10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

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Nacaya
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Nacaya »

Nee, so richtig 'fein' essen gehen ist auch nicht so unser Ding. Gibt uns einfach für das, was es kostet zu wenig. Gute Qualität bzw lecker ja, aber das kann ich auch bei nem Deli oder nem Mitnahmeladen/-stand finden. Was hat es eigentlich mit dem hier viel zitierten Chicken over Rice auf sich?
gila
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von gila »

Das gibts an diesen Food-Wägelchen, die überall rumstehen. Also bei sehr vielen von denen. Kostet recht wenig, Portion ist riesig. Riecht verführerisch beim Vorbeigehen :-)

1x getestet, in Ordnung wenn man Hunger hat. Irgendwie wie von einem (guten) Kantinenbuffet, Geschmacksverstärker.
Ich möchte es nochmal testen, vielleicht haben nicht alle Wägelchen die gleiche Qualität.

Aber definitiv eine gute und billige Alternative. Delis sind da meist schon teurer.

in meinem Blog mit Foto: http://blog.josterlausi.com/?p=3846
Nightwish80
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Nightwish80 »

Also ich hatte keien Probleme mit dem Essen in NYC
Kurbel
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Kurbel »

Also zum Frühstück, ich bin auch kein süßer Marmeladenesser.
Das instant Oatmeal habe ich im Hotel ausprobiert, aus Neugier, und fand es überraschend lecker, mit Zimt und Apfel, mjam. Ich liebe Zimt, das tun die Amerikaner offenbar auch, ich habe später dann beim Subway, argh nein, Starbucks (ich verwechsel immer die Namen) auch den Cinnamon Dolce Latte für mich entdeckt.

Aber eigentlich bin ich ein großer Freund des deftigen Frühstücks, hätte ich irgendwo ein Full English Breakfast gesehen, ich wäre sofort dabei gewesen. Stattdessen gabs mal beim Applejack Diner Pankakes mit Bacon, süß und deftig, geht ganz hervorragend.

Die Pizza slices, die wir abends einige Male hatten, waren sehr lecker. Das war beim Pronto Pizza Broadway 1333, an der 36th. Ich hatte eine Sorte mit einer Art Wurst drauf, die interessant gewürzt war, muss irgendwie Koriander drin gewesen sein. Fand ich herausragend gut. Einmal stand im Laden plötzlich eine italienische Familie neben uns, die konnten dann in ihrer Muttersparche bestellen. Wir haben und dann immer mit der Pizza rausgesetzt, da am Broadway, direkt an einer der vielen Citibike-Stationen stehen ja Tische und Stühle und es ist nur wenig Verkehr um einen herum. Dazu die milde Abendluft, nach einem anstrengenden Tag, herrlich entspannend.

Kurbel
Nacaya
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Nacaya »

Tag 4 – 13.08.2013 (Dienstag)
Der Blick aus dem Fenster: Regen. Gar nicht mal so wenig. Ok, erstmal Indooraktivitäten. Auf unserer Liste stand das MoMA, wir erhofften uns eine interessante Designabteilung. Den Rain Room gab es ja just leider nicht mehr, der hätte mir ja noch echt zugesagt.. Der Weg zur Subwaystation (etwa 200 m) war T-Shirterweichend, so dass wir froh waren, als wir wieder im Trockenen waren. Bis zum MoMA ignorierten wir die ganzen Umbrella Guys auch hartnäckig, schließlich sind wir gleich wieder im Trockenen, für die paar Schritte braucht’s ja bestimmt keinen überteuerten blöden Schirm! Und außerdem hatte es eh fast aufgehört und dank Aachener Wetter (im Sommer ist der Regen wärmer!) waren wir schließlich abgehärtet. Hey, wo kommt die Schlange her? Wollen die da alle rein? Aber… Aber es fängt an zu regnen! Kurbel, es schüttet!!! Gut, dass wir nur im T-Shirt und ich in einer sehr leichten Trekkinghose unterwegs war(en), so wurden zumindest nicht sooo viel Stoff nass. In der Schlange war unsere neue beste Freundin eine Italienerin mit einem sehr sehr großen Schirm. Bis wir unter dem Vordach ankamen, plauderten wir die meiste Zeit, so dass die Warterei dann doch deutlich kurzweiliger war als befürchtet.

An der Kasse die erste Rache für meine Angewohnheit, mit möglichst wenig im Zweitgeldbeutel loszuziehen: 11 $ Rabatt, wenn man einen Studentenausweis dabeihat. Super, das war ja schonmal eine gute Einstimmung für die kommende Zeit. 25 $ für mich, 14 $ für Kurbel, der wie immer alles mitschleppte, was in sein Paralleluniversum (große, sehr große, Tasche) eben so reinpasste. Im MoMA wurde mir dann doch etwas kühl. Der grandiose Plan war dann der Händetrockner im Restroom, der bekommt T-Shirts ja schnell trocken. Gedacht, hingelaufen und über den Fortschritt geflucht: Dyson Airblades… Nix mit heißer Luft auf meinen Schultern, narf. Naja, ging auch so ohne Erkältung.

Um das Erlebnis des MoMA kurz zu halten: Nie wieder. Für mich persönlich war es rausgeschmissenes Geld, ich konnte mit den allermeisten Dingen, die wir gesehen haben, nicht viel anfangen. Ich erwartete etwas ähnliches wie die Pinakothek der Moderne in München, die mir wirklich sehr sehr gut gefallen hat und hab eben etwas ganz anderes bekommen. Vielleicht wäre ich mit dem 5. Stock wieder versöhnt wurden, aber nachdem wir im vierten Stock eine komplett weiß bemalte Leinwand gesehen haben, war es mit mir einfach vorbei, das war zu viel. Immerhin gab es da drinnen aber WLAN, das muss man ihnen positiv anrechnen..
Auf den Bildern seht ihr: Einen ausgedruckten Stuhl, einen minenauslösenden Ball und eine solargesinterte Schale. Und mein Lieblingsbild natürlich auch.

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Draußen: Zaghafter Sonnenschein. Aha, es wird also! Da sich so langsam Hunger breitmachte, wollten wir einen Hot Dog essen. So echt mit Kraut und allem, was lecker ist. So wie 1996, bitteschön. Also los Richtung Apple Store, da standen ja neulich Massen an Ständen. Tja, Dienstag ist aber auch in New York nicht Sonntag und so fanden wir exakt Null Stände vor. Projekt „Hot Dog“ auf später verschoben, Bargeld fehlte ja auch noch. Ein paar Straßen weiter hatte ich doch neulich einen ATM gesichtet… Natürlich findet man nie welche, wenn man sie sucht. Sonst sind die ja an jeder Ecke und in jedem Laden, logisch. Danke, Murphy.

