Autumn in New York
Verfasst: 20.11.2013, 15:49
Hallo zusammen,
ich habe nun eine ganze Weile alles verschlungen, was hier jemals verfasst wurde und habe mich doch nie zu Wort gemeldet. Asche und viele kleine Steinchen über mein Haupt. Auf jeden Fall hat mir dieses Forum aber bei der Vorbereitung auf unseren ersten Urlaub im Big Apple unheimlich geholfen. Vor allem zu sehen, dass jeder New York ganz anders erkundet und wahrnimmt hat mich bereits im Vorfeld total fasziniert.
Vielleicht ganz kurz eine kleine Vorgeschichte zu unserem allerersten Mal New York (wen das nicht interessiert, der darf natürlich gerne überspringen):
Das erste Mal, dass ich überhaupt mit dem Gedanken einer New York Reise konfrontiert wurde, war als mein ältester Bruder mir damals verkündete, dass er eben jene mit einigen Freunden zum Vorweihnachtsshoppen antreten würde. Was war ich neidisch! Ich, gerade 16 Jahre alt, weit entfernt von der Möglichkeit es ihm gleich zu tun, konnte nichts weiter machen, als mit ihm Reiseführer zu studieren und ihm eine lange Liste von Dingen ins Gepäck zu schmuggeln, die er mir gefälligst mitbringen sollte, wenn ich schon zu Hause versauern musste, während er die Stadt der Städte unsicher machen konnte. (Alles von der Liste hat er mir übrigens nicht mitgebracht, zu Weihnachten gab es aber eine Levis Jeans, original aus New York )
Auch später, während des Studiums wurde ich regelmäßig einmal in der Woche daran erinnert, dass es da doch diese Stadt gibt, die immer noch auf einen Besuch meinerseits wartet: Pünktlich zu jeder neuen Folge Sex and the City (Ja, ich bin ein echtes Mädchen ) flimmerten einmal die Woche Bilder von New York durch den Fernseher meiner kleinen Studentenbude, in der meine Mitbewohnerin und ich an eben jenen Tagen das Wohnzimmer zur Mädelsfestung umfunktionierten. (Meine männlichen Mitbewohner hatten Gott sei Dank Verständnis und suchten solange das Weite)
Problem: Mein mehr als schmales Studentenbudget reichte einfach nicht aus und so musste in dieser Zeit eben mehrfach London als Ersatz herhalten, was ganz gut, aber eben nicht perfekt funktionierte.
Jahre später, also um genau zu sein, im Herbst letzten Jahres, fragte mich mein Freund ganz nebenbei beim Essen beim Italiener um die Ecke, ob wir nicht einfach mal nach New York fliegen wollen. Einfach so, aus dem Nichts. Während ich mich noch mit dem vor Schock verschluckten Pizzastück herumärgerte, erklärte er mir, dass wir mal raus müssten und zwar nicht nur so ein bisschen, sondern ganz! Aber niemandem erzählen, wollte er es. Vorerst. Damit uns keiner reinredet und wir nicht mit tausend "Das MÜSST ihr aber machen" und "Wenn ihr schon mal da sein, dann SOLLTET ihr UNBEDINGT..." bombardiert werden würden. Ja, das alles erzählte er mir munter, während ich nur nicken und staunen konnte. Jetzt also doch! New York, okay!
Bereits zu diesem Zeitpunkt, also Monate vor der Buchung, noch nicht mal einen konkreten Zeitpunkt gab es, kaufte ich mir also jeden Reiseführer, der in der ganzen Stadt zu finden war. Ja, ich freute mich vor. Und zwar richtig!
Im Winter, genauer im Januar, ging dann die konkrete Planung los.
