10 Tage New York & Washington D.C. ... so einfach geht Diät!
Verfasst: 28.04.2013, 14:13
Ich habe es ja versprochen und ihr habt mich darauf festgenagelt und von daher hier mein Reisebericht. Aber alles schön nach und nach. Heute erst einmal ein kleiner Vorbericht und der 1. Tag Ich hoffe, ich habe nicht zuviel geschrieben
Vorbericht:
Wer denkt sich nicht irgendwann mal: Ich möchte gerne mal nach New York City. Und wenn jemand erzählt, in New York war ich schon einmal, dann denkt man doch ehrlicherweise immer nur: COOL!!!
So ging es mir natürlich auch, aber ernsthaft darüber nachgedacht, wirklich dorthin zu fliegen, den Gedanken hatte ich irgendwie nicht.
Zu weit weg, zu langer Flug und vor allen Dingen zu teuer!
Dann kam Ostern 2012. Meine Wenigkeit, meine Eltern, meine Schwester samt Familie und mein Cousin samt Familie saßen gerade bei unseren leckeren Osternbrunch, da kam das Gespräch auf meinen anstehen Urlaub. London, mal wieder, wie meine Mutter bemerkte, dabei war es erst mein dritter Londonurlaub, okay der vierte war auch schon geplant und gebucht
Aber London war nun mal meine Stadt.
Meine Mama fragte mich, warum ich nicht mal nach New York fliege. Ich wiegelte erst mit oben besagten Argumenten ab, meinte aber jedoch das es mich schon sehr reizen würde.
Mein Cousin berichtete von einem Kollegen der doch relativ günstig nach New York geflogen ist. Na gut also checkten wir doch einfach mal die Flugpreise für September. Hmmm dachte ich dann, sieht wirklich ganz gut aus, aber für September war schon ein Aufenthalt in Stockholm gebucht und die Renovierung meines Schlafzimmers. Okay, aber es bleibt nun defintiv im Hinterkopf und steigt auf der To-Do-Reiseliste auf Platz 1.
Vorab schon mal bei zwei Freundinnen nachgehakt, ob sie mitkommen wollen. Sonst frage ich eigentlich nie und fliege in der Regel grundsätzlich alleine in Urlaub, aber nach New York dachte ich, wäre es schon irgendwie nett, jemanden dabei zu haben. Beide sagten, sie überlegten es sich und fragten, wann die Planungen losgehen sollten. Im Herbst beschloss ich.
Im laufe des Sommers, sagte die erste Freundin ab und als es dann Herbst wurde, die 2. Beide wollten mit ihren Partner in Urlaub fahren, was ich auch absolut nachvollziehen konnte. Und so machte ich mich Mitte November selbst an die Planung. Und das bedeutete Flugpreise-Beobachtung.
Und alleine dabei kamen viele Fragen auf. Zum Beispiel ab wo fliege ich eigentlich? Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, Berlin …. nee Berlin lieber nicht Und fliege ich auch ab New York zurück, wo ich doch eigentlich noch nach Washington möchte und wie lange bleibe ich eigentlich überhaupt dort. Ursprünglich sollten es mal 5 Tage New York sein (nur gut, dass ich das nicht gemacht habe).
Zu den Fragen, zu Flug, kam natürlich auch die Frage der Unterkunft. Hostel war klar. Hotelpreise für Alleinreisende sind mir eindeutig zu teuer und zwar so ziemlich überall auf der Welt. Außerdem lernt man in so einem Mehrbettzimmer oder Hostel an sich auch immer sehr nette und interessante Leute kennen. Hostel dann eigentlich direkt in Manhattan oder irgendwo anders. Also zentral und eher teurer als andere oder nicht zentral und etwas günstiger. Na gut, diese Frage konnte warten, erstmal Flugfrage klären.
Ende Novemer war die Frage geklärt, unter anderem auch dadurch, dass die Lufthansa ihren A380 im April nicht auf der Strecke FRA-JFK einsetzen wollte. Blöd, mit dem wollte ich doch eigentlich fliegen. Hmmm und ansonsten, starteten die Flieger alle relativ zeitig, was bedeutete, dass neben der Anreise nach Frankfurt und Düsseldorf ja auch noch Hotelkosten dazu kommen würden, nee das ergibt am Ende ja ne Milchmädchenrechnung. Und ich wollte es doch auch entspannt haben. Und entspannt heißt da auch: Abflug vom nächst gelegenen Flughafen. Also Hannover …. 30 km Entfernung. Und so hieß am Ende: HAJ-LHR-JFK und zurück IAD-LHR-HAJ.