Auf dem Weg zum ATM kamen wir auch am Trump Tower vorbei. Draußen hatten die aber ihre Büsche an der Fassade entweder zerspielt oder verloren, jedenfalls waren keine da. Dann sieht der Turm auf einmal doch gar nicht mehr sooo schön aus. Der Wasserfall im Inneren plätscherte vor sich hin, verbreitete ein angenehmes Raumklima, angereichert mit dem Geruch von Chlor. Die Bezeichnung „Wasserfall“ finde ich ja für etwas Wasser, das an Fliesen herunterläuft, doch etwas weit hergeholt, aber nunja. „Wasserfall“ klingt eben besser als „Zimmerbrunnen“..

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Mit Bargeld ging es dann weiter in Richtung Central Park, da stehen ja auch immer Stände rum. Dachte ich. Offenbar hat die Gewerkschaft der Hot-Dog-Verkäuferstände den Dienstag als arbeitsfreien Tag durchgesetzt, den hier war auch kein Stand zu finden.

Wir fanden dafür etwas viel besseres: Einen Mitarbeiter der Citibikes an der Station! Der erklärte uns dann auch, dass wir europäische Kreditkarten wegen des Chips nach dem Reinstecken sofort wieder rausziehen müssen, da der Chip Probleme beim Lesen macht. Aha! Kaum macht man’s richtig, schon kann man Räder leihen! Wenn denn Räder in der Station wären. Ein Anblick, den wir noch öfter erleiden werden müssen, zum Glück wussten wir das zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Kleiner Abstecher in den Central Park und schon standen wir vor dem Plaza. Die hatten offenbar einen Hot-Dog-Verkäufer gezwungen, am freien Tag zu arbeiten. Anders konnte man sich den Preis (kein Wunder war der nicht angeschrieben) und den miesen Hot Dog nicht erklären (kein Kraut, keine Zwiebeln, Senf oder Ketchup). Für mich eine herbe Enttäuschung, schließlich wusste ich, dass es so viel besser sein kann.

Nachdem wir kurz im Plaza waren (irgendwann esse ich da auch mal einen Salat oder eine andere Kleinigkeit. Das ist erstaunlich günstig, auch die anderen Gerichte haben normale New Yorker Preise), gingen wir noch eben bei FAO Schwarz rein. Nur kurz und nur kucken… Ok, wir schafften „nur kucken“. Kurz ging irgendwie nicht. Dafür gab es zu viele tolle Sachen zu sehen, zum Beispiel das begehbare Kaleidoskop oder auch die Legofiguren.

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Da die Radstation vor dem Plaza aber auch leer war (wo sind die Räder alle hin?), fuhren wir eben mit der Subway nach Downtown. Das Ziel war, die Brooklyn Bridge sowohl zu besichtigen als auch zu überqueren und Manhattan von Brooklyn aus bei Sonnenuntergang z sehen. Nunja, alle, wirklich alle, der sechs besuchten Radstationen war leer oder defekt oder mit defekten Rädern bestückt. Gegen späten Feierabend ist der World Financial District eine denkbar schlechte Anlaufstelle für Radsucher. Am Ende half der gute alte Sitzstreik: An einer Station auf Räder warten. Und dann, die Dämmerung brach langsam herein, konnte sie also beginnen, unsere erste Fahrt mit den Citibikes! Um nicht zu sehr abzudriften: Sie fahren echt gut. Am Ende des Beitrags kommt noch ein Link zu meinem Fazit der Citibikes.

Die Brooklyn Bridge hat doch gar keine so geringe Steigung, wie wir kurz danach feststellen mussten. Man kommt gut ins Schnaufen. Und wird trotzdem immer wieder überholt. New Yorker können echt fies sein.. Für Fotos der Brücke war es mittlerweile aber zu dunkel und so fuhren wir direkt rüber und liefen ein paar Meter von der Station vor Grimaldi’s zum Karussell. Dieses Lichtermeer da drüben, diese Brücke neben uns! Kann mich mal jemand kneifen, ich bin wirklich tatsächlich hier? Gut, meine Beine ersetzten das Kneifen, diese Plattheit kann man nicht träumen.. Der Abend um die Brücke herum war jedenfalls sehr schön, wir saßen einfach nur kuckend am Ufer und genossen die sich bietenden Ausblicke.

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Zurück noch einmal für die Bergetappe der Tour de France trainieren und wir waren wieder in Manhattan. Dort war das Ziel, bis zu Macy’s zu radeln. Ein kleiner Wolkenbruch trieb uns dann aber doch in die Subway.
Und ob man es glaubt oder nicht: Pizza mit Kartoffeln und Jalapenos ist extrem lecker! Unbedingt mal probieren!

So, und in diesem Beitrag sind meine Erfahrungen zu den Citibikes, im übernächsten Beitrag finden sich Kurbels Eindrücke.
Kurbel
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Kurbel »

Kaum regnet es in NYC, schon ist die Stadt voller Regenschirmverkäufer. Wir haben natürlich verzichtet, hört ja bestimmt jeden Moment auf, was sollen wir dann mit so blöden Schirmen. Beim Anstehen zum MoMA allerdings reichte die Schlange bis weit nach draußen und es wollte nicht aufhören, nicht jedenfalls, bis wir drin waren. So haben wir uns unter den Schirm vor uns etwas mit drunterducken können. Am Schirm dran eine Mailänderin. Die meinte in kristallklarem Englisch scherzhaft, es sei ja schön, wenn die Italiener auch mal den Deutschen helfen können. Ich glaube, ich habe sie dann darauf hingewiesen, dass es eigentlich eine ganze Menge Dinge gibt, bei denen die Italiener uns Nachhilfe geben könnten.