Erstes wirkliches Problem: Den Zeitpunkt bestimmen! Wir saßen beide vor unseren Terminkalendern, beruflich sowie privat, und warfen uns gegenseitig Daten an den Kopf: "Hm, Frühjahr... Wie sieht es aus im April?" - "Hm, ja ne... Da bin ich total eingespannt! Aber Ende Mai, da ginge was!" - "Uhhh, ne da hat mein Kollege schon Urlaub gebucht, da kann ich nicht weg. Und im Juni kriege ich maximal eine Woche zusammen." - "Juli und August? Ach ne, da kannst du ja nie!" Usw., usw. Letztlich war dann ein einziger Termin für 2013 zu finden, an dem wir tatsächlich beide 10 Tage am Stück verschwinden konnten. Und weil wir uns ja kennen, musste dann Anfang Februar gleich der Flug gebucht werden. Im Reisebüro wurde dann auch gleich eine super Verbindung zu einem unserem Budget entsprechenden Kurs gefunden. Wir wollten auf jeden Fall in Hannover starten und landen und die Alternative über London mit jeweils ca. 2 Stunden Aufenthalt war für uns perfekt. Als mein Freund dann zu mir sagte: "Wollen wir uns das Angebot eine Woche reservieren lassen und nochmal nachdenken?" musste ich mich arg zusammenreißen, um ihm nicht vor sein Schienbein zu treten. "Nein, wir machen das jetzt!" Ich kenne uns doch, in genau dieser Woche kommt sein Chef oder mein Chef mit einem Termin in unserem Reisezeitraum und weil wir im Stress die Daten nicht im Kopf haben... Ne, darüber darf man nicht mal nachdenken! Nicht mal im Nachhinein.
Die Hotelbuchung erfolgte dann im Sommer. Ich hatte, während mein Freund dienstlich unterwegs war, eine Woche lang Kataloge und Empfehlungen gelesen und die Top 5 meiner bevorzugten Hotels rausgeschrieben, Vor- und Nachteile verglichen und die Lage auf einer Karte von Manhattan eingezeichnet (Ja, ich hab da vielleicht einen kleinen Schatten ) Mein Freund fand alles gut und schickte mich samt Liste ins Reisebüro.
Zweites Problem: Die Preise im Reisebüro hatten nichts mit denen aus dem Katalog gemeinsam, sodass alle Hotels mindestens 50% teurer waren als ausgerechnet. Auf Nachfrage musste die junge Dame aus dem Reisebüro dann auch erstmal beim Anbieter selbst anrufen: "Hm... Ach so... Ja, auf Seite 89. Ach jetzt... Okay! Danke!" Klack! "Das sind natürlich tagesaktuelle Preise, hätten Sie auf Seite 89 lesen können!" Hmpf! Schöner Mist. Naja, gemeinsam haben wir dann nach Hotels in unserem Rahmen geschaut und tatsächlich eins gefunden, was mir zusagte. Nach kurzer Rücksprache mit meinem Liebsten war dann also das "The Court" in Manhattan gebucht. Lage top, Preis in Ordnung, Weiterempfehlungsrate auch gut! Puh, also doch nicht unter irgendeiner Brücke schlafen!
In der Zeit zwischen der Buchung und dem Urlaub selbst, ist eine Menge passiert. Wir haben oft darüber geredet, dass wir den Urlaub nicht gebucht hätten, wenn wir vorher gewusst hätten, was uns im Herbst alles bevorstehen würde. Wir sind jetzt und auch während des Urlaubs jedoch umso glücklicher, es gemacht zu haben. Ich habe nie so den Kopf frei bekommen können wie in den letzten Tagen und auch wenn mein Freund derzeit sicherlich schwerer zu Tragen hat als ich, habe ich ihn selten so entspannt erlebt wie in New York.
In der Woche direkt vor unserem Abflug musste ich mir dann (weil man ja doch irgendwann mal erzählen muss, wo es hingeht) die befürchteten Sprüche anhören, inkl "Nur New York? So lange? Reichen da nicht 4 oder 5 Tage?" Blablabla eben!
Egal, sollten sie alle reden - Wir haben glücklich Koffer gepackt, noch die letzten Reisevorbereitungen getroffen, jeden Tag zehn Mal geprüft, ob die Flugzeiten noch stehen, wie das Wetter werden soll, ob wir nicht doch etwas vergessen haben ("Na wenn schon, wird neu gekauft") und haben uns am Abend vor dem Flug dann noch das langersehnte Fußballderby im Stadion angeschaut (Dauerkartentechnisch sind wir äußerst gut geflogen, kein Heimspiel verpasst ). Das lahme Spiel mit unerwartetem Ausgang haben wir aber, dank der Vorfreude auf den nächsten Tag, bereits auf dem Heimweg gut verkraften können.