Bei der Unterkunftfrage hatte ich mich schließlich für zentral und etwas teurer entschieden, wobei teurer bei wenigen Dollar pro Nacht betrug. Es wurde schließlich das New York Budget Inn, 4-Bettzimmer Frauen, 10 Minuten Fußentfernung zum Empire State Building, 20 Minuten zum Times Square, perfekt und gebucht für 8 Tage.
Nun ware es noch 4 ½ Monate bis Abflug. Woooho … noch ganz schön lange. Aber es gab ja noch einiges vorzubereiten, z.B. Reisepass beantragen, der aufgrund meiner sonstigen Reisen quer durch Europa noch nicht vorhanden war und noch so viele andere Dinge.
Und bei vielen Dingen habt ihr mir alle ganz toll geholfen. Bei der Reiseplanung, bei der Frage nach dem richtigen CityPass und, und, und.
Und so vergingen die 4 ½ Monate wie im Flug.
15.04.2013 …. ready for take off.
2:45 Uhr sollte mein Wecker klingeln. Tat er aber nicht. Ich habe ihn bereits 2.30 Uhr ausgeschaltet, weil ich nicht mehr schlafen konnte, dabei war ich doch erst gegen Mitternacht eingeschlafen. Egal, schließlich sollte es doch heute nach New York gehen. Schnell ein bisschen aufgehübscht, heißt Augenringe weggeschminkt.
3:30 Uhr machte ich mich mit meiner Schwester aufn Weg zum Flughafen, die Gute hatte sich bereit erklärt mich zu so frühen Morgenstunden dorthin zu fahren. Eingecheckt hatte ich schon am Tag zuvor, um mir einen möglichst guten Sitzplatz im Flieger zu sichern, den ich dank Seatguru auch gefunden hatte. Also hieß es, nur noch Gepäck abgeben, wo bei mir nach wie vor die Frage aufkommt: Wie zeitig muss ich trotz Online Check-In eigentlich am Flughafen sein, wenn ich nur noch Gepäck aufgeben muss?
Die nette Dame am Schalter machte für die Flughafen Mitarbeiter in LHR ein kleines Schildchen drum, dass das Gepäckstück von Terminal 1 zu Terminal 5 muss. Was mich zu der Frage brachte, ob meine Reisetasche, dass denn in 3h schaffen würde. Klar meinte sie. Und ich? Auch hier wieder: sicher doch. Das beruhigte mich.
Na dann konnte ich ja meine Schwester verabschieden, eine rauchen und ab in den Boardingbereich.
Dort auch noch die eine oder andere Zigarette geraucht, wer weiß, wann ich das nächste mal dazu kommen würde. In Heathrow gilt nämlich striktes Rauchverbot, da gibt es nicht einmal die kleinen Schicken gläsernen Raucherbuden.
Der Flieger hob pünktlich 6.15 Uhr ab und wir waren auch relativ pünktlich über London, mussten uns aber erst einmal in die Warteschlange hängen. Sieht schon relativ lustig aus, wenn man ständig 3 bis 4 andere Flieger sieht, die in Dauerschlafe um den Flughafen fliegen. Irgendwann durften wir dann doch landen und für mich hieß es dann von Terminal 1 zu Terminal 5, was mir im Vorfeld ja viel Unbehagen bereite. Aber alles ganz easy. Von den angegebenen 90 Minuten braucht ich gerade mal 45 Minuten, inklusive 3 Sekunden im Nacktscanner
Pünktlich erschien der Aufruf …. Go to Gate. Wird gemacht. Ab zum Zug. Und aahh welche Überraschung, der fährt nicht. Und nun? Laufen, sagte man uns. Ja na gut, ist ja nicht so, als wenn ich in den nächsten Tagen nicht schon genug laufen würde, aber so ein kleines Warm-Up kann ja auch nicht schaden.
Nach 15 Minuten Fußmarsch war das Gate erreicht und noch keiner von British Airways da. Na gut, warten wir noch ein bisschen und suchen noch mal die Restrooms auf. Den Flieger konnte ich schon mal bewundern, die alte 747-400, die bestimmt schon bessere Tage gesehen hatte, aber wurscht so lange wie sie fliegt und das tat sie dann auch.
Mein Sitzplatz war super. Zweierplatz (Fenster) in der vorletzten Reihe (meine ich, kann auch die drittletzte gewesen sein) und somit neben mir total viel Beinfreiheit, weil da der Rumpf des Fliegers ne schöne Beugung macht, wenn ich das so sagen kann. Und neben wir machte sich auch keiner Breit, so dass ich das erledigten konnte. Auf meinem Platz lag schon ne Decke, ein paar Kopfhörer, nen Kissen sowie Zahnbürste samt Zahnpasta. Nett, hatte ich so nicht erwartet.