Beim Kartenkaufen drinnen bekam ich mit meinem deutschen Studentenausweis tatsächlich auch den ermäßigten Tarif (14$, normal eigentlich 25$). Ich dachte, dumm fragen kann man ja mal. Im MoMA war es recht voll, kein Wunder, bei dem Wetter. Wir sind eigentlich wenig an Kunst interessiert. Für uns sind Gebrauchsgegenstände und deren Design interessant. Wir hatten erwartet, dass es davon mehr gibt und waren dann entäuscht von dem geringen Umfang. Die wenigen Sachen, die es gab, fand ich aber interessant. Wir waren im Jannuar in der Pinakothek der Moderne in München (gab es damals zum Sonderpreis von einem Euro), das war in Sachen Design, Technik und Gebrauchsgegenstände unglaublich viel umfangreicher als das MoMA. Wer mal in München ist und sowas mag, sollte es nicht auslassen.

Wie Chris schon erwähnte, gelang es uns endlich Citibike-Pässe zu erwerben. Der junge mann im Citibike-T-Shirt mit der Aufschrift 'STAFF' half uns, erklärte, wie es richtig geht und ließ sich noch auf etwas Small Talk ein, sehr nett. Endlich durften wir die Freiheit erleben, mit dem Rad durch Manhattan stromern. Immernoch plagten uns allerdings Probleme. Wenn die Banker um fünf Uhr abends Feierabend machen, fahren die offenbar alle auf Citibikes nach Hause und sämtliche Stationen im Süden sind dann erstmal leer. Schließlich haben wir doch Räder gefunden. An der City Hall, kurz vor dem Überqueren der Brooklyn Bridge nochmal an- und direkt wieder abgedockt, um die freie Ausleihzeit wieder auf 30 Minuten zurückzusetzen. Dort haben wir einen New Yorker getroffen, der dort schon eine Weile wartete, in der Hoffnung, jemand dockt ein Rad an. Der hatte eben auch Feierabend und wollte heimradeln. Tat uns etwas leid, wir konnten sein Problem gut nachfühlen, hatten ja kurz vorher das gleiche. Aber wir haben uns mehr drüber aufgeregt, als er. Wieder staunt und denkt man, Donnerwetter, diese New Yorker, beeindruckend lässige Leute.

Rüberradeln war dann ganz prima, auch wenn es etwas eng zugeht. Die Klingeln der Citibikes sind leider recht leise, aber man kann nicht nur einzelne Pings absetzen, sondern regelrechte Klingeltiraden, Rrrriiing-rrrriing-rrrrrrrrrii... Die Einheimischen haben meist gar keine Klingeln an ihren eigenen Fahrrädern, aber auch selten Gangschaltung, und machmal auch keine Bremse.

In Brooklyn dann standen wir plötzlich vor einem Laden, Grimaldi's stand dran. Hm, irgendwo schonmal gehört, den Namen. Boah, riesen Schlange davor, muss ja echt gut sein. Wie, die verkaufen keine Slices, nur Pies? Dann müssen die ja legendär sein. Tja, im Nachhinein haben wir gelesen, dass offenbar genau das der Fall ist.

Kurbel
Nacaya
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Nacaya »

Keine Sorge, ich habe den Bericht nicht vergessen, es geht bald weiter. Ich kam nur die letzten Tage nicht so gut zum Schreiben.
Nacaya
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Nacaya »

Tag 5 – 14.08.2013 (Mittwoch)

Abwechslung beim Frühstück war angesagt: Heute war der/das (?) Applejack Diner am Broadway an der 55th Street fällig. Was einem 1996 einen tollen Start in den Tag verschaffte eine aktive Homepage hatte und nebenbei auf Street View offenbar immer noch existierte, kann doch auch 2013 nicht schlecht sein. Also auf mit dem Rad fix hingeradelt! Denkste, die erste Station war leer und die zweite hatte einen defekten Kreditkartenslot. Ironischerweise war natürlich diese Station voller unerreichbarer Räder.. So ähnlich muss sich der Esel hinter der Karotte vorkommen. Nun gut, Subway. Wozu haben wir schließlich die Wochenkarte?
Dort angekommen bestellte ich, ganz traditionell, 2 Eier easy over mit Bratkartoffeln und Toast. Also die Kombination von Bratkartoffeln mit Eigelb ist ja ein Gedicht! Dazu Toast mit portionierten Häppchen Grape Jelly. Auf dem Teller blieb die portionierte Butter. In diesem Moment kam mir der Monolog von den ersten Minuten aus Fight Club in den Sinn, wie einer der Jungs sich über die portionierten Häppchen des Alltags auslässt (im Detail dieses Zitat: "Wohin ich auch reise, überall portioniertes Leben, portionierter Zucker, portionierte Kaffeesahne, eine Kleinst-Portion Butter, der Mikrowellen-Cordon-Bleu-Bausatz, Shampoo-Conditioner-Fläschlein, Einzelproben Mundwasser, winzige Seifenstücke.". Das war einfach der Moment, wo mir diese ganzen abgepackten kleinen Portionen überall etwas auf die Nerven gegangen sind. Natürlich ist die Menge auch entweder zu viel oder zu wenig.). Verändert hat sich zu 1996 übrigens die kleine Salatbeilage. Offenbar ist die „Ökowelle“ auch in den USA angekommen.
Das Rockefeller Center ist ja quasi um die Ecke, also schnell auf die Räder und hin! Heieieiei, radeln auf der 5th Avenue ist doch eher anstrengend für Leute, die den New Yorker Fahrstil nicht so raushaben. Ich hatte immer die Sorge, ich könnte irgendwem im Weg sein, der typische New Yorker schlängelte sich irgendwie irgendwo durch. Offenbar lebt er ohne diese Sorge, der Glückspilz. So waren wir (oder zumindest ich) doch recht froh, als wir an unserer Querstraße mit der Radstation (bäääämm! rein in das Ding) ankamen und die 5th Avenue hinter uns lag. Unten vor dem Prometheus war leider eine Bar mir aufgespannen Sonnenschirmen aufgebaut, so dass man die Skulptur nicht komplett sehen konnte. Aber unser Ziel war ja eh weiter oben, eigentlich wollten wir heute gegen später auf die Aussichtsplattform. Ein Blick nach oben zeigte aber Wolken, die es sehr eilig hatten, zu einem nur ihnen bekannten Ziel zu kommen. Und winddichte Kleidung hatten wir natürlich wo? Falsch, nicht im Hotelzimmer, sondern gleich direkt in Deutschland. Schließlich wurde der Koffer mit Optimismus gepackt!

