Der nächste Tag ist fertig .... der vorletzte in NY:
21.04.2013 … These Boots are made for walking
Als ich am heutigen Morgen den Bus Richtung High Line Park bestieg, war mir noch nicht bewusst, dass das für heute das einzige und letzte Mal sein sollte, dass ich die öffentlichen Verkehrsmittel nutze, aber von vorne.
Morgens alles wie immer. Ich mag Rituale im Urlaub, ist ein bisschen wie zu Hause zu sein
Und nachdem ich alle meine Rituale beendet hatte, ging es nach draußen und auf zum Bus, der glücklicherweise direkt gegenüber vom Hostel hielt. Eine Crosstown-Linie. Perfekt, genau die brauchte ich heute, denn irgendwo auf Höhe der 34th Str. sollte wohl der High Line Park anfangen, aber an welcher Avenue muss ich aussteigen. Na egal ich fahre einfach mal mit und entscheide dann nach Baugefühl.
Ohne einen netten hilfsbereiten New Yorker, wäre ich aber gar nicht erst in den Bus gekommen. Wie soll ich auch darauf kommen, dass ich meine 7-Tage-Metrocard vor dem Einsteigen entwerten muss. Gestern in dem Bus musste ich das nicht, da konnte ich die im Bus durchziehen. Ich weiß auch bis heute nicht warum, aber der Mann hielt die Bustür für mich auf und sagte mir, was ich am Automaten draußen zu tun hatte. Okay, hat geklappt, ich darf mitfahren.
An der 10th Ave. sagte mir mein Bauchgefühl, das es Zeit ist auszusteigen. Gesagt, getan, aber wo ist der Highline Park? Sieht irgendwie nicht danach aus. Aber ich habe ja einen Mund und der ist auch zum Fragen da.
Allerdings konnte mir die erste Frau nicht weiterhelfen, aber die zweite meinte, ich sollte einfach mal links gehen. Wenn sie das sagt. Ich will den Einheimischen nicht widersprechen, erschien mir aber auch am logischsten, denn schließlich führte der Highline Park auch Richtung Süden.
Nach kurzem Herumirren, traf ich auf ein englisches Pärchen, denen es nicht anders erging als mir und wir suchten zusammen und fanden, dann auch den Eingang. Ich weiß, es gibt mehrere, aber ich wollte doch direkt am Anfang anfangen
Die Kamera im Anschlag ging es die Treppen nach oben. Das Wetter war übrigens wie bestellt für einen Spaziergang.
Es war auch nicht viel los, ein paar Joggen, ein paar Familien und natürlich vorwiegend wir Touris. Der Highline Park ist wirklich schön gestaltet und ich finde, man sieht New York von einer anderen Seite, ich sag mal von der Hinterhofseite und zwischendurch gibt es immer wieder ein paar kleine Sitz- oder Liegemöglichkeiten für ein Päuschen. Aber Päuschen ist heute nicht. Und während ich so den Highline Park entlang bummele, komme ich mal wieder an einem dieser Parkhäuser vorbei. Bild ist unten mit angehängt. Und ich frage mich: Wie in aller Welt funktioniert das bitte schön? Da stehen Autos über-, unter- und nebeneinander. Wie kommen die da wieder raus? Fahrstuhl? Aber wie kommen die von ganz hinten und ganz oben und ganz in der Mitte da raus? HÄ??? Kann mich bitte bitte bitte jemand aufklären. Ich kapiere es einfach nicht.
Unwissend zog ich weiter und gelangte nach einiger Zeit an das Ende des Parkes, wo ich wieder nach unten auf die Straße ging. Und huch … wo war ich denn hier gelandet. Schnell mal Kamera wegpacken, war der erste Gedanke. Der zweite war, neee wieder raus, hier ist ein deutscher Biergarten. Lustig. Schnell Foto gemacht und Kamera wieder weg. Die Gegen sah mir nicht ganz koscher aus. Es wirkte alles recht heruntergekommen. Doch dann, was sah mein geschultes Adlerauge? Ein Laden von Diane von Furstenberg, und um die Ecke war ein Laden von Alexander McQueen?! Okay so schlimm konnte die Gegend ja dann doch nicht sein, wenn sich solche Läden hier ansiedeln, da kann die Kamera wieder raus kommen
Etwas planlos irrte ich weiter durch die Gegend. Den Stadtplan in der Tasche ignorierte ich gekonnt. Und so landete ich direkt im Chelsea Market. Habe ich schon einmal von gehört, könnte ich mal reingehen, denn bestimmt bekomme ich darin auch ein Feuerzeug, dass mühevoll in Coney Island gesuchte und gefundene Feuerzeug, war mir wieder abhanden gekommen. Ja ich hatte Glück, also musste zur Feier des Tages eine Zigarette geraucht, die erste seit heute Morgen, da hatte ich mir das Feuerzeug meiner französischen Mitbewohnerin geliehen.