Doch trotz allem zog sich dieser Flug für mich endlos. 7 1/2h könnten echt lang werden und nach 4 Stunden fingen mir an die Knochen weh zu tun und nach 6h wusste ich nicht mehr so recht wohin mit mir, trotz meiner bescheidenen Körpergröße von 1,59 m. Gott, wie stehen das nur Personen mit Überlänge aus?
Ich habs mit schlafen versucht, habe mir Findet Nemo angeschaut, gelesen und nebenbei immer mal wieder unsere Flugroute angeschaut.
Schick sieht Neufundland so von oben aus. Und irgendwann, waren wir dann im Luftraum über New York. Anflug über Long Island, ebenfalls seht schick anzusehen, hier könnte ich mir auch mal vorstellen Urlaub zu machen und dann und dazu sage ich nur, muss man auch mal Glück haben im Leben: ich saß auf der richtigen Seite und konnte so schon einmal die Skyline von New York bewundern. Mein erster Gedanke: sieht irgendwie gar nicht so groß aus und die Freiheitsstatue habe ich gar nicht erst gesehen.
Landung in New York … 1a. Und nun hieß es ja, ab durch die Immigration. Eigentlich musste ich mal Pippi, aber mein Versicherungsheini meinte: Nichts machen. Nur versuchen ganz schnell ausn Flugzeug rauszukommen (geht nicht, wenn man in einer 747 ganzen hinten sitzt) und direkt zur Immigration. Könnte sonst Stunden dauern. Na gut, also Pippi machen verkniffen und angestellt. Mit Reisepass und Zollfragebogen in der Hand. Nach gut 30 Minuten war ich an der Reihe.
Ich: Hallo.
Er : Hallo. Warum sind sie denn hier?
Ich: Urlaub.
Er. Warum das denn?
Ich: Na ich war noch nie in den USA und überhaupt, es ist doch New York City.
Er: Ja gut okay. Wie lange bleiben sie?
Ich: 10 Tage.
Er. Toll.
Dann hat er meine Fingerabdrücke genommen und nen Foto geschoßen, wobei ich versucht habe, genau so dämlich auszusehen wie auf meinem Passfoto
Er: Essen dabei?
Ich: Nö. (die Packung Bahlsen Kekse habe ich unterschlagen)
Er: Zigaretten?
Ich: ja 5 Packungen.
Er: Okay, dann schönen Urlaub.
Zack Stempel in Reisepass und Reisetaschen holen.
Beim Beamten vom Zoll vorbei, der mich auch gleich weiter gelassen hat. Und dann endlich Pippi machen. Yeah. Und auf zum Airtrain, aber hey, da war ja eine Smoking Area am Ausgang. Also erstmal schön eine durchgezogen. Das hatte ich gebraucht. Jetzt konnte es weitergehen. Airtrain gesucht, gefunden, rein.
Ab zur Jamaica Station, von wo es aus mit dem LIRR weiter zur Penn Station ging. Und von dort aus hieß es, weiter geht es per Fuß, da mein Hostel auf der 34th Str. lag, also einfach immer schön geradeaus gehen Und nach 20 Minuten war ich endlich da und konnte unterwegs schon mal Eindrücke sammeln. Die ersten waren: Man die Häuser sind wirklich so hoch und scheiße ist das voll hier.
15 Uhr stand ich vorm Hostel. Perfekt, da ab 15 Uhr auch erst Check-In war. Also eingecheckt, aber Zimmer war noch nicht sauber. Also warten. 10 Minuten. Daraus wurden dann nochmal 10. Neben wir eine junge Australiern, die ebenfalls wartete und wie sich herausstellte, warteten wir auf dasselbe Zimmer. Und was macht man, wenn man warten muss: rauchen.
Und dann konnten wir gegen 15.40 Uhr auch endlich aufs Zimmer. 4 Betten, groß, Waschbecken und Spiegel. Herz was willst du mehr (außer vielleicht nen eigenes Licht und ne eigene Steckdose am Bett).
Erste Tagesaufgabe für heute: meinen Big Apple Greeter anrufen und mitteilen das ich heile in New York gelandet bin und wir uns am folgenden Tag treffen können. Perfekt. Er holt mich 10 Uhr im Hostel ab.
