Mein New York im Sept. 2013

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Alexander_P
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Mein New York im Sept. 2013

Beitrag von Alexander_P »

Eine Olympus SZ 31 MR.
Ist schon schwer ein paar Einträge zurück zu lesen?
Cornflakes
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Re: Mein New York im Sept. 2013

Beitrag von Cornflakes »

Vielen Dank Alexander.
Nein, schwer ist das nicht. Manchmal sieht man halt vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Aber das ging Dir bestimmt noch nie so...
Kein Grund so schnippisch zu reagieren.
Hannemie
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Re: Mein New York im Sept. 2013

Beitrag von Hannemie »

:lol: ich liebe dieses Bild Bild
MissLeeLee
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Re: Mein New York im Sept. 2013

Beitrag von MissLeeLee »

Danke Cornflakes, freut mich dass Dir mein Bericht gefällt!

Hannemie, ich liebe es auch! Es war so cool wie der kleine mit seinem dicken Auto gegenüber vom Central Park die 5th Ave runter gebraust ist
MissLeeLee
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Re: Mein New York im Sept. 2013

Beitrag von MissLeeLee »

Teil 2

...und stoßen auf die, jedes Wochenende statt findende, Rollerskating Disco.
WOOOOW! Das war wirklich einzigartig, Ich fühlte mich in die Zeit des Studio 54 zurück versetzt. Menschen jeden alters fuhren Rollschuh so wie ich es noch nie gesehen habe. Sie tanzten gemeinsam, tanzten alleine, tanzten Choreographien, der eine fuhr stundenlang schnell im Kreis aber so dass es aussieht als wenn er Zeitlupe fährt, die Leute stapelten immer mehr Wasserflaschen auf ihrem Kopf, einer fuhr mit einem sich drehenden Ball auf dem Zeigefinger auf dem natürlich auch noch die Amerikafahne drauf gestellt wurde seine Runden, in der Mitte war noch Platz für die Leute die ohne Rollschuhe getanzt haben. Drumherum standen Menschen und schauten dem Spektakel zu. Wieder mal ein Moment wo ich dachte: JA, deswegen bin ich nach NY gekommen!
Ein Mann ging rum und verkaufte die CD's zu der Veranstaltung. Wir kauften gleich 6 Stück von ihm, 3 für jeden von uns. Ein tolles Andenken! Ich unterhielt mich noch etwas mit ihm und fand raus dass es die Disco schon seit 40 Jahren gibt. Also lag ich scheinbar gar nicht so verkehrt mit dem Studio 54 und der ein oder andere sah auch aus als käme er aus der Ära!
Und wie es der Zufall wollte legte auch noch einer meiner Lieblings Dj's, David Morales, von früher auf für den wir manchmal einige hundert Km gefahren sind.
Für interessierte: Man kann kostenlos mitmachen, falls man keine Rollschuhe dabei hat kann man die auch ausleihen.
Wir ließen uns auf dem Hügel nieder so dass wir einen guten Blick auf das geschehen hatten, ließen uns die Sonne auf den Pelz scheinen und taten einfach gar nichts.

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Als die Disco zu ende war gingen wir Richtung Ausgang. Aber kurz hinter der Disco tat sich das nächste Spektakel auf. Schon wieder stand da ein DJ, hier schien die Party weiter zu gehen. Die Leute tanzten, manche mit Hoola Hoop Reifen, manche ohne und aus Kühlboxen wurde Alkohol ausgeschenkt. Gerne wäre ich da geblieben, hätte mit den Leuten heimlich Alkohol in der Öffentlichkeit getrunken und unterm Sternenhimmel, umgeben von Hochhäusern gefeiert. Aber meine Freundin hatte keine Lust mehr und alleine nachts im Central Park muss dann auch nicht unbedingt sein...
Beim rausgehen fanden wir noch einen Platz wo viele historische Karussells ihre Runden drehten. Ein wirklich tolles Bild, diese alten Karussells vor der Kulisse der Hochhäuser.
Wir liefen die 5th Ave. runter und beschlossen dass wir der Grand Central Station noch einen Besuch abstatten könnten um dort noch was zu essen bevor es nach Hause geht.
Noch einmal nach links abbiegen und schon konnten wir das beleuchtete Chrysler Building mit Grand Central Station davor entdecken.
Schon von draußen konnte man erahnen das einen drinnen etwas wunderschönes erwartet. Beim Betreten standen wir in einer kleinen Vorhalle mit riesigen Kronleuchter, Marmor und viel Gold. Und schon standen wir im Bahnhof, über uns der Sternenhimmel mit den Tierkreiszeichen der spiegelverkehrt herum aufgemalt wurde, ein Ticketverkaufsschalter, Briefkästen, die Treppen mit goldenen Geländern, alles zeugte von einer anderen Zeit in der man nicht geizig war.
Wir gingen nach unten wo es etwas zu essen gab. Man sollte annehmen dass in einer Stadt wie New York die Geschäfte lange aufhaben. Es war vielleicht 21 Uhr und die Imbisse fingen bereits an zu schließen. Wir konnten aber noch etwas ergattern und setzten uns. Die Gestaltung der Ecke war einem Zugabteil nachempfunden.
Anschließend ging es dann doch ziemlich müde und kaputt von der vielen frischen Luft im Park nach Hause. Sonntag wollten wir früh aufstehen...