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Der Versuch, im Rockefeller Center Yankee Candles zu bekommen, scheiterte leider. Auf die Homepage mit dem Store Locator ist aber auch wirklich überhaupt kein Verlass. Hallmarks haben einfach keine Yankee Candles, auch wenn die das schreiben. Die Suche würde aber weitergehen müssen, schließlich möchte ich immerhin mal an den US-only-Düften schnuppern können. Nächstes Ziel also Bed Bath and Beyond in der Upper West Side nahe des Central Parks. Der Laden war anders als erwartet: Erstens war er komplett unterirdisch und zweitens bestand er, im Gegensatz zu den anderen bisher besuchten Läden, überhaupt nicht aus Bling-Bling und Protz, sondern aus zweckmäßigen deckenhohen Regalen. Und die hatten hohe Decken! Alles etwas drückend, aber wir hatten eine Mission! In der wirklich letzten Ecke des Ladens (zweites Untergeschoss ganz am Ende nahe der Restrooms) waren sie dann auch: Meine Kerzen! Die Auswahl war allerdings geringer als erwartet, allerdings waren meine gesuchten Düfte dabei. Alle lecker, na klasse. Wie jetzt, noch n Ausverkauf und extra Rabatte? Ihr seid fies! Am Ende wurden es 7 kleine Housewarmer für 60 $. Auf dem Weg nach oben fiel uns eine komische Konstruktion neben der Rolltreppe auf: Ein Einkaufswagen-Escalator! Rein mit dem Ding, der bleibt dann waagerecht stehen und fährt immer schön neben einem mit. Ich hatte meine helle Freude an dem Ding. So sehr, dass ich leider gar nicht ans Fotografieren gedacht hatte.
Das Gebäude schräg gegenüber sah doch aus wie die Oper, da müssen wir auch mal eben schnell noch hin! Ok, in meinen verstaubten Erinnerungen war das Lincoln Center zwar irgendwo im Süden angesiedelt, aber da wir jetzt im Norden davor stehen, wird wohl der Norden richtig sein. Ich hatte vorher auch nicht nachgelesen, wo das Center ist, da ich eigentlich nicht hinwollte. Ich bin kein Opernfan und auch Ballett kucke ich mir jetzt nicht so gerne an. Aber wenn man schonmal da ist… Auf dem Brunnen in der Mitte kann man wunderbar liegen, der breite Granitring ist durch die Sonne schön warm, dazu ist alles etwas abseits vom Trubel auf der Straße. Moment, warum dröhnt der Boden? Oh, der Brunnen schießt Wasser hoch. Sehr hoch. Und wir haben Wind. Der zerstäubt das Wasser schön und weht es weg. Leider in die falsche, also unsere, Richtung. Wir gaben früher auf als der Brunnen, der hielt das mit den Fontänen nämlich eine ganze Weile lang durch, so dass am Ende wirklich alle Leute vom Rand vertrieben und selbiger mit sauberem Chlorwasser gereinigt war. Ach so machen die das hier! Die Choreografie, die der Brunnen mit seinen zig Düsen so blubberte, wiederholte sich auch nach 30 Minuten noch nicht. Ein kleiner New-York-Moment war dann noch, als eine kleine Gruppe Tänzerinnen ankam und vor dem Brunnen Fotos in Ballettposen machte. Klar, wenn nicht hier, wo dann?

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Der Magen meldete sich und das Versprechen von Subway, Pulled Pork zu bekommen, musste getestet werden. Von diesem Schwein schwärmte eine Freundin von mir schon seit über einem Jahr, hier war also meine Chance. Vor der Bestellung hatte ich allerdings gehörigen Respekt, schließlich war das ja schon in Deutschland gar nicht so ohne. Und jetzt hier? Ok, los geht’s. Welches Brot? Parmesan-Oregano, klar. Äh, wie nennen die das hier? Egal, schon wieder vergessen. Da Kurbel vor mir das gleiche Brot bestellte, meinte ich nur „same bread, please“, hat geklappt. Anschließend dem leisen Genuschel entnehmen, was der Mensch meinen könnte, aufs Essen zeigen, nochmal überhaupt überlegen, was ich auf meinem Brot haben möchte und hoppla, wir hatten was zu essen. Sogar das, was es sein sollte. Keine Ahnung, ob das Zeug in den USA anders ist, jedenfalls schmeckte es wirklich lecker. Irgendwie anders als bei uns. Oder es war Einbildung, weil wir in New York waren, wer weiß?
Oh, ein Starbucks schräg gegenüber? Yes! Einen White Chocolate Mocha herumtragend ging es zum Columbus Circle mit fantastischem Blick auf die achte Avenue runter. Solche Blicke müssen der wahre Grund für schnurgerade Straßen sein, dessen bin ich mir jetzt sicher. Und wie wir da so saßen, ganz in der Nähe des Lincoln Center, tauchte auf einmal eine Balletttänzerin in rosa Tütü auf und tanzte los. Allerdings nur semiprofessionell, denn kaum angefangen, erwischte sie auch schon jemanden. Was, der tanzt mit? Oh, cool gemacht! Beide also einmal um den Kreisverkehr herum. Irgendwie immer in guter Sichtweite zu einem Bus, bei dem die Leute 1.) 90° zur Fahrtrichtung saßen und 2.) gestaffelt wie in einem Theater. Die komplette Busseite war verglast, bis quasi zum Boden. Also sie 1x herumgetanzt waren, applaudierte die Meute im Bus. Gehörten die da dazu, oder gehen die gleich mit nem Hut herum, wie es in der Subway oder im Central Park passiert? Sie gingen nicht herum, ernteten aber trotzdem von den Anwesenden am Circle Applaus. Verdient!