Und nun? Ab zum Times Square. Das ging wie gesagt perfekt zu Fuß. Meine 7-Tage-Metrocard wollte ich mir erst noch holen und auch erst ab Dienstag einsetzen, dann würde sie bis Montag reichen. Und zu Fuß konnte ich doch viel bessere Eindrücke erhalten.
Also über 34th Str., 5th Ave., rüber aufn Broadway und dann tatata …. da konnte ich schon den Times Square erkennen. Vorher brauchte ich aber unbedingt irgendwas zu essen, also in den nächstbesten Laden rein, zwei Cookies und ne Cola besorgt und erstma gegessen. Gut, weiter geht’s. Und dann war ich da.
Und auf wen traf ich als erstes? Den naked Cowboy … yeah. Und dann waren da ja noch Hello Kitty und Minnie und Micky Mouse und Spiderman und was weiß wer noch. Verdienen die eigentlich gut?
Und der Times Square an sich? Irre. Groß, chaotisch, laut, aber irgendwie auch cool. Diese riesengroßen Leuchtreklamen. Wahnsinn. Da habe ich es auch wirklich geglaubt, dass ich in New York bin. Schnell ein Foto mit meinem Handy gemacht, ins WiFi eingewählt und erstma Foto nach Hause geschickt? Wie spät is da eigentlich gerade … ah kurz vor 23 Uhr. Wahrscheinlich keiner mehr wach.
Doch mein Schwager meldete sich mit: Cool und haste schon von Boston gehört?
Nee, was isn da?, aber ne Rückantwort kam erstmal nicht, also nicht weiter daran gedacht.
So und nun, konnte ja nicht ewig hier sitzen bleiben. Und so ging es weiter, einfach irgendwo lang, dachte ich. Werde schon irgendwo lang kommen und so kam es, dass ich am Bryant Park vorbei kam. Der sollte doch so tolle Toiletten haben und da passte es, dass ich mal wieder Pippi musste
Find ich ja auch immer wieder schick so nen Park mitten in der Großstadt. Was ich besonders nett fand, der Reading Room. Wie so eine klitzekleine Bücherei unter freien Himmeln. Einfach hinsetzen und lesen. Tolle Idee. Und da waren dann da noch die Schachspieler. Hat mich so an Indepandance Day erinnert. Is das dergleiche Park wie im Film? Kann mir doch bestimmt irgendwer sagen, oder?
Vom Bryant Park ging es weiter und so kam ich an der New York Public Library vorbei und schwups war ich schon an der Grand Central Station. Huch. Die stand doch erst für Donnerstag aufn Plan. Aber wenn ich schon mal da bin, dachte ich, kann ich auch gleich mal reingehen. Und was soll ich schon groß sagen: Das nenn ich mal nen Bahnhof. Schade, dass von dort nur noch Regionalzüge abgehen. Denn dieser Bahnhof ist echt ne Wucht. Schwer beeindruckt schoß ich aus jeder erdenklich möglichen Perspektive Fotos und zack: Hunger. War da nicht ein Food Court im Keller? Ja war er. Also runter und geschaut. Hmmm spricht mich irgendwie nicht an und dann auch so teuer. Muss doch auch billiger gehen in New York, also wieder raus und ab Richtung Hostel. Und an welchem Laden kam ich da vorbei? Ein Pret A Manger. Ich liebe diesen Laden, da esse ich auch immer in London. Also rein und nen lecker Sandwich geholt. Und wo kriege ich jetzt noch was zu knabbern und was zu trinken her? Keine Ahnung, aber auf meinem Weg wird sich schon noch was finden und ja ein Duane Reade. Rein da und Cola und Chips gekauft. Ich musste doch von Anfang an dagegen wirken, dass meine Hose wahrscheinlich schon in 3 Tagen anfangen würde zu rutschen. Und ich hatte keinen Gürtel dabei
Im Hostel habe ich dann alles schön verdrückt und im Internet geschaut, was meine Baseballkarte macht. Mist immer noch nicht da, aber das Spiel war ja erst auch Donnerstag. Na gut, dann kann ich auch mal schnell auf Bild.de schauen, was in der Heimat so los ist. An Boston hatte ich bis dahin gar nicht mehr gedacht. Bei der Bild war es natürlich gleich Schlagzeile. Ich las nur Boston, Marathon, Bombe, 2 Tote. Das reichte mir, mehr wollte ich ehrlich gesagt nicht wissen, würde mir sonst nur Angst machen und das wollte ich nicht.
Mit meiner Mitbewohnerin habe ich noch kurz drüber geschnackt und auch sie war der Meinung, lieber nicht so viel darüber zu lesen, damit wir weiterhin entspannt durch New York latschen konnten. Mein lecker Sandwich und die leckeren Chips habe ich dann noch verputzt und dann waren wir beide so erledigt, dass wir beschlossen, das Licht auszumachen und gute Nacht zu sagen.