Am Samstag Morgen, den 09.11.2013, ging es dann um 08:00 Uhr mit zwei halb gefüllten Koffern und ganz vielen Schmetterlingen im Bauch (ja, fühlte sich genau so an) Richtung Hannover Flughafen. Bis in zehn Tagen alte und hallo neue Welt!
ich habe nun eine ganze Weile alles verschlungen, was hier jemals verfasst wurde und habe mich doch nie zu Wort gemeldet. Asche und viele kleine Steinchen über mein Haupt. Auf jeden Fall hat mir dieses Forum aber bei der Vorbereitung auf unseren ersten Urlaub im Big Apple unheimlich geholfen. Vor allem zu sehen, dass jeder New York ganz anders erkundet und wahrnimmt hat mich bereits im Vorfeld total fasziniert.
Vielleicht ganz kurz eine kleine Vorgeschichte zu unserem allerersten Mal New York (wen das nicht interessiert, der darf natürlich gerne überspringen):
Das erste Mal, dass ich überhaupt mit dem Gedanken einer New York Reise konfrontiert wurde, war als mein ältester Bruder mir damals verkündete, dass er eben jene mit einigen Freunden zum Vorweihnachtsshoppen antreten würde. Was war ich neidisch! Ich, gerade 16 Jahre alt, weit entfernt von der Möglichkeit es ihm gleich zu tun, konnte nichts weiter machen, als mit ihm Reiseführer zu studieren und ihm eine lange Liste von Dingen ins Gepäck zu schmuggeln, die er mir gefälligst mitbringen sollte, wenn ich schon zu Hause versauern musste, während er die Stadt der Städte unsicher machen konnte. (Alles von der Liste hat er mir übrigens nicht mitgebracht, zu Weihnachten gab es aber eine Levis Jeans, original aus New York )
Auch später, während des Studiums wurde ich regelmäßig einmal in der Woche daran erinnert, dass es da doch diese Stadt gibt, die immer noch auf einen Besuch meinerseits wartet: Pünktlich zu jeder neuen Folge Sex and the City (Ja, ich bin ein echtes Mädchen ) flimmerten einmal die Woche Bilder von New York durch den Fernseher meiner kleinen Studentenbude, in der meine Mitbewohnerin und ich an eben jenen Tagen das Wohnzimmer zur Mädelsfestung umfunktionierten. (Meine männlichen Mitbewohner hatten Gott sei Dank Verständnis und suchten solange das Weite)
Problem: Mein mehr als schmales Studentenbudget reichte einfach nicht aus und so musste in dieser Zeit eben mehrfach London als Ersatz herhalten, was ganz gut, aber eben nicht perfekt funktionierte.
Jahre später, also um genau zu sein, im Herbst letzten Jahres, fragte mich mein Freund ganz nebenbei beim Essen beim Italiener um die Ecke, ob wir nicht einfach mal nach New York fliegen wollen. Einfach so, aus dem Nichts. Während ich mich noch mit dem vor Schock verschluckten Pizzastück herumärgerte, erklärte er mir, dass wir mal raus müssten und zwar nicht nur so ein bisschen, sondern ganz! Aber niemandem erzählen, wollte er es. Vorerst. Damit uns keiner reinredet und wir nicht mit tausend "Das MÜSST ihr aber machen" und "Wenn ihr schon mal da sein, dann SOLLTET ihr UNBEDINGT..." bombardiert werden würden. Ja, das alles erzählte er mir munter, während ich nur nicken und staunen konnte. Jetzt also doch! New York, okay!
Bereits zu diesem Zeitpunkt, also Monate vor der Buchung, noch nicht mal einen konkreten Zeitpunkt gab es, kaufte ich mir also jeden Reiseführer, der in der ganzen Stadt zu finden war. Ja, ich freute mich vor. Und zwar richtig!
Im Winter, genauer im Januar, ging dann die konkrete Planung los.