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So, genug herumgesessen, der Kaffee ist auch alle und wir, also primär ich, wollten ja noch einen besseren Sonnenuntergang von Brookyln aus sehen. Zudem hab ich noch keine Bilder von der Brookyln Bridge. Punkt zwei wollten wir, also primär Kurbel, den Broadway runterradeln. Also ab zur Bike Station um die Ecke und Räder gekrallt. Unser heutiger Plan grenzte an Genialität: Oben Räder schnappen, zwischendurch verlängern und runterradeln, über die Brücke und da erst die Räder wieder hergeben. Einziger Fehler im Plan: Der Times Square. Den sollte man wirklich großzügig umfahren, alles andere ist kein Spaß. Erst recht nicht mit Fahrrädern, die das Gewicht kleiner Taschenpanzer haben. Ansonsten verlief die Fahrt aber problemlos. Im Süden ist Manhattan auch nicht flach. Trotzdem wurden wir überholt. Auch von Leuten auf Citibikes. Wie machen die das, haben die noch einen vierten, uns unbekannten, Gang? Auf einmal: Schepperndes Geräusch. Ähnlich wie iPhone auf Broadway. Meine Karmaverbesserung das Tages: Aufsammeln und überlegen, wie zum Henker ich das dem Kerl wieder geben soll, der grade nach vorne gebraust ist. Ah, schlauer Mensch, der hat’s auch gemerkt und drehte sich um. Wenige Augenblicke später war er ein sehr glücklicher New Yorker und ich etwa 583 Karmapunkte reicher.
Letztes Mal Radelzeit verlängern an der Station direkt vor der Brooklyn Bridge, wo auch schon ein armer Kerl auf ein Rad wartete. Sorry Guy… Er klagte uns, dass jeden Abend die Stationen im Süden leer seien (jepp, können wir bestätigen) und dass die in Brooklyn voll wären, weil da alle hinradeln würden. Wir ließen den Kerl wartend zurück und auf zu den Bildern der Brooklyn Bridge, die auf meine Kamera wollten! Die Sonne hatten wir wunderbar im Rücken, schon halbwegs tief, die Pfeiler müssen toll sein! Waren sie auch, allerdings im Schatten. Och du blöde Skyline! Die hatte ich irgendwie vergessen.. Klar, da biste in Manhattan und vergisst die Skyline. Naheliegend. Argh! Also eben Silhouetten der Pfeiler, auch schön! In Brooklyn auf dem Weg zum Ufer entdeckten wir auch noch etwa, was man hierzulande eigentlich nur aus Erzählungen oder alten Filmen/Berichten kennt: Eine Gaslaterne. Mit echter Flamme! Ui!

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Am Ufer in Brooklyn bot sich ein Panorama, besser als auf jeder Theaterbühne oder in jedem Kino: Ein Himmel mit einem Farbverlauf zum Steinerweichen, davor die eben noch vergessene Skyline in elegantem Schwarz, alles abgerundet durch den East River mit einer Garnitur in Form der Brooklyn Bridge. Hammer! Kucken, fotografieren, kucken, staunen, Fotos. Dann endlich auf eine Bank setzen und einfach nur staunen und genießen. Was, jetzt sind die Lichter an, der Himmel ist aber immer noch toll? Ich könnte ein Foto verpassen, schnell nochmal welche gemacht! Absoluter Pro-Tip: Bei klarem Himmel Sonnenuntergang vom Brooklyn Bridge Park aus kucken. Das Panorama hängt mittlerweile in 2,00 m x 0,5 m bei uns im Wohnzimmer.

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Wieder in Manhattan (bääääm!) ging es direkt und ohne einen Meter zu viel zu radeln in die Subway. Abendessen: Pizza Slices (menno, ich wollte eigentlich Nudeln..) mit Kartoffel-Jalapeno auf dem einen und Pasta (ha!) auf dem anderen Stück. Genossen auf dem Broadway. Kartoffel auf Pizza ist übrigens eine klasse Sache.
Kurbel
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Kurbel »

Ja, ich habe das Brot beim Subway mit "Parmesan und Oregano" zu bestellen versucht und wurde fragend angekuckt.
Die nennen es "Italian Herbs & Cheese" oder so ähnlich.

Das mit dem Ballett am Columbus Circle und dem komischen Bus mit Tribüne zur linken Seite heraus war wohl das da: http://www.experiencetheride.com

Kurbel
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Nacaya »

Und weiter geht es mit einem weiteren Sommertag im Big Apple:

Tag 6 – 15.08.2013 (Donnerstag)

Wie, schon Halbzeit? Moment mal, da kann doch was nicht stimmen! Wir sind doch eben erst angekommen. War das nicht gestern oder vorgestern? Offenbar nicht. Wobei unsere aktuelle Plattheit ja schon eher für 5 Tage spricht. Und genau deswegen war heute ein etwas ruhigerer Tag geplant.
Zuerst runter zur Staten Island Ferry, schließlich sollte die ja wohl recht nah an der Freiheitsstatue vorbeifahren. Nunja, um es kurz und knapp zu formulieren: Nein. Definitiv nicht recht nah. Vielleicht nah genug, wenn man ein sehr gutes Teleobjektiv hat und sehr klares Wetter. Ersteres besitze ich nicht und zweiteres hatten wir immerhin so quasi. Mit meinen Bildern von der Statue war ich auf jeden Fall nicht zufrieden, ich wollte näher ran. Crown Tickets haben wir wegen unserer sehr kurzfristigen Planung leider keine mehr bekommen können. Klar, dass ich mir jetzt immer ständig sagte „hättest einfach mal auf gut Glück welche gebucht!“. Und nur, um auf dem Inselchen zu stehen, gequetscht mit allen anderen, und zur Statue zu kucken? Nö, das lohnte dann in meinen Augen doch nicht. Die Touriboote dümpelten ja auch schön davor, außerdem hatten wir ja auch eine Bootsfahrt geplant. Und so wie es von der Fähre aussah, drehten da wirklich alle eine kleine Runde. Super! Und wenn schon, dann bitte einmal rum.
Dank absolut vorbildlicher Planung war uns auch sofort klar, wo wir dafür hinmüssen, logisch. Am Pier 17 war dann natürlich nix, aber auch wirklich gar nix, von ner Full Circle Tour zu sehen, wer hätte das jetzt auch ahnen können. Tja, hätten wir unseren Stadtplan mal genauer angekuckt, dann hätten wir auch den Anlegesteg „da oben“ entdeckt.. Also gut, wegen absoluter Planlosigkeit eben das Water Taxi. Immer mal wieder aussteigen können ist ja auch ne tolle Sache. Und Manhattans Norden ist ja auch eh totaaaal langweilig, jawoll! Das Taxi war aber für uns auch vollkommen ausreichend, die meisten interessanten Dinge wurden angefahren und die 15 Minuten Pause vor der Freiheitsstatue waren auch wirklich ausreichend, um gefühlte 316 Fotos von der Lady zu machen. Nur: Warum beschattet die sich selber im Gesicht?? Naja, man kann nicht alles haben, wir waren einfach zu spät dran. Also: Schattenfreie Statue: Vormittags, eher früh. Nächstes Mal dann.