Drinnen schaute ich mich um …. ganz nett und besorgte mit etwas zu Mittag. Zwei wunderbar, unerlaubt leckere, unerlaubt kalorienreiche Cupcakes. Mmmmmmhhhhhhhhhhh. Ich LIEBE Cupcakes. Ich liebe, liebe, liebe sie. Das perfekte Mittagsessen. Ich machte es mir auf einer einer Bank bequem und verspeiste meine Cupcakes während ich, dank Free-WiFi mit meiner Familie zu Hause kommunizierte. Immer wieder erstaunlich …da sitz ich auf der anderen Seite der Welt und nur mit ein paar Klicks, weiß ich, wie es den Lieben zu Hause geht.
Okay nachdem ich wusste das alles schick zu Hause ist, warf ich doch mal einen Blick in meinen Stadtplan. Der Washington Square Park ist nicht weit weg. Einfach 14th Str. lang und dann 5th Ave. runter. Das geht. Ist nicht so weit. Und während ich so auf der 14th Str entlang ging, warf ich erneut einen Blick auf meinen Stadtplan (innere Eingebung) und stellte zu meiner Freude fest, dass ich nicht so weit weg bin von der Perry Street. Ja ja ja da wollte und da musste ich hin. Carries Appartement oder zumindest die Treppen davon, aaaaahh wie toll. Alle aus dem Weg, jetzt komme ich.
In der Perry Street angekommen, war es nicht wirklich schwierig, die richtigen Treppenstufen zu finden, denn davor war eine Kette angebracht, man möge sich dch bitte nicht auf die Stufen setzten, seinen Müll mitnehmen und möglichst eine Spende für Hunde machen.
Na aber ein oder zwei Fotos werden doch wohl drinnen sein, also schnell die Kamera inkl. Handy gezückt und Fotos gemacht, anschließend konnte es weitergehen. Das Handyfoto habe ich abends als Bilderrätsel für meine Mädels zu Hause bei Facebook eingestellt und was soll ich sagen, es war das Bild mit den zweitmeisten Likes meiner per Handy eingestellten Fotos und meine Mädels sind absolut auf zack, natürlich haben sie es sofort erkannt
Von der Perry Street ging es über die Bleecker Street (und ja die Magnolia Bakery habe ich voll verpasst), Christopfer Street (ist das eigentlich die welche?) Richtung Washington Square Park, wo ich mir erst einmal eine kühle Cola gönnte und dem Treiben zuschaute. Ein Klavierspieler gab sein Können zum Besten und ein Boxer zeigte ebenfalls was er drauf hatte.
Ich schaute warf erneut einen Blick auf meinen Stadtplan. Mein Reiseführer empfahl ab Washington Square Park nämlich einen Spaziergang und den wollte ungefähr zur Hälfte auch durchführen.
Und so ging es vom Washington Square Park über die Houston Street auf die Prince Street, runter auf die Spring Street, bis ich am Ende auf der Canal Street landete. Chintatown. OMG. Was war denn hier los? Von jeder zweiten Chinesin kam mir ein: „Watches, Watches?“ entgegen. Ich hatte schon Angst, dass gleich einer im schicken Trenchcoat an mich herantritt, ihn öffnet und innen hängen ganz viele gefälschte Rolex-Uhren
In die Souvenirläden bin ich gar nicht erst rein.
