatte mir dieses Mal lediglich in den Kopf gesetzt, ein paar Sales Teile bei Victoria’s Secret abzustauben und mir eine North Face-Jacke zuzulegen, das hatte ich schon eine Weile vor, war aber immer zu geizig. Beides gelingt mir auch und die Jacke finde ich für 154 Dollar – bin somit vollkommen happy. Noch schnell die Converse für die daheimgebliebenen eingepackt und nach einem schnell inhalierten Salat und Chilli bei Johnny Rockets machen wir uns um 3:00 pm wieder auf den Rückweg. Wir fahren ein bisschen länger als heute Morgen, da der Verkehr schon etwas angezogen hat.
Zurück in Manhattan holen wir noch einen Erkältungssaft bei Duane Read. Manu ist etwas schlapp und ich schniefe auch schon wieder herum. Wie könnte es auch anders sein? Immer im Urlaub – wie es mich nervt. Kann ja aber doch nichts daran ändern, also versuche ich mich nicht zu sehr darüber zu ärgern.
Außerdem habe ich entschieden, nicht mehr so schnell die Subway-Station beim Port Authority zu nutzen. Was dort im Untergrund so los ist, ist ja nicht mehr normal. Heute früh musste ich an die ganzen Zombiefilme denken und es wundert mich absolut nicht mehr, warum dort der Virus immer zuerst in New York oder einer anderen amerikanischen Großstadt ausbricht.
Ich weiß immer noch nicht genau warum, aber ich sehe New York irgendwie dieses Mal mit anderen Augen. Ich achte auf ganz andere Dinge als die letzten beiden Male. Zum Beispiel in der Subway mache ich mir Gedanken über diese riesigen Strecken, die hier unterirdisch zurück gelegt werden und dass es ziemlich unheimlich ist, in so einer Blechbüchse unter der Erde herum zu fahren in diesen schmalen Tunneln. Auch fallen mir viel mehr Kleinigkeiten auf. Einheimische, die am Straßenrand dealen, Touristen, die bei jeder Polizeisirene erschrecken, Baustellen, die so aussehen, als würden sie nie fertig gestellt werden… an jeder Ecke gibt es was Neues, Spannendes. Aber ich schweife ab…
Wie kommen gegen halb 5 wieder im Hotel an und die Luft ist vorerst mal raus. Angeschlagen ist es wirklich anstrengend dieses New York. Erst mal etwas abliegen auf dem Zimmer. Nichts geht mehr.
Nach einer Stunde raffen wir uns aber nochmal auf – Manu meint gehört zu haben, dass das Empire State Building heute um 6 pm in den Farben der Broncos leuchtet und es hierzu eine Lichtershow geben soll. Kurz – die gab es nicht, auch wenn wir von der Canal Street (oder auch Kannälll-Steeeet, wie die Subway-Frauenstimme immer sagt)bis hoch zum Union Square gerannt sind.
Trotzdem leuchtet es erst rot und grün und dann tatsächlich in rot und orange und gelb und sieht sehr schön aus.
Auf unserem Weg feilschen wir noch um den Preis einer Mini-Freiheitsstaue. Wir wollen etwa 120 Stück abnehmen aber dafür keine 3,99 Dollar pro Stück zahlen. Wir handeln auf 2 Dollar, aber überlegen es uns nochmal, weil der Typ einen zu hohen Deposit möchte. Eigentlich will ich auch gar nicht mehr als 1,50 Dollar zahlen, also gehen wir weiter.
Kurz zur Erklärung – wir hatten uns in den Kopf gesetzt die Mini-Statuen als Gastgeschenk an unserer Hochzeit auf den Tisch zu stellen und an die Fackel zu die Namenskärtchen anzubringen.
Irgendwann die Tage wage ich mich mal in die Tiefen Chinatowns zum Handeln. Mal schaun ob ich die 1,50 Dollar bekomme oder mich doch auf etwas anderes umentscheide.
Aber zurück zum Programm. Vom Union Square laufen wir weiter zu Macys. Hier gibt es in der vierten Etage einen riesigen NFL-Superbowl-Shop. Abartig, was hier los ist! Ein Gedränge, wie auf dem Jahrmarkt. Dagegen ist der Times Square geradezu ein Witz. Wir stöbern eine Weile hier rum und – wie kanns auch anders sein – kaufen auch etwas. Aber nur eine Mütze für mich und eine für Manu und dazu für ihn noch ein Shirt. Immerhin braucht man ja ein kleines Andenken, nicht wahr?
Dann flüchten wir aber schnell wieder nach draußen. Also für die Superbowl-Fans ist hier schon einiges geboten. Bühnen, Aufsteller, Lichtshows an der Fassade vom Macy’s… Manu ist im Himmel – ich hingeben in meiner persönlichen Sport-Hölle, aber was tut Frau nicht alles dafür, dass der Zukünftige auch glücklich ist?
Anschließend meldet sich der kleine Hunger und wir kehren im nächsten Restaurant ein, das wir sehen. Ein irischer Pub oder was auch immer… Wir bestellen uns Nudeln die ganz gut sind aber so langsam wird es Zeit für’s Bett.
Morgen geht’s dann richtig los...