Vorbericht:
Wer denkt sich nicht irgendwann mal: Ich möchte gerne mal nach New York City. Und wenn jemand erzählt, in New York war ich schon einmal, dann denkt man doch ehrlicherweise immer nur: COOL!!!
So ging es mir natürlich auch, aber ernsthaft darüber nachgedacht, wirklich dorthin zu fliegen, den Gedanken hatte ich irgendwie nicht.
Zu weit weg, zu langer Flug und vor allen Dingen zu teuer!
Dann kam Ostern 2012. Meine Wenigkeit, meine Eltern, meine Schwester samt Familie und mein Cousin samt Familie saßen gerade bei unseren leckeren Osternbrunch, da kam das Gespräch auf meinen anstehen Urlaub. London, mal wieder, wie meine Mutter bemerkte, dabei war es erst mein dritter Londonurlaub, okay der vierte war auch schon geplant und gebucht
Aber London war nun mal meine Stadt.
Meine Mama fragte mich, warum ich nicht mal nach New York fliege. Ich wiegelte erst mit oben besagten Argumenten ab, meinte aber jedoch das es mich schon sehr reizen würde.
Mein Cousin berichtete von einem Kollegen der doch relativ günstig nach New York geflogen ist. Na gut also checkten wir doch einfach mal die Flugpreise für September. Hmmm dachte ich dann, sieht wirklich ganz gut aus, aber für September war schon ein Aufenthalt in Stockholm gebucht und die Renovierung meines Schlafzimmers. Okay, aber es bleibt nun defintiv im Hinterkopf und steigt auf der To-Do-Reiseliste auf Platz 1.
Vorab schon mal bei zwei Freundinnen nachgehakt, ob sie mitkommen wollen. Sonst frage ich eigentlich nie und fliege in der Regel grundsätzlich alleine in Urlaub, aber nach New York dachte ich, wäre es schon irgendwie nett, jemanden dabei zu haben. Beide sagten, sie überlegten es sich und fragten, wann die Planungen losgehen sollten. Im Herbst beschloss ich.
Im laufe des Sommers, sagte die erste Freundin ab und als es dann Herbst wurde, die 2. Beide wollten mit ihren Partner in Urlaub fahren, was ich auch absolut nachvollziehen konnte. Und so machte ich mich Mitte November selbst an die Planung. Und das bedeutete Flugpreise-Beobachtung.
Und alleine dabei kamen viele Fragen auf. Zum Beispiel ab wo fliege ich eigentlich? Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, Berlin …. nee Berlin lieber nicht Und fliege ich auch ab New York zurück, wo ich doch eigentlich noch nach Washington möchte und wie lange bleibe ich eigentlich überhaupt dort. Ursprünglich sollten es mal 5 Tage New York sein (nur gut, dass ich das nicht gemacht habe).
Zu den Fragen, zu Flug, kam natürlich auch die Frage der Unterkunft. Hostel war klar. Hotelpreise für Alleinreisende sind mir eindeutig zu teuer und zwar so ziemlich überall auf der Welt. Außerdem lernt man in so einem Mehrbettzimmer oder Hostel an sich auch immer sehr nette und interessante Leute kennen. Hostel dann eigentlich direkt in Manhattan oder irgendwo anders. Also zentral und eher teurer als andere oder nicht zentral und etwas günstiger. Na gut, diese Frage konnte warten, erstmal Flugfrage klären.
Ende Novemer war die Frage geklärt, unter anderem auch dadurch, dass die Lufthansa ihren A380 im April nicht auf der Strecke FRA-JFK einsetzen wollte. Blöd, mit dem wollte ich doch eigentlich fliegen. Hmmm und ansonsten, starteten die Flieger alle relativ zeitig, was bedeutete, dass neben der Anreise nach Frankfurt und Düsseldorf ja auch noch Hotelkosten dazu kommen würden, nee das ergibt am Ende ja ne Milchmädchenrechnung. Und ich wollte es doch auch entspannt haben. Und entspannt heißt da auch: Abflug vom nächst gelegenen Flughafen. Also Hannover …. 30 km Entfernung. Und so hieß am Ende: HAJ-LHR-JFK und zurück IAD-LHR-HAJ.