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Auf dem Boot wurde einem noch nebenbei ein paar Details zu Gebäuden erzählt, war eigentlich recht kurzweilig gemacht. Obwohl wir keinen total klaren Himmel hatten, hatte ich irgendwann das Gefühl, einfach nur stumpf zu verbrennen. Die Sonne knallte dermaßen übel und ich hatte mal wieder Angst vor juckenden Sonnenallergiepusteln, weswegen wir das Schiff bei Castle Clinton verließen. Immerhin fast die komplette Tour geschafft. Ganz ehrlich? Ich war froh, keine komplette Manhattan-Runde durchhalten zu müssen. Um etwas Langärmliges als Sonnenschutz drüberziehen zu können, war es nämlich einfach viel zu heiß. Aber zurück zu Castle Clinton: Das hatte ich irgendwie überhaupt nicht mehr in Erinnerung, obwohl ich 1996 definitiv dort gewesen sein muss, wir sind ja zur Lady rübergefahren (incl. Crown, yessss!). Also mal kurz ankucken, den Schatten im Park genießen und dann weiter. Im Brunnen spielten (klatschnasse) Kinder, cool. Ich war kurz davor, einfach auch mal durch diese Wassersäulen/fontänen durchzurennen. Wäre bestimmt erfrischend gewesen. Aber… Moment, das ist jetzt also der Battery Park, von dem ich schon so viel gelesen habe? Irgendwie ja nicht so mein Fall, muss ich gestehen. Das Größte Ärgernis erwartete mich aber zu Hause: The Sphere. Sie existiert noch. Im Battery Park. Ich bin wenige Meter daran vorbeigelaufen und wusste einfach nichts davon. Sehr schade, die hätte ich wirklich gerne gesehen. Vor allem, weil ich eben 1996 schon davor stand, als sie noch auf dem Brunnen stand. Aber nicht so schlimm, muss ich eben nochmal hin. Damit kann ich leben!
Da wir gerade halbwegs in der Gegend waren, wollten wir noch schnell die Wall Street und New York Stock Exchange ankucken. Für uns beide eher reizlos, deswegen war nur ein kurzer Stop geplant. Auf dem Weg kamen wir mehr oder weniger zufällig am Charging Bull vorbei, der gerade von klötenkraulenden und fotoaffinen Asiaten umzingelt war. Ähm, nein. Weiter. N Stier. Na gut, lass ihn da stehen. Flugs über die Absperrung vor dem Stier gesprungen und weiter zur Wall Street. Nun ja, da steht diese kleine Gebäude, umgeben von erstaunlich hohen Gebäuden. Irgendwie unwirklich klein, fast schon eine Miniatur. Auf den Stufen schräg gegenüber ergibt sich die Gelegenheit zu einer kleinen Pause, direkt zu Füßen von George Washington dem Bronzenen.

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Da unser französisches Brot mittlerweile komplett verdrückt war, brauchten wir Nachschub. Dieser Drang trieb uns zur „Landbrot Bakery“ im West Village (http://www.landbrotbakery.com), der anscheinend einzigen deutschen Bäckerei in New York. Den Laden hatten wir schon vorher ergoogelt und, herrje, die boten auch warmes Essen an. Maultaschen, Kässpätzle sowie schwäbischen Kartoffelsalat. Vor allem letzterer ließ mich schon zu Hause aufhorchen und machte neugierig. Die Behauptung mussten sie natürlich auch erfüllen können! Also vor Ort Kässpätzle und eben jenen Kartoffelsalat bestellt. Die Kässpätzle waren zwar eher Knöpfle und mit der sahnigen Soße nicht ganz mein Fall, der Kartoffelsalat war aber wirklich schwäbisch und echt gut. Natürlich nicht so umwerfend wie meiner, klar ;) . Hmm, bissl hungrig sind wir ja schon noch, oder? Och komm, teilen wir uns noch die Maultaschen. Und was soll ich sagen? Herrjewarendielecker!! Wie alles andere auch hausgemacht, aber sowas von gut, so leckere habe ich wirklich selten gegessen. Also absolute Empfehlung für die Maulis! Und der Grund, warum die so viele schwäbische Gerichte auf der Karte haben: Der Inhaber (ich glaube zumindest, dass er das war) kommt aus der Gegend von Stuttgart. Ich habe den Namen des Ortes leider vergessen.. Die Deko erschlägt einen nicht mit Klischees im Sinne von weiß-blauen Rauten und Oktoberfest-Bayerndeko. Im Gegenteil, sowas findet man da gar nicht.
So, jetzt aber genug der Berichterstattung über eine Bäckerei, wir müssen doch noch weiterziehen und mehr ankucken! Hepp aufs Citibike und noch etwas durchs West Village radeln, Häuser bestaunen und sich wundern, wie grün New Yorks Straßen doch sein können, wie niedrig die Häuser und überhaupt. Sehr schön dort, rote Häuser garniert mit Feuerleitern, dazu werden die eben erwähnten Bäume gereicht. Fotos habe ich leider kein einziges, da durch die Licht-Schatten-Kontraste alles mies aussah. Also nur mit den Augen genießen, auch wenn es schwer fällt, die Kamera zu ignorieren. Genießen fiel aber auch schwer, da ich sehr lästige Kopfschmerzen bekommen hatte. Ich nehme an, ich hatte zu wenig getrunken. Immerhin wurde es nach einer Runde Schlaf und reichlich Wasser dann wieder besser, so dass ich das bunte Empi dann doch noch von der Dachterrasse aus bestaunen konnte. Heute war nämlich India Day und das ESB eben in den Farben der indischen Flagge angestrahlt. Wenn man immer nur weiße Beleuchtung gesehen hat, ist man schon erstmal überwältigt, wie intensiv die Farben doch sein können und wie schön das Ganze dadurch dann auch wirkt. Leider sollte das auch unser einziger Tag mit farbigem ESB bleiben.

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Kurbel
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Kurbel »

Ja, also das Wassertaxi war ziemlich nett. Schön, dass man da an mehreren Anlegestellen zu- und aussteigen kann den ganzen Tag nach belieben. Wir sind zwar einfach eine Runde mitgefahren und dann nicht nochmal, aber allein das wissen, dass man könnte, fühlt sich gut an. Ließe sich mehr draus machen, als wir gemacht haben, wenn man es geschickt anstellt und richtig in den Tag reinplant.

