Donnerstag, 06.07.2012
So, heute ist nochmal Shopping angesagt. Da fällt das Aufstehen doch gleich viel leichter. So müde kann ich gar nicht sein, dass mich die Aussicht aufs Einkaufen nicht aus dem Bett lockt
.
Björn trödelt rum.
Der Gute hat es nach all den Jahren immer noch nicht verstanden, dass beim Century21 frühes Shoppen am meisten Sinn macht. Nachher wird es einfach so voll, dass ich am liebsten Punkt 8 vor der Tür stehe.
Schon klar....
ich und rumtrödeln, guck doch mal in den Spiegel dann weißt du wer trödelt.
Aber nicht mit mir, ich scheuche ihn zum Frühstück. Immerhin muss man sich ja vor dem Einkaufen stärken. Tüten tragen kann ja soooooo anstrengend sein
. Den Tipp sollte ich vielleicht mal an Kenny weitergeben. Dann hat er eine neue Möglichkeit uns zu quälen.
Wir fahren mit der subway nach downtown und sind rasch bei Century 21 angekommen. Dort machen wir vorm Geschäft eine Zeit aus. 2 Stunden, bevor wir uns vorm Hilton wiedersehen, dass sollte reichen.
Mir schon, aber dir Svenja???
Wie üblich muss ich zuerst ins Untergschoss- Pipi machen.
Auch nichts mehr neues, also alles so wie immer.
So früh ist hier der Andrang noch ok und die Toiletten sind sogar noch sauber.
Nun aber schnell hoch in den ersten Stock, Unterwäsche und Sportklamotten locken. Aber bei den Sportklamotten finde ich jetzt nach den Super Schnäppchen im Jersey Garden nichts verlockendes mehr. Ich kann jedoch in der Unterwäscheabteilung zuschlagen. Brauche dringend neue Sportunterwäsche. Und auch zwei süße Pyjama Hosen von Tommy Hilfiger nehme ich mit. Du hast Glück Dirk, nirgendwo rosa Snoopy Pyjamas zu entdecken
!
Ich schlendere noch ein wenig durch die Schuhabteilung, schaue mir die Handtaschen an und schaue nach Sonnenbrillen. Aber so richtig kann mich das Angebot heute nicht überzeugen. Und ich hatte mir ja vorgenommen nicht so viel zu shoppen. Und besser spät als nie mit dem Umsetzen der guten Vorsätze anfangen oder
!?
Also ab zur Kasse. Ok die Schlangen im Erdgeschoss haben mittlerweile katastrophale Ausmaße angenommen, da versuche ich mein Glück im Keller. Und ja, hier sind die Schlangen wesentlich kürzer. Aber es gibt Probleme mit der Kreditkarte der Jungs vor mir und so warte ich hier auch ewig. Aber ich bin ja im Urlaub und nicht auf der Flucht, also was soll es.
Schnell nochmal Pipi und dann habe ich noch genug Zeit mir bei Dunkin einen Iced Coffee zu kaufen, bevor ich meinen Vermieter wieder treffe.
Gesagt getan, kurze Zeit später sitze ich mit meinem kalten Kaffee vorm Hilton.
Doch was ist das, da schlendert doch Björn auf mich zu und ist bepackt wie der Weihnachtsmann
. Ich habe eine winzig kleine Tüte und er hat zwei Shoppingbags dabei, da würden kleine Kinder reinpassen. Unglaublich der Mann
.
Tja, muss das Ganze hier ja mal ein wenig ausnutzen und bei Svenja soll keine Langeweile aufkommen bei dem Heraustrennen von Etiketten, Preisschildern, etc.
Stolz präsentiert er mir seine erstanden Sachen, bevor wir uns auf den Weg zur subway machen. Aber hey, ich bin doch gerade erst shoppingtechnisch warm geworden. Da kann ich doch nicht schon wieder ins Hotel
. So lasse ich Björn mit der subway und meiner Mini Tüte weiterfahren (die U Bahn hält ja direkt im Port Authority, soll wohl klappen) und mache noch einen Stopp auf der 6th Avenue. Hier schaue ich bei Loehmans rein, besuche noch einmal Marshalls und TJ Max.
