So, der erste Tag (Anreise) ist fertig, ich hoffe die anderen Tage werden nicht ganz so umfangreich, sonst bin ich in nem halben Jahr noch nicht fertig
15. Oktober 2010
Heute geht es also los, mit einem halben Jahr Verzögerung können wir zu unserer Hochzeitsreise starten. Der Flieger geht erst um kurz vor 16 Uhr, aber ich stehe schon recht zeitig auf, es muss noch ein kleiner Restbestand gepackt werden und duschen ist auch noch angesagt. Nachdem wir gestern Abend vergeblich versucht hatten Carolas neuen Roller in den Keller zu bekommen, haben wir ihn letztendlich nur abgedeckt und hoffen, dass ihn in den zwei Wochen niemand klaut. Da sie aber auch Nummer sicher gehen möchte, fahren wir auf dem Weg zum Flughafen nochmal beim Händler vorbei um die Versicherung um eine Diebstahlversicherung zu erweitern. Der nette Verkäufer bietet uns noch an, mit dem Roller herzufahren und ihn bei ihnen unterzustellen. Da aber das Auto schon voll mit Gepäck ist, und wir auf dem Weg zum Flughafen sind, lassen wir das bleiben und drücken fleißig die Daumen, dass nichts passiert.
Am Flughafen kommen wir relativ schnell an, war mir gar nicht klar, dass der so nah ist. Auch das vorgebuchte Parkhaus finden wir nach einiger Suche und nachdem ich meine Kreditkarte in den Automat gesteckt habe, werden wir auch reingelassen.
Das Parkhaus ist leider bei Terminal 1, so dass wir eine Weile gebraucht haben um den Weg zu Terminal 2 zu finden, aber auch das ist dann irgendwann geschafft. Da ich uns gestern schon online eingecheckt habe, können wir die Damen, die uns zu den Check-In Automaten schicken wollen getrost ignorieren und uns gleich einreihen um unser Gepäck aufzugeben. Das ging auch wirklich fix, und mein Koffer ist noch unter den 23kg, Carolas Koffer sowieso, schmale Persönchen brauchen ja auch nur schmale Klamotten, wie gemein ist das denn....
Nachdem wir unser Gepäck aufgegeben haben sind wir gleich durch die Sicherheitskontrolle. Bei mir war alles in Ordnung, Carola wurde noch genauer abgetastet, da das Gerät angefangen hat zu piepsen, was vermutlich am Bauchnabelpiercing lag. Kurz vor dem Gate mussten wir nochmal (zum mittlerweile dritten Mal) unsere Reisepässe und Bordkarten vorzeigen, die Amis nehmen es da ein bisschen genauer.
Die Zeit bis zum Abflug verging eigentlich relativ schnell, so dass wir bald an Bord durften. Plätze hatte ich ja schon bei der Buchung reserviert und hatten wir mal wieder ein Glück... vor uns eine amerikanische Mutti mit Kleinkind, dass ständig nur am heulen war. Der arme Papa war zum Schluss ziemlich genervt, da er die Kleine (die ansonsten tooootal süß war!!) nur ruhig gekriegt hat, wenn er sie durch den Flieger getragen hat. Kurz vor der Landung war sie dann etwas ruhiger und ihr großer Bruder hat dann losgelegt. Erinnert mich dran, nie mit kleinen Kindern zu fliegen wenn es sich vermeiden lässt. Zu allem Übel saß hinter uns ein Ami, der immer weiter Cognac bestellt hat, und dann über kurz oder lang den kompletten Flieger mit seinem lauten Gelalle unterhalten hat. Einem anderen Fluggast, der direkt hinter ihm saß ist irgendwann der Kragen geplatzt und hat sich übelst beschwert. Ein bisschen hats wenigstens geholfen.
Wir waren so froh, als wir endlich in Boston gelandet waren... Das Wetter war leider so gar nicht toll, Wind und Regen, dadurch wurde die Landung natürlich entsprechend unbequem.