Dann stand ich aber vor einen Laden, der aussah, als wenn es darin schicke Klamotten geben würde. Da muss ich rein. Und er gefiel mir auch direkt und so durchstöberte ich Kleiderstange für Kleiderstange und machte mich mit meinen Errungenschaften auf zur Umkleide. Das Mädel dort wollte mir irgendetwas mitteilen, doch bei mir ging es nur: HÄÄÄÄÄ??? Ich verstand sie nicht. Menno ….. können die nicht Hochenglisch sprechen, die Amis. Ich versuch mich doch auch immer im feinsten hochdeutsch, wenn ich mit jemanden spreche, der der deutschen Sprache nicht so mächtig ist. Und das verlangt mir auch einiges ab, denn ich wohne zwar in Hannover, geboren bin ich aber in Sachsen-Anhalt, nähe Thüringen, Sachsen auch nicht weit weg. Da bekommt man ne ungefähre Vorstellung was ich für nen Dialekt habe, wenn ich loslege
Tja aber die Amis müssen sich einen in den Bart nuscheln. Habe mich wieder zu Hause auch direkt bei meinem amerikanischen Kollegen beschwert, der aus Washington kommt. Der lächelte mich an und meinte, ja die New Yorker
Okay, dann sag ich mal, können die New Yorker sich nicht nen bisschen anstrengen
Nun gut, irgendwann verstand ich, dass sie mir nur mitteilen wollte, dass alle Kabinen voll sind und ich bitte warten möge. Aaaah okay, das kriege ich hin.
Die Anprobe überstand eine sehr coole Weste. Schuhe, da sind noch Schuhe. Da muss ich gucken. Schicke Boots, die würden zur Weste passen. Will ich probieren. Nee sehen kacke aus. Mal riechen. Riechen nach Chinaschuhen. Ja okay ich meine fast alle Schuhe sind aus China, auch die von Marc Jacobs und Co., aber das sind wirklich absolute Chinaschuhe, die erkennt man immer gleich am Geruch. Und die kosten 30 USD? Nee. Die kriege ich bei uns aber für nen 10er. Okay, dann nur die Weste.
Dann gehen wir mal den Broadway wieder rauf. Und da kommen ja noch mehr schöne Läden, aber irgendwie haben die alle diegleichen Klamotten im Laden. Chinaausverkauf
Nicht, dass mich jemand falsch versteht, ich geh hier in Hannover auch nur noch in Primark einkaufen, aber da zahl ich auch die Preise, die man für Chinaklamotten zahlen sollte
Aber dann kam doch noch ein Laden für mich: OMG. Und hier, ENDLICH, am vorletzten Tag, bekam ich endlich meine langersehnte Levis Jeans …. 35 USD. So wollte ich das haben. Ich wollte schon immer mal ne Levis haben, nur wollte ich nie die Kohle dafür ausgeben, aber 35 USD, die zahle ich gerne. Die Verkäuferinnen in dem Laden waren auch gut drauf. Die eine zeigt mir ein T-Shirt mit Leoprint, das würde sie so toll finden. Ich nur so: Neeeeee. Keine Animalprints.
Sie: Woher kommst du denn:
Ich: Deutschland.
Sie: Alles klar. Ich weiß, ihr mögt es lieber chilliger.
Also so was in der Art, sagte sie. Ich glaube, sie wollte mir damit sagen, dass wir nicht ganz so crazy drauf sind. Total geil. Ich fands lustig. Dann wollte sie mir noch unbedingt ne Calvin Klein Jeans andrehen. Nee sag ich, nur Levis. Okay und schwups hatte ich an der Tür zu meiner Umkleide immer mehr Levis Jeans hängen. Daumen hoch.
Wieder raus aus dem Laden, ging mein Fußmarsch weiter. Warum ich nicht irgendwann auf die U-Bahn umstiegen, kann ich auch nicht mehr sagen, aber ich tat es einfach nicht. Immer weiter und immer weiter, ab und zu mal ein Abstecher in einen Laden, aber gekauft habe ich nichts weiter. Und irgendwann war ich wieder am Union Square angelangt. Meine Herren, was für ein Weg. Dort entdeckte ich den Baby R Us und da ich ja im August wieder Tante werde und noch ein schönes Mitbringsel für meine zukünftige Nichte brauchte, bekam der Laden einen Besuch von mir.
Und was sah ich da … die Heidi Klum Babykollektion. Und mag von dieser Frau ja denken, was man möchten, aber Babyklamotten kann sie und zwar richtig gut und das auch gar nicht teuer. Die waren wirklich so total süß. Aber irgendwie konnte ich mich nicht entscheiden und ich beschloss, die Entscheidung auf den Abend zu vertagen. Am Times Square war ja auch ein ToysRus und da wollte ich heute Abend eh hin.
Weiter geht’s. U-Bahn, war der nächste Gedanke, aber die 20 Blocks, war der nachste, schaffe ich auch noch.