Es ist auch gerade an der Zeit, dass ich meinen Freund telefonisch erreichen kann. Also versuche ich ihn anzurufen, bevor er zum Tennis geht. Aber was ist das??? Keiner der Telefonzellen nimmt meine Karte an. Ich kann ihn einfach nicht erreichen. Was ein Scheiss
. Das mit dem Telefonieren funktioniert dieses mal echt nicht so gut. Ich probiere diverse Zellen aus, bis ich weiß, dass ich ihn nun erst mal nicht mehr erreichen kann, da er unterwegs ist. Also heute Abend vorm Bootcamp noch einmal versuchen.
Ich gehe weiter bzw. fahre nun erst mal zur Penn Station. Bei K Mart erwerbe ich die bestellten M&Ms und mache mich von dort zu Fuß auf den Weg Richtung Hotel.
Gekauft habe ich übrigens bis auf die Schoki nix! Man bin ich stolz auf mich
!
Im Hotel schneide ich die Preisschilder ab und verdonnere Björn, da es ja hauptsächlich seine Klamotten sind, den Reisebericht vom Vortag zu tippen. Er schreibt einfach schneller und besser als ich.
Genau, hier an dieser Stelle mal kein Widerspruch....
Und ich hatte dieses mal nicht genug Zeit mich schlafend zu stellen!
Bald ist es doch tatsächlich schon wieder Zeit für mich aufzubrechen. Will ja vorm Camp noch telefonieren. Hatte extra ganz viel Geld gewechselt und will mein Glück nun mit Quartern an den Telefonzellen versuchen.
Aber heute ist echt der Wurm drin
. Nachdem am Mittag meine Karte versagt hat, will keine Zelle am Port Authority mich mit dem gesammelten Kleingeld telefonieren lassen. Eins von den blöden Teilen schluckt sogar einen Großteil meines Geldes
.
Aber immer die Ruhe bewahren. Fahre erstmal zum Meatpacking District und versuche mein Glück dort. Wow, es klappt. Endlich habe ich meinen Schatz an der Strippe. Schön
!
Nach dem leider viel zu kurzen Telefonat mache ich mich auf zum Camp.
Hier lautet heute die Devise „It´s a one Minute Show“. Kenny lässt uns viele der echt heftigen Übungen 60 Sekunden machen. Hätte ich das mal gewusst, bevor ich wieder auf dicke Hose gemacht habe und mir die dicken Hanteln geschnappt habe. Man ist das schön, wenn der Schmerz nachlässt. Ich genieße jede einzelne Sekunde, vor allem als wir nachher draußen im Park sind. Das ist so geil, trainieren im Highline Park. Die Touris haben auch ihren Spaß und fotografieren und filmen uns.
Total verschwitzt aber happy mache ich mich auf den Rückweg zum Hotel. In unserem Lieblings Deli besorge ich für mich ein Omlette mit Eggs white only und Gemüse und Björn bekommt einen Wrap. Dazu eine Coke Zero für mich und ein Bier für Björn. Mit der Plastiktüte geht es zum Hotel.
Aber was ist das
???
Heute ist ja Fashion Night Out in NYC und in unserem Hotel bzw der Rooftop Bar findet wohl ein besonderer Event statt. Die Bar ist bis 22 Uhr für die Öffentlichkeit gesperrt. Vor der Tür drängeln sich halb verhungerte Frauen in teuren Fummeln und unglaublichen Heels. Alles geht hier streng nach Gästeliste.
In der Lobby hat ein Fernsehteam aufgebaut und interviewt die Vips.