Aus dem Flieger raus ging es dann aber ruckzuck. An der Immigration standen kaum Leute an, innerhalb von 15 Minuten waren wir durch, konnten auch ohne Probleme gemeinsam an den Schalter vortreten. Als ich als Reisegrund „Honeymoon“ angab, hat der Officer Carola erst etwas schräg angeschaut, aber dann gegrinst und uns gratuliert. Am Gepäckband kamen unsere Koffer fast als erstes, so dass zwischen Landung und vor dem Flughafen stehen maximal ne halbe Stunde vergangen ist.
Erst waren wir etwas planlos, weil wir im Terminal keine Mietwagenschalter gefunden haben, aber eine kurze Nachfrage an der Information und wir erfuhren, dass wir mit einem Shuttle zur Station gefahren werden.
Dort angekommen wies mich die Dame am Schalter darauf hin, dass wir ja nur ein Economy Auto gebucht haben, das hat keine Extras und wäre sehr klein. Gegen 11 Dollar Aufpreis pro Tag könnte sie uns ein größeres geben. Ich kenne die Maschen ja schon aus der Vergangenheit und lehne ab. Komischerweise schreibt sie uns dann aber trotzdem auf, dass unser Auto in der „Compact“-Reihe steht. Schlüssel stecken, wir sollen uns einfach eins nehmen. (So kannte ich das auch noch nicht...)
Vor der Türe sind wir dann etwas verwirrt, da stehen bei Compact ja gar keine Autos, was machen wir denn jetzt? Ich gehe also nochmal rein und fragen einen netten Herrn, der dann sagt „Just move up one row“. Hab ich natürlich falsch verstanden und dachte, da gibt es weiter hinten noch Reihen mit Compact Cars. Wieder draußen stelle ich aber fest, dass das nicht so ist und bin ziemlich verwirrt. Also wieder rein... diesmal ist aber keiner da und die Schalter sind voll. Nach ein paar Minuten kommt eine kleine Frau mit Regenjacke von draußen rein (patschnass, es regnet ja immer noch) und ich bitte sie, uns doch zu einem verfügbaren Auto zu bringen. Draußen sieht sie dann auch, dass keine Compact Cars dastehen und sagt uns, wir sollen uns einen Midsize aussuchen, das ist dann ohne Aufpreis. Tja, und so haben wir uns einen schicken blauen Ford Focus geangelt, mit beheizbaren Ledersitzen (der Traum meiner Frau!), Sirius Satellite Radio und generell einfach nur schick. Das Ganze für 15 Tage zu einem Preis von nur 330 Euro.
Im Auto wurde dann erstmal das Navi angeschlossen (iPod touch mit TomTom Halterung, richtig praktisch!) und die Route nach Sandwich angegeben. Da wir noch kein Kleingeld haben (haben es verpeilt, im Flughafen einen Geldautomaten zu suchen!), wählen wir eine Route ohne Toll und kurven so durch Boston, bei Regen und Dunkelheit, mit einem ungewohnten Auto und Schlafmangel, war ich froh als wir endlich auf der Route 3 Richtung Süden waren und die Stadt hinter uns gelassen hatten.
Gegen 21 Uhr sind wir dann endlich in Sandwich bei der Sandwich Lodge angekommen. Wir waren die letzten, die eingecheckt haben und haben auch ein, wie von mir bereits vorab per Mail gewünschtes, abgelegenes Zimmer bekommen. Hatte vorher in den Bewertungen gelesen, dass die Zimmer in der Nähe des Pools sehr laut seien.
Im Zimmer angekommen sind wir dann sozusagen direkt ins Bett gefallen. Viel war nicht mehr los, der Tag war einfach zu lang. Wir haben den Sleep-Timer des Fernsehers und den Wecker für morgens gestellt und sind ziemlich schnell eingeschlafen.
- Über den Wolken...
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- Neufundland von oben
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- Unser treuer Begleiter
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