Wie versprochen hier Teil 1:
Tag 1 - 20.8.2013 (Samstag)
Um 05:30 aufstehen ist ja echt nicht meine Welt. Vor allem nicht, wenn ich nach Mitternacht erst ins Bett gekommen bin. Aber hey, es geht nach New York! Also irgendwie von der Matratze hochkämpfen und tagfein machen, den Koffer noch schnell fertigpacken und vor allem eine dünne Jacke ins Handgepäck packen.
An der S-Bahn-Haltestelle der erste Aufwecker des Tages: Wir liefen die letzten Meter, da war das Geräusch einer heranfahrenden Bahn zu hören. Waren wir etwa so spät dran? Schneller Sprint, kurz gedacht ‘herrje, du hast ja gar keine Fahrkarte!‘, den Zug genauer angekuckt und festgestellt, dass es die Bahn zehn Minuten vor der Richtigen war. Naja, immerhin war ich jetzt wach und nach 37 min Bahnfahrt waren wir auch schon am Flughafen. Mission: Check in.
Am richtigen Schalter angekommen spielte sich etwa folgender Dialog ab:
„Die Maschine ist überbucht, wir suchen Freiwillige, die über Frankfurt fliegen und da dann in ne Maschine nach Newark umsteigen. Dafür gibt’s auch einen Gutschein über 300 $“.
„Sind wir dann nicht erst viel später da?“ (eigentlich hatte ich da überhaupt keine Lust drauf, ich wollte so schnell wie möglich nach New York)
„Nein, die Maschine, mit der Sie jetzt fliegen wollen, wird das heute nicht ohne Tankstop schaffen. Sie dürften dann etwa zeitgleich ankommen.“
(Denk an die 300 $ und vor allem daran, dass wir noch keine Sitzplätze haben und so dann vermutlich doch nebeneinander sitzen dürfen/können!) „Hmm, na gut, machen wir.“
Weiter zum anderen Schalter, zum vermutlich 3. Mal den Reisepass vorlegen, brav Fragen beantworten und Sitzplätze nach NY bekommen: Exit Row! Ha, Joker! Jetzt einchecken zum Flug nach Frankfurt (mit Lufthansa). Im Sicherheitsbereich hieß es dann noch etwas warten und die dortigen Preise für Mineralwasser boykottieren (3 € für nen halben Liter. Die spinnen doch. Leitungswasser ist auch gut! Da kommt doch der kleine Schwabe durch..).
Ich muss ja sagen, ein Flug mit 25 Minuten Flugdauer fühlt sich nach einer fürchterlichen Verschwendung und sinnlosen Umweltbelastung an! Umsteigen in F verlief problemlos, unser Flug war schon aufgerufen und wir konnten eigentlich direkt in die nächste Maschine (Boeing 777) rein. Die Plätze waren klasse, vor uns war keine Reihe und wir waren die erst Reihe der Economy Klasse. Entertainmentsystem war wirklich vielseitig, sehr viele Filme und eine wirklich große Musikauswahl sowie einiges an Spielen. Leider waren die ausgeteilten Kopfhörer sehr schlecht und das Flugzeug selbst recht laut, was Filmekucken eigentlich unmöglich machte. Bzw. Filme verstehen. Da wächst natürlich die Vorfreude auf den Rückflug. Zur Einstimmung eben Crocodile Dundee, die Bilder von New York gehen schließlich auch ohne Ton. Aber wie es dann so kommt, kaum ist der Kerl in New York, sind wir es auch schon. Skyline gab es leider keine, entweder saßen wir auf der falschen Seite, oder, was ich durch das Ausbleiben verzückter Ohhh!- und Ahhhh!-Rufe annehme, flogen wir von der falschen Seite her an.
Immigration, dauerte recht lang, Koffer finden dafür überhaupt nicht, kurz das Zollformular abgeben und wir waren auf amerikanischem Boden! Sogar auch willkommen.
Nachdem auch ich gelernt hatte, dass Withdraw = Abheben bedeutet, konnte es losgehen. Manhattan, wir kommen! Aber wie eigentlich? Kaum aus dem Gebäude raus (und gegen warm-schwüle Luft gerannt, uff) sahen wir einen Newark Airport Express abfahren. Bingo, der nächste war für je 16 $ unserer.