Ich mache ein paar Foto und bahne mir dann meinen Weg zum Aufzug. Da der Andrang zur Party so groß ist müssen, die Leute auch mit den reguläre Aufzügen nach oben. Als ich also im Fahrstuhl stehe, scheucht der „Aufzug Türsteher“ ein paar von den ausgemergelten Designer Mäuschen in meinen Fahrstuhl und entriegelt den Rooftop Key. Ok, schon witzig. Alle in ihren Designerklamotten und ich rieche glaube ich nicht mehr ganz so frisch in meinen total verschwitzen Sportsachen. Hinzu kommt, das sich das Durchschnittsgewicht im Aufzug geschätzt verdopple
. So stelle ich mir Victoria Beckham in Live vor. Wenn ich huste, fällt die vor mir bestimmt um. Meine Hantel eben im Studio hat bestimmt mehr gewogen
!
Ich frag sie mal ganz nett, was denn oben so los ist. Sie zuckt zusammen und schaut mich total erschrocken an. Sie ist wohl besonders wichtig und es ist es nicht gewöhnt von verschwitzen Sport Tussis angequatscht zu werden. Naja, so wichtig kann die nicht sein, denn ich kenne sie nicht.
Immerhin ringt sie sich noch zu einer Antwort durch, bevor ich den Aufzug verlasse.
Björn, der natürlich im Bett liegt, zeige ich die Fotos der Mädels, die ich in der Lobby fotografiert habe.
Wow, so gerne wollte der Mann noch nie abends weg. Er ist auf einmal fest entschlossen um Punkt 22 Uhr die Rooftop Bar zu entern.
Mann muss ja Prioritäten setzen....
Mir soll es Recht sein. Nach meinem Omelette geht es unter die Dusche und anschließend krame ich mal die Schminke raus. Reicht ja wenn ich mit meinem Gewicht auffalle da oben, da muss ich ja wenigstens mit den Schuhen und der Schminke ein wenig ins Konzept passen. Zum Glück habe ich dieses mal ein paar hohe Schuhe eingepackt, da ich mir vorgenommen hatte abends im Sky Room zu tanzen.
Also geht es für uns um 22 Uhr geduscht und gestylt nach unten. Schon geil, als Hotelgast, muss man ja nicht Schlange stehen. So bekommen wir sofort den Stempel und dürfen vor den Wartenenden in den Aufzug.
Oben sind noch die Überreste des Events zu sehen. Es fand wohl eine Modenschau statt und einige Klamotten wurden präsentiert. Dazu gab es Catering. Auf den Tischen stehen noch die zahlreichen Getränke rum und ich bin schockiert, es gab sogar faste Nahrung. Das erklärt auch die lange Schlange vor den Toiletten. Die Mädels die es gegessen haben, müssen das wohl schnell wieder loswerden
.
Es gibt viel zu sehen hier oben. Ob die Klamotten alle wirklich schön sind, sei dahingestellt, aber witzig sind die Outfits allemal und Björn hat seinen Spaß.
Jedoch ist die Musik heute Abend echt grausam. Sonst lief immer echt netter, tanzbarer House. Aber heute Abend muss die Musik wohl besonders hip sein. Unser Geschmack ist das nicht. So entschließen wir irgendwann in die Sportsbar zu wechseln und den Gutschein für mein Gratis Getränk einzulösen.
Björn bekommt von meinem Gutschein also ein Bud. Ist ja mal wieder typisch. Ich unterhalte mich nett mit jemandem und Björn zieht den Nutzen daraus. Die Bar ist so gut wie leer und die Barkeeperin bietet uns an uns zu fotografieren. Sie möchte uns vor den Kerzen ablichten. Ich sage ihr, dass dies zu romantisch ist. Darauf meint sie, ob wir noch nicht so weit wären. Ich erkläre ihr recht deutlich, dass wir darüber schon hinaus sind. Sie lacht sich halbtot und hat ihren Spaß.
Nun wird es aber Zeit fürs Bett. Also ab mit dem Aufzug in den 20. Stock und gute Nacht!