Bei der Unterkunftfrage hatte ich mich schließlich für zentral und etwas teurer entschieden, wobei teurer bei wenigen Dollar pro Nacht betrug. Es wurde schließlich das New York Budget Inn, 4-Bettzimmer Frauen, 10 Minuten Fußentfernung zum Empire State Building, 20 Minuten zum Times Square, perfekt und gebucht für 8 Tage.
Nun ware es noch 4 ½ Monate bis Abflug. Woooho … noch ganz schön lange. Aber es gab ja noch einiges vorzubereiten, z.B. Reisepass beantragen, der aufgrund meiner sonstigen Reisen quer durch Europa noch nicht vorhanden war und noch so viele andere Dinge.
Und bei vielen Dingen habt ihr mir alle ganz toll geholfen. Bei der Reiseplanung, bei der Frage nach dem richtigen CityPass und, und, und.
Und so vergingen die 4 ½ Monate wie im Flug.
15.04.2013 …. ready for take off.
2:45 Uhr sollte mein Wecker klingeln. Tat er aber nicht. Ich habe ihn bereits 2.30 Uhr ausgeschaltet, weil ich nicht mehr schlafen konnte, dabei war ich doch erst gegen Mitternacht eingeschlafen. Egal, schließlich sollte es doch heute nach New York gehen. Schnell ein bisschen aufgehübscht, heißt Augenringe weggeschminkt.
3:30 Uhr machte ich mich mit meiner Schwester aufn Weg zum Flughafen, die Gute hatte sich bereit erklärt mich zu so frühen Morgenstunden dorthin zu fahren. Eingecheckt hatte ich schon am Tag zuvor, um mir einen möglichst guten Sitzplatz im Flieger zu sichern, den ich dank Seatguru auch gefunden hatte. Also hieß es, nur noch Gepäck abgeben, wo bei mir nach wie vor die Frage aufkommt: Wie zeitig muss ich trotz Online Check-In eigentlich am Flughafen sein, wenn ich nur noch Gepäck aufgeben muss?
Die nette Dame am Schalter machte für die Flughafen Mitarbeiter in LHR ein kleines Schildchen drum, dass das Gepäckstück von Terminal 1 zu Terminal 5 muss. Was mich zu der Frage brachte, ob meine Reisetasche, dass denn in 3h schaffen würde. Klar meinte sie. Und ich? Auch hier wieder: sicher doch. Das beruhigte mich.
Na dann konnte ich ja meine Schwester verabschieden, eine rauchen und ab in den Boardingbereich.
Dort auch noch die eine oder andere Zigarette geraucht, wer weiß, wann ich das nächste mal dazu kommen würde. In Heathrow gilt nämlich striktes Rauchverbot, da gibt es nicht einmal die kleinen Schicken gläsernen Raucherbuden.
Der Flieger hob pünktlich 6.15 Uhr ab und wir waren auch relativ pünktlich über London, mussten uns aber erst einmal in die Warteschlange hängen. Sieht schon relativ lustig aus, wenn man ständig 3 bis 4 andere Flieger sieht, die in Dauerschlafe um den Flughafen fliegen. Irgendwann durften wir dann doch landen und für mich hieß es dann von Terminal 1 zu Terminal 5, was mir im Vorfeld ja viel Unbehagen bereite. Aber alles ganz easy. Von den angegebenen 90 Minuten braucht ich gerade mal 45 Minuten, inklusive 3 Sekunden im Nacktscanner
Pünktlich erschien der Aufruf …. Go to Gate. Wird gemacht. Ab zum Zug. Und aahh welche Überraschung, der fährt nicht. Und nun? Laufen, sagte man uns. Ja na gut, ist ja nicht so, als wenn ich in den nächsten Tagen nicht schon genug laufen würde, aber so ein kleines Warm-Up kann ja auch nicht schaden.
Nach 15 Minuten Fußmarsch war das Gate erreicht und noch keiner von British Airways da. Na gut, warten wir noch ein bisschen und suchen noch mal die Restrooms auf. Den Flieger konnte ich schon mal bewundern, die alte 747-400, die bestimmt schon bessere Tage gesehen hatte, aber wurscht so lange wie sie fliegt und das tat sie dann auch.
Mein Sitzplatz war super. Zweierplatz (Fenster) in der vorletzten Reihe (meine ich, kann auch die drittletzte gewesen sein) und somit neben mir total viel Beinfreiheit, weil da der Rumpf des Fliegers ne schöne Beugung macht, wenn ich das so sagen kann. Und neben wir machte sich auch keiner Breit, so dass ich das erledigten konnte. Auf meinem Platz lag schon ne Decke, ein paar Kopfhörer, nen Kissen sowie Zahnbürste samt Zahnpasta. Nett, hatte ich so nicht erwartet.