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MissLeeLee
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Re: Mein New York im Sept. 2013

Beitrag von MissLeeLee »

Sonntag, 08.09.2013

Heute sollte der Wecker meiner Freundin mal etwas früher klingeln. Wir wollten zur Brooklyn Tabernacle um an einem echten Gospelgottesdienst teil zu nehmen, Meine Freundin hatte anfangs deswegen etwas Angst, ob man als nicht gläubiger da einfach so hin kann und dass das bestimmt nicht gern gesehen ist. Aber erst mal ist man in NY ja immer gern gesehen als Gast und zweitens nimmt der lieber Gott einem dass bestimmt nicht übel wenn man trotz nicht-glauben hin geht.
In der Kirche finden Sonntags 3 Gottesdienste statt. Um 9 Uhr, um 12 Uhr und 15 Uhr. Obwohl es mit 1383 Sitzplätzen eine der größten Kirchen New Yorks ist sollte man früh genug da sein weil es ziemlich voll wird. Die Kirche befindet sich in einem ehemaligem Theater, von draußen ziemlich unscheinbar aber von drinnen macht sie ganz schön was her. Uns war schon etwas mulmig zumute rein zu gehen, wir waren die einzigen weißen. Nicht dass jemand denkt dass ich das schlimm finde! Mein Freund ist selber halb Afroamerikaner. Aber man fühlt sich einfach komisch wenn man zu einer Minderheit gehört. Und ich finde jeder sollte das Gefühl mal erlebt haben um zu wissen wie andere sich manchmal fühlen.
Wenn man die Kirche betritt steht man in einer großen Eingangshalle mit großer Treppe, großen Wandbildern und großen Kronleuchtern. So wie man es von Amerika gewöhnt ist. Wir wurden sofort begrüßt und der Weg zu den Sitzen gezeigt. Und wieder ein großer, wunderschöner Saal mit roten Plüschsesseln.
Vorne auf der Bühne standen 280 Stühle für den 280 Personen Chor der auftreten sollte. Der Brooklyn Tabernacle Chor hat u.a. 4 Millionen Alben verkauft und 6 Grammys gewonnen. Die Sänger sind ganz normale Menschen die ihre Wurzeln überall in der Welt haben.
Wir suchten uns gute Plätze und schauten zu wie der Saal sich immer mehr füllte. Ein paar Touristen tauchten noch auf, die konnte man aber an einer Hand abzählen. Ich fand es ziemlich daneben dass die Touris in kurzer Hose, T Shirt und mit Rucksack aufgeschnallt durch die Kirche latschten. Für mich gehört es einfach dazu den Menschen mit ein wenig Respekt gegenüber zu treten wenn sie uns in ihre Kirche lassen dass man sich auch ein wenig hübsch macht. Und die „normalen“ Besucher hatten alle ihre Sonntagskleidung raus gesucht und morgens bestimmt einige Zeit vorm Spiegel verbracht. Es war schön mit an zu sehen wie alt und jung gemeinsam in die Kirche gehen.
Unter der Decke hingen überall Monitore wo Werbung für das Programm der Kirche lief und die Facebook und Twitter Adressen. Die Amis sind schon ein bisschen socialising Verrückt!
Dann wurde das Licht gedimmt, ich hatte damit gerechnet dass erst mal eine Ansprache kommt aber es fing sofort der Chor an zu singen, 1383 Menschen erhoben sich und stimmten ein. WOOOOOOOOOOW! Ich hatte selten so eine Gänsehaut, so einen Kloß im Hals und Pippi in den Augen. Ich glaube mein Mund stand ein Ewigkeit auf und ich konnte nicht glauben was gerade um mich rum geschieht. Ich klatschte im Takt mit und genoss den Augenblick. Es wurde ziemlich lange gesungen bis Pastor Cimbalaya auf die Bühne kam und mit seiner Predigt begann. Meine Freundin konnte natürlich nicht so lange stehen und setzte sich zwischendurch immer wieder hin...
Genau weiß ich leider nicht mehr was er alles gepredigt hatte aber zwischendurch ging es um die nächstenliebe und dass man auch einfach mal jemand fremdes seine Liebe zeigen und ihn umarmen soll. Also umarmten sich auf einmal alle Menschen in der Kirche. Völlig fremde Menschen umarmten bin und zeigten mir ihre Liebe! Die Menschen neben mir, vor mir, hinter mir. Alle 3200 Menschen! Und schon war da wieder der Kloß im Hals. Dann kam eine tolle 16 jährige Gastsängerin die Nachmittags einen Auftritt in der Kirche hatte. Danach durften alle die gerade Probleme haben nach vorne zum Pastor kommen. Die Schlange war ziemlich lang und niemand hat sich gescheut offen zu zeigen dass es ihm gerade nicht so gut geht.
Zum Abschluß wurde sich nochmal umarmt außerdem wurden die Menschen eingeladen noch zum essen zu bleiben, neulinge oder Besucher konnten sich im 1. Stock auch ein kleines Willkommensgeschenk abholen, was wir aber nicht taten. Wir schauten uns noch ein wenig im Gebäude um und machten Fotos, was man während der Messe leider nicht durfte. Was ich aber total verstehe und respektiert habe denn für die Menschen ist das teilweise sehr intim.