Sehr lustig auch, wie sie das Wassertaxi neben Liberty Island platzieren, erst mit der einen Steuerbordseite zur Statue, ein paar Minuten lang, dann nochmal mit der Backbordseite, damit für jeden genug Gelegenheit bleibt zu fotografieren, ohne dass sich alle auf eine Schiffseite drängen müssen.
Wird auch vorher drauf hingewiesen. Hilft aber nix. Erst drängen sich alle auf der Steuerbordseite, dann drehen sie das Boot und alle rennen rüber zur Backbordseite. Ach, Menschen. Nein, schlimmer. Touristen.

Ja und die Wall Street war für mich überraschend unspektakulär. Irgendwie hatte ich davor mehr freie Fläche erwartet. Im Fernsehen haben sie es anscheinend immer sehr geschickt so gefilmt, dass man nicht so recht ahnt, wie eingequetscht die Fassade in Wirklichkeit erscheint. Das ist mir aber öfter passiert in NYC, dass das Bild von der Stadt, das die Medien in mir erzeugt haben, nicht recht zusammenpasst mit dem, was ich vor Ort sehe. Allein die Größe von Manhattan. In meiner Vorstellung war es noch viel gigantischer, als in Wirklichkeit. In meiner Vorstellung sah fast ganz NYC aus wie Manhattan und Brooklyn war nur ein kleiner Stadtteil am Rande. Ist natürlich ganz verkehrt. Auch hatte ich mir die Szenerie in Manhattan viel erdrückender vorgestellt, düsterer, als es dann tatsächlich auf mich wirkte. Und Brooklyn abseits der größeren Straßen war teils wesentlich idyllischer als erwartet. Kaum ist man einer der verkehrsreichen Straßen abgebogen, wird es plötzlich sehr ruhig und hübsch und man denkt, hier lässt es sich wohl nett wohnen.

Und dann die Landbrot Bakery. Ein schönes Spiel mit der Deutschtümelei. Das Brot war gut, solide, aber nicht bahnbrechend, mit für ein Roggenbrot etwas geringem Roggenanteil. Im Nachhinein muss ich gestehen, dass mir das 'französische' vom Le Pain Quotidien noch besser gefallen hat, das war 'nur' Weizen (Roggen war schon aus), aber mit sehr leckerem Sauerteig. Aber der Kartoffelsalat in der Landbrot Bakery war wirklich sehr gut, die Maultaschen sogar exzellent. Die Angestellten dort waren sehr nett, allerdings hatte ich fast das Gefühl, es sei ihnen etwas unangenehm gewesen, als wir es anfangs gefragt haben, ob wir auf Deutsch bestellen können und sie da leider passen mussten. Plötztlich stand dann aber doch ein junger Kerl hinterm Tresen, dem man die schwäbische Herkunft anhören konnte.

Nun ist man nicht in NYC um Maultaschen zu essen, aber wir haben nach den Maulis dort ernsthaft drüber nachgedacht, ob wir vllt nochmal gezielt welche essen gehen, weil die so toll waren.

Kurbel
Nacaya
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Re: 10.8.2013 - 20.8.2013, NY die 1,5te

Beitrag von Nacaya »

Tag 7 – 16.08.2013 (Freitag)

Da wir ja glücklicherweise zehn Tage in New York sind, kann man es sich so auch viel eher „erlauben“, mal einen etwas fauleren Tag einzuschieben. Mission für heute erstmal lediglich: NYCEwheels besuchen und nach Coney Island.
Auf dem Weg zum Fahrradlädchen (ja, Fahrradladen… Kurbel wird dazu noch etwas mehr erzählen) bestritten wir unser nächstes New Yorker Abenteuerchen: Bus fahren! Nun ist es ja wirklich nicht so, dass uns Busfahren überfordern würde oder ein Abenteuer sei, schließlich ist die natürliche Heimat von Bussen ja Aachen, aber in so einer großen Stadt ist das ja schon was anderes. Oder so. Erstmal: Wie war das doch gleich mit der MetroCard? Lieber erstmal anstellen (und ich dachte, das Schlangestehen am Bus sagt man den Briten nach? Völlig zu Unrecht, New Yorker können das mindestens genauso gut!) und zukucken. Aha, Karte in den Kasten, Karte verschwindet, Karte kommt wieder. Gut, schaffen wir! Und hatten die als Stop-Taste nicht dieses Band am Fenster, das man drückt? Ah, gibt’s auch noch. Zusätzlich zu uns bekannten normalen Stop-Knöpfen. Na sowas, letztere waren aber 1996 noch nicht da! Die Schnur, an der man alternativ ziehen konnte, auch nicht (welche wiederum einen fürchterlichen Reiz auf uns ausübte. Ich konnte in dem Moment ja Kinder wieder verstehen, die im Bus unbedingt auch mal drücken wollen). Leider waren wir für unsere Station zu langsam, ein selbstsicherer Eingeborener erledigte das schneller als erwartet.
NYCEwheels war dann recht schnell gefunden und dieser Programmpunkt damit auch abgehakt. Es folgte der rituelle tägliche Besuch bei Starbucks und ein weiterer White Chocolate Mocha ging in meinen temporären Besitz über. Himmel ist das Zeug lecker! Das WLAN dort ausnutzend folgte ein „Auftrag“: Eine Bekannte, ihres Zeichens Applefan aus Leidenschaft, hätte doch gerne ein iPad-Cover. Wird gemacht, Apple Store die Dritte. Auf der Rückfahrt zur Subway war der Herr Kurbel dann tatsächlich schnell genug für die Stop-Strippe. Ha!
Warum hängen die im Apple Store ausgerechnet die grünen Dinger so hoch, dass ich nicht rankomme? Zum Glück sind nicht alle Leute so klein wie ich, so dass mir gefühlt jeder der anwesenden Besucher helfen konnte. Nunja, einer reichte ja schon. Nächstes Abenteuer: Bezahlen. Ich hab ja schon gelesen, dass es dort keine Kassen gibt. Aber so ne Art iPhone zum bezahlen hatte ich dann doch nicht erwartet. War auf jeden Fall mal was Anderes. Im Anschluss folgte die erste Plastiktüte, die ich wirklich gerne selbst haben wollte (eigentlich vermeide ich die Dinger wirklich energisch): Matt weiß mit silbernem Logo und grauem Bändchen zum Zuziehen. Narf, ich hatte aber nur eine. Auf dem Weg nach oben fiel mir endlich mal auf, wie abgefahren Füße von unten auf der Glastreppe aussehen. Hat schon fast etwas von moderner Kunst (und hängt mittlerweile auf Leinwand gedruckt an meiner Wand)..