Erstes wirkliches Problem: Den Zeitpunkt bestimmen! Wir saßen beide vor unseren Terminkalendern, beruflich sowie privat, und warfen uns gegenseitig Daten an den Kopf: "Hm, Frühjahr... Wie sieht es aus im April?" - "Hm, ja ne... Da bin ich total eingespannt! Aber Ende Mai, da ginge was!" - "Uhhh, ne da hat mein Kollege schon Urlaub gebucht, da kann ich nicht weg. Und im Juni kriege ich maximal eine Woche zusammen." - "Juli und August? Ach ne, da kannst du ja nie!" Usw., usw. Letztlich war dann ein einziger Termin für 2013 zu finden, an dem wir tatsächlich beide 10 Tage am Stück verschwinden konnten. Und weil wir uns ja kennen, musste dann Anfang Februar gleich der Flug gebucht werden. Im Reisebüro wurde dann auch gleich eine super Verbindung zu einem unserem Budget entsprechenden Kurs gefunden. Wir wollten auf jeden Fall in Hannover starten und landen und die Alternative über London mit jeweils ca. 2 Stunden Aufenthalt war für uns perfekt. Als mein Freund dann zu mir sagte: "Wollen wir uns das Angebot eine Woche reservieren lassen und nochmal nachdenken?" musste ich mich arg zusammenreißen, um ihm nicht vor sein Schienbein zu treten. "Nein, wir machen das jetzt!" Ich kenne uns doch, in genau dieser Woche kommt sein Chef oder mein Chef mit einem Termin in unserem Reisezeitraum und weil wir im Stress die Daten nicht im Kopf haben... Ne, darüber darf man nicht mal nachdenken! Nicht mal im Nachhinein.
Die Hotelbuchung erfolgte dann im Sommer. Ich hatte, während mein Freund dienstlich unterwegs war, eine Woche lang Kataloge und Empfehlungen gelesen und die Top 5 meiner bevorzugten Hotels rausgeschrieben, Vor- und Nachteile verglichen und die Lage auf einer Karte von Manhattan eingezeichnet (Ja, ich hab da vielleicht einen kleinen Schatten ) Mein Freund fand alles gut und schickte mich samt Liste ins Reisebüro.
Zweites Problem: Die Preise im Reisebüro hatten nichts mit denen aus dem Katalog gemeinsam, sodass alle Hotels mindestens 50% teurer waren als ausgerechnet. Auf Nachfrage musste die junge Dame aus dem Reisebüro dann auch erstmal beim Anbieter selbst anrufen: "Hm... Ach so... Ja, auf Seite 89. Ach jetzt... Okay! Danke!" Klack! "Das sind natürlich tagesaktuelle Preise, hätten Sie auf Seite 89 lesen können!" Hmpf! Schöner Mist. Naja, gemeinsam haben wir dann nach Hotels in unserem Rahmen geschaut und tatsächlich eins gefunden, was mir zusagte. Nach kurzer Rücksprache mit meinem Liebsten war dann also das "The Court" in Manhattan gebucht. Lage top, Preis in Ordnung, Weiterempfehlungsrate auch gut! Puh, also doch nicht unter irgendeiner Brücke schlafen!
In der Zeit zwischen der Buchung und dem Urlaub selbst, ist eine Menge passiert. Wir haben oft darüber geredet, dass wir den Urlaub nicht gebucht hätten, wenn wir vorher gewusst hätten, was uns im Herbst alles bevorstehen würde. Wir sind jetzt und auch während des Urlaubs jedoch umso glücklicher, es gemacht zu haben. Ich habe nie so den Kopf frei bekommen können wie in den letzten Tagen und auch wenn mein Freund derzeit sicherlich schwerer zu Tragen hat als ich, habe ich ihn selten so entspannt erlebt wie in New York.
In der Woche direkt vor unserem Abflug musste ich mir dann (weil man ja doch irgendwann mal erzählen muss, wo es hingeht) die befürchteten Sprüche anhören, inkl "Nur New York? So lange? Reichen da nicht 4 oder 5 Tage?" Blablabla eben!
Egal, sollten sie alle reden - Wir haben glücklich Koffer gepackt, noch die letzten Reisevorbereitungen getroffen, jeden Tag zehn Mal geprüft, ob die Flugzeiten noch stehen, wie das Wetter werden soll, ob wir nicht doch etwas vergessen haben ("Na wenn schon, wird neu gekauft") und haben uns am Abend vor dem Flug dann noch das langersehnte Fußballderby im Stadion angeschaut (Dauerkartentechnisch sind wir äußerst gut geflogen, kein Heimspiel verpasst ). Das lahme Spiel mit unerwartetem Ausgang haben wir aber, dank der Vorfreude auf den nächsten Tag, bereits auf dem Heimweg gut verkraften können.
Am Samstag Morgen, den 09.11.2013, ging es dann um 08:00 Uhr mit zwei halb gefüllten Koffern und ganz vielen Schmetterlingen im Bauch (ja, fühlte sich genau so an) Richtung Hannover Flughafen. Bis in zehn Tagen alte und hallo neue Welt!