Doch trotz allem zog sich dieser Flug für mich endlos. 7 1/2h könnten echt lang werden und nach 4 Stunden fingen mir an die Knochen weh zu tun und nach 6h wusste ich nicht mehr so recht wohin mit mir, trotz meiner bescheidenen Körpergröße von 1,59 m. Gott, wie stehen das nur Personen mit Überlänge aus?
Ich habs mit schlafen versucht, habe mir Findet Nemo angeschaut, gelesen und nebenbei immer mal wieder unsere Flugroute angeschaut.
Schick sieht Neufundland so von oben aus. Und irgendwann, waren wir dann im Luftraum über New York. Anflug über Long Island, ebenfalls seht schick anzusehen, hier könnte ich mir auch mal vorstellen Urlaub zu machen und dann und dazu sage ich nur, muss man auch mal Glück haben im Leben: ich saß auf der richtigen Seite und konnte so schon einmal die Skyline von New York bewundern. Mein erster Gedanke: sieht irgendwie gar nicht so groß aus und die Freiheitsstatue habe ich gar nicht erst gesehen.
Landung in New York … 1a. Und nun hieß es ja, ab durch die Immigration. Eigentlich musste ich mal Pippi, aber mein Versicherungsheini meinte: Nichts machen. Nur versuchen ganz schnell ausn Flugzeug rauszukommen (geht nicht, wenn man in einer 747 ganzen hinten sitzt) und direkt zur Immigration. Könnte sonst Stunden dauern. Na gut, also Pippi machen verkniffen und angestellt. Mit Reisepass und Zollfragebogen in der Hand. Nach gut 30 Minuten war ich an der Reihe.
Ich: Hallo.
Er : Hallo. Warum sind sie denn hier?
Ich: Urlaub.
Er. Warum das denn?
Ich: Na ich war noch nie in den USA und überhaupt, es ist doch New York City.
Er: Ja gut okay. Wie lange bleiben sie?
Ich: 10 Tage.
Er. Toll.
Dann hat er meine Fingerabdrücke genommen und nen Foto geschoßen, wobei ich versucht habe, genau so dämlich auszusehen wie auf meinem Passfoto
Er: Essen dabei?
Ich: Nö. (die Packung Bahlsen Kekse habe ich unterschlagen)
Er: Zigaretten?
Ich: ja 5 Packungen.
Er: Okay, dann schönen Urlaub.
Zack Stempel in Reisepass und Reisetaschen holen.
Beim Beamten vom Zoll vorbei, der mich auch gleich weiter gelassen hat. Und dann endlich Pippi machen. Yeah. Und auf zum Airtrain, aber hey, da war ja eine Smoking Area am Ausgang. Also erstmal schön eine durchgezogen. Das hatte ich gebraucht. Jetzt konnte es weitergehen. Airtrain gesucht, gefunden, rein.
Ab zur Jamaica Station, von wo es aus mit dem LIRR weiter zur Penn Station ging. Und von dort aus hieß es, weiter geht es per Fuß, da mein Hostel auf der 34th Str. lag, also einfach immer schön geradeaus gehen Und nach 20 Minuten war ich endlich da und konnte unterwegs schon mal Eindrücke sammeln. Die ersten waren: Man die Häuser sind wirklich so hoch und scheiße ist das voll hier.
15 Uhr stand ich vorm Hostel. Perfekt, da ab 15 Uhr auch erst Check-In war. Also eingecheckt, aber Zimmer war noch nicht sauber. Also warten. 10 Minuten. Daraus wurden dann nochmal 10. Neben wir eine junge Australiern, die ebenfalls wartete und wie sich herausstellte, warteten wir auf dasselbe Zimmer. Und was macht man, wenn man warten muss: rauchen.
Und dann konnten wir gegen 15.40 Uhr auch endlich aufs Zimmer. 4 Betten, groß, Waschbecken und Spiegel. Herz was willst du mehr (außer vielleicht nen eigenes Licht und ne eigene Steckdose am Bett).
Erste Tagesaufgabe für heute: meinen Big Apple Greeter anrufen und mitteilen das ich heile in New York gelandet bin und wir uns am folgenden Tag treffen können. Perfekt. Er holt mich 10 Uhr im Hostel ab.
Und nun? Ab zum Times Square. Das ging wie gesagt perfekt zu Fuß. Meine 7-Tage-Metrocard wollte ich mir erst noch holen und auch erst ab Dienstag einsetzen, dann würde sie bis Montag reichen. Und zu Fuß konnte ich doch viel bessere Eindrücke erhalten.