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Auf dem Weg zur Kirche haben wir in der Fulton Street ein paar Klamotten und Schuhläden gesehen in die wir jetzt rein wollten. Also stand erst mal ein bisschen Shopping auf dem Plan. Und danach wollten wir zu Juniors. Unser Gastgeber sagte wir müssen da hin und den Cheesecake essen.
Gesagt getan, und vorher noch ein bisschen Rührei und Bacon zur Stärkung. Den Kuchen mussten wir uns allerdings teilen weil die Stückchen rieeesig waren.
Auf dem Plan stand jetzt Coney Island. Wir wollten versuchen mit dem Bus zu fahren um ein bisschen was von der Gegend zu sehen und Zeitdruck hatten wir nicht. Wir wollten nur gerne zum Sonnenuntergang am Meer sein. Weil wir vom essen doch ziemlich voll waren, beschlossen wir erst mal ein Stück die Flatbush Ave runter zu laufen und uns die Beine zu vertreten. Die Gegend war ganz nett und man war mal wieder abseits der Touripfade. Unterwegs entdeckten wir ein Zoofachgeschäft wo wir schauen wollten ob wir schöne Mitbringsel für unsere Lieblinge finden. Leider verkauften die im Laden auch Hunde :( Meine Freundin ranzte erst mal den Verkäufer an warum sie sowas tun. Ich erklärte ihm dann ruhig dass sowas bei uns nicht üblich ist und wir die Tiere vom Züchter, Tierheim usw holen. Zum Glück verstand der Verkäufer dass und erzählte uns dass es da wo er herkommt auch nicht üblich ist und wir hatten noch ein ganz nettes Gespräch. Für meinen Hund fand ich dann ein Kuhhorn mit irgendwas-Füllung mit Erdnussbuttergeschmack. Die Krallenüberzieher für die Katzen habe ich dann doch liegen lassen.

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Irgendwann stiegen wir in einen Bus ein der Richtung Süden fuhr. An einer Ecke wo ich wusste da müssen wir nach rechts ab stiegen wir aus. Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl und wäre lieber in die U Bahn gestiegen. Aber ich wollte ja nicht ständig sagen wo es lang geht sondern auch mal meine Freundin machen lassen da ich schon merkte dass sie das stört wenn ich immer den Ton angebe. Das Ende vom Lied war dass wir 2,5 Stunden mit unseren Einkäufen durch die Gegend irrten bis wir irgendwann einen Bus fanden der die Klimaanlage voll aufgedreht hatte und noch ca. 1 Stunde bis nach Coney Island brauchte. Als wir da waren war es natürlich schon dunkel und wir hatten keine große Lust mehr uns viel an zu schauen. Also schauten wir uns kurz ein bisschen um und setzten uns dann in die U Bahn Richtung nach Hause.

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Zuletzt geändert von MissLeeLee am 08.12.2013, 02:50, insgesamt 1-mal geändert.
Maleja
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Re: Mein New York im Sept. 2013

Beitrag von Maleja »

Sehr schön geschrieben, die Kirche wollen wir auch besuchen, zu welcher Uhrzeit wart ihr in der Messe?
MissLeeLee
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Re: Mein New York im Sept. 2013

Beitrag von MissLeeLee »

Wir waren um 12 Uhr da. soweit ich weiß singt der Chor nicht bei jeder Messe und ich hatte vorher in einer E Mail angefragt zu welcher Uhrzeit sie singen
supercoach
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Re: Mein New York im Sept. 2013

Beitrag von supercoach »

Mit welchen Einstellungen hast Du fotografiert? Auf den meisten Bildern meine ich, eine Vignettierung zu erkennen.

Zum Beispiel u. a. hier:
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MissLeeLee
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Re: Mein New York im Sept. 2013

Beitrag von MissLeeLee »

Im nachhinein drauf gemacht ;) Finde ich momentan ganz schön weil es das Bild dezent umrahmt
Ansonsten habe ich meistens im Automatikmodus fotografiert
gila
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Re: Mein New York im Sept. 2013

Beitrag von gila »

Oh ja, die Messe war fantastisch, auch wenn ich nicht gläubig bin. Aber so, wie viel Emotion und Liebe dort überschwappt plus die tolle Musik...da könnte man fast gläubig werden ;-)

Wir haben uns eine CD bei iTunes runtergeladen, macht richtig gute Stimmung!
supercoach
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Re: Mein New York im Sept. 2013

Beitrag von supercoach »

Dann hast Du "Filter" also auch nachträglich aufgebracht?
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