Und so bin ich dann tatsächlich noch die restlichen 20 Blocks bis ins Hostel gelatscht.
Man, man, man war ich fertig. Und ich hatte mich tatsächlich wund gelaufen. Die Innenseite meiner Jeans hat ordentlich an meinen Oberschenkel gescheuert und halbe Brandmale hinterlassen. Eieieieiei. Ich brauchte ganz dringend eine Pause. Eine längere Pause. Und der drängt sich mir die Frage auf: Warum habe ich mir keine Jogginghose mitgenommen, die ich jetzt gegen meine Jeans eintauschen kann. Aaaaarrgggh.
Aber da muss ich jetzt durch und nach einer einstündigen Pause, machte ich mich wieder auf den Weg. Times Square im Dunkeln war angesagt. Natürlich zu Fuß, per Bahn lohnt auch nicht, zu Fuß bin ich schneller, selbst mit meinen nach 7 Tagen New York ausgelatschten Füßen.
Unterwegs gab es zum Abendbrot noch einen HotDog und dann war ich da und dunkel war es auch schon. Sieht schon cool aus, aber irgendwie hatte ich es mir noch cooler vorgestellt. New York bei Nacht von oben sieht definitiv besser aus und da war auch nicht so viel los. Hier muss man ja echt aufpassen, nicht von den Massen mitgeschoben zu werden. Und so boxte ich mich durch, bis ich im Disney Store war.
Ich musste ganz dringend für meine Nichte und meinen Neffen noch ein Souvenir besorgen und zwar ein ganz bestimmtes. Ich durfte nicht ohne irgendetwas von Phineas & Ferb mit nach Hause bringen. Weil, O-Ton von den beiden: Tante die leben doch in Amerika. Für alle die Phineas & Ferb nicht kennen. Ist nen Trickfilm, gebt es mal bei Youtube ein.
Ich schnappe mir also zwei Agents P´s (wie gesagt Youtube) und stellte mich an der langen langen Schlange an, an der extra ein Angesteller abgestellt wurde, um die Kunden bei Laune zu halten. Er guckt mich an:
„Oh zwei Agent P´s. Warum?“
Ich: „Na weil ich Nichte und Neffe habe und ihr keine Candace habt.“
Er: Ja also Phineas & Ferb haben Candace geärgert, da ist sie abgehauen.“
Ich:“Ja dann schicken wir mal Agent P los, um sie zu suchen.“
Ach herrlich, ich hätte mich weghauen können und dieser Typ, so wunderbar schön schwul. Ach toll und mal davon abgesehen, hätte ich diesen ganzen Disney Store leer kaufen können. Vor allen Dingen für meine Nichte …. dieser ganze Prinzessinnenkram. Ein Traum jedes 5jährigen Mädchens
Aber Agent P musste reichen und ich kann jetzt schon mal verraten, dass es der absolute Knaller zu Hause war, die beiden waren selig.
Nach dem Disney Store ging ich noch einmal zu ToysRUs, es stand noch eine Entscheidung in Sachen Heidi Klum Babyklamotten aus. Ich stand eine gefühlte Ewigkeit vor den Sachen bis ich mich für einen TOTAL süßen Rock entschieden habe, wobei ich auch hier wieder eigentlich alles hätte kaufen können
Im Erdgeschoß fand ich dann auch noch Mitbringsel für die Jungs von zwei Freundinnen und so war ich mit meinen Souvenirs durchs. Yeah. Man kann ja schon seinen ganzen Urlaub damit verbringen, das perfekte Souvenir zu finden. Eieieieiei.
Auf dem Rückweg vom Hotel traf ich noch auf zwei Chinesen, die mich ansprachen, weil sie wohl dachten, ich sei aus New York. Nee ich bin doch aus Deutschland und ihr aus Japan? Ups, nee China. Fettnäpfchen, riesengroßes Fettnäpfchen. Aber nachdem ich ihnen erklären konnte, wo sich der Apple-Store befindet, war das gar nicht mehr so schlimm.
Im Hostel folgte der übliche Schnack mit meinen Mitbewohnerinnen über unseren Tag und dann war Feierabend für heute und vor allen Dingen für meine Füße und meine Beine. Meine Oberschenkel .... aua aua aua.
Morgen ist der letzte Tag, übermorgen geht’s weiter Washington D.C. Barack besuchen.