Also über 34th Str., 5th Ave., rüber aufn Broadway und dann tatata …. da konnte ich schon den Times Square erkennen. Vorher brauchte ich aber unbedingt irgendwas zu essen, also in den nächstbesten Laden rein, zwei Cookies und ne Cola besorgt und erstma gegessen. Gut, weiter geht’s. Und dann war ich da.
Und auf wen traf ich als erstes? Den naked Cowboy … yeah. Und dann waren da ja noch Hello Kitty und Minnie und Micky Mouse und Spiderman und was weiß wer noch. Verdienen die eigentlich gut?
Und der Times Square an sich? Irre. Groß, chaotisch, laut, aber irgendwie auch cool. Diese riesengroßen Leuchtreklamen. Wahnsinn. Da habe ich es auch wirklich geglaubt, dass ich in New York bin. Schnell ein Foto mit meinem Handy gemacht, ins WiFi eingewählt und erstma Foto nach Hause geschickt? Wie spät is da eigentlich gerade … ah kurz vor 23 Uhr. Wahrscheinlich keiner mehr wach.
Doch mein Schwager meldete sich mit: Cool und haste schon von Boston gehört?
Nee, was isn da?, aber ne Rückantwort kam erstmal nicht, also nicht weiter daran gedacht.
So und nun, konnte ja nicht ewig hier sitzen bleiben. Und so ging es weiter, einfach irgendwo lang, dachte ich. Werde schon irgendwo lang kommen und so kam es, dass ich am Bryant Park vorbei kam. Der sollte doch so tolle Toiletten haben und da passte es, dass ich mal wieder Pippi musste
Find ich ja auch immer wieder schick so nen Park mitten in der Großstadt. Was ich besonders nett fand, der Reading Room. Wie so eine klitzekleine Bücherei unter freien Himmeln. Einfach hinsetzen und lesen. Tolle Idee. Und da waren dann da noch die Schachspieler. Hat mich so an Indepandance Day erinnert. Is das dergleiche Park wie im Film? Kann mir doch bestimmt irgendwer sagen, oder?
Vom Bryant Park ging es weiter und so kam ich an der New York Public Library vorbei und schwups war ich schon an der Grand Central Station. Huch. Die stand doch erst für Donnerstag aufn Plan. Aber wenn ich schon mal da bin, dachte ich, kann ich auch gleich mal reingehen. Und was soll ich schon groß sagen: Das nenn ich mal nen Bahnhof. Schade, dass von dort nur noch Regionalzüge abgehen. Denn dieser Bahnhof ist echt ne Wucht. Schwer beeindruckt schoß ich aus jeder erdenklich möglichen Perspektive Fotos und zack: Hunger. War da nicht ein Food Court im Keller? Ja war er. Also runter und geschaut. Hmmm spricht mich irgendwie nicht an und dann auch so teuer. Muss doch auch billiger gehen in New York, also wieder raus und ab Richtung Hostel. Und an welchem Laden kam ich da vorbei? Ein Pret A Manger. Ich liebe diesen Laden, da esse ich auch immer in London. Also rein und nen lecker Sandwich geholt. Und wo kriege ich jetzt noch was zu knabbern und was zu trinken her? Keine Ahnung, aber auf meinem Weg wird sich schon noch was finden und ja ein Duane Reade. Rein da und Cola und Chips gekauft. Ich musste doch von Anfang an dagegen wirken, dass meine Hose wahrscheinlich schon in 3 Tagen anfangen würde zu rutschen. Und ich hatte keinen Gürtel dabei
Im Hostel habe ich dann alles schön verdrückt und im Internet geschaut, was meine Baseballkarte macht. Mist immer noch nicht da, aber das Spiel war ja erst auch Donnerstag. Na gut, dann kann ich auch mal schnell auf Bild.de schauen, was in der Heimat so los ist. An Boston hatte ich bis dahin gar nicht mehr gedacht. Bei der Bild war es natürlich gleich Schlagzeile. Ich las nur Boston, Marathon, Bombe, 2 Tote. Das reichte mir, mehr wollte ich ehrlich gesagt nicht wissen, würde mir sonst nur Angst machen und das wollte ich nicht.
Mit meiner Mitbewohnerin habe ich noch kurz drüber geschnackt und auch sie war der Meinung, lieber nicht so viel darüber zu lesen, damit wir weiterhin entspannt durch New York latschen konnten. Mein lecker Sandwich und die leckeren Chips habe ich dann noch verputzt und dann waren wir beide so erledigt, dass wir beschlossen, das Licht auszumachen und gute Nacht zu sagen.