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Der Zug nach Coney Island war zufälligerweise ein Express Train, was die Zeit deutlich verkürzte. Betonung auf „etwas“, denn die Fahrt dauerte trotzdem noch recht lang. Ich hab aber nicht auf die Uhr gekuckt, wozu auch? Auf jeden Fall waren es über 20 Haltestellen. „Stand clear of the closing doors, please! *bimm bamm*“. Ich geb’s ja zu, die aufgenommenen Sprachmemos höre ich mir immer noch gerne an.
An Ziel angekommen empfing uns direkt „Nathan’s Famous“. Den kann man wirklich nicht übersehen, wenn man aus dem Bahnhof rauskommt. Hot Dogs, eine weitere Chance bekommt ihr noch! Der am Central Park war ja wirklich enttäuschend mies und dazu unverschämt teuer. Hier waren die Preise zwar immer noch halbwegs hoch, aber immerhin gab es Sauerkraut auf Anfrage. Her damit! Ich hatte nen Cheese Dog, Kurbel nen Hot Dog und ne Portion Cheese Fries teilten wir uns. Ich muss sagen, die waren jetzt nicht so meins. Das lag allerdings weniger an der Käsesoße als an den Fries selbst. Für mich waren sie einfach zu unkross/lätschig. Die Käsesoße im Cheese Dog fiel jetzt geschmacklich auch nicht wirklich auf, die kann man sich schenken, finde ich. Die Wurst und der ganze Rest waren dafür echt sehr lecker und kamen dem Hot Dog aus meiner Erinnerung sehr nahe. Damals hatte ich noch Zwiebeln drauf, die ich diesmal aber weggelassen habe.

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Frisch gestärkt lautete das nächste Ziel dann „Strand“. Leider wurden wir von einer Achterbahn aufgehalten. Soaring Eagle, bei der die Leute bäuchlings im Wagen liegen und nicht einfach über eine normale Schräge nach oben befördert wurden, sondern mit einer Art Quirl nach oben gerührt wurden. Klar, Adler kreisen ja auch in der Thermik. Die haben da echt an alles gedacht und wir kamen aus dem Zukucken gar nicht mehr raus.

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Jetzt aber, ab zum Strand! Der Sand war überraschend dunkel, aber schön fein. Bevölkert von sehr vielen, teils riesigen, Möwen und noch mehr Menschen. Uff! Trotzdem fand jeder sein Plätzchen, an dem er halbwegs ungestört sein konnte. Was folgte, war das Ritual, das bei jedem Strandbesuch irgendwie passiert: Ab mit den Füßen ins Wasser. Himmeluffz war das kalt, warum baden da so viele drin?! Und was hat der Atlantik an meinem (hochgekrempelten) Hosenbein verloren? Na auch egal, jetzt kann ich auch drin stehenbleiben.. Beim anschließenden Trocken und Sandabfüllen für die Sammlung zu Hause, dachte ich mir, dass der ganze Strandabschnitt mit seinen vielen Leuten, den Gerüchen und der Wellenhöhe extrem an Italien erinnerte. Mit Ausnahme der Sprache und der Tatsache, dass die Kokosnussverkäufer gegen Cops ausgetauscht wurden. Die Ärmsten, am Strand Patrouille laufen… Muss ein schrecklicher Beruf sein. Dann auch noch von Mädels im Bikini zu nem Foto gebeten werden. Nee, dass die jungen Kerle keinen Spaß hatten, konnte man deren Gesichtern wirklich ansehen!

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Wieder trocken ging es noch etwas den Boardwalk entlang, bis wir am Aquarium in die Subway bis zum Prospect Park einstiegen. Letzterer war leider eine große Baustelle und der halbe Park inkl. See war nicht zugänglich, was das Bild des Parks für mich doch etwas trübte. Schade, der Park wurde doch sonst immer überall als so sehenswert beschrieben.
Nun denn, weiter nach Manhattan zum letzten Programmpunkt des Tages: Das Empire State Building. Die Wegelagerer ignorierend kämpften wir uns nach drinnen und fanden sehr zu unserer Freude kaum Schlangen. Bild abgehakt, Karte mitgenommen („Wollen wir das?“ „Nee, ich brauch’s nicht“ „Gut, ich auch nicht“) und ab nach oben. Dort empfing uns schon fast Dunkelheit, was mir jetzt aber nicht ungelegen kam. Gerade das Empi wollte ich eher abends besuchen. Alle anderen aber auch, denn oben war es wirklich voll. Jeder wollte das perfekte Bild von der perfekten Position aus schießen. Na gut, ich ja auch… Nach etlichen Bildern und viel Schlangesteherei für einen Platz vorne an der Brüstung fuhren wir wieder runter. Zuvor hatte ich erstaunt festgestellt, dass es mittlerweile Aufpreis kostet, wenn man in den 102ten Stock fahren will. Ok, nicht mit mir. Fand ich schon damals nicht so toll und dafür zahlen sah ich nicht ein. Was mich aber allgemein überraschte war, wie gut man die Geräusche der Stadt unter einem auch hier oben noch hören konnte: Das Rauschen der gefühlt Milliarden Klimaanlagen, das Gehupe, die Polizeisirenen.. Hatte ich so irgendwie nicht erwartet.

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Auf dem Heimweg sprang sie mich dann endlich an: Meine New-York-Tasche! Ha, diese Ausführung hatte ich in den anderen Läden noch gar nicht gesehen. Also gekauft. Jetzt fehlt nur noch eine Freiheitsstatue, da die von damals irgendwie unauffindbar verschollen ist. Allerdings hatte auch dieser Laden keine Statuen, die mir gefielen. Entweder nicht schön gearbeitet, oder mit einer komischen Goldstaubpatina überzogen. Hallo, geht’s noch? So sieht die Lady doch nun wirklich nicht aus..
Später besorgte Kurbel noch ein paar Nudeln und Salat von einem Deli am Bryant Park. Gute Idee, das Zeug war nämlich sehr lecker. Beim Essen aus Schachteln kamen wir uns schon fast wie echte New Yorker vor, die man auch an allen Ecken aus Schachteln futtern sieht. Vermutlich können New Yorker ohne Schachteln schlichtweg nicht überleben..
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