Wir näherten uns der Skyline und ich glaube fast, wir waren die einzigen Touris im Bus. Zumindest bewunderten die anderen Mitfahrer die sich langsam aber sicher zeigenden Hochhäuser nicht so begeistert wie wir. Da am PABT in etwa alle ausstiegen, folgten wir einfach mal dem Herdentrieb. Orientierung hatte ich in dem Moment überhaupt keine, von daher schlug der Herdentrieb voll zu. Eigentlich wäre für uns Bryant Park besser gewesen, aber fährt da der Bus wirklich hin oder hab ich das vorhin falsch gelesen? Egal, ein paar Meter die 42nd Street entlanggelaufen („Im Zweifel stehen wir irgendwann am Times Square, da kommt auch ne Subwayhaltestelle.“), Subway gefunden, Wochenkarte gekauft, eine Station gefahren, 35th St. gefunden und das Hotel gesichtet. Nur noch ein paar Meter und wir waren da. Check In war sehr unkompliziert und mein etwa eingerostetes Englisch funktionierte auch noch. Hier mal ein paar Bilder von der Hotellobby, die mir wirklich sehr gut gefallen hat.
Das Zimmer selbst war relativ geräumig, lag im 10. Stock, hatte keinen nennenswert schönen Ausblick (mit ein paar Verrenkungen konnte man vom Fenster aus die Spitze des ESB sehen), dafür aber ein schöne Queensize Bed und ein kleines aber feines Bad. Die Dusche mag ich euch nicht vorenthalten, die war super. Obwohl ich nur Füße waschen wollte, war ich dank der ungewohnten Bedienung am Ende deutlich nasser als gewohnt. In dem Moment auch absolut genau das, was man brauchte, waren die kostenlosen (!) Wasserflaschen auf dem Zimmer. Eine sehr schöne Aufmerksamkeit, wenn man die letzten acht Stunden nur Flugzeugluft hatte. Trotz wirklich ausreichender Getränke war meine Kehle am Ende doch ziemlich ausgetrocknet.
Trotz Müdigkeit musste noch etwas zu essen her. Ein fertiges Essen wollten wir nicht, da der Hunger nicht riesig war und wir vor allem eventuell später noch etwas essen können wollten. Also ab in die Stadt und einen Supermarkt oder so suchen. Wenn man keine Ahnung hat, wo man was finden kann, ist das doch ein wenig… planlos eben. Ein Wholefoods (oder sowas) war dann die Rettung. Die Erkenntnis nach dem Rückweg (mit Zwischenstop bei Starbucks): Ein DuaneReade, der alles hatte, was wir wollten, war direkt am Harolds Square… Ok, immerhin hatten wir so schon etwas von New York gesehen. Zum Beispiel diese kleine Brücke zwischen den Häusern.
Selbstverständlich musste auch die Dachterrasse besucht werden, von der ich schon vorher gelesen hatte, dass sie eine tolle Sicht auf das ESB bieten soll. Und was soll ich sagen, der Ausblick war in der Tat rekordverdächtig! Dazu waren kaum Leute oben, man musste an der Bar nichts konsumieren, um auf der Terrasse bleiben zu dürfen, alles war perfekt. Doch seht einfach selbst:
Dieses Gebäude nannten wir ab sofort nur noch „die quaderförmige Ananas“. Weiß jemand, wie das Teil richtig heißt und was da drin ist?
Der eigentliche Star war aber natürlich das Empire State Building, das sich uns bei einem herrlichen Sonnenuntergang bei milden Temperaturen präsentierte:
Nach diesem wirklich schönen Ausklang des ersten Tages fielen wir völlig groggy ins Bett.
Ich hoffe, ihr mögt diesen doch recht langen Bericht. Die DSLR habe ich wegen ihres Gewichts bewusst zu Hause gelassen. Da ich auch keine wirklich passenden Brennweiten (sowohl Weitwinkel als auch Tele fehlt einfach noch was) habe, war dies rückblickend eine sehr gute Entscheidung. Vielleicht nächstes Mal, vermisst habe ich sie schon.
Für die Bilderlinks ist ein Werbeblocker glaube ich sinnvoll. Tut mir leid, ich wusste durch diesen bis neulich nicht, dass die Seite Werbung hat..